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Fachinformation zu Travoprost-Mepha Augentropfen, Lösung:Mepha Pharma AG
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Zusammensetzung

Wirkstoffe
Travoprost.
Hilfsstoffe
Benzalkoniumchlorid-Lösung, Macrogolglycerolhydroxystearat, Trometamol, Natriumedetat, Borsäure (E284), Mannitol, Natriumhydroxid (zur pH-Einstellung), gereinigtes Wasser.
Dieses Arzneimittel enthält 0.0045 mg Benzalkoniumchlorid pro Tropfen à 29.8 µl, entsprechend 0.1505 mg/ml.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Als Monotherapeutikum oder Zusatzmedikation zur Senkung des erhöhten Augeninnendrucks bei Patienten mit okulärer Hypertension oder Offenwinkelglaukom.

Dosierung/Anwendung

Übliche Dosierung
Erwachsene einschliesslich ältere Patienten
Einmal täglich 1 Tropfen Travoprost-Mepha Augentropfen in den Bindehautsack des (der) betroffenen Auges(n) eintropfen. Die optimale Wirkung wird erreicht, wenn das Präparat abends angewendet wird.
Verschliessen des Tränenkanals oder sanftes Schliessen des Augenlids nach der Anwendung wird empfohlen. Dadurch kann die systemische Aufnahme von Arzneimitteln, die über die Augen verabreicht werden, verringert und systemische Nebenwirkungen gemindert werden.
Wird mehr als ein topisches ophthalmisches Arzneimittel verabreicht, müssen die einzelnen Anwendungen mindestens 5 Minuten auseinander liegen (siehe auch «Interaktionen»).
Wird die Behandlung von einem anderen topischen Antiglaukomatosum auf Travoprost-Mepha Augentropfen umgestellt, sollte das vorherige Präparat abgesetzt und die Behandlung mit Travoprost-Mepha Augentropfen am folgenden Tag aufgenommen werden.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Travoprost Augentropfen sind an Patienten mit leicht bis stark eingeschränkter Leberfunktion untersucht worden. Bei diesen Patienten ist keine Dosisanpassung erforderlich.
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Travoprost Augentropfen wurden an Patienten mit leicht bis stark eingeschränkter Nierenfunktion geprüft (Kreatinin-Clearance nicht weniger als 14 ml/min). Bei diesen Patienten ist keine Dosisanpassung erforderlich.
Kinder und Jugendliche
Die Wirksamkeit und Unbedenklichkeit von Travoprost-Mepha Augentropfen ist an Patienten unter 18 Jahren nicht untersucht worden und die Anwendung kann bei diesen Patienten nicht empfohlen werden, solange keine weiteren Daten vorliegen.
Art der Anwendung
Die umhüllende Schutzfolie unmittelbar vor dem ersten Gebrauch der Flasche entfernen. Um Kontaminationen von Tropferspitze und Lösung zu vermeiden, darf weder Augenlid noch die Augenumgebung oder andere Oberflächen mit der Tropferspitze in Berührung kommen.

