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Fachinformation zu Tradonal® Melt:MEDA Pharma GmbH
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Zusammens.Galen.FormInd./Anw.mögl.Dos./Anw.Kontraind.Warn.hinw.Interakt.Schwangerschaft
Fahrtücht.Unerw.WirkungenÜberdos.Eigensch.Pharm.kinetikPräklin.Sonstige H.Swissmedic-Nr.
Reg.InhaberStand d. Info. 

AMZV 9.11.2001

Zusammensetzung

Wirkstoff: Tramadolhydrochlorid.

Hilfsstoffe: Ethylcellulose, Copovidon, Siliciumdioxid-Hydrat (E551), Mannitol (E421), Crospovidon, Magnesiumstearat; Aromatica: Aspartam (E951), Vanillin, Ethylvanillin, Pulegone und weitere Aromastoffe (Pfefferminz-Rootbeer-Geschmack).

Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit

Schmelztabletten.
Runde, weisse, bikonvexe Tablette, enthaltend 50 mg Tramadolhydrochlorid.
Gravur auf der einen Seite «T» und auf der anderen Seite «50». Charakteristischer Pfefferminzgeruch.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Mässig starke bis starke, akute oder prolongierte Schmerzzustände bzw. bei ungenügender Wirksamkeit nicht-opioider Analgetika.

Dosierung/Anwendung

Wie bei allen Schmerzmitteln sollte die Dosis der Stärke der Schmerzen und der individuellen Empfindlichkeit des einzelnen Patienten angepasst werden.

Erwachsene und Kinder ab 14 Jahren 

Akuter Schmerz
Im Allgemeinen ist eine Anfangsdosis von 100 mg notwendig. In der Folge können Dosen von 50 oder 100 mg genommen werden, jedoch in Abständen von mindestens 4 Stunden, wobei die Dauer der Therapie der klinischen Notwendigkeit angepasst werden sollte.

Schmerzen in Verbindung mit chronischen Beschwerden
Eine Anfangsdosis von 50 mg sollte verwendet werden. Nachfolgend sollte die Dosis der Schmerzintensität angepasst werden. Die Notwendigkeit einer Fortsetzung der Behandlung sollte in regelmässigen Abständen überprüft werden, da von Entzugserscheinungen und Abhängigkeit berichtet wurde (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Eine tägliche Gesamtdosis von 400 mg sollte ausser unter besonderen klinischen Umständen nicht überschritten werden.

Ältere Menschen
Ältere Menschen können die üblichen Dosierungen anwenden, obwohl zu beachten ist, dass bei Patienten über 75 Jahren die Ausscheidungszeit von Tramadol nach oraler Verabreichung erhöht war.

Niereninsuffizienz
Da in diesen Fällen die Ausscheidung von Tramadol verlängert sein kann, sollte maximal die übliche Anfangsdosis verwendet werden. Tradonal Melt soll bei akuten Schmerzen nur einmal oder wenige Male eingenommen werden. Bei Patienten mit einer Kreatinin-Clearance <30 ml/min sollte das Dosierungsintervall auf 12 Stunden verlängert werden. Bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance <10 ml/min) ist Tradonal Melt nicht zu empfehlen.

Dialyse
Wegen seinem grossen Verteilungsvolumen wird Tramadol nur sehr langsam aus dem Serum durch Hämodialyse oder Hämofiltration entfernt. Daher ist im Regelfall bei dialysepflichtigen Patienten eine Nachapplikation zur Aufrechterhaltung der Analgesie nicht notwendig.Seite 2

Leberinsuffizienz
Auch hier kann die Tramadol-Ausscheidung verlängert sein. Es sollte maximal die übliche Anfangsdosis verwendet werden. Bei schwerer Leberinsuffizienz sollte das Dosierungsintervall auf 12 Stunden verlängert werden.

Kinder unter 14 Jahren
Tradonal Melt ist für Kinder unter 14 Jahren nicht geeignet.
Die Schmelztablette zergeht im Mund und sollte nicht gekaut werden. Sie kann auch in einem halben Glas Wasser aufgelöst werden.

