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Fachinformation zu Minac 50:Galderma Schweiz AG
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Zusammensetzung

Wirkstoff
Minocyclinum (ut Minocyclini hydrochloridum)
Hilfsstoffe
Color.: E127,.Excipiens pro capsula

Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit

1 Kapsel enthält 50 mg Minocyclinum.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Minac 50 wird gegen Acne vulgaris, besonders gegen papulopustulöse und zystische Formen, eingesetzt.

Dosierung/Anwendung

Üblicherweise wird morgens und abends je 1 Kapsel eingenommen. Die Kapsel sollte mindestens 1 Stunde vor den Mahlzeiten mit ausreichend Flüssigkeit (mind. 100 ml Wasser) ganz geschluckt werden. Sollten bei der empfohlenen Art der Einnahme erhebliche Magenbeschwerden auftreten, kann die Kapsel zusammen mit Nahrung oder einem Glas Milch eingenommen werden, wodurch allerdings die Resorption geringfügig verringert wird (vgl. «Pharmakokinetik, Resorption»). Die Therapie ist als Langzeitbehandlung über mindestens 4–6 Wochen durchzuführen.

Kontraindikationen

Minac 50 darf in folgenden Fällen nicht angewendet werden:
Schwangerschaft/Stillzeit;
Kinder unter 8 Jahren (s. unter «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»);
bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Tetracyclinen oder anderen Bestandteilen des Präparates;
bei schweren Leberfunktionsstörungen.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Überempfindlichkeitsreaktionen:
Minocyclin kann zu schwerwiegenden Überempfindlichkeitsreaktionen mit Organbeteiligung führen. Hierzu zählen Akutreaktionen bis hin zum anaphylaktischen Schock (auch mit Todesfolge).
Eine schwerwiegende Überempfindlichkeitsreaktion mit Organbeteiligung ist das DRESS (Drug Related Eosinophilie with Systemic Symptoms). Es kann dabei zu einem Arzneimittelexanthem mit Eosinophilie und systemischen Symptomen kommen, das oft mehrere Wochen nach Therapiebeginn auftritt und sich in Hautreaktionen (wie Ausschlag oder exfoliative Dermatitis), Fieber, Lymphadenopathie, Eosinophilie und einer entzündlichen Beteiligung eines oder mehrerer innerer Organe äussert (z.B. Hepatitis, Pneumonitis, Nephritis, Myokarditis, Perikarditis, Myositis, Enzephalitis oder Pankreatitis.).
Protrahierte Verläufe oder Wiederauftreten über einen Zeitraum von mehreren Monaten nach Abbruch der Behandlung, sowie in seltenen Fällen tödliche Verläufe sind möglich. Bei Auftreten eines Hautausschlages oder anderer allergischer Erscheinungen (z.B. Schwellungen im Gesicht und an anderen Körperstellen) ist die Behandlung sofort und permanent abzubrechen und geeignete therapeutische Massnahmen sind zu ergreifen.
Es müssen regelmässige Blutbildkontrollen, Nierenwert- und Leberwert-Bestimmungen durchgeführt werden.
Es gibt weitere Überempfindlichkeitsreaktionen mit Organbeteiligung die aber ohne Eosinophilie oder Hautbeteiligung auftreten können wie z.B. Drug induced Lupus, Vaskulitis und Agranulozytose.
Bitte beachten Sie auch das Kapitel Unerwünschte Wirkungen.
Bei vorbestehenden Leberschäden, insbesondere bei Gallenabflussstörungen, kann es durch Kumulation zu hohen Serumkonzentrationen kommen. Unter Anwendung von Minocyclin wurden Fälle von Lebertoxizität beobachtet. Minocyclin sollte daher bei Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion oder gemeinsam mit anderen leberschädigenden Arzneimitteln nur mit Vorsicht verabreicht werden.
Bei schweren Nierenschäden kann es schon durch normale therapeutische Dosen von Tetracyclinen zur Kumulation und damit evtl. auch zur Lebertoxizität kommen. In diesen Fällen sollte niedriger dosiert werden und bei länger dauernder Therapie der Tetracyclin-Serumspiegel kontrolliert werden.
Herxheimer-Reaktion: Durch Endotoxin-Bildung, die nach Auflösung von Bakterien möglich ist, kann es zu einer Herxheimer-Reaktion kommen. Beim Auftreten derartiger Erscheinungen ist die Behandlung abzubrechen und der Arzt aufzusuchen.
Pseudotumor cerebri (gutartige intrakraniale Hypertension) wurde bei Erwachsenen mit der Verwendung von Tetracyclinen in Verbindung gebracht. Die üblichen klinischen Symptome davon sind Kopfschmerzen und unscharfes Sehen. Bei Kleinkindern, bei welchen das Medikament ohnehin kontrainduziert ist, wurde die Vorwölbung der Fontanelle mit der Verabreichung von Tetracyclinen assoziiert. Während diese beiden Nebenwirkungen und ihre Symptome nach Absetzen der Tetracycline bald verschwinden, besteht die Möglichkeit von permanenten Folgeerscheinungen.
Tetracycline können während der Zahnentwicklung permanente Zahnverfärbungen und Schmelzdefekte hervorrufen. Deshalb sollten Kinder unter 8 Jahren das Präparat nicht einnehmen.
Die Patienten sollten darauf hingewiesen werden, dass während einer Therapie mit Minocyclin eine verstärkte Sonnenbrandreaktion auftreten kann. Sonnenbaden sollte daher während einer Therapie mit Minocyclin vermieden werden. Minocyclin kann verschiedene Überempfindlichkeitsreaktionen auslösen, die im Abschnitt «Unerwünschte Wirkungen» ausführlich beschrieben sind. Es sollten regelmässig Blut-, Nieren- und Leberuntersuchungen durchgeführt werden.
Minac 50 sollte nicht gleichzeitig mit Eisenpräparaten, Mittteln gegen Magenübersäuerung (Aluminiumhydroxid und Alkalien) sowie Calcium- und Magnesium-Präparaten verabreicht werden, da diese die Resorption stören (siehe auch Kapitel «Interaktionen»).
Auf das Überwuchern resistenter Keime (Pilze, Staphylokokken, Pseudomonas, Proteus u.a.), insbesondere im Bereich des Verdauungstraktes (pseudomembranöse Colitis), der Haut sowie der Schleimhäute (Soorstomatitis, -vaginitis u.a.) ist zu achten. In diesen Fällen sind die geeigneten diagnostischen und therapeutischen Massnahmen zu ergreifen und Minac 50 abzusetzen.

