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Fachinformation zu Quiril® 5/10/20:Sandoz Pharmaceuticals AG
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Zusammens.Galen.FormInd./Anw.mögl.Dos./Anw.Kontraind.Warn.hinw.Interakt.Schwangerschaft
Fahrtücht.Unerw.WirkungenÜberdos.Eigensch.Pharm.kinetikPräklin.Sonstige H.Swissmedic-Nr.
PackungenReg.InhaberStand d. Info. 

Zusammensetzung

Wirkstoffe: Quinaprilum ut Quinaprili hydrochloridum.
Hilfsstoffe: Excipiens pro compresso.

Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit

Quiril 5: Filmtabletten (mit Bruchrille) mit Quinaprilhydrochlorid (entspr. 5 mg Quinapril).
Quiril 10: Filmtabletten (mit Bruchrille, aber nicht zum Teilen geeignet, siehe auch unter «Sonstige Hinweise») mit Quinaprilhydrochlorid (entspr. 10 mg Quinapril).
Quiril 20: Filmtabletten (mit Bruchrille, aber nicht zum Teilen geeignet, siehe auch unter «Sonstige Hinweise») mit Quinaprilhydrochlorid (entspr. 20 mg Quinapril).

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Hypertonie: Quiril kann entweder allein oder in Kombination mit einem Diuretikum angewendet werden.
Herzinsuffizienz: Als Zusatzmedikation bei Patienten mit Herzinsuffizienz, die nicht ausreichend auf Herzglykoside und/oder Diuretika ansprechen.

Dosierung/Anwendung

Hypertonie
Monotherapie: Die empfohlene Anfangsdosis beträgt bei Patienten, die nicht mit Diuretika behandelt werden, einmal täglich 10 mg. Anschliessend sollte die Dosis je nach Ansprechen des Patienten (jeweils durch Verdoppeln der Dosis) bis zu 40 mg pro Tag titriert werden. Die Erhaltungsdosis liegt gewöhnlich bei 20 mg pro Tag; sie kann als Einzeldosis oder verteilt auf zwei Dosen pro Tag gegeben werden. Bei den meisten Patienten war in der Langzeitbehandlung der Hypertonie eine einmal tägliche Verabreichung ausreichend.
Kombinationstherapie mit Diuretika: Bei Patienten, die gleichzeitig mit Diuretika behandelt werden, wird eine Anfangsdosis von 5 mg Quinapril empfohlen, um festzustellen, ob eine symptomatische Hypotonie auftritt. Anschliessend sollte die Dosis je nach Ansprechen des Blutdrucks des Patienten titriert werden (vgl. Monotherapie). Für eine Kombinationstherapie kommen Diuretika vom Thiazid-Typ oder Furosemid in Frage (siehe «Interaktionen»).
Herzinsuffizienz
Bei Herzinsuffizienz beträgt die Anfangsdosis 5 mg Quinapril als Einzeldosis. Nach der ersten Dosis soll der Patient engmaschig auf Anzeichen eines symptomatischen Blutdruckabfalls beobachtet werden (Wirkungsmaximum nach ca. 2–4 Stunden).
Danach wird (bei gleichzeitiger Behandlung mit Diuretika und/oder Herzglykosiden) die Dosis bis zu maximal 40 mg pro Tag (zweimal täglich 20 mg) schrittweise unter Kontrolle der klinischen Symptomatik, des Blutdrucks und der Nierenfunktion den Bedürfnissen des Patienten angepasst. Bei Dauertherapie genügen zur Behandlung der Patienten Dosierungen von 10–20 mg/Tag als Begleittherapie, aufgeteilt in ein oder zwei Dosen.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen: Wie aus den pharmakokinetischen Daten hervorgeht, steigt die apparente Eliminationshalbwertszeit von Quinaprilat proportional zum Absinken der Kreatinin-Clearance. Bei Patienten mit Niereninsuffizienz sollte daher die Behandlung in Abhängigkeit zum Ausmass der Niereninsuffizienz gemäss der folgenden Tabelle begonnen werden:

Kreatinin-Clearance    Höchste empfohlene Anfangs-  
                       dosierung                    
>60 ml/Min.            10 mg                        
30–60 ml/Min.          5 mg                         
10–30 ml/Min.          2,5 mg                       
<10 ml/Min.            Für eine Dosierungsempfehlung
                       liegen hier keine ausreichen-
                       den klinischen Erfahrungen   
                       vor                          
 

