PharmakokinetikDie Pharmakokinetik nach oraler Verabreichung einer Einzeldosis von 1,25 mg, 2,5 mg oder 5 mg Gestrinon ist linear.
Absorption
Nach oraler Verabreichung wird Gestrinon vollständig resorbiert und der first pass effect ist vernachlässigbar. Die maximale Plasmakonzentration (C) von 19,1 ± 1,3 ng/ml wird im Mittel 2,1 ± 0,2 Std. nach Einnahme von 2,5 mg erreicht. Jedoch ist nicht bekannt, ob eine direkte Korrelation zwischen den Plasmawerten und der therapeutischen Wirkung besteht.
Distribution
Das anfängliche Verteilungsvolumen Vbeträgt 67 l und das Verteilungsvolumen im dynamischen Gleichgewicht 152 l. Die Bindung an Plasmaproteine erfolgt auf 2 Arten: einerseits durch eine sättigbare Bindung mit einer hohen Assoziationskonstanten an ein Protein der Fraktion IV (wie es bei natürlichen Steroidhormonen zu beobachten ist); andererseits durch eine nicht-sättigbare Albuminbindung, wie bei den meisten Steroiden. Die Verteilung im Gewebe nach oraler Verabreichung bei Ratten zeigte erhöhte Werte in den Nebennieren und einen schwachen Übertritt durch die Bluthirnschranke.
Metabolismus
Gestrinon wird rasch in der Leber metabolisiert, hauptsächlich durch Hydroxylierung. Dies führt zu 3 Konjugationsprodukten, deren progestagene Aktivität schwach oder fehlend ist und die leicht aus dem Körper eliminiert werden.
Elimination
Die Plasmahalbwertszeit beträgt 27,3 ± 2,8 Std. Drei Tage nach Verabreichung entspricht der Blutplasmaspiegel nur noch 5% der maximalen Konzentration. Demzufolge besteht bei normalen Bedingungen kein Akkumulationsrisiko. Die Ausscheidung erfolgt zu 40–45% im Urin, davon 1% als freies Steroid, sowie 30–35% mit den Fäzes.
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