Interaktionen

Medikamente, welche Aluminium, Calcium, Magnesium, Eisen enthalten oder Lipidsenker (Colestyramin), beeinflussen die Resorption und sollten deshalb von Patienten unter oraler Tetracyclintherapie nicht eingenommen werden.
Da bakteriostatisch wirkende Medikamente die Wirkung bakterizider Antibiotika hemmend beeinflussen, sollten Substanzen dieser beiden Gruppen nicht gemeinsam verabreicht werden. Die gleichzeitige Gabe hepatotoxisch oder nephrotoxisch wirkender Substanzen ist zu vermeiden. Die Wirkung von Antikoagulantien sowie die Blutzuckersenkung durch Sulfonylharnstoffe werden verstärkt. Bei kombinierter Verabreichung sollte eine Kontrolle der Blutzucker- bzw. der Gerinnungsparameter erfolgen und gegebenenfalls eine entsprechende Dosisreduktion dieser Medikamente vorgenommen werden. Bei gleichzeitiger Verabreichung von Barbituraten und Antiepileptika und bei chronischem Alkoholismus kann es zu einem beschleunigten Abbau von Tetracyclinen kommen.
Wie viele Antibiotika beeinträchtigt Minocyclin die Sicherheit oraler Antikonzeptiva unter der Behandlung mit Tetracyclinen. Ein möglicher Hinweis hierfür ist das Auftreten von Zwischenblutungen.
Kurz vor, während oder nach einer Aknetherapie mit Minac 50 sollte keine Behandlung mit Isotretinoin erfolgen, da beide Arzneimittel in seltenen Fällen vorübergehende Drucksteigerungen in der Schädelhöhle (Pseudotumor cerebri) bewirken können (siehe auch «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Schwangerschaft/Stillzeit