Ältere Patienten (älter als 65 Jahre): Ein höheres Lebensalter allein scheint die Sicherheit und Wirksamkeit von Quiril nicht zu beeinflussen. Da sich die Nierenfunktion mit zunehmendem Alter jedoch verschlechtern kann, wird bei älteren Patienten eine Anfangsdosis von 1× täglich 5 mg Quinapril empfohlen. Anschliessend sollte auch hier die Dosis je nach Ansprechen des Blutdrucks titriert werden.
Kinder und Jugendliche: Zur Anwendung von Quiril bei Kindern und Jugendlichen liegen bisher keine klinischen Erfahrungen vor.
Art der Anwendung
Quiril kann ohne Berücksichtigung von Mahlzeiten mit etwas Flüssigkeit eingenommen werden.

Kontraindikationen

Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe gemäss Zusammensetzung.
Anamnestisch bekanntes angioneurotisches Ödem infolge einer früheren ACE-Hemmer/Angiotensin-II-Rezeptor-Antagonisten-Therapie oder hereditären Ursprungs.
Schwangerschaft.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Angioödeme: Über das Auftreten von angioneurotischen Ödemen bei Patienten, die mit ACE-Inhibitoren einschliesslich Quiril behandelt worden sind, wurde berichtet (siehe «Unerwünschte Wirkungen»). Falls es zum Auftreten von Kehlkopfstridor oder Angioödemen im Gesichtsbereich, der Zunge oder des Kehlkopfes kommt, sollte Quiril sofort abgesetzt und eine angemessene Behandlung eingeleitet werden. Der Patient sollte bis zum Abklingen der Schwellung sorgfältig überwacht werden. Wenn die Schwellung auf Gesicht und Lippen begrenzt ist, verschwindet sie gewöhnlich auch ohne Behandlung; zur symptomatischen Therapie kann der Einsatz von Antihistaminika nützlich sein. Angioödeme mit Beteiligung des Kehlkopfes können dagegen lebensbedrohlich sein. Bei Beteiligung der Zunge oder des Kehlkopfes, die eine Obstruktion der Atemwege vermuten lässt, sollte unverzüglich eine angemessene Therapie (z.B. Gabe von Adrenalin) eingeleitet werden.
Patienten, welche ein Angioödem ohne Zusammenhang mit einer ACE-Hemmer-Therapie in ihrer Anamnese aufweisen, könnten einem höheren Risiko ausgesetzt sein, dass durch die Therapie mit einem ACE-Hemmer ein Angioödem ausgelöst würde.
Anaphylaktische Reaktionen
Hämodialyse/LDL-Apherese: Bei gleichzeitiger Anwendung von ACE-Hemmern und Polyacrylnitril-metallylsulfonat-high-flux-Membranen oder LDL-Apherese mit Dextransulfat im Rahmen einer Dialysebehandlung besteht die Gefahr, dass anaphylaktoide Reaktionen (Überempfindlichkeitsreaktionen bis hin zum Schock) auftreten.
Desensibilisierung/Insektenstiche: Zu anaphylaktischen Reaktionen kann es bei Patienten kommen, die während der Behandlung mit einem ACE-Hemmer eine Therapie zur Desensibilisierung mit Wespen- und Bienengift erhalten. Quiril muss daher abgesetzt werden, bevor mit der Desensibilisierungstherapie begonnen wird. In solchen Fällen darf Quiril nicht durch einen Betablocker ersetzt werden. Selten kann es nach Insektenstichen zu anaphylaktischen Reaktionen kommen.
Hypotonie
Eine symptomatische Hypotonie wurde bei Hypertonikern unter Quiril-Medikation nur gelegentlich beobachtet. Sie kann jedoch bei Patienten mit Salz- oder Volumenverlust (z.B. bei Vorbehandlung mit Diuretika, nach Durchfällen und Erbrechen, bei Diät mit eingeschränkter Kochsalzzufuhr) unter einer Therapie mit ACE-Hemmern auftreten, wobei diese Verluste vor Therapiebeginn ausgeglichen werden sollten.
Ebenso können Patienten, die bei Beginn einer Quiril-Therapie bereits mit einem Diuretikum behandelt wurden, eine symptomatische Hypotonie entwickeln. Bei diesen Patienten sollte, wenn möglich, die Diuretika-Therapie 2 bis 3 Tage vor der Quiril-Therapie gestoppt resp. unterbrochen werden. Falls der Blutdruck mit Quiril allein nicht unter Kontrolle gebracht werden kann, sollte die Diuretika-Therapie wieder aufgenommen werden. Wenn es nicht möglich ist, das Diuretikum abzusetzen, sollte Quinapril einschleichend dosiert werden (siehe auch «Dosierung/Anwendung», «Interaktionen»).
Bei Patienten mit Herzinsuffizienz und Neigung zur Hypotonie sollte die Therapie mit Quiril in der empfohlenen Dosis unter enger ärztlicher Überwachung begonnen werden. Innerhalb der ersten zwei Wochen nach Behandlungsbeginn sowie nach eventueller Dosiserhöhung sollten diese Patienten engmaschig überwacht werden. Analoge Überlegungen gelten auch für Patienten mit ischämischer Herzkrankheit oder zerebrovaskulären Erkrankungen, bei denen ein übermässiger Blutdruckabfall zu einem Myokardinfarkt oder zu einem zerebrovaskulären Insult führen kann.