Kontraindikationen

Überempfindlichkeit gegenüber Travoprost oder einem der sonstigen Bestandteile des Präparates.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Travoprost-Mepha Augentropfen können die Augenfarbe allmählich verändern, indem sie die Anzahl der Melanosomen (Pigmentgranulae) der Melanozyten erhöhen. Vor Therapiebeginn müssen Patienten auf eine mögliche dauerhafte Veränderung der Irisfarbe hingewiesen werden. Die unilaterale Behandlung kann eine bleibende Heterochromie zur Folge haben. Langzeitauswirkungen auf die Melanozyten und etwaige Konsequenzen daraus sind derzeit nicht bekannt. Die Veränderung der Irisfarbe geschieht langsam und kann über Monate bis Jahre hinweg unbemerkt bleiben.
Diese Veränderung der Augenfarbe tritt vorwiegend bei Patienten mit gemischtfarbigen Iriden auf wie zum Beispiel bei blaubrauner, graubrauner, gelbbrauner und grünbrauner Irisfarbe, jedoch auch bei Patienten mit braunen Augen.
Typischerweise breitet sich die braune Pigmentierung vom Bereich um die Pupille herum konzentrisch aus bis hin zur Peripherie des betroffenen Auges. Aber die Iris kann auch ganz oder teilweise brauner werden. Nach Therapieabbruch ist keine weitere Erhöhung des Gehaltes an braunem Irispigment beobachtet worden.
Im Zusammenhang mit dem Gebrauch von Travoprost Augentropfen ist gelegentlich über ein Dunklerwerden der periorbitalen Haut und/oder der Augenliderhaut berichtet worden.
Travoprost Augentropfen können allmählich die Augenwimpern der behandelten Augen verändern. Diese Veränderungen wurden bei etwa der Hälfte aller Patienten aus den klinischen Studien beobachtet und umfassen eine Zunahme der Länge, der Dicke, der Pigmentierung und/oder der Anzahl der Wimpern. Der Ursache der Veränderungen der Augenwimpern und die Langzeitfolgen sind derzeit nicht bekannt.
Travoprost Augentropfen 40 µg/ml hat bei Untersuchungen an Affen eine leichte Vergrösserung der palpebralen Fissuren verursacht. Dies wurde jedoch während der klinischen Studien nicht beobachtet und scheint artspezifisch zu sein.
Bei entzündlichen Augenerkrankungen soll Travoprost-Mepha mit Vorsicht angewendet werden, weil die Travoprost-Behandlung das Risiko für die Entwicklung einer Uveitis erhöht. Vorsicht ist ebenso angezeigt bei Patienten, die prädisponierende Faktoren für eine Uveitis haben.
Es ist im Zusammenhang mit dem Gebrauch von Travoprost Augentropfen über Veränderungen der Periorbitalregion und des Lides, einschliesslich einer Vertiefung des vorderen Augensulcus berichtet worden. Der Mechanismus der Fettatrophie ist nicht vollständig geklärt, jedoch wird ein Zusammenhang mit der Hemmung der Ausdifferenzierung der Adipocyten durch PGF2alpha angenommen. Diese Fettatrophie ist nach Beenden der Behandlung teilweise reversibel.
Es liegen keine Erfahrungen vor zu Travoprost Augentropfen bei neovaskulärem und kongenitalem Glaukom sowie bei Winkelblock- und Engwinkelglaukom. Bei pseudophaken Patienten mit Offenwinkelglaukom sowie bei Pigmentglaukom oder Pseudoexfoliationsglaukom liegen nur begrenzte Erfahrungen vor.
Bei der Behandlung mit Prostaglandin-F2α-Analoga ist über Makulaödeme einschliesslich dem zystoiden Makulaödem berichtet worden. Sie traten vor allem auf bei aphaken Patienten, pseudophaken Patienten mit Hinterkapselriss oder bei Patienten mit bekannten Risikofaktoren für ein Makulaödem.
Der Hautkontakt mit grösseren Mengen Travoprost-Mepha Augentropfen sollte vermieden werden. Prostaglandine sind biologisch aktive Stoffe und können durch die Haut absorbiert werden. Daher sollten schwangere Frauen oder Frauen, die schwanger werden wollen, geeignete Vorbeugemassnahmen treffen, um den direkten Kontakt mit dem Flascheninhalt zu vermeiden. Bei unbeabsichtigtem Kontakt mit dem Flascheninhalt sollte die betroffene Stelle sofort sorgfältig gereinigt werden.
Travoprost-Mepha enthält 0.0045 mg Benzalkoniumchlorid pro Tropfen à 29.8 µl, entsprechend 0.1505 mg/ml.
Es liegen Berichte vor, dass Benzalkoniumchlorid Reizungen am Auge und trockene Augen hervorrufen und den Tränenfilm und die Hornhautoberfläche beeinträchtigen kann. Es sollte bei Patienten mit trockenen Augen und bei Patienten mit geschädigter Hornhaut mit Vorsicht angewendet werden.
Bei längerer Anwendung sollten die Patienten überwacht werden.
Patienten mit einer Benzalkoniumchlorid-Unverträglichkeit können auf andere Travoprost-haltige Augentropfen ausweichen.
In seltenen Fällen wurde Asthma oder eine Verschlimmerung von Asthma gemeldet.
Hinweis für Kontaktlinsenträger
Benzalkoniumchlorid kann von weichen Kontaktlinsen aufgenommen werden und kann zur Verfärbung der Kontaktlinsen führen. Patienten müssen die Kontaktlinsen vor der Anwendung dieses Arzneimittels entfernen und dürfen sie erst nach 15 Minuten wieder einsetzen.

