Unerwünschte WirkungenZusammenfassung des Sicherheitsprofils
Unterstützende Sicherheitsdaten wurden in 33 klinischen Studien erhoben, in denen 1555 Patienten mit komplement-vermittelten Erkrankungen, einschliesslich PNH, aHUS, refraktärer gMG und NMOSD, mit Eculizumab behandelt wurden. Die häufigste Nebenwirkung war Kopfschmerz (trat am häufigsten in der Induktionsphase der Behandlung auf). Die schwerwiegendste Nebenwirkung war Meningokokken-Infektion.
Tabellarische Auflistung der Nebenwirkungen
Tabelle 1 enthält Nebenwirkungen aus Spontanberichten und abgeschlossenen klinischen Studien mit Eculizumab, einschliesslich Studien bei PNH, aHUS, refraktärer gMG und NMOSD. Sehr häufige (≥ 1/10), häufige (≥ 1/100, < 1/10), gelegentliche (≥ 1/1000, < 1/100) oder seltene (≥ 1/10.000, < 1/1.000) Nebenwirkungen von Eculizumab sind geordnet nach Organklassen und bevorzugter Bezeichnung aufgeführt. Die Nebenwirkungen sind innerhalb jeder Häufigkeitsgruppe nach abnehmender Schwere gelistet.
Die häufigsten Nebenwirkungen waren:
-Kopfschmerzen, Schwindelgefühl, Übelkeit und Fieber mit einer Häufigkeit von 5 % oder mehr in den klinischen Studien zur Behandlung der PNH. Kopfschmerzen waren in den meisten Fällen auf die erste Phase der Verabreichung von Soliris beschränkt.
-Leukopenie mit einer Häufigkeit von 10 % oder mehr in den klinischen Studien zur Behandlung des aHUS.
Tabelle 1: Nebenwirkungen, die bei Patienten aus den gesamten klinischen Studien mit Eculizumab, einschliesslich PNH, aHUS, refraktärer gMG und NMOSD, und seit der Markteinführung berichtet wurden
MedDRA Systemorgan-klassen
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Sehr häufig (≥ 1/10)
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Häufig (≥ 1/100, < 1/10)
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Gelegentlich (≥ 1/1000, < 1/100)
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Selten (≥ 1/10.000, < 1/1.000)
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Infektionen und parasitäre Erkrankungen
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Pneumonie, Infektion der oberen Atemwege, Bronchitis, Nasopharyngitis, Harnwegsinfektion, Lippenherpes
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Meningokokken- Infektionb, Sepsis, septischer Schock, Peritonitis, Infektion der unteren Atemwege, Pilzinfektion, Virusinfektion, Abszessa, Zellulitis, Grippe, gastrointestinale Infektion, Zystitis, Infektion, Sinusitis, Zahnfleischent-zündung
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Aspergillus-Infektionc, bakterielle Arthritisc, Gonokokken-Infektion des Urogenitaltrakts, Haemophilus-influenzae- Infektion, Impetigo
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Gutartige, bösartige und unspezifische Neubildungen (inklusive Zysten und Polypen)
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Malignes Melanom, Myelodysplastisches Syndrom
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Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
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Leukopenie, Anämie
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Thrombozytopenie, Lymphopenie
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Hämolyse*, abnormer Gerinnungsfaktor, Erythrozyten-Agglutination, Koagulopathie
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Erkrankungen des Immunsystems
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Anaphylaktische Reaktion, Hypersensitivität
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Endokrine Erkrankungen
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Morbus Basedow
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Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
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Appetitverlust
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Psychiatrische Erkrankungen
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Insomnie
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Angst, Depression, Stimmungsschwankungen, Schlafstörungen
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Abnorme Träume
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Erkrankungen des Nervensystems
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Kopfschmerzen
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Schwindelgefühl
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Parästhesie, Tremor, Veränderung der Geschmackswahrnehmung, Synkope
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Augenerkrankungen
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Verschwommenes Sehen
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Bindehautreizung
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Erkrankungen des Ohres und des Labyrinths
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Tinnitus, Vertigo
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Herzerkrankungen
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Palpitation
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Gefässerkrankungen
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Hypertonie
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Akzelerierte Hypertonie, Hypotonie, Hitzewallungen, Venenerkrankung
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Hämatom
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Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
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Oropharyngeale Schmerzen, Husten
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Dyspnoe, Nasenbluten, Halsreizung, verstopfte Nase, Rhinorrhoe
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Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
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Bauchschmerzen, Diarrhoe, Übelkeit, Erbrechen
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Obstipation, Dyspepsie, abdominales Spannungsgefühl
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Gastroösophageale Refluxkrankheit, schmerzendes Zahnfleisch
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Leber- und Gallenerkrankungen
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Ikterus
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Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
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Hautausschlag, Pruritus, Alopezie
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Urtikaria, Erythem, Petechien, Hyperhidrose, trockene Haut, Dermatitis
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Depigmentstörung der Haut
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Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
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Arthralgie, Myalgie, Schmerzen in Extremitäten
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Muskelkrämpfe, Knochenschmerzen, Rückenschmerzen, Nackenschmerzen
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Trismus, Gelenkschwellung
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Erkrankungen der Nieren und Harnwege
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Nierenschädigung, Dysurie, Hämaturie
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Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
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Spontanerektion
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Menstruations-störungen
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Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
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Fieber, Fatigue, grippeähnliche Erkrankung
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Ödeme, Thorax-Beschwerden, Asthenie, Schmerzen im Brustraum, Schmerzen an der Infusionsstelle, Schüttelfrost,
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Extravasat, Parästhesie an der Infusionsstelle, Wärmegefühl
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Untersuchungen
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Alanin-Aminotransferase erhöht, Aspartat-Aminotransferase erhöht, γ-Glutamyltransferase erhöht, Hämatokrit erniedrigt, Hämoglobin erniedrigt
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Coombs-Test positivc
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Verletzungen, Vergiftungen und durch Eingriffe bedingte Komplikationen
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Infusionsbedingte Reaktion
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Einbezogene Studien: Asthma (C07-002), aHUS (C08-002, C08-003, C10-003, C10-004), Dermatomyositis (C99-006), refraktäre gMG (C08-001, ECU-MG-301, ECU-MG-302, ECU-MG-303), Neuromyelitis-optica- Spektrumerkrankungen (ECU-NMO-301, ECU-NMO-302), IMG (C99-004, E99-004), PNH (C02-001, C04-001, C04-002, C06-002, C07-001, E02-001, E05-001, E07-001, M07-005, X03-001, X03-001A), Psoriasis (C99-007), RA (C01-004, C97-001, C99-001, E01-004, E99-001), STEC-HUS (C11-001), SLE (C97-002). MedDRA Version 24.1.