Beim Auftreten einer symptomatischen Hypotonie sollte der Patient flach gelagert werden. Nötigenfalls ist eine Infusion von physiologischer Kochsalzlösung angezeigt. Eine vorübergehende symptomatische Hypotonie ist keine Gegenanzeige für eine weitere Behandlung mit Quiril. In solchen Fällen ist jedoch eine Dosisverringerung von Quiril oder dem evtl. gleichzeitig verabreichten Diuretikum zu erwägen.
Blutbild
Unter der Behandlung mit ACE-Hemmern ist in sehr seltenen Fällen bei Patienten mit unkomplizierter Hypertonie, häufiger jedoch bei Patienten mit Niereninsuffizienz, insbesondere bei gleichzeitigen Kollagenkrankheiten eine Agranulozytose oder Knochenmarksdepression aufgetreten. Innerhalb der klinischen Prüfung mit Quiril sind gelegentlich Fälle von Neutropenie, selten von Thrombozytopenie bzw. Panzytopenie aufgetreten. Die Kausalität dieser Veränderungen ist nicht gesichert, das Blutbild normalisierte sich ausserdem im weiteren Verlauf der Behandlung.
Dennoch sollte, wie unter Behandlung mit anderen ACE-Inhibitoren, bei Patienten mit Kollagenkrankheiten und/oder Nierenfunktionsstörungen das weisse Blutbild überwacht werden.
Ältere Patiente
In diesen Fällen ist eine Dosisanpassung erforderlich (siehe «Dosierung/Anwendung»).
Niereninsuffizienz
In diesen Fällen ist eine Dosisanpassung erforderlich (siehe unter «Dosierung/Anwendung»).
Leberinsuffizienz
Die Kombination von Quinapril mit einem Diuretikum sollte bei Patienten mit verminderter Leberfunktion oder progressiver Lebererkrankung nur mit Vorsicht angewendet werden, da geringfügige Änderungen des Flüssigkeits- oder Elektrolytgleichgewichts zu einem hepatischen Koma führen können. Der Metabolismus von Quinapril zu Quinaprilat ist normalerweise abhängig von der hepatischen Esterase. Bei Patienten mit alkoholischer Zirrhose sind die Quinaprilat-Konzentrationen, aufgrund verminderter Deesterifikation von Quinapril, erniedrigt.
Chirurgie/Anästhesie
Obwohl eine Hypotonie, ausgelöst durch die gleichzeitige Verabreichung von Quinapril und Anästhetika, bisher nicht beobachtet wurde, ist bei grosschirurgischen Eingriffen oder Anästhesien Vorsicht geboten. Es ist bekannt, dass ACE-Inhibitoren die Angiotensin-II-Bildung hemmen. Kompensatorische Renin-Freisetzungen können somit während der Narkose zu keiner Blutdrucksteigerung führen.
Eine eventuell auftretende Hypotonie kann durch Volumenexpansion korrigiert werden.
Kaliumstoffwechsel
Unter Monotherapie mit Quiril kann die Serumkaliumkonzentration ansteigen. Dieser Effekt kann mithelfen, die durch Diuretika vom Thiazid-Typ hervorgerufene Hypokaliämie zu vermindern. Erfahrungen über die gleichzeitige Anwendung von Quiril und kaliumsparenden Diuretika liegen nicht vor. Wie bei anderen ACE-Hemmern kann es bei Kombination mit derartigen Präparaten zu einer Hyperkaliämie kommen. Falls eine solche Therapie zwingend angezeigt ist, sollte der Serumkaliumspiegel häufig kontrolliert werden (s. auch «Interaktionen»).
Aortenstenose
Bei Patienten mit Aortenstenose oder anderen Abflussbehinderungen soll Quiril nur mit grösster Vorsicht angewendet werden.
Renovaskuläre Hypertonie
Vorsicht ist bei Hypertonikern mit uni- oder bilateraler Nierenarterienstenose geboten. Bei solchen Patienten ist die Nierenfunktion vor allem in den ersten Wochen der Behandlung eng zu überwachen.
Therapieumstellung von Patienten unter Betablocker-Behandlung
Die Behandlung mit Betablockern sollte nicht abrupt unterbrochen werden. Ihre Dosierung soll nach Beginn der Behandlung mit Quiril ausschleichend beendet werden (siehe Fachinformation des Betablockers).
Hypoglykämie bei Diabetikern
Siehe «Interaktionen».
Patienten in Behandlung mit Lithium
Siehe «Interaktionen».
Husten
Über Husten bei der Anwendung von ACE Inhibitoren, einschliesslich Quinapril, wurde berichtet. Charakteristisch ist ein unproduktiver, resistenter Husten, der nach Absetzen der Therapie reversibel ist. Bei der Differentialdiagnose des Hustens sollte die ACE-Hemmer-Therapie berücksichtigt werden.
Anwendung bei Kindern und Jugendlichen
Bei Kindern und Jugendlichen wurde Quiril nicht untersucht.

