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Fachinformation zu Dysport® 300 U / 500 U:Ipsen Pharma Schweiz GmbH
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Zusammensetzung

Wirkstoffe
Complexus toxini botulinici A et haemagglutinini.
Hilfsstoffe
Albuminum humanum, Lactosum monohydricum.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Symptomatische Behandlung von
·Blepharospasmus, Spasmus hemifacialis und assoziierten fokalen Dystonien,
·Torticollis spasticus,
·fokaler Spastik der oberen Extremitäten bei Erwachsenen,
·fokaler Spastik der unteren Extremitäten bei Erwachsenen,
·fokaler Spastik der oberen Extremitäten bei Patienten ab 2 Jahren,
·fokaler Spastik der unteren Extremitäten (siehe Rubriken «Dosierung/Anwendung» und «klinische Wirksamkeit») bei Patienten ab 2 Jahren,
·axillarer Hyperhidrose.
Dysport ist indiziert für die Behandlung von Harninkontinenz mit Detrusorhyperaktivität in Verbindung mit einer neurologischen Erkrankung bei Erwachsenen, beispielsweise infolge einer Rückenmarksverletzung (traumatisch oder nicht traumatisch) oder Multipler Sklerose, die regelmässig eine saubere intermittierende Katheterisierung durchführen

Dosierung/Anwendung

Dysport soll nur von Ärzten angewendet werden, die sich eingehend mit Indikationen, Injektionstechnik und Nebenwirkungen von Botulinumtoxin vertraut gemacht haben.
Die Einheiten von Dysport sind produktspezifisch und in der klinischen Anwendung daher nicht vergleichbar und nicht austauschbar mit den Einheiten anderer Botulinumtoxin-Präparate.
Um die Rückverfolgbarkeit von biotechnologisch hergestellten Arzneimitteln sicherzustellen, wird empfohlen Handelsname und Chargennummer bei jeder Behandlung zu dokumentieren.
a) Blepharospasmus, Spasmus hemifacialis und assoziierte fokale Dystonien
Dosierung
Die empfohlenen Dosierungen gelten für Erwachsene aller Altersgruppen einschliesslich älterer Patienten.
Bilateraler Blepharospasmus
In einer Dosisfindungsstudie zur Anwendung von Dysport zur Behandlung von benignem essentiellem Blepharospasmus wurde mit einer Dosis von 40 U Dysport pro Auge eine signifikante Wirkung erzielt. Mit einer Dosis von 80 U Dysport pro Auge war die Wirkung länger anhaltend.
Bei einer Anfangsdosis von 40 U Dysport pro Auge kann bei Folgebehandlungen eine Dosis von 60 oder 80 U Dysport für den Patienten von Vorteil sein, sofern eine längere Wirkung erforderlich ist. Eine Erhöhung der Dosis kann jedoch das Risiko für lokale Nebenwirkungen, insbesondere Ptosis, erhöhen.
Die Maximaldosis darf 120 U Dysport pro Auge nicht überschreiten.
Unilateraler Blepharospasmus bzw. Spasmus hemifacialis und assoziierte fokale Dystonien
Wie bei bilateralem Blepharospasmus. Die Injektion wird jedoch auf das betroffene Auge beschränkt.
Durchführung der Injektion
Initial:
Subkutane Injektion von 10 U Dysport medial und 10 U Dysport lateral in die Verbindung zwischen präseptalem und orbitalem Teil sowohl des oberen (siehe nachfolgende Abbildung, Nummer 1 und 2) als auch des unteren (Nummer 3 und 4) M. orbicularis oculi.
Um das Risiko einer Ptosis zu reduzieren, sollten Injektionen in der Nähe des Levators palpebrae superioris vermieden werden, weshalb bei Injektionen in das obere Lid die Kanüle vom Zentrum weg zu richten ist.

Folgebehandlung:
Wenn die Anfangsdosis als nicht ausreichend bewertet wird, kann es bei Folgeinjektionen erforderlich sein, die Dosis pro Auge zu erhöhen auf:
·60 U Dysport: Jeweils 10 U Dysport medial und 20 U Dysport lateral.
·80 U Dysport: Jeweils 20 U Dysport medial und 20 U Dysport lateral.
·Maximal 120 U Dysport: Jeweils 20 U Dysport medial und 40 U Dysport lateral.
Zusätzliche Injektionen können in den M. frontalis über der Augenbraue (siehe Abbildung, Nummer 5 und 6) erfolgen, wenn dort befindliche Spasmen das Sehvermögen beeinträchtigen.
Beim Spasmus hemifacialis ist mitunter eine EMG-Kontrolle zur Identifizierung kleiner betroffener Muskelgruppen in der unteren Gesichtshälfte erforderlich.
Dauer der Anwendung
Eine Besserung der Symptome kann nach 2-4 Tagen, der maximale therapeutische Effekt innerhalb von 2 Wochen erwartet werden.
Die Injektionen sollten ungefähr alle 12 Wochen wiederholt werden oder wenn erforderlich, um der Rückkehr der Symptome vorzubeugen, jedoch nicht häufiger als alle 12 Wochen.
Tritt nach Verabreichung der Höchstdosis keine Wirkung ein, so ist der Patient als Therapieversager anzusehen und die Behandlung zu beenden.
b) Torticollis spasticus
Dosierung bei Erwachsenen
Initial:
Insgesamt 500 U Dysport streng intramuskulär in die Nackenmuskulatur.
Folgebehandlung:
Je nach Ansprechen auf die Vorbehandlung 250-500 U Dysport. Bei wiederholter Verabreichung kann die Dosis entsprechend dem klinischen Zustand um 100-250 U Dysport pro Sitzung schrittweise verringert bzw. erhöht werden. Die Gesamtdosis von 500 U Dysport sollte nicht überschritten werden.
In den M. sternocleidomastoideus dürfen maximal 300 U Dysport injiziert werden.
Eine Erhöhung der Dosis kann das Risiko für Nebenwirkungen, insbesondere Schluckstörungen (Dysphagie), erhöhen.
Die empfohlenen Dosierungen gelten nur für normalgewichtige Erwachsene, die keine Anzeichen einer verminderten Nackenmuskulatur zeigen. Bei untergewichtigen Patienten und älteren Patienten mit möglicher verminderter Nackenmuskulatur sollte die Dosis reduziert werden.
Durchführung der Injektion
Streng intramuskuläre Injektion üblicherweise in den M. sternocleidomastoideus, M. levator scapulae, M. scalenus, M. splenius capitis und/oder M. trapezius.
Die Identifizierung der Muskeln, in die Dysport injiziert werden soll, richtet sich nach den klinischen Merkmalen (abnorme sichtbare Muskelaktivität, tastbare Verhärtungen, Lokalisierung der Muskelschmerzen) und nach der Verteilung des dystonen EMG-Musters.
Dauer der Anwendung
Eine Besserung der Symptome kann innerhalb 1 Woche erwartet werden.
Die Injektionen sollten ungefähr alle 16 Wochen oder wenn erforderlich bei Rückkehr der Symptome wiederholt werden, jedoch nicht häufiger als alle 12 Wochen.
Tritt nach Verabreichung der Höchstdosis keine Wirkung ein, so ist der Patient als Therapieversager anzusehen und die Behandlung ist zu beenden.
c) Spastik bei Erwachsenen
Fokale Spastik der oberen Extremitäten
Dosierung
Die Dosierung bei der Erstbehandlung sowie bei nachfolgenden Behandlungen sollte individuell angepasst werden, abhängig von Grösse, Anzahl und Lage der beteiligten Muskeln, Schweregrad der Spastik, Vorhandensein von lokaler Muskelschwäche, Ansprechen des Patienten auf frühere Behandlungen und/oder Nebenwirkungen mit Dysport in der Anamnese. In klinischen Studien wurden Dosierungen von 500 U, 1000 U und 1500 U bei bestimmten Behandlungssitzungen zwischen ausgewählten Muskeln aufgeteilt. Dosierungen von mehr als 1000 U bis zu 1500 U können verabreicht werden, wenn ebenfalls in die Schultermuskeln injiziert wird.
Normalerweise sollte an einer einzelnen Injektionsstelle nicht mehr als 1 ml verabreicht werden.
Insgesamt 1500 U Dysport in die Armmuskulatur als intramuskuläre Injektion. Die Maximaldosis darf 1500 U Dysport nicht überschreiten. Aus klinischen Studien gibt es begrenzte Erfahrungen mit der Maximaldosis von 1500 U. Daher kann eine grössere Häufigkeit von Nebenwirkungen nicht ausgeschlossen werden, wenn Patienten mit der höheren Dosis von 1500 U behandelt werden
Ältere Patienten (≥65 Jahre)
Obwohl die Anzahl der Probanden mit einem Alter von über 65 Jahren in der pivotalen Studie gering ist (N = 49), haben klinische Erfahrungen keinen Zusammenhang zwischen Wirksamkeit und Alter gezeigt. Im Allgemeinen sollten ältere Patienten, aufgrund einer höheren Frequenz von Begleiterkrankungen sowie weiteren medikamentösen Therapien, beobachtet werden, um die Verträglichkeit von Dysport einzuschätzen.
Durchführung der Injektion
Empfohlen werden für die intramuskuläre Injektion folgende Dosierungen und Injektionsorte:

Injizierte Muskeln

Empfohlene Dosis Dysport (U)

Flexor carpi radialis (FCR)

100-200

Flexor carpi ulnaris (FCU)

100-200

Flexor digitorum profundus (FDP)
Flexor digitorum superficialis (FDS)
Flexor pollicis longus
Adductor pollicis

100-200
100-200
100-200
25-50

Brachialis
Brachioradialis
Biceps brachii (BB)
Pronator teres

200-400
100-200
200-400
100-200

Triceps brachii (langer Kopf)
Pectoralis major
Subscapularis
Latissimus dorsi

150-300
150-300
150-300
150-300

Bei der Behandlung der fokalen Spastik der oberen Extremitäten wird Dysport in 0,9%iger Natriumchlorid-Lösung rekonstituiert, um eine Injektionslösung mit entweder 100 U pro ml, 200 U pro ml oder 500 U pro ml zu erhalten. Dysport wird durch intramuskuläre Injektion in die oben beispielhaft beschriebenen Muskeln verabreicht.
In den Musculus biceps brachii wird an zwei Stellen injiziert, in alle anderen Muskeln an jeweils einer Stelle.
Obwohl die eigentlichen Injektionsstellen durch Abtasten (Palpation) festgelegt werden können, wird die Verwendung einer die Injektion unterstützenden Technik, z.B. Elektromyographie, elektrische Stimulation oder Ultraschall empfohlen, um die Injektionsstellen zu bestimmen.
Dauer der Anwendung
Die Behandlung mit Dysport sollte wiederholt werden, wenn die Wirkung der vorhergehenden Injektion nachgelassen hat, allerdings nicht früher als 12 Wochen nach der vorhergehenden Injektion. Die Mehrheit der Patienten in klinischen Studien wurde nach etwa 12-16 Wochen erneut behandelt; bei einigen Patienten trat jedoch eine länger andauernde Wirkung von bis zu 20 Wochen auf. Durch den Grad und das Muster der Muskelspastik zum Zeitpunkt der Wiederholungsinjektion können Anpassungen der Dysport-Dosis und der zu injizierenden Muskeln notwendig sein. Klinische Verbesserungen können etwa eine Woche nach der Behandlung mit Dysport erwartet werden.
Fokale Spastik der unteren Extremitäten
Dosierung
Dosierungen von bis zu 1500 U können in einer einzelnen Behandlungssitzung intramuskulär verabreicht werden. Die exakte Dosierung bei der Erstbehandlung sowie bei nachfolgenden Behandlungen sollte individuell angepasst werden, abhängig von Grösse und Anzahl der beteiligten Muskeln sowie Schweregrad der Spastik und ebenfalls das Vorhandensein von lokaler Muskelschwäche und das Ansprechen des Patienten auf frühere Behandlungen berücksichtigen. Allerdings sollte die Gesamtdosis 1500 U nicht überschreiten.
Normalerweise sollte an einer einzelnen Injektionsstelle nicht mehr als 1 ml verabreicht werden.
Ältere Patienten (≥65 Jahre)
Klinische Erfahrungen haben keine Unterschiede in der Wirksamkeit zwischen älteren und jüngeren erwachsenen Patienten gezeigt. Im Allgemeinen sollten ältere Patienten, aufgrund einer höheren Frequenz von Begleiterkrankungen sowie weiteren medikamentösen Therapien, beobachtet werden, um die Verträglichkeit von Dysport einzuschätzen.
Durchführung der Injektion
Empfohlen werden für die intramuskuläre Injektion folgende Dosierungen und Injektionsorte:

