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Fachinformation zu Locoid®:Fujisawa AG
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Nichthalogeniertes Lokalkortikoid 

Zusammensetzung

Locoid Salbe

Wirkstoff: Hydrocortisoni-17-butyras 1 mg, Excip. ad unguentum pro 1 g.

Locoid Lipocrème

Wirkstoff: Hydrocortisoni-17-butyras 1 mg.

Hilfsstoff: Conserv. E 218, Excip. ad unguentum pro 1 g.

Locoid Crème

Wirkstoff: Hydrocortisoni-17-butyras 1 mg.

Hilfsstoff: Conserv. E 216, Butylis parahydroxybenzoas, Excip. ad unguentum pro 1 g.

Locoid Skalp-Lotio

Wirkstoff: Hydrocortisoni-17-butyras 1 mg.

Hilfsstoff: Alcohol. isopropylicus, Excip. ad solutionem pro 1 ml.

Eigenschaften/Wirkungen

Die Locoid-Präparate enthalten als wirksamen Bestandteil das nichthalogenierte, stark wirksame (Stärkeklasse III) synthetische Kortikosteroid Hydrocortison-17-butyrat, das aufgrund seiner entzündungshemmenden, antiallergischen und antipruriginösen Eigenschaften für die Lokalbehandlung der verschiedensten akuten und chronischen Hautaffektionen indiziert ist.
Infolge der guten Penetration in die Haut werden hohe Konzentrationen des Kortikosteroids und dadurch eine schnelle Wirkung erreicht. Locoid eignet sich aus diesem Grunde besonders für die Behandlung von Ekzemen, Dermatitiden und Psoriasis.
Für die Behandlung der mit den Erkrankungen verbundenen verschiedenartigen Hautzuständen stehen verschiedene Anwendungsformen zur Verfügung:
Locoid Salbe eignet sich für die Behandlung von chronischen Hautkrankheiten mit Abschuppung, trockenen und Risse aufweisenden Hautläsionen und seborrhoischer Dermatitis.
Locoid Lipocrème, eine lipidreiche O/W-Emulsion, wird empfohlen zur Behandlung von subakuten und chronischen Hautläsionen. Sie ist speziell für Patienten mit einer trockenen Haut bestimmt. Trotz ihres hohen Fettgehalts zieht sie gut in die trockene bzw. erkrankte Haut ein.
Locoid Crème wird für die Behandlung von akuten und subakuten Hautentzündungen, auch behaarter Körperstellen, empfohlen. Bei akuten, stark nässenden Hautaffektionen ist es bisweilen notwendig, bei der Anwendung von Locoid Crème eine Kompresse anzulegen.
Für die Behandlung der behaarten Kopfhaut ist die Locoid Skalp-Lotio, eine verdünnte alkoholische Lösung, vorzuziehen.
Locoid Lipocrème, Crème und Skalp-Lotio sind abwaschbar.

Pharmakokinetik

Resorption
Hydrocortison-17-butyrat penetriert gut durch die Hornhaut.
Das Ausmass der Resorption wird u.a. vom Vehikel und der Verwendung eines Okklusivverbandes beeinflusst. Der Penetrations- und Permeationsanteil hängt aber auch von der Körperregion, dem Zustand der Haut, dem Alter und dem Applikationsmodus ab.
Aufgrund von Erfahrungswerten mit den Salbengrundlagen kann davon ausgegangen werden, dass die Resorption in der folgenden Reihenfolge abnimmt: Skalp-Lotio > Salbe > Lipocrème = Crème.
Unter Okklusion über 16 Stunden wird Locoid Crème von der gesunden Haut zu 20%, von der psoriatischen Haut zu 45% resorbiert. Grundsätzlich kann bei der Anwendung von Locoid unter Okklusion mit einer 10fachen Zunahme der Resorption gerechnet werden.