Interaktionen

Diuretika: Wie bei Behandlung mit anderen ACE-Hemmern kann bei Patienten, die mit Diuretika vorbehandelt sind (insbesondere, wenn diese Therapie erst vor kurzer Zeit begonnen wurde), nach Beginn der Therapie mit Quiril ein überschiessender Blutdruckabfall auftreten.
Die Wahrscheinlichkeit dieses hypotensiven Effekts nach der ersten Dosis von Quinapril kann dadurch verringert werden, indem entweder das Diuretikum abgesetzt oder die Anfangsdosis auf 5 mg Quiril reduziert wird (siehe «Dosierung/Anwendung»). Wenn es nicht möglich ist, das Diuretikum abzusetzen, sollte der Patient bis zu zwei Stunden nach Einnahme der ersten Dosis ärztlich überwacht werden.
Arzneimittel, die die Serumkaliumkonzentration erhöhen: Durch die von Quinapril herbeigeführte Senkung des Aldosteron Spiegels, kann eine Kaliumretention resultieren. Deshalb sollte die gleichzeitige Verabreichung von Quiril und kaliumsparenden Diuretika (z.B. Spironolacton, Triamteren oder Amilorid) und/oder Kaliumpräparaten bzw. kaliumhaltigen Diätsalzen nur mit Vorsicht und entsprechender Kontrolle der Serumkaliumspiegel erfolgen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Lithium/Natrium: Wie bei anderen Arzneimitteln, die Natrium ausschwemmen, kann sich die Ausscheidung von Lithium reduzieren. Es kann folglich zu einer Erhöhung der Serum-Lithium-Konzentration kommen. Der Lithiumspiegel soll daher sorgfältig überwacht werden.
Tetracycline und andere Wirkstoffe, die mit Magnesium interferieren: Bei gleichzeitiger Applikation von Tetracyclin und Quiril wird die Resorption von Tetracyclin um ca. 28–37% verringert. Diese Resorptionsverminderung ist durch den in der Tablettenformulierung enthaltenen Hilfsstoff Magnesiumcarbonat bedingt. Bei gleichzeitiger Anwendung von Quiril und tetracyclinhaltigen Medikamenten sollte diese Interaktion beachtet werden.
Antidiabetika: Bei gleichzeitiger Anwendung von ACE-Hemmern und Insulin oder oralen Antidiabetika besteht aufgrund einer möglichen Erhöhung der Insulinsensitivität die Möglichkeit einer verstärkten Blutzuckersenkung. Diabetiker sollten daher auf das Auftreten hypoglykämischer Reaktionen hingewiesen und entsprechend überwacht werden.
Andere Mittel: Keine klinisch relevanten pharmakokinetischen Wechselwirkungen traten auf, wenn Quiril gleichzeitig mit Propranolol, Hydrochlorothiazid, Digoxin oder Cimetidin angewendet wurde. Bei gleichzeitiger Gabe von Quiril und Warfarin blieb die Prothrombin-Zeit unverändert.
Die gleichzeitige Verabreichung von Atorvastatin (multiple 10 mg Dosis) mit Quinapril (80 mg) führte zu keiner signifikanten Änderung der Steady-state Pharmakokinetik-Parameter von Atorvastatin.
Hinweis
Mögliche anaphylaktische Reaktionen bei Patienten unter Hämodialyse/LDL-Apherese und gleichzeitiger Einnahme eines ACE-Hemmers (Details siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Schwangerschaft/Stillzeit