Muskel

Empfohlene Dosis Dysport (U)

Anzahl der Injektionsstellen pro Muskel

Distal

Soleus

300-550

2-4

Gastrocnemius

medialer Kopf

100-450

1-3

lateraler Kopf

100-450

1-3

Tibialis posterior

100-250

1-3

Flexor digitorum longus

50-200

1-2

Flexor digitorum brevis

50-200

1-2

Flexor hallucis longus

50-200

1-2

Flexor hallucis brevis

50-100

1-2

Proximal

Rectus femoris

100-400

1-3

Ischiocrurale Muskeln

100-400

1-3

Adductor magnus

100-300

1-3

Gracilis

100-200

1-3

Gluteus maximus

100-400

1-2

Bei der Behandlung einer fokalen Spastik der unteren Extremitäten bei Erwachsenen wird Dysport in 0,9%iger Natriumchlorid-Lösung rekonstituiert, um eine Injektionslösung mit entweder 100 U pro ml, 200 U pro ml oder 500 U pro ml zu erhalten. Dysport wird durch intramuskuläre Injektion in die oben beschriebenen Muskeln verabreicht.
Obwohl die eigentlichen Injektionsstellen durch Abtasten (Palpation) festgelegt werden können, wird die Verwendung einer die Injektion unterstützenden Technik, z.B. Elektromyographie, elektrische Stimulation oder Ultraschall empfohlen, um die Injektionsstellen genau zu bestimmen.
Dauer der Anwendung
Die Behandlung mit Dysport sollte, abhängig vom Wiederauftreten der klinischen Symptome, alle 12-16 Wochen wiederholt werden, gegebenenfalls länger, je nach Notwendigkeit, allerdings nicht früher als 12 Wochen nach der vorhergehenden Injektion. Durch den Grad und das Muster der Muskelspastik zum Zeitpunkt der Wiederholungsinjektion können Anpassungen der Dysport-Dosis und der zu injizierenden Muskeln notwendig sein.
Fokale Spastik der oberen und unteren Extremitäten
Wenn eine Behandlung der Arme und der unteren Extremitäten während derselben Behandlungssitzung notwendig ist, sollte die Dysport-Dosis, die in die einzelnen Extremitäten injiziert wird, individuell angepasst werden, ohne die Gesamtdosis von 1500 U zu überschreiten.
d) Spastik bei Jugendlichen und Kindern
Fokale Spastik der oberen Extremitäten bei Patienten ab 2 Jahren
Dosierung
Die Dosierung bei der Erstbehandlung sowie bei nachfolgenden Behandlungen sollte individuell angepasst werden, abhängig von Grösse, Anzahl und Lage der beteiligten Muskeln, Schweregrad der Spastik, Vorhandensein von lokaler Muskelschwäche, Ansprechen des Patienten auf frühere Behandlungen und/oder Nebenwirkungen mit Botulinumtoxinen in der Anamnese.
Die maximale Gesamtdosis Dysport, die pro Behandlungssitzung verabreicht wird, darf 16 Einheiten/kg bzw. gesamt 640 Einheiten für unilaterale Injektionen nicht überschreiten, je nachdem was niedriger ist. Bei bilateralen Injektionen darf die maximale Gesamtdosis 21 Einheiten/kg bzw. insgesamt 840 Einheiten pro Behandlungssitzung nicht überschreiten, je nachdem was niedriger ist.
Die verabreichte Gesamtdosis sollte zwischen den betroffenen spastischen Muskeln der oberen Extremitäten aufgeteilt werden. An einer einzelnen Injektionsstelle sollten nicht mehr als 0,5 ml Dysport verabreicht werden. Bei gleichzeitiger Behandlung der oberen und unteren Extremität müssen spezielle Dosierungshinweise beachtet werden (siehe «Gleichzeitige Behandlung einer fokalen Spastik der oberen Extremität und einer dynamischen Spitzfussstellung infolge Spastizität bei Kindern ab 2 Jahren»).
Die empfohlenen Dosierungen finden Sie in der nachfolgenden Tabelle.

Muskel

Empfohlener Dosisbereich pro Muskel pro obere Extremität (Einheiten/kg Körpergewicht)

Anzahl der Injektionsstellen pro Muskel

Brachialis

3 - 6

Bis zu 2

Brachioradialis

1,5 - 3

1

Biceps brachii

3 - 6

Bis zu 2

Pronator teres

1 - 2

1

Pronator quadratus

0,5 - 1

1

Flexor carpi radialis

2 - 4

Bis zu 2

Flexor carpi ulnaris

1,5 - 3

1

Flexor digitorum profundus

1 - 2

1

Flexor digitorum superficialis

1,5 - 3

Bis zu 4

Flexor pollicis brevis/ opponens pollicis

0,5 - 1

1

Adductor pollicis

0,5 - 1

1

Gesamtdosis

Bis zu 16 Einheiten/kg bei einer oberen Extremität (maximal 21 Einheiten/kg bei bilateralen Injektionen in beide obere Extremitäten)

Durchführung der Injektion
Bei der Behandlung einer fokalen Spastik der oberen Extremitäten bei Kindern wird Dysport in 0,9%iger Natriumchlorid-Lösung rekonstituiert, um eine Lösung zu erhalten, die entweder 100 Einheiten pro ml, 200 Einheiten pro ml oder 500 Einheiten pro ml enthält. Dysport wird durch intramuskuläre Injektion wie oben beschrieben verabreicht.
Obwohl die eigentlichen Injektionsstellen durch Palpation festgelegt werden können, wird die Verwendung einer die Injektion unterstützenden Technik, z.B. Elektromyographie, elektrische Stimulation oder Ultraschall empfohlen, um die Injektionsstellen zu bestimmen.
Dauer der Anwendung
Die Behandlung mit Dysport sollte wiederholt werden, wenn die Wirkung der vorhergehenden Injektion nachgelassen hat, allerdings nicht früher als 16 Wochen nach der vorhergehenden Injektion. Die Mehrheit der Patienten in klinischen Studien wurde nach 16-28 Wochen erneut behandelt; bei einigen Patienten trat jedoch eine länger andauernde Wirkung von 34 Wochen oder mehr auf. Durch den Grad und das Muster der Muskelspastik zum Zeitpunkt der Wiederholungsinjektion können Anpassungen der Dysport-Dosis und der zu injizierenden Muskeln notwendig sein.
Fokale Spastik der unteren Extremität (siehe Rubriken «Dosierung/Anwendung» und «klinische Wirksamkeit») bei Patienten ab 2 Jahren
Dosierung
Die Dosierung bei der Erstbehandlung sowie bei nachfolgenden Behandlungen sollte individuell angepasst werden, abhängig von Grösse, Anzahl und Lage der beteiligten Muskeln, Schweregrad der Spastik, Vorhandensein von lokaler Muskelschwäche, Ansprechen des Patienten auf frühere Behandlungen und/oder Nebenwirkungen mit Botulinumtoxin in der Anamnese. Bei der Erstbehandlung sollte in Erwägung gezogen werden, mit der niedrigst möglichen Dosis anhand der untenstehenden Tabelle zu beginnen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Die maximale Gesamtdosis Dysport, die pro Behandlungssitzung verabreicht wird, darf 15 Einheiten/kg für unilaterale oder 30 Einheiten/kg für bilaterale Injektionen in die unteren Extremitäten nicht überschreiten. Die Maximaldosis pro Bein darf 500 Einheiten nicht überschreiten. Zusätzlich darf die Gesamtdosis Dysport pro Behandlungssitzung 1000 Einheiten oder 30 Einheiten/kg nicht überschreiten, je nachdem was niedriger ist. Die verabreichte Gesamtdosis sollte zwischen den betroffenen spastischen Muskeln der unteren Extremitäten aufgeteilt werden. Wenn möglich sollte die Dosis auf mehr als eine Injektionsstelle in den einzelnen Muskeln verteilt werden. An einer einzelnen Injektionsstelle sollten nicht mehr als 0,5 ml Dysport verabreicht werden. Die empfohlenen Dosierungen finden sich in der nachfolgenden Tabelle. Bei gleichzeitiger Behandlung der oberen und unteren Extremität müssen spezielle Dosierungshinweise beachtet werden (siehe unten «Gleichzeitige Behandlung einer fokalen Spastik der oberen Extremität und einer dynamischen Spitzfussstellung infolge Spastizität bei Patienten ab 2 Jahren»).

Muskel

Empfohlener Dosisbereich pro Muskel pro Bein (Einheiten/kg Körpergewicht)

