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Fachinformation zu Homatropine 1% SDU Faure:Novartis Pharma Schweiz AG
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Gal.Form/Ther.Gr.Zusammens.Eigensch.Pharm.kinetikInd./Anw.mögl.Dos./Anw.Anw.einschr.Unerw.Wirkungen
Interakt.Überdos.Sonstige H.Swissmedic-Nr.Stand d. Info. 

Mydriatikum 

Zusammensetzung

Wirkstoff: Homatropini hydrobromidum 10 mg (corresp. Homatropinum 7,75 mg).

Hilfsstoffe: Excipiens ad solutionem pro 1 ml.

Eigenschaften/Wirkungen

Homatropin wirkt wie das chemisch sehr ähnliche Atropin parasympatholytisch und hemmt die Akkommodation durch Lähmung des Musculus ciliaris. Es erweitert die Pupille durch Lähmung des Musculus sphincter pupillae. Beide Effekte sind schwächer und dauern kürzer als bei Atropin.

Pharmakokinetik

Homatropin penetriert das Corneaepithel und -endothel in der nichtionisierten Form und das Corneastroma in der dissoziierten geladenen Form. Der maximale mydriatische Effekt von Homatropin HBr tritt nach 10-30 Minuten auf. Maximale Cycloplegie wird nach 30-90 Minuten erreicht, die Mydriase kann 6 Std. bis zu 4 Tage anhalten, die Cycloplegie 10-48 Stunden.
Über das Ausmass der systemischen Resorption liegen keine Daten vor.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Zur Ruhigstellung von Iris und Ciliarkörper bei Uveitis anterior (Iritis und Iridozyklitis), zur Verhütung und Sprengung hinterer Synechien sowie zur Erzeugung einer milden Mydriase nach Katarakt- und Glaukom-Operationen. Zur objektiven Refraktionsbestimmung bei Erwachsenen sowie zur Verbesserung des Visus bei axialen Linsentrübungen.

Dosierung/Anwendung

Erwachsene: 1 Tropfen 1-3mal täglich in den Bindehautsack einträufeln.

Kinder: Bei Kindern ist Homatropin wegen möglicher systemischer antimuskarinischer Effekte besonders vorsichtig anzuwenden.
Um die systemische Resorption möglichst gering zu halten, sollte mittels Fingerdruck auf den Nasenflügel der Tränenkanalfluss für 1-2 Minuten blockiert werden.

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen
Primäres Glaukom und glaukomgefährdetes Auge (enger Kammerwinkel).
Überempfindlichkeit gegenüber den Inhaltsstoffen.

Vorsichtsmassnahmen
Patienten, bei denen unmittelbar nach der Anwendung verschwommenes Sehen auftritt, sollten darauf verzichten, Fahrzeuge zu führen oder Maschinen zu bedienen.
Eine erhöhte Empfindlichkeit auf systemische antimuskarinische Effekte von Kindern, besonders mit blonden Haaren und blauen Augen, mit Down-Syndrom, mit spastischer Paralysis, oder mit Gehirnschäden wurde gegenüber Homatropin beobachtet. Homatropin Augentropfen sollten bei solchen Patienten mit besonderer Vorsicht angewendet werden.
Auch bei älteren Patienten ist eine erhöhte Empfindlichkeit auf systemische antimuskarinische Effekte möglich.
Bei Keratoconus (Homatropin kann starr dilatierte Pupillen provozieren).

Hinweise für Kontaktlinsenträger
Vor der Anwendung müssen die Linsen entfernt und dürfen frühestens 15-30 Min. nach der letzten Anwendung wieder eingesetzt werden.

Schwangerschaft, Stillzeit
Schwangerschafts-Kategorie C.
Tierstudien haben unerwünschte Effekte auf den Fetus gezeigt (Tierversuche zeigten geringe fetale Missbildungen), und es existieren keine kontrollierten Humanstudien. Unter diesen Umständen soll das Medikament nur verabreicht werden, wenn der potentielle Nutzen das fetale Risiko übersteigt.
Wegen des anticholinergischen Effekts wird von der Anwendung während der Stillzeit abgeraten. (Ausmass des Übertritts in die Muttermilch ist nicht bekannt.)

Unerwünschte Wirkungen

Vorübergehende Herabsetzung der Sehschärfe durch Mydriase und Akkommodationslähmung.
Es kann für kurze Zeit nach der Applikation ein leichtes Brennen auftreten, ebenso Lichtempfindlichkeit, Schwellung der Augenlider, Überempfindlichkeitsreaktionen.
Die für Atropin beschriebenen systemischen Nebenwirkungen (Salivationshemmung, Verwirrung Müdigkeit, Krämpfe, Rötung des Gesichtes, Blutdruckanstieg, Pulsbeschleunigung, Temperaturanstieg sowie Hemmung des Kammerwasserabflusses) sind schwächer als bei Atropin und seltener beobachtet worden.
Bei längerer Anwendung: lokale Irritationen, die zu follikulärer Konjunktivitis, vasculärer Injektion, Ödemen, Exsudaten, Kontakt- und ekzematöser Dermatitis führen können.

Interaktionen

Homatropin verstärkt die anticholinerge Wirkung von Antihistaminika, Neuroleptika, tri- und tetrazyklischer Antidepressiva, Amantadin und Chinidin.
Folgende antagonistischen Interaktionen sind zu beachten: Miotika wie Demecarium, Echothiophat, Isoflurophat.
Mit Anticholinergica, bzw. Medikationen mit anticholinergischer Wirkung können additive Interaktionen auftreten.
Bei signifikanter systemischer Aufnahme besteht die Möglichkeit der Wirkungsverstärkung/-verlängerung von Kalium-Zusätzen, Physostigmin, Pilocarpin und Carbachol.

Überdosierung

Roter Kopf, Pulsbeschleunigung, trockener Mund, Schweiss- und Sekretionsverminderung sowie Temperaturanstieg sind als Zeichen einer Überdosierung zu werten und symptomatisch zu behandeln. Bei Überdosierung durch versehentliche orale Einnahme ist sofort der Notfallarzt zu benachrichtigen. Bei kritischen systemischen Reaktionen (tiefe Narkose, oberflächliche Atmung, Atemlähmung) kann mit langsamer iv. Injektion von 1 mg Physostigmin (bei Kindern: 0,2 mg) in 5 ml NaCl 0,9% behandelt werden. Bei Kindern max. 2 mg, bei Erwachsenen 6 mg in 30 Min. Gegebenenfalls künstlich beatmen und EKG-Kontrolle! Bei hypotonen Reaktionen ist Physostigmin kontraindiziert.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit
Die Augentropfen in Einzeldosenbehältern sind nicht konserviert. Bei jeder Anwendung muss eine neue Einzeldosis verwendet werden. Nach dem Öffnen des Beutels nicht länger als einen Monat verwenden. Das Medikament darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.

IKS-Nummern

51522.

Stand der Information

November 1993.
RL88

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