Schwangerschaft
Quiril soll in der Schwangerschaft grundsätzlich nicht angewendet werden; es gibt klare Hinweise für Risiken des menschlichen Fötus. Eine Anwendung von Quinapril im 2. und 3. Trimenon kann zu fötalen Nierenschäden und Fehlbildungen im Gesicht und am Schädel führen. Der Fötus ist in utero einem potentiellen Hypotonie-Risiko ausgesetzt. Bei Neugeborenen wurde ein erniedrigtes Geburtsgewicht, eine erniedrigte Nierendurchblutung und Anurie beobachtet. Bei der Mutter wurde über Oligohydramnie berichtet, die wahrscheinlich im Zusammenhang mit einer erniedrigten Nierenfunktion des Fötus steht. Alle Neugeborenen sollen nach Exposition in utero sorgfältig auf genügende Harnausscheidung, Hyperkaliämie und Blutdruck untersucht werden. Nötigenfalls müssen angebrachte medizinische Massnahmen ergriffen werden, wie z.B. Rehydrierung.
Stillzeit
ACE Inhibitoren, einschliesslich Quinapril, werden in limitierter Menge in die Muttermilch sezerniert. Während der Anwendung von Quinapril soll nicht gestillt werden.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Wie jedes andere blutdrucksenkende Arzneimittel kann auch Quiril die Aufmerksamkeit und Konzentration herabsetzen. Daher ist Vorsicht im Strassenverkehr und beim Bedienen von Maschinen geboten, speziell zu Behandlungsbeginn.