Kontraindikationen

Tradonal Melt darf nicht bei bekannter Überempfindlichkeit gegen den Wirkstoff oder einen der sonstigen Bestandteile (Hilfsstoffe), sowie in Fällen akuter Vergiftung mit Alkohol, Hypnotika, auf das ZNS wirkenden Analgetika, Opioiden oder Psychotropika verabreicht werden. Ebenso wie bei anderen opioiden Analgetika sollte es Patienten, die Monoaminoxidase-Inhibitoren nehmen, gar nicht oder nicht innerhalb von zwei Wochen nach Absetzen der MAO-Inhibitoren verabreicht werden. Tramadol darf nicht bei Epilepsie angewendet werden, die durch Behandlung nicht ausreichend kontrolliert werden kann.
Tradonal Melt darf nicht zur Drogensubstitution angewendet werden. Obwohl Tramadol ein Opiatagonist ist, kann es Morphinentzugssymptome nicht unterdrücken.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Warnhinweise
Bei therapeutischer Dosierung wurde über Entzugssymptome mit einer Frequenz von 1 zu 8'000 berichtet. Von Abhängigkeit und Missbrauch wurde in seltenen Fällen berichtet. Aufgrund dieses Risikos sollte die klinische Notwendigkeit der Fortsetzung der schmerzstillenden Behandlung regelmässig überprüft werden.
Bei Patienten mit einem Hang zu Drogenmissbrauch oder -abhängigkeit sollte die Behandlung nur kurzfristig und unter strenger ärztlicher Überwachung erfolgen.
Tradonal Melt eignet sich nicht als Ersatz bei opiatabhängigen Patienten. Obwohl es ein Opiatagonist ist, kann es die Morphinentzugssymptome nicht unterbinden.

Vorsichtsmassnahmen
Tradonal Melt sollte bei Patienten mit Kopfverletzungen, verstärktem intrakraniellem Druck, schwerer Insuffizienz der Leber- und Nierenfunktion sowie bei Patienten, die zu Krampfanfällen neigen oder sich im Schockzustand befinden, mit Vorsicht verwendet werden.
Bei der Einnahme von Tramadol in der empfohlenen Dosierung ist über Krampfanfälle berichtet worden. Ein erhöhtes Risiko kann bei der Verabreichung von Dosierungen bestehen, die über die empfohlene Tagesdosis hinausgehen. Patienten mit Epilepsie in der Anamnese oder Patienten, die zu Anfällen neigen, sollten mit Tradonal Melt nur dann behandelt werden, wenn zwingende Gründe dafür vorliegen. Die Gefahr von Krampfanfällen kann bei Patienten, die Tramadol gleichzeitig mit einem anderen Arzneimittel einnehmen, das die Anfallsgrenze senken kann, erhöht sein (siehe «Interaktionen»).
Bei der Behandlung von Patienten mit Atemdepression oder bei gleichzeitiger Gabe von ZNS-Depressiva ist Vorsicht geboten, da die Möglichkeit einer Atemdepression in diesen Situationen nicht ausgeschlossen werden kann. Von Atemdepressionen bei therapeutischer Dosis wurde in seltenen Fällen berichtet.

Interaktionen

Bei gleichzeitiger Anwendung von Tradonal Melt und Substanzen, die ebenfalls auf das zentrale Nervensystem wirken, ist mit einer gegenseitigen Verstärkung der zentralen Effekte zu rechnen. Dies trifft auch für die gleichzeitige Einnahme von Alkohol zu.
Die gleichzeitige oder vorherige Verabreichung von Carbamazepin senkt die Tramadol-Konzentrationen im Serum so weit, dass die schmerzstillende Wirkung abgeschwächt und die Wirkungsdauer verkürzt werden kann.Seite 3
Tramadol kann das Potential sowohl der selektiven Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI) als auch der trizyklischen Antidepressiva (TZA) steigern und dadurch Krampfanfälle verursachen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Pharmakokinetik»).
Theoretisch besteht die Möglichkeit, dass eine Wechselwirkung zwischen Tramadol und Lithium auftritt. Bisher liegen uns jedoch keine Berichte bezüglich dieser potentiellen Wechselwirkung vor. Die gleichzeitige Gabe serotonerger Arzneimittel, z.B. SSRI oder Triptane, kann zu einer Verstärkung der Serotonin-Wirkungen führen, einschliesslich des serotonergen Syndroms.
Es gibt vereinzelte Berichte von Wechselwirkungen mit Cumarin-Antikoagulantien, die zu einer Erhöhung der INR (Internationale Normalisierte Ratio) führen, daher sollte zu Beginn einer Behandlung mit Tradonal Melt bei Patienten mit Antikoagulantien vorsichtig vorgegangen werden. Gewisse Nebenwirkungen von Tramadol könnten auf Interaktionen mit anderen Pharmaka beruhen, welche das adrenerge System stimulieren wie trizyklische Antidepressiva oder MAO-Hemmer, inkl. Selegilin.
Tradonal Melt soll nicht mit MAO-Hemmstoffen (inkl. Selegilin) kombiniert werden.