Anzahl der Injektionsstellen pro Muskel

Gastrocnemius

5 bis 15

bis zu 4

Soleus

4 bis 6

bis zu 2

Tibialis posterior

3 bis 5

bis zu 2

Gesamtdosis

bis zu 15 Einheiten/kg/Bein

Durchführung der Injektion
Bei der Behandlung der dynamischen Spitzfussstellung infolge Spastizität bei Kindern wird Dysport in 0,9%iger Natriumchlorid-Lösung rekonstituiert, um eine Lösung zu erhalten, die entweder 100 Einheiten pro ml, 200 Einheiten pro ml oder 500 Einheiten pro ml enthält. Dysport wird durch intramuskuläre Injektion wie oben beschrieben verabreicht.
Obwohl die eigentlichen Injektionsstellen durch Palpation festgelegt werden können, wird die Verwendung einer die Injektion unterstützenden Technik, z.B. Elektromyographie, elektrische Stimulation oder Ultraschall empfohlen, um die Injektionsstellen zu bestimmen.
Dauer der Anwendung
Die Behandlung mit Dysport sollte wiederholt werden, wenn die Wirkung der vorhergehenden Injektion nachgelassen hat, allerdings nicht früher als 12 Wochen nach der vorhergehenden Injektion. Die Mehrheit der Patienten in klinischen Studien wurde nach etwa 16-22 Wochen erneut behandelt; bei einigen Patienten trat jedoch eine länger andauernde Wirkung von bis zu 28 Wochen auf. Durch den Grad und das Muster der Muskelspastik zum Zeitpunkt der Wiederholungsinjektion können Anpassungen der Dysport-Dosis und der zu injizierenden Muskeln notwendig sein.
Gleichzeitige Behandlung einer fokalen Spastik der oberen Extremität und einer dynamischen Spitzfussstellung infolge Spastizität bei Kindern ab 2 Jahren
Wenn eine gleichzeitige Behandlung der oberen und unteren Extremitäten bei Patienten ab 2 Jahren notwendig ist, richtet sich die Dosierung nach der jeweiligen Indikation, also Behandlung der fokalen Spastik der oberen Extremitäten bzw. der dynamischen Spitzfussstellung der unteren Extremitäten bei Kindern ab 2 Jahren.
Die injizierte Dysport-Gesamtdosis darf pro Behandlungssitzung 30 Einheiten/kg (bzw. 1000 Einheiten, je nachdem was niedriger ist) nicht überschreiten.
Die gleichzeitige Behandlung der oberen und unteren Extremitäten sollte wiederholt werden, wenn die Wirkung der vorhergehenden Injektion nachgelassen hat, allerdings nicht früher als 12-16 Wochen nach der vorhergehenden Injektion. Der optimale Zeitpunkt einer nachfolgenden Behandlung richtet sich nach dem individuellen Fortschritt und Ansprechen auf die Therapie. Durch den Grad und das Muster der Muskelspastik zum Zeitpunkt der Wiederholungsinjektion können Anpassungen der Dysport-Dosis und der zu injizierenden Muskeln notwendig sein.
e) Axillare Hyperhidrose
Dosierung
Die empfohlene Dosis für Erwachsene liegt bei 100 U Dysport pro Achsel.
Durchführung der Injektion
Das Injektionsgebiet sollte zuvor anhand des Iod-Stärke-Tests festgelegt werden. Beide Achseln sollten gewaschen und desinfiziert werden. Anschliessend erfolgen intradermale Injektionen von jeweils 10 U Dysport an 10 Stellen.
Dauer der Anwendung
Der maximale therapeutische Effekt kann innerhalb von 2 Wochen nach Injektion erwartet werden. Bei den meisten Patienten wird die empfohlene Dosis die gesteigerte Achselschweisssekretion für ungefähr 48 Wochen hinreichend unterdrücken.
Weitere Injektionen sollten individuell festgelegt werden, wenn die Schweisssekretion des Patienten wieder ein unannehmbares Mass angenommen hat, jedoch nicht häufiger als alle 12 Wochen erfolgen. Es gibt Hinweise, dass bei wiederholten Behandlungen die Injektionsintervalle tendenziell länger werden.
f) Harninkontinenz infolge einer neurogenen Detrusorhyperaktivität
Dosierung
Die empfohlene Dosis beträgt 600 U. Bei unzureichendem Ansprechen, z.B. bei Patienten mit schwerem Krankheitsbild, kann eine Dosis von 800 U verwendet werden.
Dysport sollte bei Patienten angewendet werden, die regelmässig eine saubere intermittierende Katheterisierung durchführen.
Die verabreichte Gesamtdosis sollte auf 30 Injektionen in den M. detrusor vesicae aufgeteilt werden, die gleichmässig über den gesamten Detrusor-Muskel verteilt werden, wobei das Trigonum zu vermeiden ist. Dysport wird mit Hilfe eines flexiblen oder starren Zystoskops injiziert. Jede Injektion sollte bis zu einer Tiefe von etwa 2 mm erfolgen, wobei 0,5 ml an jeder Injektionsstelle appliziert werden. Für die letzte Injektion sollten etwa 0,5 ml sterile physiologische Kochsalzlösung injiziert werden, um sicherzustellen, dass die vollständige Dosis gegeben wurde.
Durchführung der Injektion

Bei der Behandlung von Harninkontinenz infolge einer neurogenen Detrusorhyperaktivität wird Dysport in 0,9 %iger Natriumchlorid-Lösung rekonstituiert, um eine 15 ml-Lösung mit entweder 600 U oder 800 U zu erhalten.
Dysport wird wie oben beschrieben durch Injektion in den M. detrusor vesicae verabreicht.
Die Gabe von prophylaktischen Antibiotika sollte mindestens 3 Tage vor der Behandlung mit Dysport begonnen und für mindestens 3 Tage danach fortgesetzt werden. Arzneimittel mit gerinnungshemmender Wirkung sollten mindestens 3 Tage vor der Dysport-Behandlung abgesetzt und erst am Tag danach wieder aufgenommen werden. Falls medizinisch indiziert, können niedermolekulare Heparine 24 Stunden vor der Verabreichung von Dysport angewendet werden.
Vor der Injektion kann eine Lokalanästhesie der Harnröhre erfolgen oder ein Gleitgel verabreicht werden, um das Einführen des Zystoskops zu erleichtern. Falls erforderlich, kann auch eine intravesikale Instillation eines verdünnten Anästhetikums (mit oder ohne Sedierung) oder eine Vollnarkose durchgeführt werden. Falls eine Instillation eines Lokalanästhetikums erfolgt, muss die Lokalanästhesielösung entleert, die Blase mit Kochsalzlösung gespült und erneut entleert werden, bevor mit der Injektion in den Detrusor-Muskel fortgefahren wird.
Vor der Injektion sollte die Blase mit ausreichend Kochsalzlösung instilliert werden, um eine ausreichende Visualisierung für die Injektionen zu erreichen.
Nach Verabreichung aller 30 Injektionen in den Detrusor-Muskel sollte die zur Visualisierung der Blasenwand verwendete Kochsalzlösung abgelassen werden. Der Patient sollte für mindestens 30 Minuten nach der Injektion beobachtet werden.
Dauer der Anwendung
Eine klinische Verbesserung wird in der Regel innerhalb von 2 Wochen nach der Behandlung beobachtet. Eine erneute Behandlung mit Dysport sollte durchgeführt werden, wenn die Wirkung der vorherigen Injektion nachgelassen hat, jedoch nicht früher als 12 Wochen nach der letzten Injektion. Die mediane Zeit bis zur erneuten Behandlung bei mit Dysport behandelten Patienten lag zwischen 39 und 47 Wochen, obwohl eine längere Ansprechdauer auftreten kann, da mehr als 40 % der Patienten innerhalb von 48 Wochen keine erneute Behandlung erhalten hatten.

Kontraindikationen

Nachgewiesene Überempfindlichkeit gegen einen der Bestandteile.
Harnwegsinfektion zum Zeitpunkt der Behandlung von Harninkontinenz infolge von neurogener Detrusorhyperaktivität.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Die empfohlene Dosierung und Häufigkeit der Anwendung von Dysport darf nicht überschritten werden (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Der Patient muss darauf aufmerksam gemacht werden, dass er andere behandelnde Ärzte über die Therapie mit Dysport informieren muss.
Es wurden Nebenwirkungen im Zusammenhang mit der Ausbreitung der Toxinwirkung an vom Injektionsort entfernte Stellen berichtet (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Das Risiko für das Auftreten solcher Nebenwirkungen könnte reduziert werden, indem die minimal wirksame Dosis angewendet und die empfohlene Dosis nicht überschritten wird.
Auch bei therapeutischen Dosierungen kann eine übermässige Muskelschwäche auftreten. In einigen Fällen wurden auch Dysphagie, Pneumonien und/oder ausgeprägte Schwächezustände beobachtet, welche in sehr seltenen Fällen letal endeten. Vorsicht ist geboten, wenn der Zielmuskel eine übermässige Schwäche oder Atrophie aufweist.
Das Risiko für Nebenwirkungen ist erhöht bei
·Patienten mit neurologischen Grunderkrankungen wie Schluck- und Atemstörungen (insbesondere bei Patienten mit Dysphagie oder Aspiration in der Anamnese).
·subklinischem oder klinischem Befund einer merklich gestörten neuromuskulären Übertragung (z.B. Myasthenia gravis).
Patienten mit diesen Erkrankungen können eine erhöhte Empfindlichkeit gegenüber Botulinumtoxin aufweisen, was zu vermehrten Nebenwirkungen (z.B. übermässige Muskelschwäche) führen kann. Insbesondere besteht bei Patienten mit vorbestehenden Schluck- und Atemstörungen die Gefahr, dass diese sich verstärken, wenn das Toxin sich in die betreffenden Muskeln ausbreitet. Bei diesen Patienten ist das Risiko für eine Aspiration erhöht.
Bei Patienten mit solchen Grunderkrankungen darf Dysport daher nur unter Aufsicht eines Spezialisten und engmaschiger Überwachung angewendet werden, und die Anwendung darf nur dann erfolgen, wenn der von der Behandlung zu erwartendem Vorteil das Risiko überwiegt.
Patienten bzw. pflegende Personen sind darauf hinzuweisen, dass der ärztliche Notdienst sofort zu benachrichtigen ist, wenn Schluck-, Sprech- oder Atemstörungen auftreten.
Vorsicht ist geboten bei der Behandlung erwachsener und besonders älterer Patienten mit fokaler Spastik der unteren Extremitäten, die ein erhöhtes Sturz-Risiko haben könnten. In placebokontrollierten klinischen Studien, in denen Patienten aufgrund fokaler Spastik der unteren Extremitäten behandelt wurden, traten Stürze in 6,3 % und 3,7 % der Patienten in der Dysport- beziehungsweise der Placebo-Gruppe auf.
Bei der Anwendung von Dysport im Bereich der Augenbrauen, der Augenwinkel, bei Blepharo- und hemifazialen Spasmen (siehe Sektion «Unerwünschte Wirkungen») wurde über trockenes Auge berichtet. Die Verwendung von Botulinumtoxinen, einschliesslich Dysport, kann eine verringerte Tränenproduktion, eine reduzierte Frequenz des Lidaufschlages und Hornhauterkrankungen bewirken.
Bei der Behandlung einer Spastik bei Kindern darf Dysport erst ab einem Alter von 2 Jahren angewendet werden.
Antikörperbildung gegenüber Botulinumtoxin ist bei mit Dysport behandelten Patienten selten beobachtet worden. Klinisch können neutralisierende Antikörper durch eine deutliche Verminderung des Therapieerfolges und/oder die Notwendigkeit stetiger Dosiserhöhungen erkannt werden. Da das Risiko der Antikörperbildung bei höheren Dosen und geringen Dosierungsintervallen ansteigt, sollte die minimal wirksame Dosis innerhalb grösstmöglicher Therapieintervalle angewendet werden.
Wie bei jeder intramuskulären Injektion sollte Dysport bei Patienten mit Blutgerinnungsstörungen oder Infektionen bzw. Entzündungen an der geplanten Injektionsstelle nur angewendet werden, wenn dies eindeutig erforderlich ist.
Bezüglich der Behandlung einer neurogenen Detrusorhyperaktivität waren nur Patienten mit Rückenmarksverletzung und Multipler Sklerose in den Studien eingeschlossen.
Im Zusammenhang mit der Behandlung der neurogenen Detrusorhyperaktivität kann eine autonome Dysreflexie auftreten. Eine sofortige ärztliche Behandlung ist möglicherweise erforderlich.
Eine Durchstechflasche Dysport darf nur bei einem einzigen Patienten und nur während einer einzigen Behandlung angewendet werden. Nicht verwendetes Dysport muss entsorgt werden, wie in «Sonstige Hinweise - Hinweise für die Handhabung» beschrieben. Bestimmte Vorsichtsmassnahmen müssen bei der Zubereitung und Verabreichung des Produkts beachtet werden, wie auch bei der Inaktivierung und Entsorgung von nicht verwendeter Injektionslösung (siehe «Sonstige Hinweise - Hinweise für die Handhabung»).
Dysport enthält eine geringe Menge Humanalbumin, das aus gepooltem, humanem Plasma hergestellt wird. Die Plasmaspenden stammen ausschliesslich aus behördlich zugelassenen Blutzentren und sowohl von bezahlten als auch von unbezahlten freiwilligen Spendern. Alle zur Herstellung des Albumins verwendeten Plasmaspenden sind HBs-Antigen-, Anti-HCV- und Anti-HIV-negativ und weisen keine pathologisch erhöhten GPT-Werte auf. Das Risiko einer Übertragung von viralen Infektionen kann nach Verwendung von menschlichem Blut oder Blutprodukten jedoch nicht mit absoluter Sicherheit ausgeschlossen werden.