Unerwünschte Wirkungen

Allgemeine Hinweise
In seltenen Fällen (<0,1%) können, wie bei allen ACE-Hemmern, cholestatischer Ikterus sowie Leberfunktionsstörungen mit erhöhter Transaminasen-Konzentration auftreten. In solchen Fällen ist die Therapie mit Quinapril abzubrechen.
Die im Folgenden erwähnten Häufigkeitsgruppen sind wie folgt definiert: Sehr häufig: >10%; häufig: >1% bis ≤10%; gelegentlich: >0,1% bis ≤1%; selten: >0,01% bis ≤0,1%; sehr selten: ≤0,01%.
Die folgenden unerwünschten Wirkungen wurden häufig und öfters unter Quinapril als Placebo bei Patienten in kontrollierten klinischen Studien beobachtet
Blut- und Lymphsystem
Häufig: Anstieg¹ von Serumkreatinin und Serumharnstoff-Stickstoff (> als das 1,25fache des oberen Grenzwertes) (2%).
¹ Mit Quinapril als Monotherapie. Bei Patienten, die gleichzeitig mit Diuretika behandelt werden, treten diese Anstiege mit höherer Wahrscheinlichkeit auf. Die erhöhten Werte waren jedoch häufig im weiteren Verlauf der Behandlung reversibel.
Psychiatrische Störungen
Häufig: Schlaflosigkeit (1,3%).
Nervensystem
Häufig: Parästhesien (1,1%), Schwindel (5,5%), Kopfschmerzen (7,2% vs 16,9% Placebo).
Gefässe
Häufig: Hypotonie (1,1%).
Atmungsorgane
Häufig: Husten (3,9%), Brustschmerzen (2%), Dyspnoe (1,6%), Pharyngitis (1,3% vs 1,9% Placebo), Rhinitis (3,2% vs 4,5% Placebo).
Gastrointestinale Störungen
Häufig: Übelkeit und/oder Erbrechen (2,8%), Diarrhoe (2%), Dyspepsie (1,6%), Abdominalschmerzen (1,9% vs 2,2% Placebo).
Muskelskelettsystem
Häufig: Rückenschmerzen (1,4%), Myalgie (2,2% vs 3,3% Placebo).
Allgemeine Störungen
Häufig: Müdigkeit (3,5%).
Weniger häufig beobachtete unerwünschte Wirkungen in (un)kontrollierten Studien mit wahrscheinlichem, möglichem, definitivem oder unsicherem Kausalzusammenhang
Blut- und Lymphsystem
Gelegentlich: Neutropenie¹.
Selten: Agranulozytose¹, Thrombozytopenie bzw. Panzytopenie¹, ², Hyperkaliämie².
¹ Kausalzusammenhang ungesichert.
² Siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen».
Immunsystem
Gelegentlich: Überempfindlichkeitsreaktionen.
Psychiatrische Störungen
Gelegentlich: Depression, Nervosität.
Nervensystem
Gelegentlich: Somnolenz, Schwindel.
Augen
Gelegentlich: Amblyopie.
Herz
Gelegentlich: Palpitationen, Tachykardie, Herzinsuffizienz, Angina pectoris, Myokardinfarkt.
Gefässe
Gelegentlich: Vasodilatation.
Gastrointestinale Störungen
Gelegentlich: Mund- und Rachentrockenheit, Flatulenz, Gastritis.
Leber und Galle
Selten: Erhöhung der Bilirubin- und Leberenzymkonzentration (inkl. Transaminasen)¹, cholestatischer Ikterus¹ und Leberfunktionsstörungen¹, Hepatitis.
¹ Siehe «Allgemeine Hinweise».
Haut
Gelegentlich: vermehrtes Schwitzen, Pruritus, Hautausschläge (u.U. mit schwerem Verlauf).
Selten: Dermatopolymyositis.
Muskelskelettsystem
Gelegentlich: Arthralgie.
Nieren und Harnwege
Gelegentlich: Infektionen des Harntraktes.
Selten: Verschlechterung der Nierenfunktion, akutes Nierenversagen.
Reproduktionssystem
Gelegentlich: Impotenz.
Allgemeine Störungen
Gelegentlich: Ödeme (periphere und generalisierte), Fieber.
Unerwünschte Wirkungen aus der Post-Marketing* Erfahrung
Die Daten aus den Post Marketing Erfahrungen beschreiben die weltweit spontan gemeldeten, in der Literatur beschriebenen und von den Behörden gemeldeten unerwünschten Wirkungen. Die Post Marketing Erfahrungen erfassen unerwünschte und unerwartete Ereignisse, die, unabhängig von ihrer Kausalität, nach der Einnahme von Quinapril aufgetreten sind.
Blut- und Lymphsystem: Hämolytische Anämie.
Immunsystem: anaphylaktische Reaktionen, Photosensibilisierung, Angioödem¹, intestinales Angioödem.
Herz: Synkope.
Gefässe: orthostatische Hypotonie.
Atmungsorgane: eosinophile Pneumonie.
Gastrointestinale Störungen: Pankreatitis.
Haut: Alopezie, exfoliative Dermatitis, Pemphigus.
¹ Siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen».