Minac 50 ist während der Schwangerschaft und in der Stillzeit kontraindiziert. Tetracycline bilden mit Calcium feste Komplexe, die sich in knochenbildenden Geweben des Fötus oder des Säuglings ablagern. Es wurde über kongenitale Anomalitäten einschliesslich verkürzter Gliedmassen berichtet. Tetracycline passieren die Plazenta und gehen in die Muttermilch über. Die Werte in der Muttermilch liegen bei 50–100% der Serumkonzentration. Frauen im gebärfähigen Alter sollten, falls eine Behandlung notwendig ist, während der Behandlung und bis zu 2 Wochen danach eine zuverlässige Verhütungsmethode anwenden.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Minac 50 kann Schwindel auslösen. Daher kann es einen Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen, haben.

Unerwünschte Wirkungen

Die häufigsten Nebenwirkungen bestehen in gastrointestinalen Störungen.
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Gelegentlich (>1/1000, <1/100): Überwucherung einer resistenten Darmflora.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Selten (>1/10’000, <1/1000): Thrombozytopenie, Eosinophilie, Hämolytische Anämie, Neutropenie, Agranulozytose.
Erkrankungen des Immunsystems
Sehr selten (<1/10'000): Schwere Überempfindlichkeitsreaktionen (auch mit Todesfolge), wie angioneurot. Ödem, anaphylakt. Reaktion (inkl. Schock), oder Arzneimittelexanthem mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS) / arzneimittelinduziertes Überempfindlichkeitssyndrom (DIHS).
Mögliche Symptome allergischer bzw. immunologischer Reaktionen sind, anaphylaktoide Purpura, Polyarthralgie, Myalgie, Myocarditis, Pericarditis, Hepatitis, Nephritis (inkl. ak. Nierenversagen), Pneumonitis, Myositis, Enzephalitis, Pankreatitis, Asthma, Fieber, Lymphadenopathie, Kopfschmerzen, Exazerbation oder Neuauftreten eines system. Lupus, eosinophile Pneumonie, Herxheimer-Reaktion (durch Freisetzung bakterieller Endotoxine )
Bitte beachten Sie auch das Kapitel Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen.
Endokrine Erkrankungen
Sehr selten (<1/10’000): Nach langdauernder Einnahme
Schilddrüsenpigmentierung (ohne abnormale Schilddrüsenfunktion).
Erkrankungen des Nervensystems
Selten (>1/10’000, <1/1000): Kopfschmerzen, Hypästhesie, Parästhesie, Konvulsionen, Intrakranielle Drucksteigerung (Pseudotumor cerebri)*.
Häufig (>1/100, <1/10): Müdigkeit, Schwindel, Benommenheit, Sedation.
Augenerkrankungen
Sehr selten (<1/10’000): Pigmentablagerungen in der Konjunktiva.
Gelegentlich (>1/1000, <1/100): Myopie.
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Selten (>1/10'000, <1/1000): Verschlechterung des Gehörs, Tinnitus.
Gefässerkrankungen
Sehr selten (<1/10'000): Vaskulitis.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Sehr selten (<1/10’000): Schluckbeschwerden, Heiserkeit, Enterokolitis, Pankreatitis.
Häufig (>1/100, <1/10): Erbrechen, Diarrhoe, Appetitlosigkeit, Übelkeit, Sodbrennen, Stomatitis, Zungenbrennen, Ösophagitis.
Affektionen der Leber und Gallenblase
Sehr selten (<1/10’000): Hyperbilirubinämie und Gelbsucht, Anstieg der Leberenzyme, Hepatitis, ak. Leberversagen (auch m. Todesfolge).
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Sehr selten (<1/10’000): Candida-Infektionen der Vagina, Balanitis, Verfärbungen der Nägel, Pigmentierung der Haut und Schleimhäute, toxisch epidermale Nekrolyse.
Selten (>1/10’000, <1/1000): Alopezie, Erythema nodosum, Sonnenerythem, Exfoliative Dermatitis, Steven-Johnson-Syndrom, Erythema multiforme.
Häufig (>1/100, <1/10): Allergische Hautreaktionen, Pruritus vulvae et ani.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Sehr selten (<1/10’000): Arthritis, Gelenksteifheit, Gelenkschwellungen.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Gelegentlich (>1/1000, <1/100): akute interstitielle Nephritis mit akutem Nierenversagen, mit Komplikationen einer Hypokalämie und Hypophosphatamie.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Anwendungsort
Sehr selten (<1/10’000): In sehr seltenen Fällen wurde das Neuauftreten eines Minocyclin-induzierten Lupus erythematodes beschrieben; die Latenzzeit nach Therapiebeginn bis zur Manifestation der ersten Symptome kann dabei zwischen wenigen Tagen und Jahren variieren.
Selten (>1/10’000, <1/1000): Verfärbungen von Zähnen (gelb-grau-braun), Zahnschmelzhypoplasie.
Häufig (>1/100, <1/10): Allergische Reaktionen wie Exanthem, Erytheme, Urticaria und Asthma.
Untersuchungen
Gelegentlich (>1/1000, <1/100): Erhöhung des Harnstoff-Stickstoff-Werts im Blut (dosisabh., kein Problem bei normaler Nierenfunktion).
* Symptome: Kopfschmerzen, unscharfes Sehen. Bei Kleinkindern, bei welchen das Medikament ohnehin kontraindiziert ist, wurde die Vorwölbung der Fontanelle mit der Verabreichung von Tetracyclinen assoziiert. Während diese beiden Nebenwirkungen und ihre Symptome bald nach Absetzen der Tetracycline verschwinden, besteht die Möglichkeit von permanenten Folgeerscheinungen.
Bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz kann der erhöhte Tetracyclin-Serumspiegel zu Azotämie, Hyperphosphatämie und Azidose führen.
Bei Auftreten eines Hautausschlages oder anderer allergischer Erscheinungen (z.B. Schwellungen im Gesicht und an anderen Körperstellen) ist die Behandlung abzubrechen und der Arzt aufzusuchen. Der Patient ist anzuweisen, auch bei Auftreten etwaiger anderer Nebenwirkungen den Arzt zu Rate zu ziehen.
Bei gastro-ösophagealem Reflux und ösophagealer Passagebehinderung wurden Ösophagusulzera durch haftende Kapseln oder Tabletten ausgelöst. Daher sollten Tetracycline nicht abends vor dem Schlafengehen und nicht im Liegen eingenommen werden. Ausserdem sollte nach der Einnahme mit viel Flüssigkeit nachgespült werden.
Beim Auftreten von schweren und anhaltenden Durchfällen während oder nach der Therapie sollte der Arzt verständigt werden, weil sich dahinter eine ernstzunehmende Darmerkrankung (pseudomembranöse Enterokolitis) verbergen kann, die sofort behandelt werden muss.