Interaktionen

Klinische Untersuchungen zur Kombinationstherapie von Timolol 0,5% (bzw. in begrenztem Umfang zu Brimonidin 0,2%) mit Travoprost Augentropfen bestätigen die additive Wirkung von Travoprost Augentropfen bezüglich der Senkung des Augeninnendruckes. Zur Begleittherapie mit weiteren okulär hypotensiv wirkenden Arzneimitteln liegen keine klinischen Daten vor.
Wechselwirkungen von Travoprost Augentropfen und anderen Medikationen sind nicht speziell untersucht worden.

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft
Zur Anwendung von Travoprost Augentropfen bei schwangeren Frauen liegen keine adäquaten Daten vor. Tierstudien deuten auf reproduktionstoxische Effekte hin (siehe auch «Präklinische Daten zur Sicherheit»). Das potenzielle Risiko für den Menschen ist unbekannt. Daher sollten Travoprost-Mepha Augentropfen während der Schwangerschaft nicht eingesetzt werden, es sei denn, es ist eindeutig erforderlich.
Schwangere Frauen oder Frauen, die schwanger werden wollen, sollten geeignete Vorbeugemassnahmen treffen, um den direkten Kontakt mit dem Flascheninhalt zu vermeiden. Bei unbeabsichtigtem Kontakt mit dem Flascheninhalt sollte die betroffene Stelle sofort sorgfältig gereinigt werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Travoprost-Mepha Augentropfen dürfen nicht von Frauen angewendet werden, die schwanger werden können, ohne dass ausreichende schwangerschaftsverhütende Massnahmen ergriffen wurden (siehe «Präklinische Daten, Sicherheit»).
Stillzeit
Tierstudien weisen darauf hin, dass Travoprost und seine Metaboliten in die Muttermilch übergehen können. Travoprost-Mepha Augentropfen dürfen daher während der Stillzeit nur angewendet werden, wenn dies eindeutig erforderlich ist. In diesen Fällen wird empfohlen, Travoprost-Mepha Augentropfen nach dem Stillen anzuwenden.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Vorübergehendes Verschwommensehen und andere Seheinschränkungen können die Fähigkeit beeinträchtigen, am Strassenverkehr teilzunehmen oder Maschinen zu bedienen. Wenn sich nach dem Eintropfen Verschwommensehen einstellt, dürfen Patienten nicht am Strassenverkehr teilnehmen oder Maschinen bedienen, bis diese Beeinträchtigung abgeklungen ist.