Überdosierung

Am wahrscheinlichsten wird sich eine Überdosierung in Form einer ausgeprägten Hypotonie äussern, die durch intravenöse Volumenexpansion behandelt werden sollte.
Quinapril und seine Metaboliten können durch Hämodialyse oder Peritonealdialyse nicht in nennenswertem Umfang aus dem Kreislauf entfernt werden.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code: C09AA06
Pharmakodynamik/Wirkungsmechanismus
Quinapril, der Wirkstoff von Quiril Filmtabletten, wird im Organismus rasch zu dem eigentlich wirksamen Metaboliten Quinaprilat umgesetzt. Quinaprilat ist ein potenter Hemmer des Angiotensin-Converting-Enzyms (ACE), welches die Umwandlung von Angiotensin I zum vasokonstriktorisch wirkenden Angiotensin II katalysiert. Angiotensin II ist durch verschiedene Mechanismen, wie z.B. die Stimulation der Aldosteronsekretion, an der Funktion und der Regulierung der Gefässe beteiligt.
Die Wirkungsweise von Quinapril besteht in der Hemmung der Aktivität von Gewebs- und Plasma-ACE. Dadurch wird die Vasokonstriktion und die Aldosteronsekretion vermindert. Der periphere Gefässwiderstand nimmt ab. Der Blutdruck sinkt ohne eine deutliche Aenderung der Herzfrequenz. Der Wegfall der negativen Rückkoppelung von Angiotensin II auf die Renin-Sekretion resultiert in einer erhöhten Plasma-Renin-Aktivität.
Obwohl angenommen wird, dass der Blutdruck hauptsächlich durch das Renin-Angiotensin-Aldosteron-System gesenkt wird, hat Quinapril auch eine blutdrucksenkende Wirkung bei Hypertonikern mit tiefen Renin-Werten. ACE ist identisch mit der Kininase II, dem Enzym, das Bradykinin abbaut. Bradykinin ist ein potenter Peptidvasodilatator. Es ist möglich, dass dieser Mechanismus an der blutdrucksenkenden Wirkung der ACE-Hemmer beteiligt ist.
Andere mögliche Mechanismen, die zur Wirksamkeit von Quinapril beitragen, umfassen eine Dämpfung der Aktivität des sympathischen Nervensystems und eine Hemmung des Gewebe-ACE.
Es konnte in einer tierexperimentellen Studie gezeigt werden, dass die blutdrucksenkende Wirkung von Quinapril länger andauert als die hemmende Wirkung auf das Plasma-ACE. Mit der hemmenden Wirkung auf das Gewebs-ACE hingegen korreliert sie besser.
Die blutdrucksenkende Wirkung beginnt innerhalb einer Stunde, das Maximum wird 2–4 Stunden nach der Einnahme erreicht. Bei den empfohlenen Dosierungen hält die blutdrucksenkende Wirkung im Allgemeinen während 24 Stunden an. Bei gewissen Patienten muss bis zu zwei Wochen therapiert werden, um den maximalen therapeutischen Effekt zu erreichen.
Bei Patienten mit Herzinsuffizienz bewirkt Quinapril eine Erniedrigung des pulmonalen Kapillardrucks. Vor- und Nachlast des Herzens werden gesenkt. Das Herzminutenvolumen steigt an, ohne dass gleichzeitig die Herzfrequenz erhöht wird. Die physische Belastbarkeit der Patienten wird gesteigert.
Bei gleichzeitiger Anwendung von Diuretika und/oder anderen blutdrucksenkenden Arzneimitteln wird der blutdrucksenkende Effekt von Quiril verstärkt