Schwangerschaft/Stillzeit

Schwangerschaft: Schwangerschaftskategorie B.
Tramadol passiert die Plazenta. Reproduktionsstudien bei Tieren haben keine bzw. minimale Risiken für die Feten gezeigt, aber man verfügt über keine entsprechenden Untersuchungen beim Menschen. In Abwesenheit schlüssiger Beweise hinsichtlich der Sicherheit von Tramadol bei menschlicher Schwangerschaft sollte Tradonal Melt bei schwangeren Frauen nicht angewendet werden. Da sie nach der Geburt zu Entzugserscheinungen beim Neugeborenen führen kann, sollte eine Tramadol-Einnahme während der Schwangerschaft vermieden werden. Vor oder während der Geburt beeinflusst Tramadol die Kontraktionsfähigkeit des Uterus nicht. Beim Neugeborenen kann es zu Veränderungen in der Atemfrequenz kommen, welche in der Regel klinisch nicht relevant sind.

Stillzeit
Etwa 0,1% der Tramadol-Plasmakonzentration wird mit der Muttermilch ausgeschieden. Bei einmaliger Anwendung ist eine Unterbrechung des Stillens in der Regel nicht erforderlich. Bei Langzeitanwendung darf nicht gestillt werden.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Tradonal Melt kann Schläfrigkeit verursachen, und diese Wirkung kann durch Alkohol und andere Substanzen, die eine hemmende Wirkung auf das zentrale Nervensystem ausüben, noch verstärkt werden. Bei ambulanten Patienten sollte gegebenenfalls davor gewarnt werden, sich an das Steuer eines Fahrzeuges zu setzen oder Maschinen zu bedienen.

Unerwünschte Wirkungen

Am häufigsten (über 10%) wurde über Kopfschmerzen, Ermüdung, Übelkeit und Schwindel berichtet.

Immunsystem 

Selten (>1/10'000, <1/1'000): Allergische Reaktionen (z.B. Dyspnoe, Bronchospasmus, Giemen, angioneurotisches Ödem) und Anaphylaxie.

Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen 

Selten (>1/10'000, <1/1'000): Appetitveränderungen.

Psychiatrische Störungen 

Selten (>1/10'000, <1/1'000): Tramadol kann verschiedenartige psychische Nebenwirkungen verursachen, die hinsichtlich Stärke und Art je nach Persönlichkeit und Medikationsdauer individuell unterschiedlich in Erscheinung treten. Darunter sind Stimmungsveränderungen (meist gehobene Stimmung, gelegentlich auch Dysphorie), Veränderungen der Aktivität (meist Dämpfung, gelegentlich Steigerung) und Veränderungen der kognitiven und sensorischen Leistungsfähigkeit (z.B. Entscheidungsverhalten oder Wahrnehmungsstörungen), Halluzinationen, Konfusion,
Schlafstörungen und Albträume.
Eine längere Anwendung von Tramadol kann zu einer Abhängigkeit führen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Entzugserscheinungen sind ähnlich der Opiate und äussern sich inSeite 4
Erregung, Angstzuständen, Nervosität, Schlaflosigkeit, Hyperaktivität, Tremor und gastrointestinalen Beschwerden.

Nervensystem 

Sehr häufig (>1/10): Kopfschmerzen (18,4%), Schwindel (15,2%).

Häufig (>1/100, <1/10): Benommenheit.

Selten (>1/10'000, <1/1'000): Epileptische Krampfanfälle wurden beobachtet. Diese traten überwiegend nach hoher Tramadol-Dosierung auf und bei gleichzeitiger Anwendung von Arzneimitteln, welche selbst krampfauslösend wirken können oder die Krampfschwelle erniedrigen (z.B. Antidepressiva oder Neuroleptika, siehe «Interaktionen»). Parästhesien und Tremor. Sehr selten (<1/10'000): Vertigo.

Augen 

Selten (>1/10'000, <1/1'000): Verschwommene Sicht.

