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Fachinformation zu Abilify Maintena® Rekonstitutions-Set mit Pulver und Lösungsmittel in der Durchstechflasche:Lundbeck (Schweiz) AG
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Zusammensetzung

Wirkstoffe
Aripiprazol Monohydrat.
Hilfsstoffe
Pulver: Carmellose-Natrium (E466), Mannitol (E421), Natriumdihydrogenphosphat-Monohydrat, Natriumhydroxid (E524).
Lösungsmittel: Wasser für Injektionszwecke.
Maximaler Natriumgehalt pro 400 mg Durchstechflasche: 2,2 mg.
Maximaler Natriumgehalt pro 300 mg Durchstechflasche: 1,6 mg.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Abilify Maintena wird für die Erhaltungstherapie von Schizophrenie bei erwachsenen Patienten, die stabil mit oralem Aripiprazol eingestellt wurden, angewendet.

Dosierung/Anwendung

Abilify Maintena ist ausschliesslich für die intramuskuläre Anwendung bestimmt und sollte nur von einer medizinischen Fachperson verabreicht werden. Darf nicht intravenös oder subkutan verabreicht werden. Vorsicht ist geboten, um eine versehentliche Injektion in ein Blutgefäss zu vermeiden.
Abilify Maintena sollte bei Patienten angewendet werden, die gut auf orales Aripiprazol angesprochen und dieses gut toleriert haben.
Dosisanpassung/Titration
Dieses Arzneimittel muss nicht aufdosiert werden.
Therapieeinleitung
Die Anfangsdosis kann nach einem von zwei Schemata verabreicht werden:
Anfangsdosis mit einer Injektion: Verabreichen Sie am Tag des Therapiebeginns eine Injektion von 400 mg Abilify Maintena und setzen Sie die Behandlung mit 10 mg bis 20 mg oral angewendetem Aripiprazol pro Tag über 14 aufeinanderfolgende Tage fort, um die therapeutische Aripiprazol-Konzentration während des Therapiebeginns aufrechtzuerhalten
Anfangsdosis mit zwei Injektionen: Verabreichen Sie am Tag des Therapiebeginns zwei separate Injektionen von 400 mg Abilify Maintena an unterschiedlichen Injektionsstellen (siehe Art der Anwendung), zusammen mit einer oral angewendeten Aripiprazol-Dosis von 20 mg.
Erhaltungstherapie
Nach Injektionsbeginn beträgt die empfohlene Erhaltungsdosis von Abilify Maintena 400 mg.
Übliche Dosierung
Abilify Maintena sollte einmal monatlich als Einzelinjektion verabreicht werden (frühestens 26 Tage nach der letzten Injektion).
Anpassung der Erhaltungsdosis aufgrund unerwünschter Wirkungen/Interaktionen
Wenn unter der 400 mg-Dosierung Nebenwirkungen auftreten, ist eine Dosisreduktion auf 300 mg einmal monatlich zu erwägen.
Bei Patienten, die über mehr als 14 Tage gleichzeitig starke CYP3A4-oder CYP2D6-Hemmer anwenden, sollte die Erhaltungsdosis angepasst werden. Nach Beendigung der Behandlung mit dem CYP3A4- oder CYP2D6-Hemmer muss die Dosis Abilify Maintena gegebenenfalls wieder erhöht werden (siehe Interaktionen). Im Falle von Nebenwirkungen durch Abilify Maintena trotz Dosisanpassungen, sollte die Notwendigkeit einer gleichzeitigen Anwendung von CYP2D6- oder CYP3A4-Inhibitoren erneut geprüft werden.
Die gleichzeitige Anwendung von CYP3A4-Induktoren mit Abilify Maintena über mehr als 14 Tage ist zu vermeiden, da in diesem Fall der Aripiprazol-Spiegel im Blut sinkt und auf einen Wert unterhalb des wirksamen Spiegels abfallen kann (siehe Interaktionen).
Anpassungen der Erhaltungsdosis von Abilify Maintena bei Patienten, die über mehr als 14 Tage gleichzeitig starke CYP2D6-Hemmer, starke CYP3A4-Hemmer und/oder CYP3A4-Induktoren anwenden:

Angepasste Dosis

Mit 400 mg Abilify Maintena behandelte Patienten

Starke CYP2D6oder starke CYP3A4-Hemmer

300 mg

Starke CYP2D6und starke CYP3A4-Hemmer

200 mg

CYP3A4-Induktoren

Anwendung vermeiden

Mit 300 mg Abilify Maintena behandelte Patienten

Starke CYP2D6oder starke CYP3A4-Hemmer

200 mg

Starke CYP2D6und starke CYP3A4-Hemmer

160 mg

CYP3A4-Induktoren

Anwendung vermeiden

Spezielle Dosierungsanweisungen
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Keine Dosisanpassung ist erforderlich bei Patienten mit leichter oder mittelschwerer Leberinsuffizienz. Bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz genügen die vorliegenden Daten nicht für eine Dosisempfehlung. Bei diesen Patienten, die eine vorsichtige Dosierung benötigen, sollte eine orale Darreichungsform bevorzugt werden (siehe Pharmakokinetik).
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Keine Dosisanpassung ist erforderlich bei Patienten mit Niereninsuffizienz (siehe Pharmakokinetik).
Ältere Patienten
Die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Abilify Maintena bei der Behandlung der Schizophrenie bei Patienten ab 65 Jahren wurde nicht untersucht (siehe Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen).
Kinder und Jugendliche
Die Wirksamkeit und Verträglichkeit von Abilify Maintena bei Kindern und Jugendlichen im Alter von 0 17 Jahren wurde nicht untersucht. Es liegen keine Daten vor.
Abilify Maintena ist für die Behandlung von Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren nicht indiziert.
Genotyp/Genetische Polymorphismen
Langsame Metabolisierer für CYP2D6
Bei Patienten, die bekannterweise langsame CYP2D6 Metabolisierer sind:
Anfangsdosis mit einer Injektion: Die Anfangsdosis sollte 300 mg Abilify Maintena betragen und die Behandlung mit der verschriebenen Dosis von oral verabreichtem Aripiprazol pro Tag an 14 aufeinander folgenden Tagen fortgesetzt werden.
Anfangsdosis mit zwei Injektionen: Die Anfangsdosis sollte aus 2 getrennten Injektionen von 300 mg Abilify Maintena (siehe Art der Andwendung) zusammen mit einer Einzeldosis der zuvor verschriebenen Dosis von oral verabreichtem Aripiprazol bestehen.
Bei Patienten, die bekannterweise langsame CYP2D6 Metabolisierer sind und gleichzeitig einen starken CYP3A4-Inhibitor einnehmen:
Anfangsdosis mit einer Injektion: Die Anfangsdosis sollte auf 200 mg reduziert werden (siehe Interaktionen) und die Behandlung mit der verschriebenen Dosis von oral verabreichtem Aripiprazol pro Tag an 14 aufeinander folgenden Tagen fortgesetzt werden.
Anfangsdosis mit zwei Injektionen: Eine Anfangsdosis mit zwei Injektionen darf bei Patienten, die bekannterweise langsame CYP2D6 Metabolisierer sind und gleichzeitig einen starken CYP3A4-Inhibitor einnehmen nicht angewendet werden.
Die empfohlene Erhaltungsdosis von Abilify Maintenanach erfolgter Anfangsinjektion ist in der Tabelle Anpassung der Erhaltungsdosis angegeben. Abilify Maintena sollte einmal monatlich als Einzelinjektion verabreicht werden (frühestens 26 Tage nach der letzten Injektion).
Verspätete Dosisgabe1

Zeitpunkt der verpassten Dosis

Massnahme

Falls die zweite oder dritte Dosis verpasst wurde und die Zeit seit der letzten Injektion:

mehr als 4 Wochen, aber weniger als 5 Wochen beträgt

Die Injektion soll so bald als möglich verabreicht und anschliessend der monatliche Injektionsrhythmus wieder aufgenommen werden.

mehr als 5 Wochen beträgt

Das Vorgehen entspricht jenem, das unter «Therapieeinleitung» beschrieben wurde und kann nach dem Schema mit einer Injektion (zusätzlich zu 14 Tagen oral verabreichtem Aripiprazol) oder dem Schema mit zwei initialen Injektionen (zusätzlich zu einer Einzeldosis oral verabreichtem Aripiprazol) erfolgen1.
Der monatliche Injektionsrhythmus sollte anschliessend wieder aufgenommen werden.

Falls die vierte oder eine spätere Dosis verpasst wurde (das heisst, nach Erreichen des Steady-State) und die Zeit seit der letzten Injektion:

mehr als 4 Wochen, aber weniger als 6 Wochen beträgt

Die Injektion soll so bald als möglich verabreicht und anschliessend der monatliche Injektionsrhythmus wieder aufgenommen werden.

mehr als 6 Wochen beträgt

Das Vorgehen entspricht jenem, das unter «Therapieeinleitung» beschrieben wurde und kann nach dem Schema mit einer Injektion (zusätzlich zu 14 Tagen oral verabreichtem Aripiprazol) oder dem Schema mit zwei initialen Injektionen (zusätzlich zu einer Einzeldosis oral verabreichtem Aripiprazol) erfolgen1.
Der monatliche Injektionsrhythmus sollte anschliessend wieder aufgenommen werden.

