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Fachinformation zu Drofaron®:Corden Pharma Fribourg SA
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Antazidum 

Zusammensetzung

1 Lutschtablette enthält:

Wirkstoffe: Aluminii oxidum hydricum 180 mg, Magnesii trisilicas 180 mg, Dimeticonum 50 mg.

Hilfsstoffe: Liquiritiae extractum siccum, Saccharum, Glucosum, Aromatica, Excip. pro compresso.

Eigenschaften/Wirkungen

Aluminiumoxid und Magnesiumtrisilikat sind Puffersubstanzen, welche die von den Belegzellen der Magenschleimhaut gebildete Salzsäure neutralisieren und teilweise adsorbieren. Die Säureneutralisationskapazität beträgt pro Lutschtablette mind. 5,4 mval.
Dimeticon (Dimethylpolysiloxan), eine wasserabstossende und entschäumende Substanz, bildet einen Schutzfilm über die Magenschleimhaut, beseitigt eine übermässige Gasansammlung im Magen und wirkt somit Blähungen entgegen.

Pharmakokinetik

Aluminiumoxid bildet mit der Magensalzsäure unlösliche basische Reaktionsprodukte, die nur in geringem Umfang aus dem Gastrointestinaltrakt resorbiert werden. Entsprechend sind die erreichten Serumkonzentrationen niedrig. Bei normaler Nierenfunktion werden die resorbierten Mengen rasch renal eliminiert. Die im Dünndarm gebildeten schwerlöslichen Al-Phosphate, Al-Carbonate und Al-Salze von Fettsäuren werden über die Faeces ausgeschieden.
Das im Magnesiumtrisilikat enthaltene Magnesium wird im Verdauungstrakt zu 2%, der Silikat-Anteil zu etwa 7% resorbiert. Bei normaler Nierenfunktion erfolgt die Elimination resorbierter Wirkstoffmengen rasch mit dem Urin. Die nichtresorbierten Anteile verbleiben in den Faeces.
Dimeticon (Dimethylpolysiloxan) wird nicht resorbiert.

Kinetik in besonderen klinischen Situationen
Bei fortgeschrittener Niereninsuffizienz erfolgt die Ausscheidung resorbierter Aluminium- und Magnesiumsalze verlangsamt und können, insbesondere bei Dialysepatienten, kumulieren.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Hyperazidität, Magenschleimhautreizungen verschiedener Genese, Meteorismus, Völlegefühl, Flatulenz.

Dosierung/Anwendung

1-2 Lutschtabletten ½-1 Stunde nach dem Essen oder beim Auftreten von Beschwerden langsam im Mund zergehen lassen. Falls erforderlich, kann kurz vor dem Schlafengehen eine weitere Tablette eingenommen werden.

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen
Bei schwerer Niereninsuffizienz, Urämie und Hypophosphatämie sind Drofaron Lutschtabletten kontraindiziert.

Vorsichtsmassnahmen
Bei Patienten mit anhaltenden oder rezidivierenden Verdauungsstörungen ist die Möglichkeit eines Magenkarzinoms in Betracht zu ziehen.

Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschafts-Kategorie C. Es sind weder kontrollierte Studien bei Tieren noch bei schwangeren Frauen verfügbar. Unter diesen Umständen soll Drofaron nur verabreicht werden, wenn der potentielle Nutzen das fetale Risiko übersteigt.
Es ist nicht bekannt, ob die geringen Mengen an resorbierten Aluminium- und Magnesiumsalzen auch in die Muttermilch übertreten. Bei therapeutischer Dosierung bedeutet dies jedoch nach derzeitigem Wissensstand kein Risiko für den Säugling. Auf eine Dauermedikation oder auf hohe Dosen sollte jedoch vorsorglich verzichtet werden.

Unerwünschte Wirkungen

Bei längerdauernder Medikation kann bei gewissen Patienten gelegentlich entweder die obstipierende Wirkung der Al-Ionen oder der laxierende Effekt der Mg-Ionen überwiegen.
Bei eingeschränkter Nierenfunktion sind erhöhte Aluminium- und Magnesiumspiegel möglich. Werden diese bei Dialysepatienten nicht laufend überprüft, können Hypophosphaturie, Nephrolithiasis, Hypermagnesiämie, in seltenen Fällen auch Al-Encephalopathie (Dialyse-Encephalopathie) auftreten.

Interaktionen

Antazida können die Resorption von Tetrazyklinen, Herzglykosiden und anderen Arzneimitteln (z.B. Eisenpräparate, Indometacin, Chlorpromazin, Dexamethason, Diazepam, Nitrofurantoin, Cheno- und Ursodesoxycholsäure) beeinträchtigen und damit zu einer Wirkungsabschwächung führen, falls die Einnahme zum gleichen Zeitpunkt erfolgt. Eine gesteigerte Resorption, verbunden mit einer Wirkungsverstärkung, ist für Levodopa nachgewiesen. Bei gleichzeitiger Anwendung solcher Medikamente ist deshalb eine zeitlich verschobene Einnahme von ca. 2 Stunden angezeigt.

Überdosierung

Akute Intoxikationen sind aufgrund der geringen Resorptionsquoten nicht bekannt. Bei chronischer Einnahme können zwar Aluminium- und Magnesiumionen vermehrt in den Organismus gelangen, bedrohliche Kumulationen entstehen jedoch erst dann, wenn gleichzeitig eine schwere Niereninsuffizienz besteht. Als klinische Symptome können Übelkeit, Appetitlosigkeit, Muskelschwäche oder Schläfrigkeit auftreten. Eine spezifische Therapie ist nicht bekannt. Der Patient ist zu überwachen und entsprechend dem klinischen Bild ist eine Symptombehandlung einzuleiten.

Sonstige Hinweise

Hinweise
Im Rahmen der allgemeinen Kariesprophylaxe sind wegen des Zuckergehaltes von 2,7 g pro Lutschtablette die üblichen Massnahmen für die Mundhygiene angezeigt.

Hinweis für Diabetiker: 1 Lutschtablette enthält ca. 2,7 g Zucker, was 0,3 BW entspricht.

Haltbarkeit
Das Medikament darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.

IKS-Nummern

46668.

Stand der Information

Februar 1992.
RL88

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