Interaktionen

Die Wirkung von Botulinumtoxin kann durch Arzneimittel, die direkt oder indirekt die neuromuskuläre Übertragung beeinträchtigen (unter anderem Aminoglykoside; Muskelrelaxantien; Curare-artige, nicht depolarisierende Blocker), verstärkt werden. Solche Arzneimittel sollten bei mit Botulinumtoxin behandelten Patienten mit Vorsicht angewendet werden. Spezielle Studien zu Wechselwirkungen mit diesen oder anderen Arzneimitteln wurden nicht durchgeführt.

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft
Es existieren keine kontrollierten Humanstudien zur Anwendung von Botulinumtoxin A beim Menschen während der Schwangerschaft. Tierexperimentelle Studien lassen nicht auf direkte oder indirekte schädliche Auswirkungen auf Schwangerschaft, embryonale/fetale Entwicklung, Geburt oder postnatale Entwicklung schliessen, abgesehen von hohen Dosen, die mütterliche Toxizität bewirken (siehe «Präklinische Daten»).
Inwieweit für den Menschen ein potentielles Risiko besteht, ist nicht bekannt. Dysport sollte während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig erforderlich. Wenn eine Patientin während der Behandlung schwanger wird, sollte sie auf potentielle Risiken hingewiesen werden.
Stillzeit
Es ist nicht bekannt, ob Botulinumtoxin A in die Muttermilch übergeht. Dies wurde in tierexperimentellen Studien nicht untersucht. Die Anwendung von Botulinumtoxin A während der Stillzeit kann nicht empfohlen werden.
Fertilität
Es liegen keine klinischen Daten zu den Auswirkungen von Dysport auf die Fertilität vor. In tierexperimentellen Studien gibt es keinen Nachweis einer direkten Auswirkung von Dysport auf die Fertilität (siehe «Präklinische Daten»).

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Botulinumtoxin A kann unerwünschte Wirkungen wie Müdigkeit, Schwächung der Muskulatur, Ptosis und/oder Sehstörungen hervorrufen. Dadurch kann die Fähigkeit zum Führen von Fahrzeugen oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt sein.

Unerwünschte Wirkungen

Unerwünschte Wirkungen können aufgrund einer zu tief oder falsch platzierten Injektion von Dysport auftreten, die zu einer vorübergehenden Paralyse nahe liegender Muskelgruppen führen kann.
Die Häufigkeitsangaben sind wie folgt definiert:
Sehr häufig (≥1/10); häufig (≥1/100, < 1/10); gelegentlich (≥1/1000, <1/100); selten (≥1/10000, < 1/1000); sehr selten (< 1/10000), «nicht bekannt» (kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden)
Alle Indikationen
Während klinischer Studien trat bei ungefähr 25 % der mit Dysport behandelten Patienten eine unerwünschte Wirkung auf.
Bei allen Indikationen wurde von lokaler Muskelschwäche berichtet; dies entspricht dem Wirkmechanismus des Toxins.
Nach Behandlung mit Botulinumtoxin A wurde von Asthenie, Ermüdung und grippeähnlichen Erkrankungen berichtet.
Wie bei jeder Injektionsbehandlung zu erwarten, wurde auch von Reaktionen an der Injektionsstelle, einschliesslich blauer Fleck und Schmerzen, berichtet.
Zusätzlich wurde über folgende indikationsspezifische unerwünschte Wirkungen berichtet:
a) Blepharospasmus, Spasmus hemifacialis und assoziierte fokale Dystonien
Erkrankungen des Nervensystems:
Häufig: Gesichtsparese
Gelegentlich: Lähmung des siebten Hirnnerven
Augenerkrankungen:
Sehr häufig: Ptose (11 %)
Häufig: Doppeltsehen, trockenes Auge, Tränensekretion verstärkt, Augenlidödem
Selten: Entropium, Ophthalmoplegie
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort:
Gelegentlich: Ermüdung, Asthenie
b) Torticollis spasticus
Erkrankungen des Nervensystems:
Häufig: Kopfschmerz, Schwindelgefühl, Gesichtsparese
Augenerkrankungen:
Häufig: Sehen verschwommen, Sehschärfe vermindert
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums:
Häufig: Dysphonie, Dyspnoe
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts:
Sehr häufig: Dysphagie (17 %), Mundtrockenheit (16 %)
Gelegentlich: Übelkeit
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen:
Sehr häufig: Muskelschwäche (19 %)
Häufig: Nackenschmerzen, Schmerzen des Muskel- und Skelettsystems, Myalgie, Schmerz in einer Extremität, muskuloskelettale Steifigkeit
Gelegentlich: Muskelatrophie, Kiefererkrankung
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort:
Sehr häufig: Müdigkeit (13 %)
Auch unter anderen Botulinumtoxin-Präparaten wurden Dysphagien beobachtet, welche in Einzelfällen mit einer Aspiration einhergingen. Die Dysphagie scheint dosisabhängig zu sein und tritt am häufigsten nach Injektion in den M. sternocleidomastoideus auf. Weiche Nahrung kann erforderlich sein, bis die Symptome abklingen. Weitere Massnahmen (z.B. Ernährungssonde) können unter Umständen notwendig werden.
c) Spastik bei Erwachsenen
Fokale Spastik der oberen Extremitäten
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts:
Gelegentlich: Dysphagie*
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen:
Häufig: Muskelschwäche, Schmerzen des Muskel- und Skelettsystems, Schmerz in einer Extremität.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort:
Häufig: Reaktionen an der Injektionsstelle (z.B. Schmerzen, Erytheme, Schwellung usw.), Asthenie, Ermüdung, grippeähnliche Erkrankung
Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen:
Häufig: Sturz**
* Die Häufigkeit der Dysphagie wurde aus den gepoolten Daten der unverblindeten Studien abgeleitet. Dysphagie wurde in den doppelblinden Studien zur Indikation «Spastik der oberen Extremitäten bei Erwachsenen» nicht beobachtet.
**Inzidenz von Sturz: 2,0 % bei den mit Dysport behandelten Probanden, 2,2 % bei den mit Placebo behandelten Probanden
Fokale Spastik der unteren Extremitäten
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts:
Häufig: Dysphagie
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen:
Häufig: Muskelschwäche, Myalgie
Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen:
Häufig: Sturz
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort:
Häufig: Asthenie, Ermüdung, grippeähnliche Erkrankung, Reaktion an der Injektionsstelle (Schmerz, blauer Fleck, Ausschlag, Pruritus)
Bei der gleichzeitigen Behandlung von oberen und unteren Extremitäten mit einer Gesamtdosis Dysport von bis zu 1500 U gab es keine sicherheitsrelevanten Erkenntnisse zusätzlich zu denen, die bei der separaten Behandlung der Muskeln von oberen oder unteren Extremitäten erwartet wurden.
d) Spastik bei Jugendlichen und Kindern
Fokale Spastik der oberen Extremitäten (ab 2 Jahren)
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Häufig: Ausschlag
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Häufig: Muskelschwäche, Schmerzen in den Extremitäten
Gelegentlich: Myalgie
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: Grippeähnliche Erkrankung, Asthenie, Fatigue, Bluterguss an der Injektionsstelle
Gelegentlich: Ekzem an der Injektionsstelle, Schmerzen an der Injektionsstelle, Schwellung an der Injektionsstelle, Ausschlag an der Injektionsstelle
Fokale Spastik der unteren Extremitäten (ab 2 Jahren)
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen:
Häufig: Myalgie, Muskelschwäche
Erkrankungen der Niere und Harnwege:
Häufig: Harninkontinenz
Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen:
Häufig: Sturz
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort:
Häufig: Grippeähnliche Erkrankung, Reaktion an der Injektionsstelle (z.B. Schmerz, Erythem, blauer Fleck usw.), Gangstörung, Ermüdung
Gelegentlich: Asthenie
Gleichzeitige Behandlung einer fokalen Spastik an der oberen Extremität und eines dynamischen Spitzfusses infolge Spastizität bei Kindern ab 2 Jahren
Bei gleichzeitiger Behandlung von oberen und unteren Extremitäten mit Dosen bis 30 Einheiten/kg bzw. 1000 Einheiten Gesamtdosis, je nachdem was niedriger ist, gab es keine sicherheitsrelevanten Erkenntnisse zusätzlich zu denen, die bei der separaten Behandlung der oberen oder der unteren Extremitäten erwartet wurden.
e) Axillare Hyperhidrose
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes:
Häufig: Kompensatorisches Schwitzen, Pruritus
f) Harninkontinenz infolge einer neurogenen Detrusorhyperaktivität
Infektionen und parasitäre Erkrankungen:
Sehr häufig: Harnwegsinfektion* (16 %)
Häufig: Bakteriurie
Erkrankungen des Nervensystems:
Gelegentlich: Hypästhesie
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts:
Häufig: Obstipation
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen:
Gelegentlich: Muskelschwäche
Erkrankungen der Nieren und Harnwege:
Häufig: Hämaturie
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse:
Häufig: Erektile Dysfunktion
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort:
Gelegentlich: Fatigue, grippeähnliche Erkrankung
*In den pivotalen, doppelblinden, placebokontrollierten Studien wurden in den ersten 12 Behandlungswochen Harnwegsinfektionen bei 15,8 % der mit Dysport behandelten Patienten und bei 17,4 % der mit Placebo behandelten Patienten berichtet.
Unerwünschte Wirkungen nach Markteinführung
Das Nebenwirkungsprofil, das der Zulassungsinhaberin seit Markteinführung übermittelt wurde, spiegelt die Pharmakologie des Produkts wider und entspricht dem während klinischer Studien beobachteten.
Erkrankungen des Immunsystems:
Nicht bekannt: Überempfindlichkeitsreaktionen
Erkrankungen des Nervensystems
Nicht bekannt: Hypästhesie
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Nicht bekannt: Muskelatrophie
In sehr seltenen Fällen wurden Nebenwirkungen im Zusammenhang mit der Ausbreitung der Toxinwirkung an vom Injektionsort entfernte Stellen berichtet (übermässige Muskelschwäche, Dysphagie, Aspirationspneumonie mit bisweilen tödlichem Ausgang).
Gelegentlich ist nach Anwendung von Dysport über Hautrötung berichtet worden. Sehr selten wurde nach Behandlung mit Dysport von neuralgischen Muskelatrophien berichtet.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch

Überdosierung

Anzeichen und Symptome
Überdosierungen können ausgeprägte und von der Injektionsstelle entfernte neuromuskuläre Lähmungen erzeugen. In solchen Fällen besteht ein erhöhtes Risiko, dass das Neurotoxin in die Blutbahn gelangt und zu Komplikationen führt, wie sie nach oralen Botulinum-Intoxikationen auftreten (z.B. Dysphagie und Dysphonie). Die Symptome der Überdosierung treten häufig nicht unmittelbar nach der Injektion auf. Aufgrund der langen Wirkungsdauer von Botulinumtoxin sollte der Patient im Falle einer Überdosierung über mehrere Wochen auf Symptome einer Toxinausbreitung oder einer Paralyse bzw. übermässigen Schwäche von Muskeln medizinisch überwacht werden. Diese Massnahmen können auch bei versehentlichem Kontakt (siehe «Hinweise für die Handhabung») oder oraler Aufnahme notwendig sein.
Behandlung
Es werden allgemeine supportive Massnahmen empfohlen. Gegebenenfalls kann eine Hospitalisierung sowie im Falle einer Lähmung der Atemmuskulatur eine künstliche Beatmung erforderlich sein.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
Pharmakotherapeutische Gruppe: Andere peripher wirkende Muskelrelaxanzien, ATC-Code: M03AX01.
Pharmakotherapeutische Gruppe: Antihidrotika, ATC-Code: D11AA.
Wirkungsmechanismus
Botulinumtoxin A blockiert selektiv die Übertragung an cholinergen Nervenendigungen durch Hemmung der Freisetzung von Acetylcholin. Die chemische Denervierung bewirkt am Skelettmuskel eine schlaffe Lähmung, an ekkrinen Schweissdrüsen eine Hypo- bzw. Anhidrose, an parasympathisch innervierten glatten Muskeln eine Atonie.
Die Wiederherstellung der Impulsübertragung erfolgt über neu gebildete Nervenendigungen und motorische Endplatten. Dieser Regenerationsprozess beginnt ca. 8 Wochen nach Toxinverabreichung. Die funktionsfähigen, neu gebildeten Strukturen weichen anatomisch teilweise von den bisherigen ab.
Nach einer Injektion in den Detrusor-Muskel zur Behandlung der neurogenen Detrusorhyperaktivität wirkt das Toxin über die Hemmung der Acetylcholinfreisetzung auf die efferenten Bahnen der Detrusoraktivität. Darüber hinaus kann das Toxin afferente Neurotransmitter und sensorische Bahnen hemmen.
Nach wiederholter Injektion von Dysport konnten experimentell keine chronischen toxischen Wirkungen beobachtet werden.
Pharmakodynamik
Nicht zutreffend.
Klinische Wirksamkeit
Spastik bei erwachsenen Patienten
In einer Dosisfindungsstudie wurden 82 Patienten mit Armspastik infolge eines Schlaganfalles mit Placebo, 500, 1000 oder 1500 U Dysport behandelt. Als primärer Studienendpunkt konnte nach 4 Wochen bei allen 3 Dosierungen eine signifikante Abnahme der Spastik anhand der sechsstufigen Modified Ashworth Scale (MAS) für wenigstens eines der untersuchten Ellenbogen-, Hand- oder Fingergelenke nachgewiesen werden: So hatten z.B. 90,9 % der mit 1000 U Dysport behandelten Patienten Abnahmen um 1 bis 4 Stufen in der MAS (p = 0,001), die teilweise bis zu 16 Wochen anhielten. Bei den Placebo-Patienten zeigten nur 68,4 % eine Reduktion um 1 bis max. 2 Stufen. Bei den sekundären Studienendpunkten, wie aktives und passives Bewegungsausmass, subjektive Bewertung der Funktionalität und Schmerzskalen zeigten die mit Dysport behandelten Patienten bessere Ergebnisse. Bei den zur Beobachtung neurogener Schluckstörungen durchgeführten Schlucktests zeigten sich im gesamten Studienverlauf keine Auffälligkeiten. Die Dosierung von 1000 U Dysport zeigte das beste Nutzen-Risiko-Verhältnis. Diese Ergebnisse wurden in einer hinsichtlich Design und Methodik vergleichbaren placebo-kontrollierten Folgestudie mit 59 Patienten und 1000 U Dysport bestätigt. Die gute Wirksamkeit hinsichtlich Bewegungsausmass, pflegerischen Aspekten, funktionalen Fähigkeiten und Schmerzen - auch bei wiederholter Injektion von max. 1000 U Dysport - konnte in einer offenen Studie mit 51 Patienten gezeigt werden. Die Sicherheit der 3 Behandlungszyklen, die sich max. über 1 Jahr erstreckten, wurde aufgrund der geringen Anzahl und Art der unerwünschten Ereignisse positiv bewertet.
Die Wirksamkeit und Sicherheit von Dysport für die Behandlung der Spastik der oberen Extremitäten wurde weiterhin in der Studie «Multicentre, prospective, double blind, randomised, placebo controlled study, assessing the efficacy and safety of Dysport intramuscular injections used for the treatment of upper limb spasticity in adult subjects with spastic hemiparesis due to stroke or traumatic brain injury» untersucht. In der Studie waren 238 Patienten (159 Dysport und 79 Placebo) mit Spastik der oberen Extremitäten eingeschlossen. Die Ursache der Spastik in der Studie war bei 90,3 % der Probanden ein Schlaganfall und bei 9,7 % der Probanden eine traumatische Hirnverletzung. Die Anzahl der Probanden mit Spastik nach einer traumatischen Hirnverletzung erlaubte keine aussagekräftige statistische Analyse.
Die primäre Wirksamkeitsvariable war der Muskeltonus der primären Ziel-Muskelgruppe (primary targeted muscle group (PTMG) in der 4. Woche, gemessen anhand der Modifizierten Ashworth-Skala (MAS) und der erste sekundäre Endpunkt war das globale Arzturteil (Physician Global Assessment, PGA) zum Ansprechen auf die Behandlung. Die Hauptergebnisse, die in der 4. und der 12. Woche erzielt wurden, sind unten dargestellt:

4. Woche

12. Woche

Placebo
(N=79)

Dysport
(500 U)
(N=80)

Dysport
(1000 U)
(N=79)

Placebo
(N=79)

Dysport
(500 U)
(N=80)

Dysport
(1000 U)
(N=79)

LS mittlere Änderung von der Basislinie für den Muskeltonus der PTMG auf der MAS

-0,3

-1,2**

-1,4**

-0,1
n=75

-0,7**
n=76

-0,8**
n=76

LS mittleres PGA zum Ansprechen auf die Behandlung

0,7

1,4*

1,8**

0,4
n=75

0,5
n=76

1,0*
n=76

LS mittlere Änderung von der Basislinie für den Muskeltonus des Handgelenks-beugers auf der MAS

-0,3
n=54

-1,4**
n=57

-1,6**
n=58

-0,3
n=52

-0,7*
n=54

-0,9*
n=56

LS mittlere Änderung von der Basislinie für den Muskeltonus des Fingerbeugers auf der MAS

-0,3
n=70

-0,9*
n=66

-1,2**
n=73

-0,1
n=67

-0,4*
n=62

-0,6*
n=70

LS mittlere Änderung von der Basislinie für den Muskeltonus des Ellenbogen-beugers auf der MAS

-0,3
n=56

-1,0*
n=61

-1,2**
n=48

-0,3
n=53

-0,7*
n=58

-0,8*
n=46

Mittlere Änderung von der Basislinie für den Muskeltonus des Schulterstreckers auf der MAS (1)

-0,4
n=12

-0,6
n=7

-0,7
n=6

0,0
n=12

-0,9
n=7

0,0
n=6

*p<0,05; ** p<0,0001
LS = Least Square (kleinstes Quadrat)
(1) Aufgrund der niedrigen Frequenz in der Behandlungs- und Placebo-Gruppe wurden keine statistischen Prüfungen durchgeführt.

Um die Auswirkungen der Behandlung auf die funktionellen Einschränkungen zu untersuchen, wurden Bewertungen anhand der Disability Assessment Scale (DAS) durchgeführt. Die DAS-Werte der Responder für das eigentliche Ziel der Behandlung (intention-to-treat-, ITT-Population) sind unten dargestellt:

Behandlungsgruppe

4. Woche % Responder

12 Woche % Responder

Dysport 500 U

50,0
n = 80
p = 0,13

41,3
n = 76
p = 0,11

Dysport 1000 U

62,0
n = 78
p = 0,0018

55,7
n = 76
p = 0,0004

Placebo

39,2
n = 79

32,9
n = 75

In DAS eingeschlossene Bereiche sind Hygiene, Position der Extremitäten, Ankleiden und Schmerz.

Sowohl 500 U als auch 1000 U resultierten in statistisch signifikanten Verbesserungen in Winkel und Grad der Spastik, bewertet anhand der Tardieu-Skala in der 4. Woche in allen Muskelgruppen (Finger, Handgelenke oder Ellenbogenbeuger), verglichen mit Placebo. Verringerungen des Grades der Spastik waren auch in der 12. Woche signifikant für alle Muskelgruppen für 1000 U, verglichen mit Placebo.
1000 U Dysport verbesserten in der 4. Woche statistisch den aktiven Bewegungsbereich (active range of motion, AROM) um klinisch bedeutsame Spannen in Ellenbogen (+18,3 Grad), Handgelenk (+35,2 Grad) und Finger-Muskeln (+11,8 Grad) während es keine Verbesserung in der Placebo-Gruppe gab. 500 U Dysport zeigten einen ähnlichen Nutzen auf den aktiven Bewegungsbereich der Finger-Muskeln.
Verbesserungen hinsichtlich einer Erleichterung des Anbringens einer Schiene durch den Probanden waren nach 4 und 12 Wochen statistisch signifikant grösser bei den Behandlungsgruppen mit 500 U und 1000 U gegenüber der Placebo-Gruppe.
In einer nachfolgenden unverblindeten Erweiterungsstudie wurde die erneute Behandlung anhand der klinischen Bedürfnisse nach mindestens 12 Wochen festgelegt. Dosierungen von mehr als 1000 U bis zu 1500 U waren zulässig, wenn ebenfalls in die Schultermuskeln injiziert wurde. Patienten mit gleichzeitig bestehender Spastik der unteren Extremitäten konnten Injektionen von 500 U Dysport in die betroffenen unteren Extremitäten erhalten, zusätzlich zu den 1000 U in die oberen Extremitäten, mit einer Maximaldosis von 1500 U.
Nach wiederholter Verabreichung blieb die Wirksamkeit von Dysport für bis zu 1 Jahr erhalten. Die Bewertung erfolgte anhand von MAS (wie durch die Responder-Raten im Bereich von 75% bis 80% in der unverblindeten Studie im Vergleich zu 75% in der placebokontrollierten Studie nachgewiesen) und globalem Arzturteil (Physician Global Assessment, PGA) bei Injektion in die Muskeln der oberen Extremitäten. Die Wirkung von Dysport blieb ebenfalls erhalten oder verbesserte sich bezogen auf passive Funktion (Disability Assessment Scale, DAS), Spastik (Tardieu-Skala), AROM und Erleichterung des Anbringens einer Schiene.
Die Wirksamkeit und Sicherheit von Dysport für die Behandlung der Spastik der unteren Extremitäten wurde in einer pivotalen randomisierten, multizentrischen, doppelblinden, placebokontrollierten Studie untersucht. In der Studie waren 385 Patienten (255 mit Dysport und 130 mit Placebo behandelte Patienten) mit Spastik der unteren Extremitäten nach einem Schlaganfall oder einer Hirnverletzung eingeschlossen. Der primäre Endpunkt war der für das Sprunggelenk bewertete Wert auf der Modifizierten Ashworth-Skala (MAS).
Das Gesamtvolumen von 7,5 ml entweder Dysport 1000 U (N=125), Dysport 1500 U (N=128) oder Placebo (N=128) wurde zwischen den Muskeln Gastrocnemius und Soleus sowie mindestens einem weiteren Muskel der unteren Extremitäten entsprechend der klinischen Einordnung aufgeteilt.
Bei der Bewertung des Sprunggelenks bei gestrecktem Knie (alle Plantarflexoren involviert) anhand von MAS wurde eine statistisch signifikante Verbesserung für 1500 U beobachtet. Bei der Bewertung des Sprunggelenks bei gebeugtem Knie (alle Plantarflexoren ausser Gastrocnemius involviert) anhand von MAS wurde eine statistisch signifikante Verbesserung sowohl für 1000 U als auch für 1500 U beobachtet.
Verbesserungen bei der Spastik des Sprunggelenks wurden ebenfalls bei Verwendung der Tardieu-Skala (TS) nachgewiesen, mit signifikanten Verbesserungen im Schweregrad der Spastik, die sowohl bei Dosierungen von 1000 U als auch bei 1500 U beobachtet wurden. Die Dysport Behandlung war bei beiden Dosierungen auch mit einer statistisch signifikanten klinischen Verbesserung, gemessen anhand des Werts für das globale Arzturteil (Physician Global Assessment, PGA), verbunden.
In der Untergruppe der Patienten mit fokaler Spastik der unteren Extremitäten nach einem Schädel-Hirn-Trauma konnte keine statistisch signifikante Wirksamkeit gegenüber Placebo gezeigt werden.
Nach dem Abschluss dieser Studie traten 345 Patienten in eine unverblindete Erweiterungsstudie ein, in der die erneute Behandlung mit Dysport 1000 U oder 1500 U anhand der klinischen Bedürfnisse festgelegt wurde. Patienten mit gleichzeitig bestehender Spastik der oberen Extremitäten konnten Injektionen von 500 U Dysport in die betroffenen oberen Extremitäten erhalten, zusätzlich zu den 1000 U in die unteren Extremitäten, mit einer Maximaldosis von 1500 U. Verbesserungen bei den Wirksamkeits-Parametern (MAS, PGA, TS), die nach 4 Wochen doppelblinder Behandlung mit Dysport in den unteren Extremitäten erkennbar waren, verbesserten sich kontinuierlich während der erneuten Behandlungen. Verbesserungen der Geschwindigkeit beim Gehen traten nach einer einzelnen Behandlung in der doppelblinden Studie nicht auf, wurden allerdings nach erneuten Behandlungen beobachtet.
Spastik bei Jugendlichen und Kindern ab zwei Jahren
Die Wirksamkeit und Sicherheit von Dysport zur Behandlung der Spastik der oberen Extremität bei Kindern ab zwei Jahren wurde in einer randomisierten, multizentrischen, doppelblinden, kontrollierten Studie untersucht. In dieser Studie wurden Dosen von 8 Einheiten/kg und 16 Einheiten/kg in der ausgewählten oberen Extremität mit einer Niedrigdosis-Kontrollgruppe mit 2 Einheiten/kg verglichen. In der Studie wurden insgesamt 212 Patienten ab einem Alter von zwei Jahren (sowohl mit Botulinumtoxin vorbehandelt als auch nicht vorbehandelt) mit Spastik der oberen Extremitäten aufgrund einer Zerebralparese (MAS ≥2 in der PTMG) randomisiert.
Nach der Erstbehandlung konnten bis zu 3 weitere Dysport-Behandlungen mit geplanten Dosen von entweder 8 Einheiten/kg oder 16 Einheiten/kg durchgeführt werden, wobei der Prüfarzt entscheiden konnte, die Dosis zu erhöhen oder zu verringern (ohne jedoch 16 Einheiten/kg zu überschreiten).
Die Dysport-Gesamtdosis wurde intramuskulär in die betroffenen Muskeln der oberen Extremität injiziert, die die primäre Zielmuskelgruppe (primary targeted muscle group (PTMG)) der Ellbogenbeuger oder Handgelenksbeuger sowie andere Muskeln der oberen Extremitäten entsprechend des Erkrankungsbilds umfassten. An einer einzelnen Injektionsstelle durften nicht mehr als 0,5 ml verabreicht werden. Jedoch war mehr als eine Injektionsstelle pro Muskel erlaubt.
Elektrische Stimulation und/oder Ultraschall wurde angewendet, um die Lokalisierung der Injektionsstellen im Muskel zu unterstützen.
Der primäre Endpunkt für die Wirksamkeit war die mittlere Änderung der Modifizierten Ashworth-Skala (MAS) in der PTMG in Woche 6 im Vergleich zu Baseline. Auch der primäre sekundäre Wirksamkeitsendpunkt mittleres globales Arzturteil (Physician Global Assessment (PGA)) in Woche 6 wurde erreicht.
Änderung der MAS vs. Baseline in Woche 6 und Woche 16 in der PTMG– erster Behandlungszyklus (randomisierte Gruppe)