1 Das Schema mit zwei initialen Injektionen darf bei Patienten, die bekannterweise langsame CYP2D6 Metabolisierer sind und gleichzeitig einen starken CYP3A4-Inhibitor einnehmen, nicht angewendet werden.
Art der Anwendung
Die Suspension sollte unmittelbar nach der Rekonstitution injiziert werden, kann aber unter 25ºC für bis zu 4 Stunden im Fläschchen aufbewahrt werden. Die Suspension sollte langsam als einzelne Injektion in die Deltoid- oder Glutealmuskulatur injiziert werden (die Dosis darf nicht aufgeteilt werden). Es ist darauf zu achten, dass nicht versehentlich in ein Blutgefäss injiziert wird.
Wenn mit dem Zwei-Injektionen-Schema begonnen wird, sollen die Injektionen an zwei verschiedenen Stellen in zwei verschiedene Muskeln injiziert werden. Die beiden Injektionen dürfen NICHT gleichzeitig in denselben Deltamuskel oder Glutealmuskel injiziert werden. Bei bekannten langsamen CYP2D6 Metabolisierern entweder in zwei verschiedene Deltamuskeln oder in einen Deltamuskel und einen Glutealmuskel injizieren. NICHT in zwei Glutealmuskeln injizieren.
Für die deltoidale Injektion wird eine 25 mm Kanüle der Grösse 23G empfohlen. Bei adipösen Patienten sollte eine 38 mm Kanüle der Grösse 22G verwendet werden (siehe Sonstige Hinweise).
Zwischen dem rechten und linken Deltoidmuskel soll abgewechselt werden.
Für die gluteale Injektion wird eine 38 mm Kanüle der Grösse 22G empfohlen. Bei adipösen Patienten sollte eine 51 mm Kanüle der Grösse 21G verwendet werden (siehe Sonstige Hinweise).
Zwischen dem rechten und linken Glutealmuskel soll abgewechselt werden.
Die Fläschchen mit Pulver und Lösungsmittel sind zum einmaligen Gebrauch bestimmt.
Hinweise zur Rekonstitution des Arzneimittels vor der Verabreichung finden sich im Abschnitt Sonstige Hinweise.

Kontraindikationen

Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe (siehe Zusammensetzung).

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Es kann unter einer antipsychotischen Behandlung mehrere Tage bis zu einigen Wochen dauern, bis sich der klinische Zustand des Patienten verbessert. Die Patienten sollen während dieser Zeit sorgfältig überwacht werden.
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro 2 ml (rekonstituierte Injektionssuspension), d.h. es ist nahezu «natriumfrei».
Suizidalität
Suizidales Verhalten ist Teil von psychotischen Erkrankungen und wurde in einigen Fällen kurz nach Beginn oder nach einem Wechsel einer antipsychotischen Behandlung berichtet, einschliesslich einer Behandlung mit Aripiprazol (siehe Unerwünschte Wirkungen). Patienten mit hohem Risiko sollten während einer Antipsychotika-Therapie engmaschig überwacht werden. Die Ergebnisse einer epidemiologischen Studie bei Patienten mit Schizophrenie signalisieren kein erhöhtes Suizidalitätsrisiko unter Aripiprazol verglichen mit anderen Antipsychotika.
Kardiovaskuläre Erkrankungen
Aripiprazol soll mit Vorsicht angewendet werden bei Patienten mit bekannter kardiovaskulärer Erkrankung (Krankheitsgeschichte mit Myokardinfarkt oder ischämischer Herzerkrankung, Herzinsuffizienz oder Überleitungsstörungen), zerebrovaskulären Erkrankungen, Prädispositionen für Hypotonie (Dehydratation, Hypovolämie und Behandlung mit blutdrucksenkenden Arzneimitteln), oder Hypertonie, einschliesslich akzelerierter und maligner Form.
Unter Behandlung mit Antipsychotika sind Fälle von venösen Thromboembolien (VTE) berichtet worden. Patienten, die mit Antipsychotika behandelt werden, zeigen oftmals erworbene Risikofaktoren für VTE. Deshalb sollten alle möglichen Risikofaktoren für VTE vor und während der Behandlung mit Aripiprazol identifiziert und präventive Massnahmen ergriffen werden (siehe Unerwünschte Wirkungen).
QT-Verlängerung
In klinischen Studien mit oraler Aripiprazol Behandlung war die Inzidenz einer QT-Verlängerung vergleichbar zu Placebo. Wie mit anderen Antipsychotika ist bei der Anwendung von Aripiprazol bei Patienten mit QT-Verlängerung in der Familienanamnese Vorsicht geboten (siehe Unerwünschte Wirkungen).
Spätdyskinesien
In klinischen Studien, die bis zu einem Jahr dauerten, wurde über Dyskinesien während der Behandlung mit Aripiprazol berichtet. Wenn bei einem Patienten unter Aripiprazol Anzeichen und Symptome einer Spätdyskinesie auftreten, sollte eine Dosisreduktion oder das Absetzen der Behandlung erwogen werden (siehe Unerwünschte Wirkungen). Diese Symptome können sich vorübergehend verschlechtern oder sogar erst nach Absetzen der Behandlung auftreten.
Malignes neuroleptisches Syndrom (MNS)
Das MNS ist ein potenziell tödlicher Symptomkomplex, der in Zusammenhang mit der Einnahme von Antipsychotika auftreten kann. In klinischen Studien wurden seltene Fälle von MNS während der Behandlung mit Aripiprazol berichtet. Klinische Manifestationen eines MNS sind sehr hohes Fieber, Muskelrigidität, veränderte Bewusstseinslage und Anzeichen autonomer Instabilität (unregelmässiger Puls oder Blutdruck, Tachykardie, starkes Schwitzen und Herzrhythmusstörungen). Weitere Anzeichen können ein Anstieg der Kreatinphosphokinase, eine Myoglobinurie (Rhabdomyolyse) und akutes Nierenversagen sein. Erhöhte Kreatinphosphokinase und Rhabdomyolyse, die nicht unbedingt mit einem MNS in Verbindung standen, wurden allerdings auch berichtet. Falls ein Patient Anzeichen und Symptome entwickelt, die auf ein MNS hinweisen, oder hohes Fieber unklarer Genese ohne weitere klinische Manifestationen von MNS zeigt, müssen alle Antipsychotika, einschliesslich Aripiprazol, abgesetzt werden (siehe Unerwünschte Wirkungen).
Krampfanfälle
In klinischen Studien wurde gelegentlich über Krampfanfälle während der Behandlung mit Aripiprazol berichtet. Aripiprazol sollte daher bei Patienten mit Krampfanfällen in der Vorgeschichte oder bei Krankheitsbildern, die mit Krampfanfällen in Zusammenhang stehen, mit Vorsicht angewendet werden (siehe Unerwünschte Wirkungen).
Ältere Patienten mit demenzbedingter Psychose
Erhöhte Mortalität
In drei Placebo-kontrollierten Studien mit oralem Aripiprazol bei älteren Patienten mit einer Psychose aufgrund von Alzheimer-Demenz (n = 938, Alter: 56-99 Jahre, Durchschnittsalter: 82,4 Jahre), war das Sterberisiko bei den mit Aripiprazol behandelten Patienten höher als unter Placebo. Die Mortalitätsrate betrug bei den Patienten unter oralem Aripiprazol 3,5% verglichen mit 1,7% unter Placebo. Obwohl die Todesursachen unterschiedlich waren, schienen die meisten Todesfälle entweder kardiovaskulärer (z.B. Herzinsuffizienz, plötzlicher Tod) oder infektiöser (z.B. Lungenentzündung) Natur zu sein (siehe Abschnitt Unerwünschte Wirkungen).
Unerwünschte zerebrovaskuläre Ereignisse:
In denselben Studien mit oralem Aripiprazol wurden unerwünschte zerebrovaskuläre Wirkungen (z.B. Schlaganfall, transitorische ischämische Attacke), einschliesslich Todesfälle, berichtet bei Patienten im Alter von 78-88 Jahren (Durchschnittsalter: 84 Jahre). Insgesamt berichteten in diesen Studien 1,3% der Patienten unter oralem Aripiprazol über unerwünschte zerebrovaskuläre Wirkungen verglichen mit 0,6% unter Placebo. Diese Differenz war statistisch nicht signifikant. In einer dieser Studien mit fixer Dosierung wurde jedoch eine signifikante Dosis-Wirkungs-Beziehung für unerwünschte zerebrovaskuläre Ereignisse bei Patienten unter Aripiprazol gefunden (siehe Unerwünschte Wirkungen).
Aripiprazol ist nicht für die Behandlung demenzbedingter Psychosen zugelassen.
Hyperglykämie und Diabetes mellitus
Bei Patienten, die mit atypischen Antipsychotika, einschliesslich Aripiprazol, behandelt wurden, wurde über Hyperglykämie berichtet, die in einigen Fällen sehr ausgeprägt war und mit einer Ketoazidose oder einem hyperosmolaren Koma oder Tod einherging. Adipositas und Diabetes in der Familienanamnese gehören zu den Risikofaktoren, die Patienten für schwerwiegende Komplikationen prädisponieren können. In klinischen Studien mit Aripiprazol gab es keine signifikanten Unterschiede im Vergleich zu Placebo bei den Inzidenzraten von unerwünschten Ereignissen in Bezug auf Hyperglykämie (einschliesslich Diabetes) oder bei anormalen Glukose-Laborwerten. Es liegen keine genauen Risikoschätzungen für Hyperglykämie-bezogene unerwünschte Ereignisse bei Patienten unter Aripiprazol und anderen atypischen Antipsychotika vor, so dass direkte Vergleiche nicht möglich sind. Patienten, die mit Antipsychotika einschliesslich Abilify Maintena behandelt werden, sollten auf Anzeichen und Symptome einer Hyperglykämie (wie z.B. Polydipsie, Polyurie, Polyphagie und Schwäche) beobachtet werden und Patienten mit Diabetes mellitus oder mit Risikofaktoren für Diabetes mellitus sollten regelmässig auf eine Verschlechterung der Glukosewerte überwacht werden (siehe Unerwünschte Wirkungen).
Überempfindlichkeit
Wie auch bei anderen Arzneimitteln können unter Aripiprazol Überempfindlichkeitsreaktionen auftreten, die sich in allergischen Symptomen äussern.
Gewichtszunahme
Bei Patienten mit Schizophrenie wird häufig eine Gewichtszunahme beobachtet, durch den Gebrauch von Antipsychotika, die bekanntermassen eine Gewichtszunahme verursachen, durch Komorbiditäten oder durch nachlässigen Lebensstil. Dies könnte zu schweren Komplikationen führen. Über eine Gewichtszunahme wurde nach Markteinführung bei Patienten berichtet, denen orales Aripiprazol verschrieben wurde. In den beobachteten Fällen weisen die Patienten gewöhnlich signifikante Risikofaktoren wie Diabetes, Schilddrüsenerkrankung oder Hypophysenadenom in der Vorgeschichte auf. In klinischen Studien hat Aripiprazol nicht zu einer klinisch relevanten Gewichtszunahme geführt (siehe Unerwünschte Wirkungen).
Dysphagie
Motilitätsstörungen der Speiseröhre und Aspiration wurden mit der Einnahme von Antipsychotika, einschliesslich Aripiprazol, in Verbindung gebracht. Aripiprazol und andere Antipsychotika sollten bei Patienten mit einem Risiko für Aspirationspneumonie mit Vorsicht angewendet werden.
Stürze
Aripiprazol kann Schläfrigkeit, orthostatische Hypotonie und motorische und sensorische Instabilität verursachen, die zu Stürzen führen können. Bei der Behandlung von Patienten mit höherem Risiko ist Vorsicht geboten, und eine niedrigere Anfangsdosis sollte in Betracht gezogen werden (z.B. ältere oder geschwächte Patienten; siehe Abschnitt Dosierung/Anwendung).
Pathologische Spielsucht
Unter der Einnahme von Aripipazol können sich bei Patienten Süchte, insbesondere Spielsucht, und die Unfähigkeit, diese zu kontrollieren, verstärken. Andere Süchte, die berichtet wurden, umfassen: verstärkten Sexualtrieb, zwanghafte Kaufsucht, Heisshunger oder Esssucht und andere impulsive oder zwanghafte Verhalten. Es ist wichtig für den verordnenden Arzt/Ärztin, Patienten unter der Therapie mit Aripiprazol oder deren Betreuer speziell nach einem neuen Auftreten oder einer Verstärkung von Spielsucht, des Sexualtriebes, von Kaufsucht oder von Heisshunger oder Esssucht zu befragen. Es ist darauf hinzuweisen, das Symptome von Impulskontrollstörungen auch mit der Grunderkrankungen in Zusammenhang stehen können; jedoch wurden einige Fälle berichtet, bei denen die Süchte abnahmen oder aufhörten, nachdem die Dosis reduziert oder das Medikament abgesetzt wurde. Impulskontrollstörungen können dem Patienten oder anderen Personen Schaden zufügen, wenn sie nicht erkannt werden. Ziehen Sie eine Dosisreduktion oder ein Absetzen des Medikamentes in Betracht, falls ein Patient oben genannte Süchte unter der Medikation mit Aripiprazol entwickeln sollte. (siehe Unerwünschte Wirkungen).

