ZusammensetzungWirkstoff: Trockenextraktmischung aus Sennesblättern und Sennesfrüchten
Hilfsstoffe: Aromastoffe: Süssholzwurzel-Trockenextrakt, Kümmelöl, Korianderöl, Anisöl, Maltodextrin, sowie weitere Hilfsstoffe.
Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit1 g Pulver enthält:
215 – 415 mg standardisierte Trockenextraktmischung aus Sennesblättern und Sennesfrüchten (DEV 6-14:1) entsprechend 23 mg Hydroxyanthracenderivate (berechnet als Sennosid B). Auszugsmittel Ethanol 40% (m/m).
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenZur kurzfristigen Behandlung von gelegentlicher Verstopfung (z.B. bei Kostumstellung, Ortswechsel oder Bettruhe). Langzeitanwendungen gehören unter ärztliche Kontrolle.
Dosierung/AnwendungErwachsene: ½-1 gestrichener Messlöffel (2,5 - 5 ml) Pulver
Jugendliche über 12 Jahren: ½ gestrichener Messlöffel (2,5 ml) Pulver
in einer Tasse mit kaltem, lauwarmem oder heissem Wasser übergiessen und vorzugsweise abends vor dem Schlafengehen trinken. Wirkungseintritt nach ungefähr 8-10 Stunden.
KontraindikationenÜberempfindlichkeit gegenüber einem der Inhaltsstoffe (Allergie).
Magen/Darm-Erkrankungen (z.B. entzündliche Darmerkrankungen, Colitis ulcerosa, Appendizitis), abdominale Schmerzen unbekannter Ursache, spastische Obstipation, Darmverschluss; Störungen des Elektrolytgleichgewichtes, insbesondere Hypokaliämie
Stillzeit
Kleinkinder
Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenDie Einnahme von Laxativa über einen längeren Zeitraum kann zur Gewöhnung führen und ist zu vermeiden. Missbrauch mit nachfolgendem Flüssigkeits- und Elektrolyverlust kann unerwünschte Folgen nach sich ziehen.
InteraktionenAufgrund einer möglichen Hypokalämie sind Interaktionen mit Digitalisglykosiden, Antiarrhythmica vom Typ I und gewissen Antihistaminika wie Terfenadin möglich. Bei gleichzeitiger Gabe von anderen Arzneimitteln, die eine Hypokaliämie nach sich ziehen (z.B. Diuretika, Corticosteroide und Süssholz) wird diese verstärkt.
Schwangerschaft, StillzeitBei Einhaltung der empfohlenen Dosierung sind bis heute in der Schwangerschaft Schädigungen des Fötus nicht bekannt geworden. Dennoch wird aufgrund der Erkenntnis aus experimentellen Untersuchungen zur Genotoxizität von verschiedenen Anthranoiden die Anwendung von Darmol Abführtee in der Schwangerschaft nicht empfohlen.
In der Stillzeit wird die Anwendung von Darmol Abführtee nicht empfohlen, da ungenügend Daten zum Übergang von Metaboliten in die Muttermilch vorliegen.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von MaschinenDie Auswirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen wurde nicht geprüft; sie ist jedoch wenig wahrscheinlich.
Unerwünschte WirkungenGastrointestinaltrakt: Darmkoliken, Durchfälle, Reizungen der Darmschleimhaut und Elektrolytverluste können insbesondere bei Überdosierung oder zu langer Anwendung auftreten; Urinverfärbung.
In seltenen Fällen kann das Präparat Blähungen oder Bauchkrämpfe verursachen.
ÜberdosierungSymptome
Reizungen des Gastrointestinaltraktes, Durchfall, Übelkeit, Bauchkrämpfe; starker Wasserverlust und Elektrolytstörungen.
Therapie
Gabe von Adsorbentien. Falls nötig symptomatische Behandlung: Spasmolytika bei Magenkolik. Überwachung des Herzkreislaufsystems sowie des Flüssigkeits- und Elektrolytgleichgewichts.
Eigenschaften/WirkungenATC-Code: A06AB56
Wirkmechanismus:
Senna gehört zur Gruppe der stimulierenden Laxantien vom Anthranoidtyp. Anthracen-Derivate induzieren eine aktive Sekretion von Elektrolyten und Wasser in das Darmlumen und hemmen die Resorption von Elektrolyten und Wasser aus dem Dickdarm. So wird über eine Volumenzunahme des Darminhalts der Füllungsdruck im Darm verstärkt und die Darmperistaltik angeregt.
PharmakokinetikAbsorption:
Die Sennoside A+B passieren nach oraler Gabe den Magen und den Dünndarm unverändert und ohne in nennenswerter Menge resorbiert zu werden.
Metabolismus:
Erst im Dickdarm werden sie durch die Einwirkung bakterieller Enzymsysteme zu pharmakologisch aktiven Verbindungen umgewandelt. Im Dickdarm werden die Sennoside A+B durch die Einwirkung der Darmflora in die aktiven, laxierend wirkenden Verbindungen umgewandelt. Bakterielle β-Glucosidasen spalten die β-Glucosidbindung der Anthrachinonglucoside; Reduktion und weitere Spaltung der Aglukone ist möglich. Sowohl die Aglukone als auch deren Spaltprodukte (Rheinanthron, Rhein) sind laxierend.
Elimination:
Die Sennoside und ihre Metaboliten werden zum grössten Teil mit den Faeces ausgeschieden. Geringe Mengen niedermolekularer Spaltstücke werden nach Resorption und Metabolisierung als Glucuron- oder Schwefelsäureester über die Nieren im Urin ausgeschieden.
Präklinische DatenToxikologie
Die akute Toxizität von Sennosiden bei oraler Gabe im Tierversuch ist gering. Dosen bis 500 mg/kg hatten beim Hund über 4 Wochen keine Auswirkungen. Bei der Ratte zeigten bis 100 mg/kg über 6 Monate keine toxischen Wirkungen.
Mutagenität
Ein Sennesextrakt sowie Aloe-Emodin und Emodin waren in vitro mutagen; die Sennoside A und B sowie Rhein dagegen negativ. In-vivo-Untersuchungen zur Mutagenität eines Sennesextraktes zu Aloe-Emodin und Emodin verliefen negativ.
Kanzerogenität
Die Gabe eines Sennaextrakts mit 40.8% Anthranoiden hatte bei oraler Gabe während 2 Jahren keine kanzerogene Wirkung bei Ratten.
Teratogenität
Im Tierversuch (Ratte, Kaninchen) führten Sennoside bei peroraler Verabreichung zu keinen teratogenen oder fötotoxischen Wirkungen. Die postnatale Entwicklung von Ratten wurde durch die Gabe von Sennosiden nicht beeinflusst.
Sonstige HinweiseHaltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Lagerungshinweise
Bei Raumtemperatur (15-25 °C) aufbewahren. Vor Feuchtigkeit schützen.
Zulassungsnummer38149 (Swissmedic)
PackungenPackungen à 75 ml (18,75 g), [D]
ZulassungsinhaberinVERFORA SA, 1752 Villars-sur-Glâne.
Stand der InformationOktober 2006
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