*Siehe Abschnitt «Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen»
a Abszess umfasst die folgende Gruppe von Preferred Terms (PTs): Abszess Gliedmasse, Kolonabszess, Nierenabszess, subkutaner Abszess, Zahnabszess, hepatosplenischer Abszess, perirektaler Abszess, Rektalabszess.
b = Meningokokkeninfektion umfasst die folgende Gruppe von „Preferred Terms“: Meningokokken-Infektion, Meningokokken-Sepsis, Meningokokken-Meningitis, Neisseria-Infektion
c = Seit der Markteinführung identifizierte Nebenwirkungen
Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen
Die schwerwiegendste unerwünschte Arzneimittel-Wirkung aller klinischen Studien war das Auftreten einer Meningokokken-Sepsis, welche eine häufige Form einer Meningokokkeninfektion bei Patienten ist, die mit Soliris behandelt werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Andere Fälle von Neisseria-Arten wurden berichtet, einschliesslich Sepsis durch Neisseria gonorrhoeae, Neisseria sicca/subflava, und unspezifizierten Neisseria spp.
Bei 2 % der PNH-Patienten wurden mit einem ELISA-Test, bei 3 % der aHUS-Patienten und 2 % der NMOSD-Patienten mit einem ECL-Test gegen Soliris gerichtete Antikörper nachgewiesen. In placebokontrollierten Studien bei refraktärer gMG wurden keine Antikörper gegen das Arzneimittel beobachtet. Wie bei allen Proteinen besteht ein Potenzial für Immunogenität.
Nach ausgesetzten oder verspäteten Soliris-Gaben in klinischen Studien zur Behandlung der PNH wurden Fälle von Hämolyse berichtet (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Nach ausgesetzten oder verspäteten Soliris-Gaben in klinischen Studien zur Behandlung des aHUS wurden Fälle von TMA berichtet (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Kinder und Jugendliche
Das in der pädiatrischen PNH-Studie M07-005 beobachtete Sicherheitsprofil bei 7 Kindern und Jugendlichen (Alter 11 bis unter 18 Jahre) mit PNH erschien vergleichbar mit dem Sicherheitsprofil bei Erwachsenen. Die häufigste Nebenwirkung bei Kindern und Jugendlichen war Kopfschmerz.
Bei Kindern mit aHUS (Patientenalter 2 Monate bis < 18 Jahre), die in den Studien C08-002, C08-003, C09-001r und C10-003 untersucht wurden, erscheint das beobachtete Sicherheitsprofil vergleichbar mit dem Sicherheitsprofil bei Erwachsenen mit aHUS.
Bei Kindern scheint das Sicherheitsprofil in den unterschiedlichen Alters-Untergruppen ähnlich zu sein.
Das in der pädiatrischen Studie ECU-MG-303 beobachtete Sicherheitsprofil bei Kindern und Jugendlichen (Alter 12 bis unter 18 Jahre) mit refraktärer gMG erschien vergleichbar mit dem Sicherheitsprofil bei Erwachsenen mit refraktärer gMG.
Soliris wurde nicht bei Kindern und Jugendlichen mit NMOSD untersucht.
Ältere Patienten
Es wurden insgesamt keine Unterschiede in Bezug auf die Sicherheit zwischen älteren (≥ 65 Jahre) und jüngeren (< 65 Jahre) Patienten mit refraktärer gMG berichtet (siehe «Eigenschaften/Wirkungen»).
Sicherheitsdaten aus anderen klinischen Studien
Unterstützende Sicherheitsdaten wurden in 12 abgeschlossenen klinischen Studien erhoben, in denen 934 Patienten, mit sechs anderen Erkrankungen als PNH, aHUS, refraktärer gMG oder NMOSD mit Eculizumab behandelt wurden. Bei einem ungeimpften Patienten mit idiopathischer membranöser Glomerulonephropathie trat eine Meningokokkenmeningitis auf. Die bei Patienten mit anderen Erkrankungen als PNH, aHUS, refraktärer gMG oder NMOSD gemeldeten Nebenwirkungen waren ähnlich denen bei Patienten mit PNH, aHUS, refraktärer gMG oder NMOSD (siehe Tabelle 1 oben). Aus diesen klinischen Studien gingen keine spezifischen Nebenwirkungen hervor.
Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
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