Herz 

Gelegentlich (>1/1'000, <1/100): Beeinflussung der Kreislaufregulation (Herzklopfen, Tachykardie, Kollapsneigung bis Kreislaufkollaps). Diese unerwünschten Wirkungen können insbesondere bei aufrechter Körperhaltung, intravenöser Applikation und bei Patienten auftreten, die körperlich belastet werden.

Selten (>1/10'000, <1/1'000): Bradykardie und Blutdruckanstieg.

Gefässe 

Sehr selten (<1/10'000): Gesichtsrötung.

Atmungsorgane 

Selten (>1/10'000, <1/1'000): Atemdepression wurde berichtet. Sie kann vor allem bei erheblicher Überschreitung der empfohlenen Dosierung und bei gleichzeitiger Anwendung von anderen zentraldämpfenden Substanzen auftreten (siehe «Interaktionen»).
Über eine Verschlimmerung von Asthma wurde berichtet, obwohl ein kausaler Zusammenhang nicht bewiesen werden konnte.

Gastrointestinale Störungen 

Sehr häufig (>1/10): Übelkeit (11,2%).

Häufig (>1/100, <1/10): Erbrechen, Obstipation, Mundtrockenheit.

Gelegentlich (>1/1'000, <1/100): Brechreiz, gastrointestinale Irritationen (z.B. Magendruck, Völlegefühl).

Leber und Galle 

Sehr selten (<1/10'000) wurde im Zusammenhang mit der therapeutischen Anwendung von Tramadol über Leberenzymwerterhöhungen berichtet.

Haut 

Häufig (>1/100, <1/10): Pruritus, Schwitzen.

Gelegentlich (>1/1'000, <1/100): Hautreaktionen (z.B. Exanthem, Urtikaria).

Sehr selten (<1/10'000) sind in zeitlichem Zusammenhang mit der Gabe von Tramadol schwerwiegende Hautreaktionen wie das Stevens-Johnson-Syndrom und die toxisch epidermale Nekrolyse aufgetreten. Zumeist waren hiervon multimorbide Patienten betroffen, die unter multipler medikamentöser Therapie standen.

Muskelskelettsystem 

Selten (>1/10'000, <1/1'000): Motorische Schwäche.

Nieren und Harnwege 

Selten (>1/10'000, <1/1'000): Miktionsstörungen (Schwierigkeiten beim Wasserlassen und Harnverhalten).

Allgemeine Störungen 

Sehr häufig (>1/10): Ermüdung (13,6%).Seite 5

Überdosierung

Die Symptome der Überdosierung entsprechen denen anderer Opioidanalgetika und umfassen Miosis, Erbrechen, Herzkreislaufkollaps, Sedierung und Koma, Anfälle und Atemdepression. Unterstützende Massnahmen wie die Sicherung der Atemwege und die Aufrechterhaltung der Herzkreislauffunktion sollten eingeleitet werden. Bei Atemdepression Verabreichung eines Opiat-Antagonisten (z.B. Naloxon), der vorsichtig in wiederholten Dosen zu verabreichen ist (kürzere Wirkdauer als Tramadol).
Bei Krämpfen ist die Anwendung von Diazepam i.v. sinnvoll.
Die Interaktion Opiat/Benzodiazepine muss in Betracht gezogen werden (Risiko einer Atemdepression).
Tramadol wird durch Hämodialyse oder Hämofiltration nur geringfügig aus dem Serum entfernt. Daher ist die Behandlung der akuten Intoxikation mit Tradonal Melt durch Hämodialyse oder Hämofiltration allein zur Detoxifizierung nicht geeignet.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code: N02AX02

Wirkungsmechanismus und Pharmakodynamik
Tradonal Melt ist ein zentral wirksames Schmerzmittel. Es ist ein nicht selektiver, reiner Agonist an den µ-, ?- und ?-Opioidrezeptoren mit einer höheren Affinität für den µ-Rezeptor. Weitere Mechanismen, die zur schmerzstillenden Wirkung beitragen können, sind die Hemmung der neuronalen Noradrenalinaufnahme und die Verstärkung der Serotoninfreisetzung.