Dysport 2 U/kg
(N=71)

Dysport 8 U/kg
(N=70)

Dysport 16 U/kg
(N=70)

PTMG MAS-Wert

Woche 6

LS mittlere Änderung (95% CI)

-1,4 (-1,7, -1,2)

-1,9 (-2,1, -1,6)

-2,2 (-2,4, -2,0)

Unterschied zu 2 U/kg (95% CI)

-0,4 (-0,8, -0,1)

-0,8 (-1,1, -0,5)

p-Wert

0,0093

<0,0001

Woche 16

LS mittlere Änderung (95% CI)

-0,9 (-1,2, -0,7)

-1,3 (-1,5, -1,0)

-1,5 (-1,7, -1,2)

Unterschied zu 2 U/kg (95% CI)

-0,3 (-0,7, 0,0)

-0,8 (-1,1, -0,5)

p-Wert

0,0573

0,0008

LS=least square (kleinstes Quadrat)
U=Einheiten
PTMG: primäre Zielmuskelgruppe (Ellbogenbeuger oder Handgelenksbeuger)

Der sekundäre Endpunkt wurde ebenfalls erreicht. Im ersten Behandlungszyklus hatten die meisten Dysport-Patienten nach 28 Wochen eine nachfolgende Behandlungssitzung (62,3 % in der Dysport 8 Einheiten/kg-Gruppe und 61,4% in der 16 Einheiten/kg-Gruppe). Bei mehr als 24% der Patienten in beiden Behandlungsgruppen war bis Woche 34 noch keine Wiederbehandlung erforderlich.
Eine doppelblinde, placebokontrollierte, multizentrische Studie (Y-55-52120-141) wurde bei Kindern mit dynamischer Spitzfussstellung infolge einer Zerebralparese durchgeführt. Insgesamt wurden 235 Patienten (sowohl mit Botulinumtoxin vorbehandelt als auch nicht vorbehandelt) mit einem Grad von 2 oder höher auf der Modifizierten Ashworth-Skala (MAS) eingeschlossen, um 10 Einheiten Dysport/kg/Bein, 15 Einheiten Dysport/kg/Bein oder Placebo zu erhalten. 41 % der Patienten wurden bilateral behandelt, was eine Gesamtdosis Dysport von entweder 20 Einheiten/kg oder 30 Einheiten/kg ergab. Die primäre Wirksamkeitsvariable war die mittlere Änderung von der Basislinie auf der MAS für die Plantarflexoren des oberen Sprunggelenks in der 4. Woche. Die erste sekundäre Wirksamkeitsvariable war der durchschnittlichen Werte für das globale Arzturteil (Physician Global Assessment, PGA) in der 4. Woche. Die Patienten wurden nach der Behandlung für mindestens 12 Wochen bis zu maximal 28 Wochen nachverfolgt. Nach Abschluss dieser Studie wurde den Patienten der Eintritt in eine unverblindete Erweiterungsstudie (Y-55-52120-147) angeboten.
MAS-Änderung von der Basislinie in der 4. und der 12. Woche und PGA in der 4. und der 12. Woche (ITT (intention-to-treat)-Population)

Parameter

Placebo
(N=77)

Dysport

10 Einh./kg/Bein
(N=79)

15 Einh./kg/Bein
(N=79)

LS mittlere Änderung von der Basislinie für den MAS Wert der Plantarflexoren des oberen Sprunggelenks

4. Woche

-0,5

-0,9 **

-1,0 ***

12. Woche

-0,5

-0,8 *

-1,0 ***

*p ≤0,05; **p ≤0,003; ***p ≤0,0006 verglichen mit Placebo;
LS = least square (kleinstes Quadrat)

Hyperhidrose
Im Rahmen einer doppelblinden Studie erhielten insg. 152 Patienten mit axillarer Hyperhidrose entweder 200 U Dysport oder Placebo intradermal in eine der Achselhöhlen. Primärer Studienendpunkt war die Abnahme der Schweissmenge, die gravimetrisch bestimmt wurde. Der Ausgangswert von 192 ± 136 mg Schweiss pro Minute war 2 Wochen nach Injektion von Dysport auf 24 ± 27 mg/min abgesunken. Zwei Wochen nach der ersten Behandlung wurden in die vorher mit Placebo behandelte Achselhöhle 100 U Dysport injiziert. Hier wurde nach 2 weiteren Wochen eine Schweissproduktion von 32 ± 39 mg/min gemessen (p< 0,001). Auch nach 24 Wochen war die Schweissmenge noch immer weit unterhalb des Ausgangswertes (200 U: 67 ± 66 mg/min; 100 U: 65 ± 64 mg/min). Da keine unerwarteten Nebenwirkungen auftraten, wurde das Nutzen-Risiko-Verhältnis der beiden Dosierungen positiv bewertet.
Harninkontinenz infolge einer neurogenen Detrusorhyperaktivität
Es wurden zwei randomisierte, doppelblinde, placebokontrollierte, multizentrische, pivotale klinische Studien bei Patienten mit Harninkontinenz infolge einer neurogenen Detrusorhyperaktivität durchgeführt (ausschliesslich Patienten mit Rückenmarksverletzung und Multipler Sklerose waren eingeschlossen). Alle Patienten führten bereits eine Katheterisierung durch, um ihre Blase regelmässig zu entleeren, und waren mit oralen Therapien nicht ausreichend behandelt. Die Patienten waren in Bezug auf eine vorherige Therapie in den Detrusor-Muskel entweder mit Botulinumtoxin vorbehandelt oder nicht vorbehandelt. Über beide Studien hinweg wurden insgesamt 485 Patienten randomisiert, davon 341 mit Rückenmarksverletzungen und 144 mit Multipler Sklerose, und erhielten entweder Dysport 600 U (N=162), Dysport 800 U (N=161) oder Placebo (N=162). Die Behandlung wurde zystoskopisch in Form von 30 gleichmässig verteilten Injektionen in den Detrusor-Muskel verabreicht, wobei das Trigonum vermieden wurde. Nach der ersten Behandlung konnten die Patienten weitere Behandlungen mit Dysport 600 U oder Dysport 800 U erhalten, sofern sie die Kriterien für eine wiederholte Behandlung erfüllten.
Der primäre Wirksamkeitsendpunkt war die Veränderung der wöchentlichen Harninkontinenz-Episoden vom Studienbeginn bis Woche 6. Zu den sekundären Endpunkten gehörten der Anteil der Patienten, bei denen in Woche 6 keine Harninkontinenz-Episoden mehr auftraten (100 %ige Reduktion), die Veränderung des Volumens pro Entleerung vom Studienbeginn bis Woche 6, verschiedene urodynamische Parameter (Füllungszystometrie), sowie die vom Patienten berichtete inkontinenzspezifische Lebensqualität (I-QOL – Urinary Incontinence Quality of Life Scale; beinhaltet Vermeidung und einschränkendes Verhalten, psychosoziale Auswirkungen und soziales Schamgefühl) und die Gesamtbeurteilung des Behandlungserfolgs.
Die Ergebnisse der gepoolten pivotalen Zulassungsstudien sind in der nachstehenden Tabelle aufgeführt:
Primäre und sekundäre Endpunkte in gepoolten pivotalen Studien (randomisierte Population)

Placebo
(N=162)

Dysport 600 U
(N=162)

Dysport 800 U
(N=161)

Wöchentliche Harninkontinenz-Episoden

Woche 2

LS mittlere Änderung (SE)

-11,3 (1,4)

-19,9 (1,4)

-21,9 (1,4)

Differenz zu Placebo (95% KI)

-8,6 (-12,2; -4,9)

-10,6 (-14,3; -7,0)

p-Wert

<0,0001

<0,0001

Woche 6

LS mittlere Änderung (SE)