Unerwünschte Wirkungen

17 klinische Studien mit 4081 Patienten wurden mit Benzalkoniumchlorid konserviertem Travoprost (n=2505), mit sofZIA konserviertem Travoprost (n=1176) oder mit Polyquad konserviertem Travoprost (n=400) durchgeführt. Die Behandlungsdauer in diesen Studien betrug 3 Monaten bis 5 Jahre. In keiner klinischen Studie gab es Meldungen über schwerwiegende okuläre oder systemische unerwünschte Wirkungen im Kausalzusammenhang mit Travoprost. Die am häufigsten berichtete unerwünschte Wirkung im Zusammenhang mit einer Travoprost-Monotherapie war Hyperämie (22,0%) des Auges, der Konjunktiva oder der Sklera; in 83,6% der Fälle war die Hyperämie wenig ausgeprägt. Fast alle (98%) Patienten mit Hyperämie setzten die Behandlung fort. In klinischen Phase-III-Studien mit einer Dauer von 6–12 Monaten bildete sich die Hyperämie im Lauf der Zeit zurück.
In einer nicht kontrollierten Phase IV-Langzeitstudie mit 502 Patienten über 5 Jahre wurde Travoprost 1× täglich verabreicht. Während dieser Studie wurden keine Travoprost-bedingten schweren topischen oder systemischen Nebenwirkungen berichtet. Die häufigste behandlungsbedingte Nebenwirkung unter Travoprost war eine Irishyperpigmentierung (29,5%) (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Okuläre Hyperämie – bedingt durch die Anwendung von Travoprost – wurde mit einer Inzidenz von 10,0% gemeldet, wovon 2,0% der Patienten mit okulärer Hyperämie aufgrund dieser Nebenwirkung die Studie abbrachen.
Nachfolgend aufgeführte unerwünschte Wirkungen traten in den klinischen Studien auf: Die unerwünschten Wirkungen sind nach MedDRA-Systemorganklassen und Häufigkeit gemäss folgender Konvention geordnet: «sehr häufig» (≥1/10), «häufig» (<1/10, ≥1/100), «gelegentlich» (<1/100, ≥1/1'000), «selten» (<1/1'000, ≥1/10'000), «sehr selten» (<1/10'000) oder «nicht bekannt» (kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden). Innerhalb jeder Häufigkeitskategorie sind die unerwünschten Wirkungen nach abnehmender Inzidenz aufgeführt.
Erkrankungen des Immunsystems:
Gelegentlich: Hypersensitivität.
Erkrankungen des Nervensystems:
Gelegentlich: Kopfschmerzen.
Selten: Schwindel, Dysgeusie.
Augenerkrankungen:
Sehr häufig: Oculäre Hyperämie.
Häufig: Augenschmerzen, Juckreiz am Auge, trockenes Auge, Augenirritation, Hyperpigmentierung der Iris, Unbehagen am Auge, Fremdkörpergefühl.
Gelegentlich: Korneaerosion, Keratitis punctata, Keratitis, Iritis, Visusverlust, Konjunctivitis, Entzündung der vorderen Augenabschnitte, Blepharitis, verschwommenes Sehen, Photophobie, Katarakt, periorbitales Ödem, Juckreiz am Augenlid, Augenausfluss, verkrustete Lidränder, erhöhter Tränenfluss, Erythem des Augenlides, Wachstum der Wimpern.
Selten: Uveitis, Iridocyclitis, Herpes simplex am Auge, konjunktivaler Follikel, konjunktivales Ödem, Hypoaesthesie des Auges, Entzündung des Auges, Trichiasis, Ekzeme an den Lidern, Pigmentdispersionssyndrom. Asthenopie, lokale allergische Reaktionen am Auge, Irritation der Lider, Hyperpigmentierung der Augenwimpern, Verdickung der Wimpern.
Herzerkrankungen:
Selten: Bradykardie, Palpitationen.
Gefässerkrankungen:
Selten: arterielle Hypertonie, arterielle Hypotonie.
Erkrankungen der Atemwege, der Brust und des Mediastinums:
Selten: Asthma, Dyspnoe, Dysphonie, Husten, allergische Rhinitis, oropharyngeale Schmerzen, Unbehagen in der Nase, Trockenheit der Nase.
Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes:
Selten: Mundtrockenheit, Obstipation.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:
Gelegentlich: Hyperpigmentation der Haut, Hypertrichosis.
Selten: Hautverfärbungen, Madarosis, Veränderung der Haarfarbe, Ausschlag, Erythem.
Erkrankungen des Muskel-, des Skeletsystems und des Bindegewebes:
Selten: Arthralgie, Muskel- und Skelettschmerzen.
Allgemeine Erkrankungen:
Selten: Asthenie.
Unerwünschte Wirkungen aus der Postmarketingphase
Zusätzlich wurden nach der Markteinführung folgende unerwünschte Wirkungen gemeldet, deren Häufigkeit auf Grund der vorhandenen Daten nicht bestimmt werden kann:
Psychiatrische Erkrankungen:
Depression, Angst, Schlaflosigkeit.
Augenerkrankungen:
Maculaödem, Enophthalmus.
Erkrankungen des Ohres und des lnnenohrs:
Tinnitus.
Herzerkrankungen:
Brustschmerzen, Arrhythmie, Tachykardie.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraumes und Mediastinums:
Epistaxis.
Erkrankungen des Gastrointestinaltraktes:
Diarrhoe, Bauchschmerzen, Übelkeit, Erbrechen.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes:
Pruritus.
Erkrankungen der Nieren und der Harnwege:
Dysurie, Harninkontinenz.
Veränderung der Laborwerte:
Erhöhung des spezifischen Prostataantigens.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Wenn Travoprost-Mepha Augentropfen überdosiert werden, sollte eine symptomatische Behandlung erfolgen.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
S01EE04
Wirkungsmechanismus
Siehe «Pharmakodynamik».
Pharmakodynamik
Der Wirkstoff Travoprost, ein Prostaglandin-F2α-Analogon, ist ein selektiver Agonist mit hoher Affinität zum Prostaglandin-FP-Rezeptor. Der exakte augeninnendrucksenkende Wirkmechanismus von Travoprost ist noch nicht vollständig geklärt. Es wird angenommen, dass Travoprost, wie auch andere Prostaglandin-Analoga, den uveoskleralen Abfluss erhöht. Beim Menschen tritt die Senkung des intraokulären Drucks ungefähr zwei Stunden nach dem Eintropfen ein, die maximale Wirkung nach zwölf Stunden. Die Drucksenkung hält mindestens 24 Stunden an.
Klinische Wirksamkeit
In einer klinischen Studie mit Patienten mit Offenwinkelglaukom oder erhöhtem Augeninnendruck, die einmal täglich abends mit Travoprost konserviert mit Polyquaternium-1 behandelt wurden, konnte festgestellt werden, dass die Ausgangswerte des intraokulären Drucks von 24 bis 26 mmHg um 8 bis 9 mmHg (ca. 33%) reduziert wurden.