Pharmakokinetik

Absorption
Nach oraler Verabreichung wird Tramadol fast vollständig absorbiert. Die mittlere absolute Bioverfügbarkeit beträgt ca. 70% nach Einzeldosis und steigt bis auf ca. 90% im Steady-State an. Tramadol besitzt ein lineares pharmakokinetisches Profil innerhalb des therapeutischen Dosierungsbereichs. Nach der Verabreichung einer einzigen oralen Tramadol-Dosis von 100 mg an junge gesunde Probanden waren Plasmakonzentrationen innerhalb von ca. 15-45 Minuten mit einem Mittelwert Cmax von 280 bis 308 µg/l und einer Tmax von 1,6 bis 2 Stunden nachweisbar.

Distribution
Die Plasmaproteinbindung von Tramadol beträgt ca. 20%.

Metabolismus
Tramadol wird von Cytochrom P450 Isoenzymen CYP2D6 und CYP3A4 metabolisiert. Es erfährt eine Biotransformation in eine Reihe von Metaboliten hauptsächlich durch N- und O-Demethylierung. O-Desmethyltramadol scheint der pharmakologisch aktivste Metabolit mit schmerzstillender Wirkung bei Nagetieren zu sein. Da Menschen einen höheren Prozentsatz unveränderten Tramadols ausscheiden als Tiere, wird angenommen, dass der Beitrag dieses Metaboliten zur
schmerzstillenden Aktivität wahrscheinlich bei Menschen geringer ist als bei Tieren. Bei Menschen liegt die Plasmakonzentration dieses Metaboliten bei ca. 25% derjenigen des unveränderten Tramadols.

Elimination
Bei Verabreichung von 14C-markiertem Tramadol bei Menschen wurden ca. 90% über die Nieren ausgeschieden, die restlichen 10% über die Faeces. Die Halbwertszeit der terminalen Ausscheidungsphase (t½?) betrug bei jungen Probanden 6,0 ± 1,5 Stunden.

Kinetik spezieller Patientengruppen 

Ältere Patienten
Die Pharmakokinetik von Tramadol weist bei Probanden bis zu 75 Jahren nur eine geringe Altersabhängigkeit auf. Bei Probanden über 75 betrug die t½? nach oraler Verabreichung 7,0 ± 1,6 Stunden.Seite 6

Leber- und Nierenfunktionsstörungen
Da Tramadol sowohl biliär als auch renal ausgeschieden wird, kann die terminale Halbwertszeit t½? bei gestörter Leber- oder Nierenfunktion verlängert sein. Doch der Anstieg der t -Werte ist relativ gering, wenn mindestens eines dieser Organe normal funktioniert. Bei Patienten mit½? Leberzirrhose betrug die t½? von Tramadol durchschnittlich 13,3 ± 4,9 Stunden; bei Patienten mit Niereninsuffizienz (Kreatinin-Clearance ?5 ml/min) betrug sie 11,0 ± 3,2 Stunden. Die Hemmung eines oder beider Cytochrom P450-Isoenzyme, CYP3A4 und CYP2D6, die beim Tramadol-Metabolismus beteiligt sind, kann die Plasmakonzentration des Tramadols oder seiner aktiven Metaboliten beeinträchtigen. Die klinischen Konsequenzen einer solchen Wechselwirkung sind nicht bekannt.

Präklinische Daten

In Toxizitätsstudien einzelner und wiederholter Dosen (Nagetiere und Hunde) ist eine Tramadol-Exposition, die 10mal über der humantherapeutischen Exposition liegt, notwendig, bevor eine Toxizität (Hepatotoxizität) beobachtet wird. Die Toxizitätssymptome sind typisch für Opioide, nämlich Unruhe, Ataxie, Erbrechen, Tremor, Dyspnoe und Krampfanfälle.
Die Tramadol-Exposition ( ? als beim Menschen) in lebenslänglichen Toxizitätsstudien bei Nagetieren zeigt keine karzinogenen Gefahren auf, und zahlreiche in-vitro und in-vivo Mutagenitätstests fielen negativ aus.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit
Dieses Arzneimittel sollte nach Ablauf des auf der Verpackung mit «EXP» bezeichneten Verfalldatums nicht mehr angewendet werden.

Besondere Lagerungshinweise
In der Originalpackung bei Raumtemperatur (15-25 °C) und nicht in Reichweite von Kindern aufbewahren.

Zulassungsvermerk

57148 (Swissmedic).

Zulassungsinhaberin

MEDA Pharma GmbH, 8602 Wangen.

Stand der Information

Dezember 2004.

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