Überdosierung

Die häufigsten Symptome einer Überdosierung sind Schwindel, Nausea und Erbrechen. Es ist kein spezifisches Antidot für Minocyclin bekannt. Bei einer Überdosis sollte durch Induktion von Erbrechen oder Magenspülung versucht werden, die noch nicht resorbierten Anteile der Substanz aus dem Magen zu entfernen. Gegebenenfalls sind unterstützende Massnahmen zu treffen. Minocyclin ist nicht ausreichend dialysierbar, so dass eine Hämo- oder Peritonealdialyse wenig erfolgreich ist.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code: J01AA08
Wirkungsmechanismus
Minocyclin ist ein halbsynthetisches Tetracyclinderivat. Es ist ein Arzneimittel zur systemischen antibiotischen Langzeitbehandlung der Acne vulgaris. Minac 50 wirkt in den Haarfollikeln und Talgdrüsen durch Hemmung der Propionibakterien, denen eine wesentliche Bedeutung für die Entstehung der entzündlichen Akneeffloreszenzen zukommt. Im Laborversuch verhinderte Minocyclin durch direkte Hemmung der Lipolyse die Bildung von freien Fettsäuren, die an der Komedonen-Bildung beteiligt sind. Die freien Fettsäuren wirken auf die Haut entzündungserregend und gewebsirritierend.
Empfindlichkeitsdaten von Akne verursachenden Bakterien
Resultat

Keim

Anzahl getesteter Stämme

% empfindliche Stämme
MHK 90
<4 µg/ml

Staphylococcus species

46

100

Propionibacterium acnes

94

95

Propionibacterium species

57

96

Keim

Anzahl getesteter Stämme

% mässig empfindliche Stämme
MHK 90
<8 µg/ml

Staphylococcus epidermidis

424

97

Staphylococcus aureus

2427

95

Immer häufiger werden Resistenzentwicklungen bei Staphylokokken- und Streptokokkenstämmen beobachtet.

