Dosierung/AnwendungÜbliche Dosierung
Dosierung und Behandlungsdauer bei Erwachsenen
Die Behandlungsdauer richtet sich nach der Schwere der Erkrankung sowie nach dem klinischen und bakteriologischen Verlauf.
Grundsätzlich sollte die Behandlung wenigstens 3 Tage über die Entfieberung bzw. das Verschwinden klinischer Symptome hinaus konsequent weiter durchgeführt werden.
Übliche Dosierung bei parenteraler Gabe in Einzel-/Tagesdosen
Indikationen
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Tagesdosis in mg
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Gesamtbehandlungsdauer (einschliesslich schnellstmöglichen Wechsels auf orale Behandlung)
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Infektionen der unteren Atemwege
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2× 400 mg bis 3× 400 mg
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7 bis 14 Tage
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Infektionen der oberen Atemwege
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Akute Exazerbation einer chronischen Sinusitis
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2× 400 mg bis 3× 400 mg
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7 bis 14 Tage
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Chronische eitrige Otitis media
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2× 400 mg bis 3× 400 mg
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7 bis 14 Tage
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Maligne externe Otitis
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3× 400 mg
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28 Tage bis zu 3 Monate
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Harnwegsinfektionen
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Komplizierte und unkomplizierte Pyelonephritis
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2× 400 mg bis 3× 400 mg
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7 bis 21 Tage, es kann unter einigen bestimmten Umständen über 21 Tage hinaus verlängert werden (wie Abszesse)
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Prostatitis
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2× 400 mg bis 3× 400 mg
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2 bis 4 Wochen (akut)
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Infektionen des Genitaltraktes
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Epididymoorchitis und entzündliche Erkrankungen des Beckens
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2× 400 mg bis 3× 400 mg
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mindestens 14 Tage
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Infektionen des Gastrointestinaltrakts und intraabdominale Infektionen
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Durch bakterielle Erreger einschliesslich Shigella spp. ausser Shigella dysenteriae Typ 1 verursachte Diarrhö und empirische Therapie der schweren Reisediarrhö
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2× 400 mg
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1 Tag
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Durch Shigella dysenteriae Typ 1 verursachte Diarrhö
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2× 400 mg
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5 Tage
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Durch Vibrio cholerae verursachte Diarrhö
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2× 400 mg
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3 Tage
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Typhus
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2× 400 mg
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7 Tage
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Durch Gram-negative Bakterien verursachte intraabdominale Infektionen
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2× 400 mg bis 3× 400 mg
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5 bis 14 Tage
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Infektionen der Haut und des Weichteilgewebes
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2× 400 mg bis 3× 400 mg
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7 bis 14 Tage
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Infektionen der Knochen und Gelenke
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2× 400 mg bis 3× 400 mg
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höchstens 3 Monate
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Neutropenische Patienten mit Fieber, wenn der Verdacht besteht, dass das Fieber durch eine bakterielle Infektion verursacht ist. Ciprofloxacin sollte gemäss offiziellen Empfehlungen mit geeigneten antibakteriellen Substanzen kombiniert werden.
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2× 400 mg bis 3× 400 mg
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Die Therapie sollte über den gesamten Zeitraum der Neutropenie fortgesetzt werden
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Obwohl die Wirksamkeit in klinischen Studien belegt ist, gilt Ciprofloxacin nicht als Mittel der ersten Wahl für die Behandlung von vermuteten oder diagnostizierten Pneumonien, welche durch Streptococcus pneumoniae verursacht sind.
Eine 60 Minuten dauernde Infusion mit 400 mg Ciprofloxacin, alle 8 Stunden, ist bezüglich der AUC gleichwertig einer oralen Gabe von 750 mg Ciprofloxacin alle 12 Stunden.
Dosierung und Behandlungsdauer bei Kindern und Jugendlichen
Indikationen
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Tagesdosis in mg
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Gesamtbehandlungsdauer (einschliesslich schnellstmöglichen Wechsels auf orale Behandlung)
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Zystische Fibrose bei Kindern und Jugendlichen (5–17 Jahre) mit akuten Infektionsschüben
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3× 10 mg/kg Körpergewicht mit einer maximalen Einzeldosis von 400 mg. Die Infusionsdauer beträgt 60 Minuten.