Pharmakokinetik

Absorption
Travoprost ist ein Ester-Prodrug. Es wird durch die Hornhaut absorbiert, wo der Isopropylester zur freien Säure hydrolysiert wird.
Studien am Kaninchen ergaben ein bis zwei Stunden nach der topischen Applikation von Travoprost maximale Wirkstoffspiegel von 20 ng/g freie Säure im Kammerwasser. Die Kammerwasserkonzentration nahm mit einer Halbwertszeit von ungefähr 1,5 Stunden ab.
Distribution
Die topische okuläre Gabe von Travoprost Augentropfen führte bei gesunden Probanden zu nur geringer systemischer Belastung durch die aktive freie Säure. 10 bis 30 Minuten nach Anwendung wurden Spitzenkonzentrationen von bis zu 25 pg/ml der aktiven freien Säure beobachtet. In der Folge fielen die Plasmaspiegel eine Stunde nach Dosierung schnell unter die Nachweisgrenze der Gehaltsbestimmungsmethode von 10 pg/ml.
Metabolismus
Travoprost und die aktive freie Säure werden hauptsächlich systemisch metabolisiert, ähnlich wie endogenes Prostaglandin F2α: Reduktion der 13–14 Doppelbindung, Oxidation der 15-Hydroxyl-Gruppe und beta-oxidative Abspaltung an der oberen Seitenkette.
Elimination
Die Eliminationshalbwertszeit der aktiven freien Säure nach topischer Gabe konnte aufgrund ihrer geringen Plasmakonzentrationen und der raschen Ausscheidung beim Menschen nicht bestimmt werden.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Leberfunktionsstörungen
Travoprost Augentropfen sind an Patienten mit leicht bis stark eingeschränkter Leberfunktion untersucht worden. Bei diesen Patienten ist keine Dosisanpassung erforderlich.
Nierenfunktionsstörungen
Travoprost Augentropfen wurden an Patienten mit leicht bis stark eingeschränkter Nierenfunktion geprüft (Kreatinin-Clearance nicht weniger als 14 ml/min). Bei diesen Patienten ist keine Dosisanpassung erforderlich.