Pharmakokinetik

Absorption
Minocyclin wird nahezu vollständig (95–100%) im Gastrointestinaltrakt resorbiert. Serumspitzenwerte werden innerhalb von 2–3 Stunden erreicht. Nach oraler Applikation von 150 mg oder 300 mg werden Serumkonzentrationen von 2 resp. 4 µg/ml erreicht. Bei der Dosierung von 100 mg in 24 Stunden liegt die mittlere Serumkonzentration bei 1–2 µg/ml. Die Resorption von Minocyclin wird durch gleichzeitige Nahrungsaufnahme und durch Milchprodukte um ca. 20% verringert. Minocyclin bildet schwerlösliche Chelate mit Ionen wie Aluminium, Calcium, Eisen und Magnesium, was zu einer Verminderung der Resorption führt.
Distribution
59–76% einer verabreichten Dosis werden an Serumproteine gebunden. Die Verteilung im Organismus ist ausgedehnt, sowohl in den Geweben als auch in den Körperflüssigkeiten. Es werden höhere Konzentrationen gefunden in der Cerebrospinalflüssigkeit und im Sputum als bei anderen Tetracyclinanaloga. Das apparente Verteilungsvolumen reicht von 80–115 Liter. Wegen der hohen Lipidlöslichkeit von Minocyclin werden meist höhere Konzentrationen im Gewebe als im Serum nachgewiesen.
Elimination
Bei normaler Nierenfunktion werden 8–12% der verabreichten Dosis von Minocyclin unverändert im Urin ausgeschieden, was einer renalen Clearance von 0,54 l/Std. entspricht. 20–35% wird über die Faeces und der Rest als mikrobiologisch inaktive Metaboliten, entweder im Urin oder mit den Faeces, ausgeschieden. Die Gesamtclearance von Minocyclin beträgt 3,36–5,7 l/Std. Die Eliminationskinetik nach einer einzelnen oder wiederholten Dosis wird anscheinend nicht beeinflusst durch Niereninsuffizienz. Tetracycline passieren die Plazenta und gehen in die Muttermilch über.
Kinetik in spezieller Patientengruppe
Bei Niereninsuffizienz wird die Serumhalbwertszeit etwas verlängert (11–30 Stunden).

Präklinische Daten

Mutagenes und tumorerzeugendes Potential
Minocyclin ist bezüglich mutagener Wirkungen nur in einem Chromosomenmutagenitätstest in vitro mit negativem Ergebnis geprüft worden. In einer Langzeituntersuchung an der Ratte wurden vermehrt benigne Thyroidhyperplasien beobachtet.
Reproduktionstoxizität
Ausgedehnte Tierversuche an Ratten und Kaninchen ergaben keine Hinweise auf teratogene Effekte.

Sonstige Hinweise

Inkompatibilitäten
Alkoholgenuss kann bisweilen zu Unverträglichkeiten führen.
Beeinflussung diagnostischer Methoden
Harnzuckerreaktionen und Urobilinogentest können während einer Tetracyclinbehandlung falsch positiv ausfallen.
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden. Dies ist bei Minac 50 besonders wichtig, da aus Minocyclin eventuell toxische Abbauprodukte entstehen können.
Besondere Lagerungshinweise
Das Arzneimittel muss in der verschlossenen Originalpackung bei Raumtemperatur (15–25 °C) und ausserhalb der Reichweite von Kindern gelagert werden.

Zulassungsnummer

53783 (Swissmedic).

Packungen

60 Kapseln [A]

Zulassungsinhaberin

Galderma Schweiz AG, 4622 Egerkingen/Schweiz

Stand der Information

Juni 2017

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