Interaktionen

Es wurden keine Interaktionsstudien mit Abilify Maintena durchgeführt. Die folgenden Daten stammen aus Studien zu oralem Aripiprazol. Aufgrund seines α1-adrenergen Rezeptorantagonismus kann Aripiprazol potenziell die Wirkung bestimmter Antihypertensiva verstärken. Da Aripiprazol primär auf das ZNS wirkt, ist Vorsicht geboten, wenn es in Kombination mit Alkohol oder zentral wirksamen Medikamenten mit sich überlagernden unerwünschten Wirkungen wie Sedierung eingenommen wird (siehe Unerwünschte Wirkungen).
Vorsicht ist geboten wenn Aripiprazol zusammen mit Arzneimitteln eingenommen wird, die bekannterweise eine QT-Verlängerung oder Störungen des Elektrolythaushalts verursachen.
Enzyminduktoren
Carbamazepin und andere CYP3A4-Induktoren
Nach gleichzeitiger Anwendung von oralem Aripiprazol und Carbamazepin, einem starken Induktor von CYP3A4, waren bei Patienten mit Schizophrenie oder schizoaffektiver Störung die geometrischen Mittel der Cmax und AUC von Aripiprazol um 68% bzw. 73% niedriger im Vergleich zur Monotherapie mit oralem Aripiprazol (30 mg). Ebenso waren für Dehydro-Aripiprazol die geometrischen Mittel der Cmax und AUC nach der gemeinsamen Anwendung mit Carbamazepin um 69% bzw. 71% niedriger im Vergleich zur Monotherapie mit oralem Aripiprazol.
Es ist zu erwarten, dass die gleichzeitige Anwendung von Abilify Maintena und anderen CYP3A4-Induktoren (wie Rifampicin, Rifabutin, Phenytoin, Phenobarbital, Primidon, Efavirenz, Nevirapin und Johanniskraut) ähnliche Effekte haben. Die gleichzeitige Anwendung von CYP3A4-Induktoren mit Abilify Maintena über mehr als 14 Tage sollte vermieden werden, da die Aripiprazol-Spiegel im Blut gesenkt werden und unter den therapeutischen Spiegel fallen können (siehe Dosierung / Anwendung für Dosisanpassungen von Abilify Maintena).
Enzyminhibitoren
Chinidin (in der Schweiz nicht zugelassen) und andere starke CYP2D6-Inhibitoren
In einer klinischen Studie mit oralem Aripiprazol bei gesunden Probanden, erhöhte ein starker Inhibitor von CYP2D6 (Chinidin) die AUC von Aripiprazol um 107%, während die Cmax unverändert blieb. Die AUC und Cmax von Dehydro-Aripiprazol, dem aktiven Metaboliten, verringerte sich um 32% bzw. 47%. Es ist zu erwarten, dass andere starke Inhibitoren von CYP2D6, wie Fluoxetin und Paroxetin, ähnliche Effekte haben und deshalb sollten ähnlich Dosisreduktionen vorgenommen werden (siehe Dosierung/Anwendung für Dosisanpassungen von Abilify Maintena).
Ketoconazol und andere starke CYP3A4-Inhibitoren
In einer klinischen Studie mit oralem Aripiprazol bei gesunden Probanden erhöhte ein starker Inhibitor von CYP3A4 (Ketoconazol) die AUC und Cmax von Aripiprazol um 63% bzw. 37%. Die AUC und Cmax von Dehydro-Aripiprazol stiegen um 77% bzw. 43%. Bei langsamen CYP2D6 Metabolisierern kann die gleichzeitige Anwendung von starken CYP3A4-Inhibitoren zu höheren Plasmakonzentrationen von Aripiprazol führen im Vergleich zu extensiven CYP2D6 Metabolisierern (siehe Dosierung/Anwendung für Dosisanpassungen von Abilify Maintena).
Falls die gleichzeitige Gabe von Ketoconazol oder anderen starken CYP3A4- Inhibitoren mit Aripiprazol in Betracht gezogen wird, sollte der potenzielle Nutzen die potenziellen Risiken für den Patienten überwiegen. Es ist zu erwarten, dass andere CYP3A4- Inhibitoren, wie Itraconazol und HIV-Proteaseinhibitoren, ähnliche Effekte haben und deshalb sollten ähnliche Dosisreduktionen vorgenommen werden (siehe Dosierung/Anwendung für Dosisanpassungen von Abilify Maintena).
Nach Absetzen des CYP2D6- oder CYP3A4-Inhibitors sollte die Dosis von Aripiprazol wieder auf die Dosis vor Beginn der Begleittherapie angehoben werden. Bei gleichzeitiger Anwendung von schwachen CYP3A4-Inhibitoren (z.B. Diltiazem) oder schwachen CYP2D6-Inhibitoren (z.B. Escitalopram) mit Abilify Maintena kann ein mässiger Anstieg der Aripiprazol-Plasmakonzentrationen erwartet werden.
Wirkung von Abilify Maintena auf andere Arzneimittel
In klinischen Studien hatte eine tägliche Dosierung von 10-30 mg oralem Aripiprazol keinen signifikanten Einfluss auf den Metabolismus von Substraten von CYP2D6 (Dextromethorphan O-Demethylierung), CYP2C9 (Warfarin (in der Schweiz nicht zugelassen)), CYP2C19 (Omeprazol) und CYP3A4 (Dextromethorphan N-Demethylierung). Ebenso zeigten Aripiprazol und Dehydro-Aripiprazol in vitro kein Potential für eine Beeinflussung des über CYP1A2 vermittelten Metabolismus. Daher ist es unwahrscheinlich, dass Abilify Maintena klinisch relevante Arzneimittelinteraktionen über diese Enzyme verursacht.
Bei gleichzeitiger Verabreichung von Aripiprazol mit Valproat, Lithium, Lamotrigin, Dextromethorphan, Warfarin, Omeprazol, Escitalopram oder Venlafaxin wurden keine klinisch relevanten Veränderungen der Konzentrationen dieser Arzneimittel beobachtet. Daher sind bei gleichzeitiger Verabreichung dieser Arzneimittel mit Abilify Maintena keine Dosisanpassungen erforderlich.
Wirkung anderer Arzneimittel auf Abilify Maintena
Aripiprazol wird über verschiedene Wege metabolisiert, beteiligt sind die Enzyme CYP2D6 und CYP3A4, aber nicht CYP1A-Enzyme. Daher ist für Raucher keine Dosisanpassung erforderlich.
Valproat und Lithium
Wenn entweder Valproat oder Lithium gleichzeitig mit Aripiprazol verabreicht wurde, gab es keine klinisch signifikante Veränderung der Aripiprazol-Konzentrationen, so dass bei Verabreichung von entweder Valproat oder Lithium mit Abilify Maintena keine Dosierungsanpassung erforderlich ist.
Serotonin Syndrom
Bei Patienten unter Aripiprazol wurden Fälle eines Serotonin Syndroms berichtet. Mögliche Anzeichen und Symptome dieses Syndroms können vor allem auftreten bei gleichzeitigem Gebrauch von anderen serotonergen Arzneimitteln, wie SSRIs/SNRIs, oder von Arzneimitteln, die bekanntermassen die Aripiprazol-Konzentrationen erhöhen (siehe Unerwünschte Wirkungen).

