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Fachinformation zu Sidroga® Abführtee:Sidroga AG
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Zusammens.Galen.FormInd./Anw.mögl.Dos./Anw.Kontraind.Warn.hinw.Interakt.Schwangerschaft
Fahrtücht.Unerw.WirkungenÜberdos.Eigensch.Pharm.kinetikPräklin.Sonstige H.Swissmedic-Nr.
PackungenReg.InhaberStand d. Info. 

Zusammensetzung

Wirkstoffe: Sennesfrüchte 0,67 g, süsse Fenchelfrüchte 0,20 g, Sternanisfrüchte 0,08 g.
Hilfsstoff: Süssholzwurzel 0,05 g.

Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit

Doppelkammerbeutel à 1,0 g getrocknete Drogen.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Kurzzeitbehandlung der atonischen Obstipation sowie bei Erkrankungen, bei denen kurzfristig eine Defäkation mit weichem Stuhl erforderlich ist.

Dosierung/Anwendung

Erwachsene und Kinder über 12 Jahren: Abends vor dem Schlafengehen 1 Tasse Sidroga Abführtee warm trinken. Wird der Tee vor dem Schlafengehen eingenommen, so bleibt die Nachtruhe in der Regel ungestört. Die Wirkung tritt dann morgens, respektive 8 bis 12 Stunden später ein.
So wird der Tee zubereitet: 1 oder 2 Beutel in einer Tasse mit siedendem Wasser übergiessen und ziehen lassen. Nach 5 bis 10 Minuten Beutel schwach ausdrücken und herausnehmen; anschliessend Tee warm trinken.

Kontraindikationen

Überempfindlichkeit gegenüber einem Inhaltsstoff gemäss Zusammensetzung. Magen/Darm- und Nierenkrankheiten, spastische Obstipation, Darmverschluss, Störungen des Elektrolytgleichgewichts (insbesondere Hypokaliämie).

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Die Einnahme von Laxativa über einen längeren Zeitraum kann zu Gewöhnung führen. Deshalb ist die Anwendung in folgenden Fällen ärztlich zu verordnen und zu überwachen: bei längerer Anwendung (>2 Wochen), nach abdominal-chirurgischen Eingriffen sowie bei Kindern unter 12 Jahren. Um den Darm zu normaler Funktion zu erziehen, ist auf ballaststoffreiche Ernährung, ausreichende Flüssigkeitszufuhr sowie möglichst viel Bewegung zu achten.

Interaktionen

Insbesondere bei chronischem Gebrauch/Missbrauch ist durch den Kaliumverlust eine verstärkte Wirkung von Herzglykosiden möglich. Die Wirkung von Antiarrhythmica vom Typ 1 und gewissen Antihistaminica kann ebenfalls beeinflusst werden. Auch kann in Kombination mit Saluretika, Corticosteroiden oder grossen Mengen Süssholz eine Hypokaliämie verstärkt werden.

Schwangerschaft/Stillzeit

Es liegen keine hinreichenden tierexperimentellen Studien zur Auswirkung auf Schwangerschaft, Embryonalentwicklung, Entwicklung des Föten und/oder die postnatale Entwicklung sowie den Übergang von Metaboliten in die Muttermilch vor. Das potentielle Risiko für den Menschen ist nicht bekannt. Während der Schwangerschaft und der Stillzeit darf das Medikament nicht verabreicht werden, es sei denn dies ist eindeutig erforderlich.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Sidroga Abführtee hat keinen Einfluss auf die Fahrtüchtigkeit oder die Fähigkeit, Maschinen zu bedienen.

Unerwünschte Wirkungen

Sehr selten (<1/10000) kommen folgende unerwünschte Wirkungen vor:
Gastrointestinal: Magen-/Darmkrämpfe mit Diarrhoe und Blähungen.
Bei chronischem Gebrauch/Missbrauch: Wasser- und Elektrolytverluste (speziell Kalium und Natrium), Albuminurie und Hämaturie, Pigmenteinlagerungen in die Darmmucosa (Melanosis coli) sowie Schädigung des Plexus myentericus.

Überdosierung

Symptome: Reizung des Gastrointestinaltraktes, Durchfall, Übelkeit, Bauchkrämpfe, sehr starke Wasser- und Elektrolytverluste (speziell Kalium und Natrium), die ersetzt werden müssen.
Massnahmen: Reichliche Gabe von Adsorbentien (Carbo medicinalis) und Ausgleich der Wasser- und Elektrolytverluste sowie Überwachung des Herzkreislaufsystems. Falls notwendig symptomatische Behandlung mit Spasmolytika bei Magenkoliken.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code: A06AB56
Wirkungsmechanismus
Die Wirkstoffe der Sennesfrüchte induzieren eine aktive Sekretion von Elektrolyten und Wasser in das Darmlumen, und hemmen die Resorption von Elektrolyten und Wasser aus dem Dickdarm. In der Folge wird über eine Volumenzunahme des Darminhaltes der Füllungsdruck verstärkt und so die Defäkation angeregt.
Die ätherischen Öle der süssen Fenchelfrüchte und der Sternanisfrüchte wirken carminativ. Die durch die abführende Wirkung der Sennesfrüchte allenfalls auftretenden Krämpfe werden durch süsse Fenchelfrüchte und durch Sternanisfrüchte abgeschwächt.

Pharmakokinetik

Metabolismus
Aus den Anthrachinonglykosiden der Sennesfrüchte entstehen im Dickdarm, durch reduktive Spaltung mittels zelleigener Enzyme oder durch Bakterien, Anthrone und Anthranole. Diese hemmen die Resorption von Wasser und Elektrolyten durch Blockade der Na+/K+-ATP-ase des Darmepithels. Sie steigern aber auch die Wassersekretion in das Darmlumen.
Der Wirkungseintritt erfolgt 8 bis 12 Stunden nach der Einnahme von Sidroga Abführtee.
Elimination
Die Hauptmenge der Anthrachinonderivate wird mit dem Stuhl ausgeschieden. Ein kleiner Teil wird resorbiert und dann glukuronidiert oder sulfatiert mit dem Harn ausgeschieden.

Präklinische Daten

Keine Daten vorhanden.

Sonstige Hinweise

Besondere Lagerungshinweise
Sidroga Abführtee ist bei Raumtemperatur (15–25 °C) zu lagern und in der Originalverpackung (Aromaschutzverpackung) und der Faltschachtel aufzubewahren, um den Tee vor Licht und Feuchtigkeit zu schützen.

Zulassungsnummer

54948 (Swissmedic).

Packungen

Sidroga Abführtee Btl 20. (D)

Zulassungsinhaberin

Sidroga AG, 4310 Rheinfelden.

Stand der Information

November 2004.

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