Präklinische Daten

Sicherheit
Die okuläre wie auch die systemische Toxizität von Travoprost ist an verschiedenen Tierarten untersucht worden. Im Allgemeinen wird Travoprost gut vertragen. Zwischen der klinisch am Auge verabreichten Dosis und systemischer Toxizität liegt ein Sicherheitsfaktor von mindestens 250.
Die Toxizität nach Einmalgabe ist gering. Es wurden keine nennenswerten pharmakotoxischen Beobachtungen an Ratten gemacht, die intravenös eine Dosierung von 10 mg/kg erhielten. Dies entspricht dem 250'000fachen der üblichen klinischen Anwendung bzw. dem mehr als 13'000fachen der möglichen Belastung durch den gesamten Inhalt einer Flasche Travoprost-Mepha. Eine 6-monatige Studie an Ratten zur Toxizität bei subkutaner Anwendung zeigte bei einer Konzentration von 10 µg/kg/Tag (das 200fache der klinischen Dosierung) keine Effekte. Bei 30 bis 100 µg/kg zeigte sich eine minimale bis leichte Hyperostose und/oder eine endostale Fibrose. Ähnliche Befunde wurden nach zwei Jahren Behandlung mit 10 µg/kg/Tag bei Ratten festgestellt. Bei Affen fiel bei topischer okulärer Anwendung von Travoprost (zweimal tägliche Anwendung am rechten Auge über ein Jahr hinweg in Konzentrationen bis zu 0,012%) keine systemische Toxizität auf.
Reproduktionstoxische Studien mit systemischer Gabe wurden an Ratten, Mäusen und Kaninchen durchgeführt. Die Befunde stehen im Einklang mit der agonistischen Aktivität an FP-Rezeptoren des Uterus und umfassen frühe Embryoletalität, Verlust nach Einnistung und Fötotoxizität. Während der Organogenese bei trächtigen Ratten führte die systemische Gabe von Travoprost, die der 200fachen klinischen Dosierung entsprach, zu einem erhöhten Auftreten von Missbildungen. Im Fruchtwasser und im fötalen Gewebe von schwangeren Ratten, denen 3H Travoprost gegeben wurde, fanden sich nur geringe Mengen an Radioaktivität. Reproduktions- und Entwicklungsstudien bei Ratten und Mäusen zeigten deutliche Auswirkungen auf den Verlust der Föten (180 pg/ml bzw. 30 pg/ml Plasmakonzentration) bei Belastungen, die dem 1,2 bis 6fachen der klinischen Exposition (bis 25 pg/ml) entsprechen.
Studien zur okulären Toxizität mit zweimal täglicher Gabe von 0,45 µg Travoprost führten zu einer Vergrösserung der palpebralen Fissuren bei Affen.
Karzinogenität
Bioassays über zwei Jahre hinweg, in denen Ratten und Mäusen Dosierungen von bis zu 100 µg/kg/Tag Travoprost subkutan injiziert wurden (das 2'500fache der klinischen Dosierung), ergaben keine Hinweise auf karzinogene Wirkungen. Vereinzelt aufgetretene Signifikanzen einiger statistischer Tumoranalysen wurden als zufallsbedingt und nicht als durch Travoprost bedingt erachtet.
Mutagenität
Travoprost war nicht mutagen bei Bakterien, in einem Mauslymphomaassay, im Mausmikronukleustest, und auch nicht im Chromosomen-Aberrationsassay bei Ratten. In einem weiteren Mauslymphomaassay wurde in einem von zwei Replikaten unspezifische Mutagenität festgestellt, jedoch nur in Gegenwart, nicht jedoch bei der Abwesenheit von Aktivierungsenzymen.

Sonstige Hinweise

Inkompatibilitäten
Mit thiomersalhaltigen Arzneimitteln und Travoprost Augentropfen sind spezifische in vitro Wechselwirkungsstudien durchgeführt worden. Dabei sind keine Ausfällungen beobachtet worden. Ansonsten liegen keine weiteren Angaben vor.
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Haltbarkeit nach Anbruch
Travoprost-Mepha Augentropfen sollten nicht länger als 4 Wochen nach dem Öffnen des Behälters verwendet werden. Die Flasche nach Gebrauch gut verschliessen.
Besondere Lagerungshinweise
In der Originalverpackung und nicht über 30°C lagern.
Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
Hinweise für die Handhabung
Der Patient sollte die umhüllende Schutzfolie unmittelbar vor dem erstmaligen Gebrauch entfernen.

Zulassungsnummer

66240 (Swissmedic).

Packungen

Travoprost-Mepha Augentropfen, Lösung 2,5 ml. (B)
Travoprost-Mepha Augentropfen, Lösung 3 × 2,5 ml. (B)

Zulassungsinhaberin

Mepha Pharma AG, Basel.

Stand der Information

Oktober 2022.
Interne Versionsnummer: 7.2

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