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft
Es liegen keine hinreichenden und gut kontrollierten Studien zu Aripiprazol bei Schwangeren vor. Es wurden kongenitale Anomalien beschrieben, allerdings konnte kein Kausalzusammenhang mit Aripiprazol nachgewiesen werden. Entwicklungs-Toxizität, einschliesslich möglicher teratogener Effekte wurden in tierexperimentellen Studien mit oralem Aripiprazol beobachtet (siehe Präklinische Daten). Patientinnen müssen angewiesen werden, ihren Arzt zu informieren, wenn sie während der Behandlung mit Abilify Maintena schwanger werden oder eine Schwangerschaft planen. Aufgrund unzureichender Sicherheitsdaten beim Menschen und der Bedenken aus den Reproduktionsstudien beim Tier, sollte dieses Arzneimittel in der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn, der erwartete Nutzen rechtfertige eindeutig das potentielle Risiko für den Fötus.
Der verschreibende Arzt muss die lang anhaltende Wirkung von Abilify Maintena berücksichtigen.
Bei Neugeborenen, deren Mütter während des dritten Trimenons der Schwangerschaft Antipsychotika (einschliesslich Aripiprazol) einnahmen, besteht nach der Geburt das Risiko für Nebenwirkungen einschliesslich extrapyramidalmotorischer Symptome und/oder Entzugssymptome, deren Schwere und Dauer nach der Entbindung variieren können.
Es gab Berichte über Agitation, erhöhten oder verminderten Muskeltonus, Tremor, Schläfrigkeit, Schwierigkeiten beim Atmen oder Probleme beim Füttern. Dementsprechend sollten Neugeborene sorgfältig überwacht werden (siehe Unerwünschte Wirkungen).
Stillzeit
Aripiprazol/Metabolite werden in die Muttermilch ausgeschieden. Es muss entschieden werden, ob entweder das Stillen abgebrochen oder die Therapie mit Abilify Maintena beendet/bzw. darauf verzichtet werden soll, wobei der Nutzen des Stillens für den Säugling und der Nutzen der Therapie für die Mutter in Betracht gezogen werden sollen.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Aufgrund der potentiellen zentralnervösen und visuellen Effekte wie Sedierung, Somnolenz, Synkope, verschwommenes und doppeltes Sehen, kann Aripiprazol die Fahrtüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen geringfügig bis mässig beeinträchtigen (siehe Unerwünschte Wirkungen). Daher sollte den Patienten vom Lenken von Fahrzeugen und Bedienen von Maschinen abgeraten werden, bis ihre persönliche Reaktion auf Abilify Maintena feststeht.

Unerwünschte Wirkungen

Zusammenfassung des Sicherheitsprofils
Die am häufigsten beobachteten unerwünschten Arzneimittelwirkungen (UAW), die bei ≥5% der Patienten in zwei doppelblinden Langzeitstudien zu Abilify Maintena berichtet wurden, waren Gewichtszunahme (9,0%), Akathisie (7,9%), Schlaflosigkeit (5,8%) und Schmerzen an der Injektionsstelle (5,1%).
Die im Zusammenhang mit einer Aripiprazol-Therapie aufgetretenen unerwünschten Arzneimittelwirkungen sind nachfolgend aufgeführt. Die unerwünschten Wirkungen wurden während klinischen Studien und/oder nach Markteinführung berichtet.
Die unerwünschten Wirkungen sind nach Systemorganklassen und Häufigkeit geordnet:
«sehr häufig» (≥1/10), «häufig» (≥1/100, <1/10), «gelegentlich» (≥1/1000, <1/100), «selten» (≥1/10'000, <1/1000), «sehr selten» (<1/10'000) und unbekannt (Häufigkeit aufgrund der vorliegenden Daten nicht abschätzbar).
Innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe werden die unerwünschten Wirkungen nach abnehmendem Schweregrad aufgelistet.
Die Häufigkeit unerwünschter Reaktionen nach Markteinführung kann nicht abgeschätzt werden, da diese auf Spontanberichten beruhen. Deshalb sind sie unter «unbekannt» aufgeführt.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Gelegentlich: Neutropenie, Anämie, Thrombozytopenie, verminderte Neutrophilenzahl, verminderte Leukozytenzahl.
Häufigkeit unbekannt: Leukopenie.
Erkrankungen des Immunsystems
Gelegentlich: Überempfindlichkeit.
Häufigkeit unbekannt: allergische Reaktion (z.B. anaphylaktische Reaktion, Angioödem einschliesslich geschwollener Zunge, Zungenödem, Gesichtsödem, Pruritus oder Urtikaria).
Endokrine Erkrankungen
Gelegentlich: verminderter Prolaktinspiegel, Hyperprolaktinämie.
Häufigkeit unbekannt: diabetisches hyperosmolares Koma, diabetische Ketoazidose.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Häufig: Gewichtszunahme, Diabetes mellitus, Gewichtsabnahme.
Gelegentlich: Hyperglykämie, Hypercholesterinämie, Hyperinsulinismus, Hyperlipidämie, Hypertriglyceridämie, Appetitstörungen.
Häufigkeit unbekannt: Anorexie, Hyponatriämie.
Psychiatrische Erkrankungen
Häufig: Agitiertheit, Angst, Ruhelosigkeit, Schlaflosigkeit.
Gelegentlich: Suizidgedanken, psychotische Störung, Halluzinationen, Wahnvorstellungen, Hypersexualität, Panikreaktionen, Depression, Affektlabilität, Apathie, Dysphorie, Schlafstörungen, Bruxismus, verminderte Libido, veränderte Stimmung.
Häufigkeit unbekannt: vollendeter Suizid, Suizidversuch, pathologisches Spielen, Impulskontrollstörungen, Nervosität, Aggression.
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: extrapyramidale Störung, Akathisie, Tremor, Dyskinesie, Sedierung, Somnolenz, Schwindelgefühl, Kopfschmerzen.
Gelegentlich: Dystonie, Spätdyskinesie, Parkinsonismus, Bewegungsstörung, psychomotorische Hyperaktivität, Restless-Legs-Syndrom, Zahnradphänomen, erhöhter Muskeltonus, Bradykinesie, Speichelausfluss, Störungen des Geschmacksempfindens, Störungen des Geruchsempfindens, Krampfanfall.
Häufigkeit unbekannt: malignes neuroleptisches Syndrom, Grand-Mal-Krampfanfall, Serotonin Syndrom, Sprachstörung.
Augenerkrankungen
Gelegentlich: Blickkrampf, verschwommenes Sehen, Augenschmerzen, Diplopie, Photophobia.
Herzerkrankungen
Gelegentlich: Ventrikuläre Extrasystolen, Bradykardie, Tachykardie, verminderte T- Wellenamplitude im Elektrokardiogramm (EKG), abnormales EKG, T-Wellen-Inversion im EKG.
Häufigkeit unbekannt: plötzlicher unerwarteter Tod, Herzstillstand, Torsades de Pointes, ventrikuläre Arrhythmien, QT-Verlängerung.
Gefässerkrankungen
Gelegentlich: erhöhter Blutdruck, orthostatische Hypotonie.
Häufigkeit unbekannt: Synkope, venöse Thromboembolie (einschliesslich Lungenembolie und tiefer Venenthrombose).
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Gelegentlich: Husten, Schluckauf.
Häufigkeit unbekannt: Oropharyngealer Spasmus, Laryngospasmus, Aspirationspneumonie.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Mundtrockenheit.
Gelegentlich: Gastroösophageale Refluxkrankheit, Dyspepsie, Erbrechen, Durchfall, Übelkeit, Schmerzen im Oberbauch, abdominale Beschwerden, Verstopfung, häufiger Stuhlgang, Speichelhypersekretion.
Häufigkeit unbekannt: Pankreatitis, Dysphagie.
Leber- und Gallenerkrankungen
Gelegentlich: abnormer Leberfunktionstest, erhöhte Leberenzyme, erhöhte Alanin-Aminotransferase, erhöhte Gamma-Glutamyltransferase, erhöhtes Blut Bilirubin, erhöhte Aspartat-Aminotransferase.
Häufigkeit unbekannt: Leberversagen, Gelbsucht, Hepatitis, erhöhte alkalische Phosphatase.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Gelegentlich: Alopezie, Akne, Rosacea, Ekzem, Hautverhärtungen.
Sehr selten: Arzneimittelexanthem mit Eosinophilie und systemischen Symptomen (DRESS).
Häufigkeit unbekannt: Hautausschlag, Photosensibilitätsreaktion, Hyperhidrose.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Häufig: Steifigkeit des Bewegungsapparates.
Gelegentlich: Muskelrigidität, Muskelkrämpfe, Muskelzuckungen, Muskelverspannungen, Myalgie, Schmerzen in den Extremitäten, Arthralgie, Rückenschmerzen, eingeschränkte Beweglichkeit der Gelenke, Nackensteifigkeit, Trismus.
Häufigkeit unbekannt: Rhabdomyolyse.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Gelegentlich: Nephrolithiasis, Glykosurie.
Häufigkeit unbekannt: Harnretention, Harninkontinenz.
Schwangerschaft, Wochenbett und perinatale Erkrankungen
Häufigkeit unbekannt: Arzneimittelentzugssyndrom beim Neugeborenen (siehe Schwangerschaft/Stillzeit).
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Häufig: erektile Dysfunktion.
Gelegentlich: Galaktorrhoe, Gynäkomastie, empfindliche Brüste, vulvovaginale Trockenheit.
Häufigkeit unbekannt: Priapismus.
Allgemeine Erkrankungen
Häufig: Ermüdung.
Gelegentlich: Pyrexie, Asthenie, Gangstörung, Brustbeschwerden, Durst, Trägheit.
Häufigkeit unbekannt: Störungen der Temperaturregulation (z.B. Hypothermie, Pyrexie), Brustschmerzen, periphere Ödeme.
Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: Schmerzen an der Injektionsstelle, Induration an der Einstichstelle.
Gelegentlich: Reaktion an der Einstichstelle, Erythem an der Einstichstelle, Schwellung an der Einstichstelle, Beschwerden an der Einstichstelle, Juckreiz an der Einstichstelle.
Untersuchungen
Häufig: erhöhte Kreatin-Phosphokinase im Blut.
Gelegentlich: erhöhter Blutzucker, verminderter Blutzucker, erhöhtes glykosyliertes Hämoglobin, Zunahme des Taillenumfangs, vermindertes Blutcholesterin, verminderte Triglyceride im Blut.
Häufigkeit unbekannt: Blutzuckerschwankung.
Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen
Reaktionen an der Injektionsstelle
Während der doppelblinden, kontrollierten Phasen der zwei Langzeitstudien traten Reaktionen an der Injektionsstelle auf. Die beobachteten Reaktionen waren im Allgemeinen leicht bis mässig ausgeprägt und von vorübergehender Natur. Schmerzen an der Injektionsstelle (Inzidenz von 5,1%) traten am Tag 2 (Medianwert) nach der Injektion auf mit einer medianen Dauer von 4 Tagen.
In einer Open Label Studie, welche die Bioverfügbarkeit von Aripiprazol bei Anwendung von Abilify Maintena in den Deltoid- oder Glutealmuskel verglich, traten am Deltoidmuskel etwas häufiger Reaktionen an der Injektionsstelle auf. Die meisten waren leicht und verbesserten sich mit den nachfolgenden Injektionen.
Leukopenie
Während des klinischen Programms mit Abilify Maintena wurden auch Fälle von Neutropenie gemeldet, die typischerweise um den Tag 16 nach einer Erstinjektion begannen mit einer medianen Dauer von 18 Tagen.
Extrapyramidale Symptome (EPS)
In Studien in stabilen Patienten mit Schizophrenie, traten EPS häufiger auf unter Abilify Maintena (18,4%) als unter Behandlung mit oralem Aripiprazol (11,7%). Akathisie war das am häufigsten beobachtete Symptom (8,2%), mit einem typischen Beginn um den Tag 10 nach der Erstinjektion, und einer medianen Dauer von 56 Tagen. Studienteilnehmer mit Akathisie wurden normalerweise mit anticholinergen Medikamenten behandelt, vor allem mit Benztropinmesylat und Trihexyphenidyl. Weniger häufig wurden Substanzen wie Propranolol und Benzodiazepine (Clonazepam und Diazepam) eingesetzt, um die Akathisie zu kontrollieren. Zweithäufigstes Symptom war Parkinsonimus (6,9% unter Abilify Maintena, 4,15% unter oralem Aripiprazol 10-30 mg und 3,0% unter Placebo).
Dystonie
Klasseneffekt: Symptome einer Dystonie, verlängerte abnormale Kontraktionen von Muskelgruppen, können bei empfindlichen Personen während der ersten Behandlungstage auftreten. Dystonie-Symptome umfassen Spasmen der Genickmuskulatur, die sich zu einem Schlundkrampf entwickeln können, Schluckbeschwerden, Atembeschwerden und/oder Protrusion der Zunge. Obwohl diese Symptome bereits bei niedrigen Dosen auftreten können, sind sie häufiger und stärker ausgeprägt bei hochpotenten und bei höheren Dosen von Antipsychotika der ersten Generation. Ein erhöhtes Risiko für eine akute Dystonie wird bei Männern und jüngeren Altersgruppen beobachtet.
Gewicht
Während der doppelblinden, aktiv-kontrollierten Phase der 38-Wochen Langzeitstudie zur Schizophrenie betrug die Inzidenz einer Gewichtszunahme um ≥7% vom Ausgangswert bis zum letzten Studienbesuch 9,5% für Abilify Maintena und 11,7% für orales Aripiprazol 10-30 mg. Die Inzidenz eines Gewichtsverlusts um ≥7% von Studienbeginn bis zum letzten Studienbesuch betrug 10,2% unter Abilify Maintena und 4,5% unter oralem Aripiprazol 10-30 mg.
Während der doppelblinden, Placebo-kontrollierten Phase der 52-Wochen Langzeitstudie betrug die Inzidenz einer Gewichtszunahme um ≥7% von Studienbeginn bis zum letzten Studienbesuch 6,4% für Abilify Maintena, und 5,2% für Placebo. Die Inzidenz eines Gewichtsverlusts um ≥7% von Studienbeginn bis zum letzten Studienbesuch betrug 6,4% unter Abilify Maintena und 6,7% unter Placebo. Während der doppelblinden Behandlung betrug die durchschnittliche Veränderung des Körpergewichts von Baseline bis zur letzten Visite −0,2 kg für Abilify Maintena und −0,4 kg für Placebo (p = 0,812).
Prolaktin
In der doppelblinden, aktiv-kontrollierten Phase der 38-Wochen Studie war zwischen Studienbeginn und letztem Studienbesuch unter Abilify Maintena eine durchschnittliche Abnahme der Prolaktin-Spiegel (−0,33 ng/ml) zu verzeichnen, während es in der Gruppe unter oralem Aripiprazol 10-30 mg zu einem durchschnittlichen Anstieg der Prolaktin-Spiegel kam (0,79 ng/ml; p<0,01). Die Inzidenz der Abilify Maintena Patienten mit einem Prolaktin-Spiegel >1-mal die Obergrenze des Normbereichs (upper limit normal range (ULN)) bei irgendeiner Messung betrug 5,4% gegenüber 3,5% unter oralem Aripiprazol 10-30 mg. Die Inzidenz war in jeder Behandlungsgruppe bei Männern generell höher als bei Frauen.
In der doppelblinden, Placebo-kontrollierten Phase der 52-Wochen Schizophrenie-Studie Studie war zwischen Studienbeginn und letztem Studienbesuch unter Abilify Maintena eine durchschnittliche Abnahme der Prolaktin-Spiegel (−0,38 ng/ml) zu verzeichnen, während es unter Placebo zu einem durchschnittlichen Anstieg (1,67 ng/ml) kam. Die Inzidenz der Abilify Maintena Patienten mit einem Prolaktin-Spiegel >1-mal die Obergrenze des Normbereichs (upper limit normal range (ULN)), betrug 1,9% verglichen mit 7,1% unter Placebo.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