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10 bis 14 Tage
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Komplizierte Harnwegsinfektionen und Pyelonephritis
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3× 6 mg/kg Körpergewicht bis 3× 10 mg/kg Körpergewicht mit einer maximalen Einzeldosis von 400 mg
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10 bis 21 Tage
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Andere schwere Infektionen
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3× 10 mg/kg Körpergewicht mit einer maximalen Einzeldosis von 400 mg
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Entsprechend der Art der Infektionen
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Erfahrungen zur Dosierung bei Kindern mit eingeschränkter Nieren- bzw. Leberfunktion liegen nicht vor.
Dosierung und Behandlungsdauer bei Milzbrand
Erwachsene, Jugendliche und Kinder:
Die Behandlung sollte unverzüglich nach einer vermuteten oder bestätigten Inhalation von Milzbranderregern einsetzen und zunächst mit intravenösem Ciprofloxacin begonnen werden. Bei Kindern, Heranwachsenden und Schwangeren sollte nach Feststellung des Resistenzmusters des beteiligten Bacillus anthracis-Stammes die Möglichkeit einer Umstellung der Therapie auf (Amino-)Penicilline überprüft werden.
Therapeutische Wirksamkeit kann nach Anwendung folgender Dosierungen aufgrund der Empfindlichkeit der Erreger in vitro und der jeweils zu erwartenden Plasmaspiegel angenommen werden (siehe auch Rubrik «Eigenschaften/Wirkungen»).
Erwachsene
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2-mal täglich 400 mg
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Kinder/Jugendliche
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2-mal täglich 10 mg/kg Körpergewicht. Die maximale Einzeldosis bei Kindern sollte 400 mg nicht überschreiten (Maximale Tagesdosis: 800 mg Ciprofloxacin).
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Bei einer intravenös begonnenen Postexpositionsprophylaxe oder Behandlung nach Inhalation von Milzbranderregern kann nach klinischem Bild auf orale Weiterbehandlung umgestellt werden. Die Gesamtbehandlungsdauer (intravenös und oral) ist 60 Tage.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Erwachsene
Bei eingeschränkter Leberfunktion ist die Ciprofloxacin-Elimination nur wenig verändert, es ist keine Dosisanpassung erforderlich. Bei gleichzeitig eingeschränkter Leber- und Nierenfunktion ist die Dosierung dem Grad der Nierenfunktionseinschränkung anzupassen.
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Erwachsene
Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion
Ausmass der Nierenfunktionsstörung
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Maximale Tagesdosis
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Kreatinin-Clearance
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Serumkreatininwert
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30-60 ml/min/1,73 m²
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1,4-1,9 mg/100 ml (124-168 µmol/l)
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800 mg
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<30 ml/min/1,73 m²
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>2,0 mg/100 ml (177 µmol/l)
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400 mg
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Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion und Hämodialyse
Kreatinin-Clearance 30-60 ml/min/1,73 m2
Dosierung gemäss oben stehendem Schema.
Kreatinin-Clearance <30 ml/min/1,73 m2
Ciprofloxacin Fresenius i.v. soll an den Dialysetagen, nach der Dialyse, gegeben werden. Dabei ist die Dosierung wie in obiger Tabelle für Kreatinin–Clearance <30 ml/min/1,73 m² vorzunehmen.
Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion und kontinuierlicher ambulatorischer Peritonealdialyse
Ciprofloxacin Infusionslösung kann dem Dialysat (intraperitoneal) zugeführt werden: 50 mg Ciprofloxacin/Liter Dialysat 4-mal täglich (alle 6 Stunden).
Ältere Patienten
Ältere Patienten sollten die niedrigste mögliche Dosierung erhalten. Im Falle einer verminderten Nierenfunktion ist die Dosierung entsprechend anzupassen (vgl. spezielle Dosierungsanweisungen weiter oben).
Art der Anwendung
In schweren Fällen oder wenn der Patient nicht in der Lage ist Tabletten einzunehmen, empfiehlt es sich, die Therapie mit intravenös angewendetem Ciprofloxacin zu beginnen, bis der Wechsel zu einer oralen Einnahme (Ciprofloxacin-Präparat eines anderen Herstellers) möglich ist. Vergleiche Rubrik «Hinweise für die Handhabung».
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