Metabolismus
In der Haut und in der Leber wird Hydrocortison-17-butyrat über Hydrocortison-21-butyrat in Hydrocortison und Buttersäure umgewandelt, welche dann dem normalen Stoffwechsel unterliegen.

Elimination
Spuren unveränderten Hydrocortison-17-butyrats und die Metaboliten werden renal und biliär eliminiert.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Locoid ist indiziert für die lokale Behandlung von Hautkrankheiten ekzematöser, entzündlicher oder allergischer Genese. Das Indikationsgebiet umfasst atopische, chronische, allergische, nummuläre und Kontaktekzeme.
Es ist zu beachten, dass in Abhängigkeit von der Art der Erkrankung und dem Hautzustand das Therapieresultat entscheidend durch die Wahl der Darreichungsform beeinflusst wird:

Crème, Lipocrème oder Salbe: Ekzema infantum und seborrhoisches Ekzem;

Crème oder Lipocrème: Intertrigo, Dermatitis solaris, Strahlendermatitis, Windeldermatitis und aspezifischer Pruritus ani, vulvae et scroti;

Behandlung unter Okklusion: Besonders Psoriasis, chronische Neurodermitis und chronischer Lichen simplex.

Dosierung/Anwendung

Übliche Dosierung
1-2mal pro Tag Locoid dünn auf die erkrankten Hautpartien auftragen. Durch vorsichtiges Einreiben wird die Penetration in die Haut begünstigt.

Spezielle Dosierungsanweisungen
Die Wirkung von Locoid wird durch die Verwendung eines Okklusivverbandes verstärkt.

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen
Bei Überempfindlichkeit auf einen Bestandteil des Präparats darf Locoid nicht verwendet werden. Locoid ist, wie alle Kortikosteroide, kontraindiziert bei Kuhpocken, Windpocken, Herpes und anderen Virusinfektionen sowie bei Hauttuberkulose und luetischen Hauterkrankungen.
Locoid darf nicht am Auge und in Augennähe angewandt werden.
Locoid darf nicht angewendet werden bei Impfreaktionen, Hautulzera, Akne, Rosacea und perioraler Dermatitis.

Vorsichtsmassnahmen
Eine hochdosierte, grossflächige oder okklusive Applikation eines stark oder sehr stark wirksamen Kortikosteroids soll nur unter regelmässiger ärztlicher Überwachung erfolgen, besonders bezüglich Suppression der endogenen Kortikoidproduktion.
Eine ununterbrochene Applikationsdauer von 2-3 Wochen sollte nach Möglichkeit nicht überschritten werden.
Bei Hautinfektionen und Hautulzera sollen topische Kortikosteroide nur mit besonderer Vorsicht und unter zusätzlicher Behandlung der Infektion angewendet werden.
Sehr stark, stark und mittelstark wirksame Kortikosteroide sollten im Gesicht und in der Genitalregion nur mit Vorsicht und nicht länger als 1 Woche angewendet werden.
Kortikosteroide können Symptome einer allergischen Hautreaktion auf einen der Bestandteile des Präparats maskieren.
Bei Kindern unter zwei Jahren sowie bei Patienten mit schweren Nierenerkrankungen sollte Locoid nur mit Vorsicht angewendet werden.
Der Patient ist anzuweisen, das Präparat nur für seine aktuellen Hautleiden zu gebrauchen und es nicht an andere Personen weiterzugeben.

Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschafts-Kategorie C.
Tierstudien mit systemisch angewendeten Kortikosteroiden haben teratogene Effekte auf den Fötus gezeigt. Es existieren jedoch keine kontrollierten Humanstudien. Unter diesen Umständen sollen topische Kortikosteroide während der Schwangerschaft nur verabreicht werden, wenn der potentielle Nutzen das fötale Risiko übersteigt. Sie sollen während der Schwangerschaft nicht grossflächig, in grossen Mengen, unter Okklusion oder über längere Zeit angewendet werden.
Es ist nicht bekannt, ob topisch applizierte Kortikosteroide in die Milch übergehen; allerdings gelangen systemisch verabreichte Kortikosteroide in die Milch. Topische Kortikosteroide sollen deshalb bei stillenden Frauen nur mit Vorsicht verwendet werden.