In den klinischen Studien mit Abilify Maintena wurden keine Fälle von Überdosierung gemeldet, die von unerwünschten Reaktionen begleitet waren. Vorsicht ist geboten, um eine versehentliche Injektion von Abilify Maintena in ein Blutgefäss zu vermeiden. Nach einer vermuteten oder bestätigten versehentlichen Überdosierung/versehentlicher i.v. Administration, ist eine engmaschige Beobachtung des Patienten erforderlich. Falls sich potentiell medizinisch schwerwiegende Anzeichen oder Symptome entwickeln, ist eine Überwachung inklusive kontinuierlichem EKG Monitoring nötig. Die medizinische Überwachung und Kontrolle muss fortgesetzt werden, bis sich der Patient erholt hat.
Eine Simulation von Dose Dumping zeigte, dass die erwartete mediane Konzentration von Aripiprazol eine Spitze von 4'500 ng/ml erreicht, was ungefähr der 9-fachen oberen therapeutischen Breite entspricht. Im Falle von Dose Dumping wird erwartet, dass die Aripiprazol-Konzentrationen nach ungefähr 3 Tagen schnell bis zum oberen Grenzwert des therapeutischen Fensters fallen. Bis zum siebten Tag sinken die medianen Aripiprazol-Konzentrationen weiter ab, bis sie ähnliche Konzentrationen erreichen, wie sie nach einer Depot-Injektion ohne Dose Dumping auftreten.
Obwohl Überdosierungen bei parenteralen Präparaten weniger wahrscheinlich sind als bei oralen Arzneimitteln, wird im Folgenden auf Informationen zu Überdosierung mit oralem Aripiprazol hingewiesen.
Anzeichen und Symptome
In klinischen Studien und im Rahmen der Postmarketing Erfahrung wurden bei erwachsenen Patienten versehentliche oder beabsichtigte akute Überdosierungen mit Aripiprazol als alleiniger Substanz gemeldet, mit geschätzten Dosen bis zu 1'260 mg (entspricht der 41-fachen maximal empfohlenen täglichen Aripiprazol Dosierung), ohne dass es zu Todesfällen kam.
Die potenziell medizinisch relevanten Anzeichen und Symptome waren Lethargie, Blutdruckanstieg, Somnolenz, Tachykardie, Übelkeit, Erbrechen und Durchfall.
Zusätzlich gab es Berichte von unbeabsichtigten Überdosierungen von Aripiprazol als alleinige Substanz (bis zu 195 mg) bei Kindern ohne Todesfälle. Die potenziell medizinisch schwerwiegenden Anzeichen und Symptome waren Somnolenz, vorübergehende Bewusstlosigkeit und extrapyramidale Symptome.
Behandlung
Die Behandlung einer Überdosierung sollte sich auf eine unterstützende Therapie, wie das Freihalten der Atemwege, Sauerstoffzufuhr und Beatmung, sowie die Behandlung der Symptome konzentrieren. Der mögliche Einfluss anderer Arzneimittel sollte in Betracht gezogen werden. Folglich ist umgehend eine kardiovaskuläre Überwachung einzuleiten, einschliesslich einer kontinuierlichen elektrokardiographischen Überwachung, um mögliche Arrhythmien festzustellen. Nach jedem bestätigten oder vermuteten Fall einer Aripiprazol Überdosierung, ist eine engmaschige medizinische Überwachung angezeigt, bis sich der Patient erholt hat.
Hämodialyse
Obwohl keine Information über die Wirksamkeit einer Hämodialyse bei der Behandlung einer Aripiprazol Überdosierung vorliegt, ist eine Hämodialyse wahrscheinlich nicht erfolgsversprechend bei der Behandlung einer Überdosierung, da Aripiprazol eine hohe Plasmaproteinbindung aufweist.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
N05AX12
Wirkungsmechanismus
Es wird vermutet, dass die Wirksamkeit von Aripiprazol bei Schizophrenie über die Kombination einer partiell agonistischen Aktivität auf Dopamin D2- und Serotonin 5-HT1A-Rezeptoren und einer antagonistischen Aktivität auf Serotonin 5-HT2A-Rezeptoren vermittelt wird. Aripiprazol zeigte in Tiermodellen für dopaminerge Hyperaktivität antagonistische Eigenschaften und agonistische Eigenschaften in Modellen für dopaminerge Hypoaktivität. Aripiprazol zeigt eine hohe Bindungsaffinität in vitro zu Dopamin D2 und D3, Serotonin 5-HT1A und 5-HT2A Rezeptoren sowie eine mässige Affinität zu Dopamin D4, Serotonin 5-HT2C und 5-HT7, alpha-1-adrenergen und Histamin-H1-Rezeptoren. Aripiprazol zeigte auch eine mässige Bindungsaffinität zur Stelle der Serotonin-Wiederaufnahme, und keine nennenswerte Affinität zu cholinergen muscarinischen Rezeptoren. Die Interaktion mit anderen Rezeptoren als den Dopamin- und Serotonin-Subtypen könnte einige der anderen klinischen Effekte von Aripiprazol erklären.
Eine Verabreichung von oralem Aripiprazol in Dosierungen von 0,5 bis 30 mg einmal täglich während zwei Wochen an gesunde Versuchspersonen, bewirkte eine dosisabhängige Reduktion der Bindung von 11C-Racloprid, ein D2/D3 Rezeptor Ligand, am Nukleus Caudatus und am Putamen, die mit der Positronen-Emissions-Tomographie ermittelt wurde.
Pharmakodynamik
Klinische Wirksamkeit
Erhaltungstherapie bei Erwachsenen mit Schizophrenie
Die Wirksamkeit von Abilify Maintena in der Erhaltungstherapie von Patienten mit Schizophrenie wurde in zwei randomisierten, doppelblinden Langzeitstudien gezeigt.
Die erste Studie war eine 38-Wochen, randomisierte, doppelblinde, aktiv-kontrollierte Studie und diente dem Nachweis der Wirksamkeit, Sicherheit und Verträglichkeit von monatlichen Abilify Maintena Injektionen im Vergleich zur einmal täglichen Anwendung von oralem Aripiprazol 10-30 mg als Erhaltungstherapie bei erwachsenen Patienten mit Schizophrenie. Diese Studie umfasste eine Screening-Phase und 3 Behandlungs-Phasen: Umstellungs-Phase, orale Stabilisierungs-Phase und doppelblinde, aktiv-kontrollierte Phase.
662 Patienten, die für die 38-Wochen doppelblinde, aktiv-kontrollierte Phase in Frage kamen, wurden im Verhältnis 2:2:1 randomisiert einer von drei doppelblinden Behandlungsgruppen zugeteilt: 1) Abilify Maintena, 2) Stabilisierungsdosis von oralem Aripiprazol 10-30 mg oder 3) Aripiprazol langwirksame Injektion 50 mg/25 mg. Die Aripiprazol langwirksame Injektion 50 mg/25 mg wurde als niedrige Aripiprazol-Dosisgruppe aufgenommen, um die Testempfindlichkeit für das Non-Inferiority-Design zu prüfen.
Die Resultate der Auswertung des primären Wirksamkeitsendpunkts, geschätzter Anteil der Patienten mit drohendem Rückfall am Ende von Woche 26 der doppelblinden, aktiv-kontrollierten Phase zeigten, dass Abilify Maintena 400 mg/300 mg dem oralen Aripiprazol 10-30 mg nicht unterlegen ist.
Die geschätzte Rückfallrate am Ende von Woche 26 betrug 7,12% unter Abilify Maintena, und 7,76% unter oralem Aripiprazol 10-30 mg, ein Unterschied von -0,64%. Das 95%-Konfidenzintervall (-5,6; 3,99) für die Differenz im geschätzten Anteil der Patienten mit drohendem Rückfall am Ende von Woche 26 schloss die vordefinierte Grenze für non-inferiority aus (11,5%). Daher ist Abilify Maintena oralem Aripiprazol 10-30 mg nicht unterlegen.
Der geschätzte Anteil der Patienten mit drohendem Rückfall Ende Woche 26 betrug unter Abilify Maintena 7,12% und war damit statistisch signifikant niedriger als in der Gruppe mit Aripiprazol langwirksamer Injektion 50 mg/25 mg (21,80%; p = 0,0006). Somit wurde die Überlegenheit von Abilify Maintena gegenüber der Aripiprazol langwirksamen Injektion 50 mg/25 mg nachgewiesen und die Validität des Studiendesigns bestätigt.
Die Analyse des sekundären Wirksamkeits-Endpunktes, der Zeit bis zum drohenden Rückfall, zeigte keinen Unterschied zwischen der Abilify Maintena und der oralen Aripiprazol 10-30 mg Gruppe (Log-Rank Test, p = 0,9920), wohingegen in der Abilify Maintena Gruppe die Zeit bis zum drohenden Rückfall statistisch signifikant länger (d.h. verbessert) war im Vergleich zur Gruppe unter der Aripiprazol langwirksamen Injektion 50 mg/25 mg (Log-Rank Test, p <0,0001).
Die Nicht-Unterlegenheit von Abilify Maintena gegenüber oralem Aripiprazol 10-30 mg wird darüber hinaus durch die Auswertung des Positive and Negative Syndrome Scale Score (PANSS) unterstützt (siehe Tabelle unten).
Die zweite Studie war eine 52-Wochen, randomisierte, doppelblinde Studie zur Rückfallprophylaxe bei erwachsenen Patienten mit einer aktuellen Schizophrenie-Diagnose. Diese Studie umfasste eine Screening-Phase und 4 Behandlungs-Phasen: Umstellung, orale Stabilisierung, Stabilisierung auf Abilify Maintena sowie doppelblind Placebo-kontrollierte Phase. Patienten, die in der oralen Stabilisierungs-Phase die Voraussetzungen für orale Stabilisierung erfüllten, wurden einer einfach verblindeten Behandlung mit Abilify Maintena zugeteilt und begannen eine Abilify Maintena-Stabilisierungs-Phase, die mindestens 12 Wochen und höchstens 36 Wochen dauerte. Patienten, die für die doppelblinde, Placebo-kontrollierte Phase in Frage kamen, wurden im Verhältnis 2:1 in eine doppelblinde Behandlung mit Abilify Maintena oder Placebo randomisiert.
Die abschliessende Wirksamkeitsanalyse umfasste 403 randomisierte Patienten und 80 Exazerbationen der psychotischen Symptome/drohende Rückfälle.
39,6% der Patienten in der Placebo Gruppe erlitten einen drohenden Rückfall, gegenüber 10% der Patienten in der Abilify Maintena Gruppe. Somit hatten die Patienten in der Placebo Gruppe ein 5-fach höheres Risiko für einen drohenden Rückfall als die Patienten in der Abilify Maintena Gruppe.
Die Überlegenheit von Abilify Maintena gegenüber Placebo wurde durch die Ergebnisse der PANSS Auswertung zusätzlich unterstützt.
Tabelle: PANSS-Gesamtscore – Veränderung vom Ausgangswert bis LOCF, randomisierte Wirksamkeits-Stichprobea