-12,7 (1,4)

-22,7 (1,3)

-23,6 (1,3)

Differenz zu Placebo (95% KI)

-10,0 (-13,5, -6,5)

-10,9 (-14,4; -7,4)

p-Wert

<0,0001

<0,0001

Woche 12

LS mittlere Änderung (SE)

-9,2 (1,5)

-20,4 (1,5)

-22,8 (1,5)

Differenz zu Placebo (95% KI)

-11,3 (-15,2; -7,3)

-13,6 (-17,6; -9,7)

p-Wert

<0,0001

<0,0001

Keine Harninkontinenz-Episoden, Woche 6[a]

Anteil der Probanden

2,9 %

36,1 %

28,8 %

Odds Ratio vs. Placebo (95% KI)

18,9 (6,9; 51,9)

15,5 (5,6; 42,9)

p-Wert

<0,0001

<0,0001

Maximale zystometrische Kapazität (ml), Woche 6 [b]

LS mittlere Änderung (SE)

-4,0 (13,9)

164,6 (13,6)

175,8 (13,7)

Differenz zu Placebo (95% KI)

168,5 (132,4; 204,7)

179,8 (143,5; 216,1)

p-Wert

<0,0001

<0,0001

Keine unwillkürlichen Detrusorkontraktionen, Woche 6 [b]

Anteil der Probanden

6,6 %

44,0 %

55,0 %

Odds Ratio vs. Placebo (95% KI)

11,9 (5,3; 26,6)

18,6 (8,3; 41,7)

p-value

<0,0001

<0,0001

Volumen bei der ersten unwillkürlichen Detrusorkontraktion (ml), Woche 6 [b]

LS mittlere Änderung (SE)

12,3 (14,7)

166,4 (14,4)

191,2 (14,6)

Differenz zu Placebo (95% KI)

154,1 (116,0; 192,1)

178,9 (140,4; 217,5)

p-Wert

<0,0001

<0,0001

Maximaler Detrusordruck während der Harnspeicherung (cmH2O), Woche 6 [b]

LS mittlere Änderung (SE)

-4,9 (2,3)

-33,1 (2,2)

-35,4 (2,2)

Differenz zu Placebo (95% KI)

-28,2 (-34,0; -22,3)

-30,4 (-36,3; -24,5)

p-Wert

<0,0001

<0,0001

I-QOL Gesamtscore [b], Woche 6

LS mittlere Änderung (SE)

7,1 (1,8)

22,1 (1,8)

22,2 (1,7)

Differenz zu Placebo (95% KI)

15,0 (10,4; 19,6)

15,1 (10,5; 19,7)

p-Wert

<0,0001

<0,0001

I-QOL = Incontinence Quality of Life; LS = least square (kleinstes Quadrat); SE = standard error (Standardfehler)
[a] Der Anteil der Patienten, bei denen in Woche 6 eine Verringerung der Inkontinenz-Episoden um mindestens 75 % gegenüber dem Ausgangswert erreicht wurde, betrug 62,5 % bzw. 57,6 % in den Gruppen mit Dysport 600 U bzw. 800 U im Vergleich zu 15,0 % in der Placebogruppe. Die entsprechenden Anteile, die einen Rückgang von mindestens 50 % erreichten, betrugen 73,6 % und 67,6 % gegenüber 34,3 %.
[b] Basierend auf der urodynamischen Population (N=447), da studienspezifische urodynamische Untersuchungen nicht bei allen Patienten durchgeführt wurden: N=148 (Placebo), N=153 (Dysport 600 U), N=146 (Dysport 800 U)
[c] Die I-QOL-Gesamtskala reicht von 0 (maximale Probleme) bis 100 (überhaupt keine Probleme). Der MID (minimal important difference) für den I-QOL-Gesamtscore beträgt 11 Punkte in der Population mit neurogener Detrusorhyperaktivität. Signifikante Verbesserungen im Vergleich zu Placebo wurden auch für jeden einzelnen Bereichsscore (Vermeidung und einschränkendes Verhalten, psychosoziale Auswirkungen und soziales Schamgefühl) beobachtet.

Signifikante Verbesserungen gegenüber Placebo wurden in den beiden Dysport-Gruppen auch beim Volumen pro Entleerung (LS mittlere Änderung von 85,1 ml für Dysport 600 U, 98,1 ml für Dysport 800 U gegenüber -5,9 ml für Placebo in Woche 6; p<0,0001 für beide Dysport-Dosierungen) und beim urodynamischen Parameter der Detrusor-Compliance (LS mittlere Änderung von 29,3 ml/cmH2O für Dysport 600 U, 28,6 ml/cmH2O für Dysport 800 U gegenüber 2,8 ml/cmH2O für Placebo in Woche 6; p=0,0039 bzw. p=0,0049) beobachtet. Zusätzlich zur inkontinenzspezifischen gesundheitsbezogenen Lebensqualität, die mit dem I-QOL gemessen wurde, zeigte die vom Patienten berichtete Gesamtbeurteilung des Behandlungserfolgs, gemessen anhand der 7-Punkte-Bewertungsskala (von «sehr viel besser» bis «sehr viel schlechter»), ein signifikant besseres Ansprechen auf die Dysport-Behandlung im Vergleich zu Placebo.
Ein zusätzlicher Nutzen von Dysport 800 U im Vergleich zu 600 U wurde bei Patienten mit höherer Harninkontinenz zu Studienbeginn oder höherem maximalen Detrusordruck zu Studienbeginn festgestellt.
Bei allen Wirksamkeitsendpunkten zeigten die Patienten eine konsistente Reaktion auf die erneute Behandlung mit Dysport; 426, 217 und 76 Patienten erhielten mindestens eine, zwei oder drei Behandlungen mit Dysport. Der mittlere Rückgang der wöchentlichen Harninkontinenz-Episoden in Woche 6 über die Dysport-Zyklen hinweg betrug -21,2 bis -22,3 für Dysport 600 U und -21,3 bis -23,7 für Dysport 800 U.
Die mediane Zeit bis zur erneuten Behandlung betrug 39 bis 47 Wochen nach der ersten Dysport-Behandlung, obwohl mehr als 40 % der Probanden bis 48 Wochen nicht erneut behandelt wurden.

Pharmakokinetik

Absorption
Das Neurotoxin wird aus Gastrointestinaltrakt und Muskelgewebe umfangreich absorbiert.
Distribution
Die Aufnahme in cholinerge Nervenendigungen erfolgt über spezifische Rezeptoren in der Plasmamembran. In motorischen Nervenzellen wird das Neurotoxin intraaxonal retrograd transportiert. Im Soma von Motoneuronen im Rückenmark wurde radioaktiv markiertes Material ohne funktionelle Aktivität nachgewiesen. In sensiblen Nervenfasern wurde kein Neurotoxin gefunden. Das Neurotoxin penetriert nicht die Blut-Hirnschranke.
Bei therapeutischer Injektion treten Wirkung und Nebenwirkungen mit einer Latenz von 2 bis 7 Tagen ein; die Wirkdauer schwankt zwischen 8 Wochen und 8 Monaten. Von der Injektionsstelle diffundiert das Neurotoxin in benachbartes Gewebe. Der Umfang der Diffusion ist von den anatomischen Gegebenheiten (Aponeurosen und Faszien stellen ein mechanisches Hindernis dar), vom Injektionsvolumen und von der Dosis abhängig. Je grösser das Injektionsvolumen und je höher die Dosis, umso ausgeprägter und häufiger sind unerwünschte Wirkungen.
Metabolismus
Untersuchungen zum Metabolismus und zur Ausscheidung liegen nicht vor.
Elimination
Es wird angenommen, dass das Botulinumtoxin durch extra- und intrazelluläre Proteolyse abgebaut und die Aminosäuren in den eigenen Aminosäuren-Pool aufgenommen werden.

Präklinische Daten

Wirkungen aus nichtklinischen Reproduktions-, juvenilen und chronischen Toxizitätsstudien waren auf mit dem Wirkmechanismus von Botulinumtoxin A zusammenhängende Änderungen am injizierten quergestreiften Muskel begrenzt.
Toxizität bei einmaliger und wiederholter Gabe
In Studien zur Toxizität bei einmaliger Verabreichung, bei denen Botulinumtoxin A in den Detrusormuskel appliziert wurde, wurde der NOAEL-Wert auf 67 U/kg bei der Ratte und 40 U/kg beim Affen festgelegt. Im Hinblick auf eine menschliche Dosis von 800 U umgerechnet auf ein Körpergewicht von 60 kg (13,3 U/kg) ergibt sich eine 5- bzw. 3-fache Sicherheitsspanne zu den NOAEL bei Ratten und Affen. Bei beiden Spezies wurden bei keiner der getesteten Dosen Clostridium botulinum Toxin Typ A-bezogene Befunde in der Blase festgestellt. Bei Dosen oberhalb der NOAEL wurden bei beiden Tierarten Körpergewichtsverlust, verminderte Aktivität und Anzeichen von Atemnot festgestellt. Diese Anzeichen sind klassische Anzeichen für systemische Toxizität, die auch in nicht-klinischen Studien zur Bewertung der Sicherheit von Clostridium botulinum Toxin Typ A in quergestreiften Muskeln beobachtet wurden.
Eine chronische Toxizitätsstudie, die an Ratten mit bis zu 40 U/kg bei Anwendung in quergestreifter Muskulatur durchgeführt wurde, ergab keine Anzeichen für eine systemische Toxizität.
Mutagenität / Karzinogenität
Es wurden keine Studien mit Dysport durchgeführt.
Reproduktionstoxizität
Studien zur Reproduktionstoxizität an trächtigen Ratten und Kaninchen, bei denen jeweils täglich Botulinumtoxin A in Dosen von 79 U/kg und 42 U/kg in quergestreifte Muskulatur intramuskulär angewendet wurden, ergaben keine embryonale/fetale Toxizität. Bei höheren Dosen wurde bei beiden Spezies eine schwere mütterliche Toxizität beobachtet, assoziiert mit ausbleibender Nidation bei Ratten. Botulinumtoxin A zeigte keine teratogenen Eigenschaften, weder bei Ratten noch bei Kaninchen; auch in prä- und postnatalen Studien der F1-Generation bei Ratten wurden keine Effekte beobachtet. Die Fertilität war bei männlichen und weiblichen Tieren aufgrund eingeschränkter Paarung vermindert, was bei hohen Dosen durch Paralyse von Muskeln sekundär bedingt ist.
In einer Toxizitätsstudie an juvenilen Ratten, in der Botulinumtoxin A vom Zeitpunkt der Entwöhnung am 21. postnatalen Tag wöchentlich über 10 Wochen in quergestreifte Muskulatur injiziert wurde (kumulierte Gesamtdosen von bis zu 75,1 U/kg entsprechend der bis zu 2,5-fachen Maximaldosis bei Kindern von 30 U/kg), was einer Alterspanne beim Menschen von 2 Jahren bis ins junge Erwachsenenalter entspricht, zeigten sich keine unerwünschten Effekte auf postnatales Wachstum (einschliesslich des Skeletts), reproduktive und neurologische Entwicklung sowie keine Verhaltensänderungen.
Weitere Daten
Am Auge von Kaninchen trat nach Anwendung von Botulinumtoxin A keine Augenreizung auf.