Unerwünschte Wirkungen

Lokale unerwünschte Wirkungen wie Irritationen der Haut, Brennen, Pruritus und Trockenheit sowie Überempfindlichkeitsreaktionen auf einen Bestandteil des Präparats können vor allem zu Beginn der Therapie auftreten. Zu Therapiebeginn kann es mit Locoid Skalp-Lotio vorübergehend zu Hautexanthemen kommen. Bei Überempfindlichkeit gegenüber den in Locoid Crème bzw. Lipocrème enthaltenen Konservierungsstoffen E 218, bzw. E 216 und Butyl-4-hydroxybenzoat kann es zu allergischen Reaktionen kommen.
Bei längerer Anwendung können atrophische Veränderungen, Teleangiektasien, Hautblutungen, Striae, Steroidakne und rosaceaartige resp. periorale Dermatitis in Erscheinung treten.
Es ist zu beachten, dass durch die reduzierte lokale Infektabwehr ein erhöhtes Risiko für das Auftreten von Sekundärinfektionen besteht.
In einzelnen Fällen kommt es unter Okklusion zu Unverträglichkeitserscheinungen (Miliarausschlag, Folliculitis), was die Wahl eines anderen Verbandmaterials oder die Einstellung der Behandlung unter Okklusion, gegebenenfalls der lokalen Kortikoidbehandlung, notwendig macht. Unter dem Okklusivverband kann sich sekundär eine bakterielle oder mykotische Infektion entwickeln. Eine angepasste antibakterielle oder antimykotische Therapie und das Einstellen der Behandlung unter Okklusion sind dann indiziert. Nach Entfernung des Okklusivverbandes kann die feucht gewordene Haut einen unangenehmen Geruch verbreiten, der beim Waschen vollkommen verschwindet.
Bei grossflächiger und/oder okklusiver länger andauernder Applikation ist die Möglichkeit einer systemischen Wirkung gegeben: Endogene Kortikosteroidsynthese-Suppression, Hyperkortikosteroidismus mit Ödemen, Striae distensae, Diabetes mellitus (Manifestwerden eines bisher latenten), Osteoporose und bei Kindern Wachstumsverzögerungen.

Interaktionen

Die verschiedenen Locoid-Applikationsformen wurden auf die möglichen unterschiedlichen Hautzustände abgestimmt. Werden gleichzeitig andere Lokaltherapeutika verwendet, kann es durch pH-Wert- und Konzentrationsverschiebungen zu Wirkungsveränderungen kommen.

Überdosierung

Bei Überdosierung können die unter «Unerwünschte Wirkungen» erwähnten Erscheinungen vermehrt auftreten.
Bei ständiger Überdosierung von extern angewendeten Kortikosteroiden kann es durch Hemmung der Nebennierenrindenfunktion zum Cushing-Syndrom kommen. Die externe Therapie mit Kortikosteroiden muss dann abgebrochen werden. Es ist eine orale Substitutionstherapie mit abnehmender Kortikoiddosis bis auf Null durchzuführen.

Sonstige Hinweise

Inkompatibilitäten
Kombinationen mit Zinkoxid und Steinkohlenteer. Mit Salicylsäure oder Urea ist innerhalb weniger Tage mit einer Aktivitätsabnahme des Steroids zu rechnen. Wenn diese Kombinationen für die Therapie notwendig sind, kann morgens das salicylsäure- oder ureahaltige Produkt und abends Locoid verwendet werden.

Lagerung
Bei Raumtemperatur (15-25 °C) aufbewahren.

Haltbarkeit
Bitte Verfalldatum beachten.

IKS-Nummern

36481, 36482, 36483, 46106.

Stand der Information

Juni 1992.
RL88

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