Durchschnittlicher Ausgangswert
(SD)

Durchschnittliche Veränderung
(SD)

P-Wert

38-wöchige doppelblinde, aktiv-kontrollierte Studie

Abilify Maintena
400 mg/300 mg (n = 263)

57.9 (12.94)

-1.8 (10.49)

N/A

Orales Aripiprazol
10-30 mg/Tag (n = 266)

56.6 (12.65)

0.7 (11.60)

0.0272

Aripiprazol langwirksame Injektion 50 mg/25 mg (n = 131)

56.1 (12.59)

3.2 (14.45)

0.0002

52-wöchige doppelblinde, Studie zur Rückfallprophylaxe

Abilify Maintena
400 mg/300 mg (n = 266)

54.4 (11.96)

1.43 (10.82)

N/A

Placebo (n = 134)

54.4 (11.59)

11.6 (15.21)

<0.0001

SD = Standardabweichung
N/A = Not applicable
a Anmerkung: Es wurden nur Patienten eingeschlossen, die sowohl einen Ausgangswert (Baseline) sowie mindestens einen weiteren Wert (Post-Baseline) hatten. Die p-Werte stammen aus dem Vergleich der Veränderung vom Ausgangswert im Kovarianzanalyse-Modell mit Behandlung als Term und Ausgangswert als Kovariable.
Sicherheit und Wirksamkeit bei pädiatrischen Patienten
Die Europäische Arzneimittel-Agentur hat für Abilify Maintena auf eine Verpflichtung zur Einreichung von Studienergebnissen in allen pädiatrischen Altersklassen bei der Schizophrenie verzichtet