Sonstige Hinweise

Inkompatibilitäten
Das Arzneimittel darf nur mit den unter «Hinweise für die Handhabung» aufgeführten Arzneimitteln gemischt werden. Kompatibilitätsstudien mit anderen als den unter «Hinweise für die Handhabung» genannten Arzneimitteln wurden nicht durchgeführt.
Haltbarkeit
Haltbarkeit des Pulvers im unversehrten Behältnis: 24 Monate.
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Etikett und der Faltschachtel mit «EXP:» bezeichneten Datum verwendet werden.
Haltbarkeit nach Anbruch
Nach Rekonstitution wurde die Haltbarkeit bei 2-8°C für 24 Stunden nachgewiesen.
Aus mikrobiologischer Sicht sollte die gebrauchsfertige Injektionslösung sofort angewendet werden. Wenn sie nicht sofort angewendet wird, ist der Anwender für die Dauer und die Bedingungen der Lagerung verantwortlich, die nicht länger als 24 Stunden bei 2-8°C betragen sollte. Nicht für eine weitere Anwendung einfrieren.
Besondere Lagerungshinweise
Im Kühlschrank (2-8°C) in der Originalpackung lagern.
Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
Hinweise für die Handhabung
Gebrauchsfertige Dysport-Injektionslösung direkt nach Entnahme des Pulvers aus dem Kühlschrank herstellen:
Dysport wird mit Hilfe einer Spritze gemäss nachfolgenden Angaben aufgelöst. Es entsteht eine klare Lösung.
Die Anweisungen zur Rekonstitution sind jeweils spezifisch für die Durchstechflaschen mit 300 U bzw. mit 500 U. Diese Volumina liefern Konzentrationen, die spezifisch für die Anwendung für jede der Indikationen sind, mit Ausnahme der Indikation Harninkontinenz infolge neurogener Detrusorhyperaktivität, für die es spezifische Anweisungen gibt (siehe unten).

Erhaltene Dosis in U pro ml

Lösungsmittel* pro Durchstechflasche mit 500 U

Lösungsmittel* pro Durchstechflasche mit 300 U

500 U

1 ml

0,6 ml

200 U

2,5 ml

1,5 ml

100 U

5 ml

3 ml

* Konservierungsmittelfreie 0,9%ige Natriumchlorid-Injektionslösung

Bei der Zubereitung einer Dosis von 100U/ml mit 5 ml Lösungsmittel sind folgende Schritte zu beachten:
1.Rekonstituieren Sie eine 500 U Durchstechflasche Dysport mit 2,5 ml konservierungsmittelfreier 0,9 %iger NaCl-Lösung, mischen Sie diese vorsichtig und stellen Sie die Durchstechflasche beiseite.
2.Ziehen Sie 2,5 ml konservierungsmittelfreie 0,9 %ige NaCl-Lösung in eine 5 ml-Spritze auf.
3.Nehmen Sie diese 5 ml-Spritze mit der konservierungsmittelfreien 0,9 %ige NaCl-Lösung Kochsalzlösung und ziehen Sie damit die Dysport-Lösung aus der rekonstituierten Durchstechflasche auf, ohne diese auf den Kopf zu stellen, und mischen Sie vorsichtig. Die Konzentration der rekonstituierten Lösung beträgt nun 100 U/ml.
4.Die rekonstituierte Lösung ist sofort zu verwenden.
Für die Behandlung einer Spastik bei Kindern, bei der anhand der Einheiten pro Körpergewicht dosiert wird, kann eine weitere Verdünnung notwendig sein, um das endgültige Volumen für die Injektion zu erreichen.
Hinweis:
Wenn verschiedene Wirkstärken von Dysport während einer Behandlungssitzung angewendet werden, muss darauf geachtet werden, die korrekte Menge an Lösungsmittel zu verwenden. Die zuzugebende Menge isotoner Natriumchloridlösung ist für Dysport 300 U und Dysport 500 U verschieden. Jede Spritze ist entsprechend zu kennzeichnen.
Anleitung zur Verdünnung bei Harninkontinenz infolge einer neurogenen Detrusorhyperaktivität:
Bei der Zubereitung ist darauf zu achten, dass die erforderlichen 15 ml rekonstituiertes Dysport zur Injektion gleichmässig auf zwei 10-mL-Spritzen aufgeteilt werden, wobei jede Spritze 7,5 ml rekonstituiertes Dysport in derselben Konzentration enthält.
Nach der Rekonstitution in der Spritze sollte das Produkt sofort verwendet werden und nicht verwendetes Produkt, das in den Durchstechflaschen verbleibt, sollte entsorgt werden. Es sollten nur 300 U- oder 500 U-Durchstechflaschen Dysport verwendet werden.
Verdünnungsanleitung unter Verwendung von 500 U-Durchstechflaschen
Für eine Dosis von 600 U: Rekonstituieren Sie zwei 500 U-Durchstechflaschen mit je 2,5 ml konservierungsmittelfreier Kochsalzlösung (0,9 % Natriumchlorid zur Injektion). In die erste 10-ml-Spritze 1,5 ml aus der ersten Durchstechflasche und in die zweite 10-ml-Spritze 1,5 ml aus der zweiten Durchstechflasche aufziehen. Geben Sie anschliessend 6 ml konservierungsmittelfreie Kochsalzlösung in jede Spritze und mischen Sie diese vorsichtig.
Daraus ergeben sich zwei 10-ml-Spritzen mit jeweils 7,5 ml, die insgesamt 600 Einheiten rekonstituiertes Dysport beinhalten.
Für eine Dosis von 800 U: Rekonstituieren Sie zwei 500 U-Durchstechflaschen mit je 2,5 ml konservierungsmittelfreier Kochsalzlösung (0,9 % Natriumchlorid zur Injektion). In die erste 10-ml-Spritze 2 ml aus der ersten Durchstechflasche und in die zweite 10-ml-Spritze 2 ml aus der zweiten Durchstechflasche aufziehen. Geben Sie anschliessend 5,5 ml konservierungsmittelfreie Kochsalzlösung in jede Spritze und mischen Sie diese vorsichtig.
Daraus ergeben sich zwei 10-ml-Spritzen mit jeweils 7,5 ml, die insgesamt 800 Einheiten rekonstituiertes Dysport beinhalten.
Verdünnungsanleitung unter Verwendung von 300 U-Durchstechflaschen
Für eine Dosis von 600 U: Rekonstituieren Sie zwei 300 U-Durchstechflaschen mit je 1,5 ml konservierungsmittelfreier Kochsalzlösung (0,9 % Natriumchlorid zur Injektion). In die erste 10-ml-Spritze die gesamten 1,5 ml aus der ersten Durchstechflasche aufziehen und in die zweite 10-ml-Spritze die gesamten 1,5 ml aus der zweiten Durchstechflasche aufziehen. Geben Sie anschliessend 6,0 ml konservierungsmittelfreie Kochsalzlösung in jede Spritze und mischen Sie diese vorsichtig.
Daraus ergeben sich zwei 10-ml-Spritzen mit jeweils 7,5 ml, die insgesamt 600 Einheiten rekonstituiertes Dysport beinhalten.
Für eine Dosis von 800 U: Rekonstituieren Sie drei 300 U-Durchstechflaschen mit je 1,5 ml konservierungsmittelfreier Kochsalzlösung (0,9 % Natriumchlorid zur Injektion). In die erste 10-ml-Spritze die gesamten 1,5 ml aus der ersten Durchstechflasche und 0,5 ml aus der zweiten Durchstechflasche aufziehen. In die zweite 10-ml-Spritze 0,5 ml aus der zweiten Durchstechflasche und die gesamten 1,5 ml aus der dritten Durchstechflasche aufziehen. Geben Sie anschliessend 5,5 ml konservierungsmittelfreie Kochsalzlösung in jede Spritze und mischen Sie diese vorsichtig.
Daraus ergeben sich zwei 10-ml-Spritzen mit jeweils 7,5 ml, die insgesamt 800 U rekonstituiertes Dysport beinhalten.
Verdünnungsanleitung unter Verwendung einer Kombination aus 500 U- und 300 U-Durchstechflaschen (gilt nur für eine Dosis von 800 U)
Für eine Dosis von 800 U: Rekonstituieren Sie die 500 U-Durchstechflasche mit 2,5 ml konservierungsmittelfreier Kochsalzlösung (0,9 % Natriumchlorid zur Injektion) und die 300 U-Durchstechflasche mit 1,5 ml konservierungsmittelfreier Kochsalzlösung. In die erste 10-ml-Spritze 2 ml aus der 500 U-Durchstechflasche aufziehen. In die zweite 10-ml-Spritze die restlichen 0,5 ml aus der 500 U-Durchstechflasche und die gesamten 1,5 ml aus der 300 U-Durchstechflasche aufziehen. Geben Sie anschliessend 5,5 ml konservierungsmittelfreie Kochsalzlösung in jede Spritze und mischen Sie diese vorsichtig.
Daraus ergeben sich zwei 10-ml-Spritzen mit jeweils 7,5 ml, die insgesamt 800 U rekonstituiertes Dysport beinhalten.
Beseitigung
Botulinumtoxin ist sehr empfindlich gegenüber Hitze und Chemikalien.
Verschüttetes Dysport-Pulver muss mit einem saugfähigen Tuch, das mit verdünnter Hypochlorit-Lösung (1 % freies Chlor) getränkt wurde, aufgewischt werden.
Verschüttete Dysport-Injektionslösung muss mit einem trockenen, saugfähigen Tuch aufgewischt werden.
Die verunreinigten Oberflächen sollten mit einem saugfähigen Tuch, das mit verdünnter Hypochlorit-Lösung (1 % freies Chlor) getränkt wurde, gereinigt und anschliessend trockengerieben werden.
Falls eine Durchstechflasche zerbrochen ist, sollten die Glasscherben vorsichtig gesammelt und das Pulver bzw. die Flüssigkeit wie oben angegeben aufgewischt werden, wobei Hautverletzungen vermieden werden müssen.
Nach Hautkontakt mit dem Produkt muss die betroffene Hautfläche erst mit verdünnter Hypochlorit-Lösung (1 % freies Chlor), dann gründlich unter fliessendem Wasser gewaschen werden.
Nach Augenkontakt mit dem Produkt muss das betroffene Auge 15 Minuten gründlich mit reichlich Wasser oder steriler isotoner Natriumchloridlösung gespült werden.
Im Fall einer Verletzung des Anwenders (durch Schnitt oder Injektion) muss die betroffene Hautfläche erst mit verdünnter Hypochlorit-Lösung (1 % freies Chlor), dann gründlich unter fliessendem Wasser gewaschen werden. Abhängig von der injizierten Dosis sollte die Person überwacht und gegebenenfalls entsprechende medizinische Massnahmen ergriffen werden.
Empfehlungen für die Beseitigung der kontaminierten Gegenstände
Durchstechflaschen, deren Inhalt nicht vollständig benötigt wurde, sollten nicht geleert werden. Sie sollten zusammen mit Injektionsnadeln, Injektionsspritzen und anderen kontaminierten Materialien (Handschuhe, saugfähige Tücher, Glasscherben) in einem für spitze Gegenstände geeigneten Behälter entsorgt werden, welcher nach Gebrauch der Müllverbrennung zugeführt wird.

Zulassungsnummer

55057 (Swissmedic)

Packungen

Durchstechflasche (Glas Typ 1) mit einem Butylgummistopfen und einer Aluminium-Bördelkappe mit Plastikabdeckung.
Dysport 300 U: Originalpackung mit 1 Durchstechflasche mit 300 U Dysport [A] oder 2 Durchstechflaschen mit je 300 U Dysport [A].
Dysport 500 U: Originalpackung mit 1 Durchstechflasche mit 500 U Dysport [A] oder 2 Durchstechflaschen mit je 500 U Dysport [A].

Zulassungsinhaberin

IPSEN Pharma Schweiz GmbH, Zug

Stand der Information

August 2023

2024 ©ywesee GmbH
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