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Fachinformation zu Furosifar®:Siphar SA
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Diuretikum in Form von Tabletten 

Zusammensetzung

1 Tablette enthält: Furosemid 40 mg.

Eigenschaften/Wirkungen

Furosemid, der Wirkstoff von Furosifar, ist ein Diuretikum, das durch eine rasch einsetzende und relativ kurz andauernde Wirkung charakterisiert ist. Sein diuretischer Effekt manifestiert sich bereits 1 Std. nach oraler Gabe und hält während 2 Stunden an.
Das Präparat wirkt durch die Hemmung der Resorption der Elektrolyte aus dem proximalen und distalen Tubulus und auf der Ebene des aufsteigenden Teils der Henleschen Schleife. Daraus resultiert eine vermehrte Ausscheidung von Na + -, K + - und Chlorid-Ionen sowie eine vermehrte Wasserausscheidung. Im Gegensatz zu anderen Diuretika ist Furosemid auch bei verminderter glomerulärer Filtration wirksam.
Neben der Diurese, der Hauptwirkung von Furosemid, senkt Furosifar den Blutdruck in Fällen mit manifester Hypertonie.
Die Wirkung des Präparates erhöht sich proportional zur verabreichten Dosis, was eine individuelle Dosierung ermöglicht.

Pharmakokinetik

Absorption
Nach oraler Applikation wird Furosemid im Gastrointestinaltrakt rasch aber unvollständig resorbiert. Eine einmalige Gabe von 40 mg gibt nach etwa 1 Stunde mittlere Blutwerte von 0,95 µg/ml.

Verteilung
Nach der Resorption wird das Medikament fast vollständig an die zirkulierenden Proteine gebunden (Raten von 98-99% sind errechnet worden). Die Halbwertseliminationszeit ist zweiphasig und wird durch eine terminale Phase kontrolliert, deren Dauer auf ca. 1,5 Std. geschätzt wird.

Elimination
Furosemid wird hauptsächlich mit dem Harn ausgeschieden, zur Hauptsache unverändert und zu einem kleinen Teil in Form des Glukuronids oder aminierter Metaboliten. Bei glomerulärer Insuffizienz wird eine mit dem Grad der Fehlfunktion proportional wachsende Menge auf extrarenalem Wege (Galle) ausgeschieden.
Furosemid passiert die Plazentaschranke und findet sich daher auch in der Muttermilch.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Ödeme unterschiedlicher Genese: kardiales Ödem, Lungenödem, Ödeme renalen Ursprungs, zirrhotische Ödeme, Ödeme während der Schwangerschaft (Gestose), Eklampsie, Ödem infolge Verbrennungen, hormonell bedingte Ödeme.

Hypertension: leichte bis mittlere (in schweren Fällen von Hypertension muss das Medikament mit anderen Antihypertensiva gegeben werden).

Niereninsuffizienz: akute und chronische Insuffizienz, akute Oligurie nach Nierentransplantation.

Dosierung/Anwendung

Erwachsene: Initialdosis: ½-2 Tabletten täglich, vorzugsweise am Morgen; Erhaltungsdosis: ½-1 Tablette täglich.

Kinder und Säuglinge: von 2 mg/kg KG bis maximal 40 mg/Tag.
Die Tabletten sind unzerkaut mit etwas Flüssigkeit einzunehmen.

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen
Anurie, Niereninsuffizienz in Verbindung mit hepatischem Koma, Niereninsuffizienz verursacht durch nephro- oder hepatotoxische Substanzen, alle schweren Fälle von Hypokaliämie. Sulfonamidüberempfindlichkeit.

Vorsichtsmassnahmen
In folgenden Fällen sollte Furosemid nur mit Vorsicht oder in dringenden Fällen verabreicht werden: Miktionsstörungen, Ureterstenosen, Prostatahypertrophie, betagte und geschwächte Patienten.

Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschafts-Kategorie C.
Es liegen keine kontrollierten Studien weder bei Tieren noch bei schwangeren Frauen vor. Unter diesen Umständen soll das Medikament nur verabreicht werden, wenn der potentielle Nutzen das fötale Risiko übersteigt.

Unerwünschte Wirkungen

Die häufigste unerwünschte Nebenwirkung ist eine Elektrolytstörung durch eine forcierte Diurese. Diese Elektrolytstörung kann sich sowohl nach hohen Dosen des Medikamentes als auch nach Langzeittherapie manifestieren.
Weniger häufige unerwünschte Wirkungen sind: allergische Reaktionen, Nausea, Diarrhö, Sehstörungen, Schwindel, Kopfschmerzen, Pankreatitis, erhöhte Lichtempfindlichkeit, Hautausschläge, Muskelspasmen, Hypotonie.
Über Fälle mit Blutbildveränderungen wie Agranulozytose, aplastische Anämie, Thrombozytopenie und Leukopenie wurde berichtet.
Hörstörungen wie Ohrensausen und reversibler Hörverlust können vor allem bei parenteraler Gabe hoher Dosen oder bei zu rascher Injektion auftreten.
Furosemid kann in seltenen Fällen Hyperglykämien, Glukosurie, Hyperurikämie und akuten Gichtanfall hervorrufen. Im Gegensatz zu Thiazid kann Furosemid auch die renale Kalziumausscheidung erhöhen.

Interaktionen

Bei gleichzeitiger Anwendung von Antibiotika der Gruppe der Aminoglykoside (Gentamycin, Kanamycin, Tobramycin) können die nephro- und ototoxischen Wirkungen verstärkt werden.
Hingegen wird die diuretische Wirkung abgeschwächt durch Antiepileptika sowie durch Aspirin und nichtsteroidale Entzündungshemmer.
Es gibt bis anhin keine Hinweise auf einen Synergieeffekt zwischen Furosemid und anderen Diuretika wie Hydrochlorothiazid und Spironolacton. Furosemid hat auch keinen Effekt auf den Lithiumspiegel, hingegen ist die Wirkung auf den Blutspiegel und die renale Elimination von Digoxin noch umstritten.

Überdosierung

Das gestörte Elektrolytgleichgewicht, besonders aber die Hypokaliämie, sind die möglichen toxischen Erscheinungen im Falle einer Überdosierung. Wenn die Einnahme noch nicht lange zurückliegt, ist eine sofortige Magenspülung angezeigt.
Die Hypokaliämie kann durch kaliumreiche Diät, Kaliumgabe oder durch die Verabreichung eines kaliumsparenden Diuretikums ausgeglichen werden. Der Verlust an Chloridionen ist im allgemeinen leicht und erfordert keine spezielle Behandlung, während die Hyponatriämie besser bekämpft werden kann durch eine Flüssigkeitseinschränkung oder in schweren Fällen durch Elektrolytsubstitution. Akute Gichtanfälle werden am besten mit Phenylbutazon behandelt.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit
Die Präparate dürfen nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden. Zur Gewährleistung einer besseren Haltbarkeit vor Licht geschützt an einem kühlen Ort (15-25 °C) aufbewahren.

IKS-Nummern

52266.

Stand der Information

November 1992.
RL88

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