Pharmakokinetik

Absorption
Die Resorption von Aripiprazol in den systemischen Kreislauf ist nach Verabreichung von Abilify Maintena aufgrund der geringen Löslichkeit der Aripiprazol-Partikel langsam und retardiert. Die durchschnittliche Absorptionshalbwertszeit von Abilify Maintena beträgt 28 Tage. Die Absorption von Aripiprazol aus der i.m. Depotformulierung war komplett relativ zur i.m. Standardform mit sofortiger Freisetzung. Die Dosis angepassten Cmax Werte für die Depot-Injektion waren ungefähr 5% vom Cmax der i.m. Standardform.
Nach einer einmaligen Dosis von Abilify Maintena in den Deltoid- und Glutealmuskel war die AUC für beide Injektionsstellen vergleichbar, jedoch war die Absorptionsrate (Cmax) ca. 31% höher nach der Anwendung in den Deltoidmuskel.
Nach mehrmaligen i.m. Dosen steigen die Plasmakonzentrationen von Aripiprazol sukzessive an, bis zu einer maximalen Plasmakonzentration bei einer medianen Tmax von 4 Tagen für den Deltoidmuskel und 7 Tagen für den Glutealmuskel.
Steady State Konzentrationen waren bei Patienten mit Schizophrenie mit der 4. Dosis für beide Administrationsstellen erreicht.
Bei monatlicher Injektion von Abilify Maintena 300 mg und 400 mg wird ein unterproportionaler Anstieg der Aripiprazol und Dehydro-Aripiprazol-Konzentrationen und AUC-Parameter beobachtet.
Distribution
Basierend auf Studienergebnissen mit oralem Aripiprazol, wird Aripiprazol im Körper ausgedehnt verteilt und hat ein scheinbares Verteilungsvolumen von 4,9 l/kg, was auf eine ausgeprägte extravasale Distribution hinweist. Bei therapeutischen Konzentrationen sind Aripiprazol und Dehydro-Aripiprazol zu mehr als 99% an Serumproteine gebunden, vorwiegend an Albumin.
Metabolismus
Aripiprazol wird in der Leber umfangreich metabolisiert, hauptsächlich durch drei metabolische Prozesse: Dehydrierung, Hydroxylierung und N-Dealkylierung. Wie aus in vitro Studien ersichtlich, sind die Enzyme CYP3A4 und CYP2D6 für die Dehydrierung und Hydroxylierung von Aripiprazol verantwortlich, und die N-Dealkylierung wird durch CYP3A4 katalysiert. Aripiprazol ist die vorherrschende Arzneimittelkomponente im systemischen Kreislauf.
Nach mehrmaliger Verabreichung von Abilify Maintena, macht Dehydro-Aripiprazol, der aktive Metabolit, etwa 29,1-32,5% der Aripiprazol-AUC im Plasma aus.
Elimination
Nach mehrmaliger Verabreichung von 400 mg oder 300 mg Abilify Maintena, beträgt die durchschnittliche terminale Eliminationshalbwertszeit von Aripiprazol 46,5 respektive 29,9 Tage, vermutlich aufgrund der resorptionsratenbegrenzten Kinetik.
Nach einmaliger oraler Gabe von [14C]-markiertem Aripiprazol, wurden etwa 27% der zugeführten Radioaktivität im Urin und etwa 60% in den Fäzes nachgewiesen. Weniger als 1% an unverändertem Aripiprazol wurde im Urin ausgeschieden und etwa 18% wurden unverändert in den Fäzes nachgewiesen.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Geschlecht
Nach oraler Verabreichung von Aripiprazol gibt es keine Unterschiede in der Pharmakokinetik von Aripiprazol zwischen gesunden Männern und Frauen. Das Geschlecht hatte ebenfalls keinen klinisch signifikanten Einfluss in einer populationspharmakokinetischen Analyse zu Abilify Maintena in klinischen Studien bei Patienten mit Schizophrenie.
Rauchen
Eine populationspharmakokinetische Untersuchung von oralem Aripiprazol ergab keine Hinweise auf einen klinisch relevanten Effekt des Rauchens auf die Pharmakokinetik von Aripiprazol.
Ethnische Zugehörigkeit
Eine populationspharmakokinetische Untersuchung von Abilify Maintena lieferte keine Hinweise auf ethnisch bedingte Unterschiede in der Pharmakokinetik von Aripiprazol.
Leberfunktionsstörungen
Eine Studie mit oraler Gabe von Aripiprazol Einzeldosen bei Patienten mit Leberzirrhose unterschiedlicher Ausprägung (Child-Pugh-Klassen A, B und C) zeigte keinen signifikanten Effekt der Leberinsuffizienz auf die Pharmakokinetik von Aripiprazol und Dehydro-Aripiprazol, allerdings schloss die Studie nur 3 Patienten mit Leberzirrhose Klasse C ein, was für Aussagen über deren metabolische Kapazität ungenügend ist
Nierenfunktionsstörungen
In einer Studie mit oraler Gabe von Aripiprazol Einzeldosen erwiesen sich die pharmakokinetischen Eigenschaften von Aripiprazol und Dehydro-Aripiprazol als vergleichbar bei Patienten mit schwerer Nierenerkrankung und jungen gesunden Versuchspersonen.
Ältere Patienten
Nach oraler Verabreichung von Aripiprazol gibt es keine Unterschiede in der Pharmakokinetik von Aripiprazol zwischen älteren und jüngeren gesunden erwachsenen Versuchspersonen. Das Alter hatte ebenfalls keinen erkennbaren Einfluss in einer populationspharmakokinetischen Analyse von Abilify Maintena bei Patienten mit Schizophrenie.
Genetische Polymorphismen
Langsame Metabolisierer für CYP2D6
In einer populationspharmakokinetischen Untersuchung von Abilify Maintena, betrug die Ganzkörper-Clearance von Aripiprazol 3,71 l/h bei schnellen CYP2D6-Metabolisierern und etwa 1,88 l/h (etwa 50% weniger) bei langsamen CYP2D6-Metabolisierern (für Dosierungsanweisungen siehe Dosierung/Anwendung).

Präklinische Daten

Nach Verabreichung an Versuchstiere als intramuskuläre Injektion gleicht das toxikologische Profil von Aripiprazol bei vergleichbaren Plasmakonzentrationen im Allgemeinen dem nach oraler Verabreichung beobachteten Profil. Allerdings war nach intramuskulärer Injektion eine entzündliche Reaktion an der Injektionsstelle zu sehen, die aus einer granulomatösen Entzündung, Foki (abgelagertes Arzneimittel), zellulären Infiltraten, Ödemen (Schwellungen) und, in Affen, Fibrose, bestand. Diese Wirkungen bildeten sich nach Absetzen der Dosierungen teilweise zurück.
Präklinische Sicherheitsdaten zu oral verabreichtem Aripiprazol lassen keine besonderen Risiken für den Menschen erkennen, basierend auf konventionellen Studien zur Sicherheitspharmakologie, Toxizität bei wiederholter Gabe, Genotoxizität, kanzerogenem Potential sowie Reproduktions- und Entwicklungstoxizität.
Für orales Aripiprazol wurden nur bei Dosierungen oder Expositionen, die ausreichend über der maximalen Dosierung oder Exposition beim Menschen lagen, toxikologisch signifikante Effekte beobachtet, was darauf hinweist, dass die Effekte begrenzt oder ohne Relevanz für die klinische Anwendung sind.
Langzeittoxizität (bzw. Toxizität bei wiederholter Verabreichung)
Bei einer Studie mit wiederholter Gabe bei juvenilen Hunden war das Toxizitätsprofil vergleichbar zu demjenigen welches bei erwachsenen Tieren beobachtet wurde.
Bei einer Studie mit wiederholter Gabe bei juvenilen Ratten war das Toxizitätsprofil vergleichbar zu demjenigen welches bei erwachsenen Tieren beobachtet wurde. Aufgefallen ist jedoch, dass die Exposition der juvenilen Tiere im Vergleich zu adulten Tieren erhöht war, dass ZNS-Effekte innerhalb der Recoveryphase nicht vollständig reversibel waren und dass es bei den juvenilen Ratten zu einer verzögerten sexuellen Reifung kam.
Ein weiterer Befund war eine Cholelithiasis als Folge einer Präzipitation von Sulfat-Konjugaten der Hydroxy-Metaboliten von Aripiprazol in der Galle von Affen nach wiederholter oraler Verabreichung von 25 bis 125 mg/kg/Tag oder ungefähr des 16- bis 81-fachen der maximal empfohlenen Dosierung beim Menschen basierend auf mg/m2. Allerdings waren die Konzentrationen der Sulfat-Konjugate von Hydroxy-Aripiprazol in der menschlichen Galle bei der höchsten empfohlenen Dosierung, 30 mg pro Tag, nicht über 6% der bei Affen gemessenen Gallenkonzentrationen in der 39-Wochen Studie und deutlich unterhalb (6%) ihrer in vitro Löslichkeitsgrenze.
Karzinogenität
In Karzinogenitätsstudien verursachte Aripiprazol keine Tumore bei männlichen Mäusen oder Ratten. Bei weiblichen Mäusen war die Inzidenz des Hypophysenadenoms und des Adenokarzinoms sowie des Adenoakanthoms der Brustdrüse erhöht nach oraler Verabreichung von 3 bis 30 mg/kg/Tag (0,1 – 0,9 x die empfohlene max. Humandosis berechnet auf die AUC und 0,5 - 5 x die empfohlene max. Humandosis berechnet auf mg/m2 Körperoberfläche). Bei weiblichen Ratten war die Inzidenz des Brustdrüsen-Fibroadenoms erhöht nach oraler Verabreichung von 10 mg/kg/Tag (0,1 x die empfohlene max. Humandosis berechnet auf die AUC bzw. 3 x die empfohlene max. Humandosis berechnet auf mg/m2 Körperoberfläche). Ebenfalls war die Inzidenz des adrenocorticalen Karzinoms und des kombinierten adrenocorticalen Adenoms/Karzinoms erhöht bei einer oralen täglichen Verabreichung von 60 mg/kg (10 x die empfohlene max. Humandosis berechnet auf die AUC und 19,5 x die empfohlene max. Dosis berechnet auf mg/m2 Körperoberfläche).
Reproduktionstoxizität
Aripiprazol verminderte in Studien zur Reproduktionstoxizität die Fertilität nicht. Eine Entwicklungstoxizität, einschliesslich einer dosisabhängigen Verzögerung der fötalen Ossifikation und möglicher teratogener Effekte, wurde beobachtet bei Ratten unter Dosierungen, die zu subtherapeutischen Expositionen führten (auf Grundlage der AUC), und bei Kaninchen unter Dosierungen, die zu einer Exposition von ungefähr des 3- und 11-fachen als der bei maximal empfohlener klinischer Dosierung erreichten Steady-State-AUC führten. Toxizität bei den Muttertieren trat bei Dosierungen auf, die vergleichbar waren mit denjenigen, die Entwicklungstoxizität hervorriefen.