Pharmakokinetik

Absorption
Nach oraler Gabe von Quinapril werden maximale Quinapril-Konzentrationen innerhalb von 1 Stunde beobachtet. Basierend auf Wiederfindungsstudien im Urin beträgt das Ausmass der oralen Resorption ca. 60%. Die Nahrungsaufnahme hat keinen Einfluss auf die Resorption von Quinapril. Nach der Resorption wird Quinapril zu einem grossen Teil zum eigentlich aktiven Hauptmetaboliten Quinaprilat metabolisiert.
Maximale Plasmaspiegel von Quinaprilat, dem wirksamen Metaboliten, werden ca. 2 h nach oraler Gabe von Quinapril beobachtet. Bei einer enteralen Resorptionsrate von 60% für oral verabreichtes Quinapril beträgt die absolute Bioverfügbarkeit von Quinaprilat 38%.
Distribution
Die Proteinbindung von Quinaprilat beträgt ca. 97%, die ungebundene Fraktion ca. 3%. Quinaprilat hat ein Verteilungsvolumen von ca. 11 l. Studien an Ratten zeigen, dass Quinapril nicht die Blut-Hirn-Schranke überschreitet.
Metabolismus
Quinapril wird fast vollständig zu Quinaprilat metabolisiert. Daneben entstehen einige weitere, mengenmässig weniger bedeutende und pharmakologisch inaktive Metaboliten.
Elimination
Die Ausscheidung erfolgt zu 70–89% über die Nieren. Quinapril zeigt eine apparente Halbwertszeit der Elimination von ca. 1 h. Quinaprilat wird zu einem wesentlichen Anteil über die Nieren ausgeschieden; die effektive Kumulationshalbwertszeit beträgt ca. 3 h (ein Steady-state wird nach 1–2 Tagen erreicht). Die Dissoziationshalbwertszeit vom ACE beträgt ca. 26 Stunden. Die Plasmaclearance von Quinaprilat beträgt 60–80 ml/Min. Die Eliminationshalbwertszeit aus dem Plasma beträgt ca. 2 h und ist dosisunabhängig.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Bei Patienten mit Niereninsuffizienz wurden bis zu einer Kreatinin-Clearance von 60 ml/Min. normale Quinaprilat-Plasmaspiegelverläufe gemessen. Bei einer Kreatinin-Clearance von weniger als 60 ml/Min. steigen die Quinaprilat-Spiegel an, die Eliminationshalbwertszeit ist verlängert.
Pharmakokinetische Studien an Patienten mit terminalen Nierenerkrankungen, die chronisch hämodialysiert waren oder ambulant mit peritonealer Dialyse behandelt wurden, zeigten, dass Dialyse nur einen geringen Einfluss auf die Elimination von Quinaprilat hat.
Die Elimination von Quinaprilat ist ausserdem bei älteren Patienten (älter als 65 Jahre) und bei Patienten mit schwerer Herzinsuffizienz verlangsamt. Die Verlangsamung korreliert mit der eingeschränkten Nierenfunktion, die oft bei diesen Patienten vorliegt. Bei Patienten mit mässig eingeschränkter Nierenfunktion (Kreatinin-Clearance 30–60 ml/Min.) und älteren Patienten kann es erforderlich sein, die Dosis zu reduzieren.
Bei Patienten mit Leberzirrhose wurden erniedrigte Plasmaspiegel von Quinaprilat gemessen, was auf eine verminderte Metabolisierung von Quinapril bei der Leberpassage zurückzuführen ist.

Präklinische Daten

Karzinogenität, Mutagenität, Fertilität
In Studien an Mäusen und Ratten wurden unter Dosierungen von 75–100 mg/kg/Tag (bzw. der 50 bis 60fachen maximalen, humanen, täglichen Dosierung) keine karzinogenen Wirkungen beobachtet. Quinapril wurde ausreichend auf Mutagenität untersucht. Es ergaben sich keine relevanten Hinweise auf ein mutagenes Potential. Im Ames-Test mit oder ohne metabolische Aktivierung zeigte auch Quinaprilat keine mutagenen Eigenschaften. Quinapril wirkte bei einer ausreichenden Prüfung in Gen-und Chromosomenmutationstests in vitro und in vivo nicht mutagen.
Untersuchungen an Ratten und Kaninchen haben bis zu Dosen von 300 bzw. 1,5 mg/kg/Tag keine Hinweise für ein teratogenes Potential ergeben. Während bei der Ratte keine embryotoxischen Wirkungen beobachtet wurden, traten beim Kaninchen maternaltoxische und embryotoxische Effekte ab einer Dosis von 1 mg/kg/Tag auf. Bei der Verabreichung während der Fetalentwicklung und der Laktation kam es ab einer Dosis von 25 mg/kg/Tag bei der Ratte zu Wachstumsretardierungen der Nachkommen. Beeinträchtigungen der Fertilität wurden weder bei den Elterntieren noch bei den Nachkommen beobachtet.

Sonstige Hinweise

Die 10 mg und 20 mg Filmtabletten verfügen nur über eine Zierrille und sind zum Teilen nicht geeignet.
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Faltschachtel mit «Exp.» bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Bei Raumtemperatur (15–25 °C) in der verschlossenen Originalpackung lagern.

Zulassungsnummer

56930 (Swissmedic).

Packungen

Quiril 5 Filmtabl 30 (teilbar). (B)
Quiril 10 Filmtabl 30. (B)
Quiril 10 Filmtabl 100). (B)
Quiril 20 Filmtabl 30. (B)
Quiril 20 Filmtabl 100. (B)

Zulassungsinhaberin

Sandoz Pharmaceuticals AG, Risch.
Domizil
Rotkreuz.

Stand der Information

Mai 2005.

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