Dosierung/AnwendungDie Dosierung ist individuell anzupassen (entsprechend der Art und dem Verlauf der Krankheit, dem Körpergewicht und dem Alter des Patienten, der unerwünschten Wirkungen usw.) und erfolgt entweder entsprechend den Ergebnissen von Gerinnungsanalysen (Thrombinzeit, partielle Thromboplastinzeit, aktivierte partielle Thromboplastinzeit), die im Fall von wiederholten Einzelinjektionen s.c. auch das Festlegen des Zeitpunktes der nächsten Heparingabe ermöglichen, oder rein schematisch. Die klinischen Erfahrungen belegen für Heparin einen weiten Dosierungsbereich, der von der jeweiligen Indikation abhängt. Auf jeden Fall ist auf eine ausreichende Dosierung zu achten, um ein Fortschreiten des thrombotischen Prozesses zu verhindern.
Patienten mit veränderter Heparinempfindlichkeit oder Heparinresistenz können unverhältnismässig höhere Heparin-Dosen benötigen, um die gewünschte Wirkung zu erzielen. Eine Anpassung der Heparin-Dosierung auf der Grundlage des Anti-Faktor-Xa-Spiegels kann gerechtfertigt sein (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Vorbeugung postoperativer Thromboembolien (KAKKAR-Schema):
0,2 ml Calciparine (5'000 I.E.) subkutan 2 Stunden vor der Operation und dann alle 8 Stunden bis zur Mobilisation. Bei Patienten mit mehr als 80 kg Körpergewicht oder geringen Antithrombin-III-Spiegeln (weniger als 80% des Normalwertes), sowie ab dem dritten Tag bei hüftoperierten Patienten, wird empfohlen, 0,3 ml Calciparine (7'500 I.E.) zu injizieren.
Vorbeugung von thromboembolischen Komplikationen in der inneren Medizin:
3× 5'000 I.E. oder 2× 7'500 I.E. innert 24 Stunden oder 3× 7'500 I.E. in 24 Stunden bei einem Körpergewicht über 80 kg oder einem herabgesetzten Antithrombin-III-Spiegel.
Behandlung von Thrombosen und Embolien:
Zur wirksamen Behandlung thromboembolischer Prozesse wird Calciparine in einer Dosierung benötigt, die zu einer eindeutigen Hypokoagulabilität bei allen üblichen Koagulationstests (aPTT, TT) führt.
Die Injektionen erfolgen alle 12 Stunden.
Nach Injektion einer Testdosis von 0,1 ml (2'500 I.E.) pro 10 kg Körpergewicht wird 5 bis 7 Stunden nach der Injektion eine biologische Kontrolle zur Bestätigung der erzielten Hypokoagulabilität vorgenommen. Jede Änderung der Dosierung erfordert eine erneute Kontrolle.
Sobald die richtige individuelle Dosierung bestimmt ist, genügen weitere Kontrollen jeden 3. bis 4. Tag, bei einer Langzeittherapie alle 7 Tage.
Falls die berechnete Testdosis oder die bestimmte Einheitsdosis mehr als 0,8 ml (20'000 I.E.) beträgt, wird empfohlen, alle 8 Stunden eine Injektion vorzunehmen. Die Testdosis muss dementsprechend auf 0,07 ml pro 10 kg Körpergewicht gesenkt und die Kontrolle 4 bis 5 Stunden nach der Injektion durchgeführt werden.
Bislang wurden keinerlei klinische Studien zur Bestimmung der Wirksamkeit und Sicherheit von Calciparine bei Kindern durchgeführt. Basierend auf Daten aus der Fachliteratur lässt sich jedoch die beim Erwachsenen empfohlene Dosierung auch bei Kindern befürworten.
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