Sonstige Hinweise

Inkompatibilitäten
Nicht zutreffend.
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Haltbarkeit nach Anbruch
Die rekonstituierte Suspension sollte unverzüglich verwendet werden. Sie kann nach der Rekonstitution für maximal 4 Stunden unterhalb 25°C im Fläschchen aufbewahrt werden.
Das Fläschchen muss zur Wiederherstellung der Suspension vor der Injektion für mindestens 60 Sekunden kräftig geschüttelt werden. Die rekonstituierte Suspension darf nicht in der Spritze aufbewahrt werden.
Besondere Lagerungshinweise
Nicht über 30°C lagern.
Nicht einfrieren.
In der Originalverpackung aufbewahren.
Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
Besondere Massnahmen für die Beseitigung eines gebrauchten Arzneimittels oder dessen Abfallmaterialien
Nicht verwendetes Arzneimittel oder Abfallmaterial ist entsprechend den gültigen Anforderungen zu beseitigen.
Hinweise für die Handhabung
Ausschliesslich zur tiefen intramuskulären Injektion in die Deltoid- oder Glutealmuskulatur. Nicht intravenös oder subkutan anwenden. Unmittelbar nach der Zubereitung injizieren. Einmal monatlich anzuwenden.
Schritt 1: Vorbereitung vor der Rekonstitution des Pulvers
Unten aufgeführte Materialien auslegen und sicherstellen, dass sie vorhanden sind:
·Durchstechflasche mit Pulver
·2-ml-Durchstechflasche mit Lösungsmittel
Wichtig: Die Durchstechflasche enthält mehr Lösungsmittel als benötigt.
·3-ml-Luer-Lock-Spritze mit vorbefestigter 21G 38 mm Kanüle mit Kanülenschutz
·3-ml Einwegspritze mit Luer-Lock Spitze
·Adapter für die Durchstechflasche
·23G 25 mm Kanüle mit Kanülenschutz
·22G 38 mm Kanüle mit Kanülenschutz
·21G 51 mm Kanüle mit Kanülenschutz
Schritt 2: Rekonstitution des Pulvers
(a) Entfernen Sie die Deckel der Durchstechflaschen mit Lösungsmittel und mit Pulver und wischen Sie die oberen Ränder mit einem sterilen Alkoholtupfer ab.
(b) Nehmen Sie die Spritze mit der vorbefestigten Kanüle und ziehen Sie das vorab bestimmte Volumen an Lösungsmittel aus der Durchstechflasche mit Lösungsmittel in die Spritze auf.
400 mg Durchstechflasche:
Geben Sie für die Rekonstitution des Pulvers 1,9 ml Lösungsmittel hinzu.
300 mg Durchstechflasche:
Geben Sie für die Rekonstitution des Pulvers 1,5 ml Lösungsmittel hinzu.
Eine kleine Restmenge Lösungsmittel wird nach der Entnahme in der Durchstechflasche verbleiben. Überschüsse entsorgen.

(c) Injizieren Sie das Lösungsmittel langsam in die Durchstechflasche mit dem Pulver.
(d) Entfernen Sie Luft zwecks Druckausgleich in der Durchstechflasche, indem Sie den Spritzenkolben leicht zurückziehen.

(e) Ziehen Sie anschliessend die Kanüle aus der Durchstechflasche. Aktivieren Sie einhändig den Kanülenschutz. Drücken Sie die Schutzhülle vorsichtig gegen eine flache Oberfläche, bis die Kanüle fest in der Kanülen-Schutzhülle einrastet.
Prüfen Sie visuell, dass die Kanüle vollständig in der Kanülen-Schutzhülle ist und entsorgen Sie sie.

(f) Schütteln Sie die Durchstechflasche 30 Sekunden lang kräftig, bis die Suspension homogen erscheint.

(g) Prüfen Sie die rekonstituierte Suspension visuell auf Partikel und Verfärbung vor der Verabreichung. Rekonstituiertes Abilify Maintena ist eine weisse bis gebrochen weisse, flüssige Suspension. Falls die Suspension Partikel enthält oder verfärbt ist, darf sie nicht verwendet werden.
(h) Wenn die Injektion nicht unmittelbar nach der Zubereitung vorgenommen wird, kann die Durchstechflasche unter 25°C für bis zu 4 Stunden aufbewahrt werden. Sie muss mindestens 60 Sekunden lang kräftig geschüttelt werden, um vor der Injektion erneut zu suspendieren.
(i) Die rekonstituierte Suspension darf nicht in der Spritze aufbewahrt werden.
Schritt 3: Vorbereitung vor der Injektion
(a) Entfernen Sie den Deckel, aber nicht den Adapter, von der Packung.
(b) Setzen Sie die beiliegende Luer-Lock-Spritze auf den Adapter auf, indem Sie nur die Adapter Schutzhülle anfassen.

(c) Heben Sie den Adapter mit Hilfe der Luer-Lock-Spritze aus der Schutzhülle und entsorgen Sie die Adapter Schutzhülle. Achten Sie darauf, dass Sie die Entnahmekanüle (Spike) des Adapters zu keinem Zeitpunkt berühren.

(d) Bestimmen Sie das empfohlene Injektionsvolumen
Zu injizierendes Abilify Maintena rekonstituiertes Suspensionsvolumen

400 mg Durchstechflasche

300 mg Durchstechflasche

Dosis

Zu injizierendes Volumen

Dosis

Zu injizierendes Volumen

400 mg

2,0 ml

-

-

300 mg

1,5 ml

300 mg

1,5 ml

200 mg

1,0 ml

200 mg

1,0 ml

160 mg

0,8 ml

160 mg

0,8 ml

(e) Wischen Sie den oberen Rand der Durchstechflasche mit der rekonstituierten Suspension mit einem sterilen Alkoholtupfer ab.
(f) Stellen Sie die Durchstechflasche mit der rekonstituierten Suspension auf eine feste Oberfläche und halten Sie sie fest. Setzen Sie die Adapter-Spritzen Vorrichtung auf die Durchstechflasche, indem Sie den Adapter aussen umfassen und den Spike des Adapters kräftig durch den Gummistopfen drücken, bis der Adapter einrastet.
(g) Ziehen Sie langsam das empfohlene Volumen aus der Durchstechflasche für die Injektion in die Luer-Lock-Spritze auf.
Ein kleiner Rest an überschüssigem Produkt wird in der Durchstechflasche verbleiben.

Schritt 4: Durchführung der Injektion
(a) Nehmen Sie die Luer-Lock-Spritze mit dem empfohlenen Volumen der rekonstituierten Abilify Maintena Suspension von der Durchstechflasche ab.
(b) Wählen Sie eine der folgenden Kanülen entsprechend der Injektionsstelle und dem Gewicht des Patienten aus und setzen Sie die Kanüle auf die Luer-Lock-Spritze mit der Injektionssuspension. Achten Sie darauf, dass die Kanüle durch Aufdrücken und Drehen im Uhrzeigersinn fest auf der Vorrichtung sitzt und ziehen Sie anschliessend die Kanülen-Schutzhülle gerade von der Kanüle.

Körperbau

Injektionsstelle

Nadelgrösse

Nicht-adipös

Deltoidal

25 mm 23G

Gluteal

38 mm 22G

Adipös

Deltoidal

38 mm 22G

Gluteal

51 mm 21G

(c) Injizieren Sie das empfohlene Volumen langsam als eine einzelne intramuskuläre Injektion in die Deltoid- oder Glutealmuskulatur. Die Injektionsstelle nicht massieren. Vorsicht ist geboten, um eine versehentliche Injektion in ein Blutgefäss zu vermeiden. Darf nicht an Stellen mit Entzündung, Hautschäden, Knoten und/oder blauen Flecken injiziert werden.
Ausschliesslich zur tiefen intramuskulären Injektion in die Deltoid- oder Glutealmuskulatur verwenden.

Vergessen Sie nicht, für die Injektion abwechselnd die rechte und linke Deltoid- oder Glutealmuskulatur zu wählen. Achten Sie auf Zeichen oder Symptome einer versehentlichen intravenösen Injektion
Schritt 5: Vorgehen nach der Injektion
(a) Aktivieren Sie den Kanülenschutz wie in Schritt 2 unter (e) beschrieben. Entsorgen Sie Durchstechflaschen, Adapter, Kanülen und Spritzen nach der Injektion fachgerecht.
Die Fläschchen mit Pulver und Lösungsmittel sind zum einmaligen Gebrauch bestimmt.

Zulassungsnummer

63177 (Swissmedic).

Packungen

Abilify Maintena 400 mg: 1-Monatspackung [B]
Abilify Maintena 300 mg: 1-Monatspackung [B]
Jede Einzelpackung enthält eine Durchstechflasche mit Pulver, eine 2 ml Durchstechflasche mit Lösungsmittel, eine 3 ml Spritze mit einer vorbefestigten 38 mm 21G Kanüle mit Kanülenschutz für die Rekonstitution, eine 3 ml Einwegspritze mit Luer-Lock Spitze, einen Adapter für die Durchstechflasche und drei Kanülen: eine 25 mm 23G, eine 38 mm 22G und eine 51 mm 21G.
Pulver:
10 ml Typ-I Durchstechflasche aus Glas mit laminiertem Gummistopfen und versiegelt mit einer Flip-Off-Kappe aus Aluminium.
Lösungsmittel:
2 ml Typ-I Durchstechflasche aus Glas mit laminiertem Gummistopfen und versiegelt mit einer Flip-Off-Kappe aus Aluminium.

Zulassungsinhaberin

Lundbeck (Schweiz) AG, Opfikon.

Stand der Information

Juni 2022
16062022FI

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