Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenFSH (Fostimon) und hCG sind in der richtigen Dosierung zu verabreichen, um ovarielle Überstimulation und Mehrlingsschwangerschaften zu vermeiden. Die Patientin muss während der gesamten Dauer der Behandlung sowie in den darauffolgenden zwei Wochen mindestens jeden zweiten Tag endokrinologisch und klinisch untersucht werden.
Eine übermässige durch FSH verursachte östrogene Reaktion ruft im allgemeinen keine Symptome einer Überstimulation hervor. Das Risiko einer Überstimulation entsteht erst nach hCG Verabreichung (siehe «Dosierung/Anwendung» und «Kontraindikationen»).
Die klinischen Anzeichen einer ovariellen Überstimulation sind in leichten bis mittelschweren Fällen: Schmerzen im Becken oder abdominales Spannungsgefühl mit vergrösserten Ovarien.
In mittelschweren bis schweren Fällen (<1% der Fälle): plötzliche und beträchtliche Hypertrophie der Ovarien, Ascites mit oder ohne Pleuraerguss und hämodynamische Störungen, Ruptur von Ovarialzysten mit nachfolgender Peritonitis.
Die Symptome einer Überstimulation treten im allgemeinen 1 bis 2 Wochen nach der Verabreichung von hCG auf. Deshalb sind die Patientinnen noch mindestens während zwei Wochen nach der letzten Injektion zu überwachen. Treten starke Schmerzen erst mehr als 3 Wochen nach Behandlungsende auf, sollte auch an eine (drohende) Fehlgeburt oder eine Extrauterin-Gravidität als mögliche Ursache gedacht werden.
Bei einer mässiggradigen Überstimulation ist normalerweise eine Überwachung der Patientin ausreichend. Bei Vorliegen von Ascites oder anderen ernsthaften Komplikationen müssen hingegen Hämodynamik und Elektrolytstatus überwacht und die Patientin hospitalisiert werden.
In seltenen Fällen wurde ein schweres ovarielles Überstimulationssyndrom mit akuter Hypertrophie der Ovarien beobachtet. In solchen Fällen kann es zu Flüssigkeitsverschiebungen im Abdominal- und Thoraxraum sowie zu schweren thromboembolischen Komplikationen kommen. Letztere können in seltenen Fällen auch unabhängig von einem ovariellen Überstimulationssyndrom auftreten.
Frauen in Superovulationsbehandlung haben aufgrund der übermässigen östrogenen Reaktion und der multifollikulären Ausreifung ein erhöhtes Risiko für eine Überstimulation. Eine solche kann durch Punktion aller Follikel vor der Ovulation reduziert werden.
Wenn die oben empfohlene Dosierung und die Vorsichtsmassnahmen genau befolgt werden, wird das Risiko einer Überstimulation jedoch auf ein Minimum reduziert.
Die Patientin sollte vor Beginn ihrer Sterilitätsbehandlung mit Gonadotropinen darüber unterrichtet werden, dass bei einer solchen Behandlung ein erhöhtes Risiko von Mehrlingsschwangerschaften und Fehlgeburten besteht.
Es gibt jedoch keine Hinweise auf ein erhöhtes Risiko fetaler Missbildungen im Vergleich zu Neugeborenen aus Spontanschwangerschaften.
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