InteraktionenPharmakokinetische Interaktionen
Itraconazol ist ein starker Inhibitor des hepatischen Enzyms CYP3A4 sowie ein Inhibitor der Arzneistoff-Transporter p-Glykoprotein (P-gp) und BCRP (Breast Cancer Resistance Protein). Itraconazol ist ausserdem ein Substrat von CYP3A4. Aufgrund dieser Eigenschaften weist der Wirkstoff ein erhebliches lnteraktionspotential auf und es ist nicht möglich, sämtliche potenziellen lnteraktionspartner hier namentlich zu nennen. Bei gleichzeitiger Anwendung anderer Arzneimittel sollte daher grundsätzlich auch deren Fachinformation herangezogen werden, um sich über deren Metabolisierungswege und potenziellen Interaktionen sowie über daraus resultierende mögliche Risiken und eventuell erforderliche Dosisanpassungen (oder andere Massnahmen) zu informieren.
Dies gilt insbesondere bei Patienten mit multiplen Komedikationen sowie bei solchen mit gleichzeitiger Einschränkung der Leber- oder Nierenfunktion.
Einfluss von Itraconazol auf die Pharmakokinetik anderer Arzneimittel
Substrate von CYP3A4, p-Glykoprotein (P-gp) und/oder BCRP (Breast Cancer Resistance Protein)
Itraconazol und sein Hauptmetabolit Hydroxy-Itraconazol sind starke Inhibitoren von CYP3A4. Itraconazol ist ausserdem ein Inhibitor der Arzneistoff-Transporter P-gp und BCRP. Der Metabolismus von Arzneimitteln, welche unter Beteiligung von CYP3A4 metabolisiert werden, kann daher bei gleichzeitiger Anwendung zusammen mit Itraconazol erheblich verzögert sein. Dadurch können die Plasmakonzentrationen dieser Wirkstoffe erhöht und ihre erwünschten und unerwünschten Wirkungen verstärkt bzw. verlängert werden. Die daraus resultierenden Konsequenzen sind abhängig vom jeweiligen Wirkstoff und dessen therapeutischer Breite. Auch durch Inhibition der genannten Transporter kann es zu einer entsprechenden Erhöhung der Plasmakonzentrationen kommen.
Insbesondere weisen Substrate von CYP3A4 bzw. P-gp und/oder BCRP, welche das Potential haben, die QT-Dauer zu verlängern, bei gleichzeitiger Anwendung zusammen mit Itraconazol das Risiko ventrikulärer Tachyarrhythmien einschliesslich Torsades de Pointes auf. Die gleichzeitige Gabe von Itraconazol zusammen mit solchen Arzneimitteln kann daher kontraindiziert sein (siehe auch «Kontraindikationen»).
Zu beachten ist auch, dass im Falle von Arzneimitteln, bei welchen der Wirkstoff als Prodrug appliziert und unter wesentlicher Beteiligung von CYP3A4 in den aktiven Wirkstoff umgewandelt wird, die gleichzeitige Anwendung eines Enzyminhibitors wie Itraconazol zu einer klinisch relevanten Abnahme der Plasmakonzentrationen des aktiven Wirkstoffes und damit zu einer reduzierten Wirksamkeit führen kann. (Dies gilt z.B. für Carbamazepin.)
Nach Beendigung der Behandlung sinken die Plasmakonzentrationen von Itraconazol je nach Dosis und Dauer der Behandlung innerhalb von 7 bis 14 Tagen auf nahezu nicht nachweisbare Konzentrationen. In der Folge sinken auch die Plasmaspiegel der gleichzeitig verabreichten CYP3A4-Substrate allmählich ab. Bei gleichzeitiger Verabreichung von Substanzen mit engem therapeutischem Fenster (wie z.B. Ciclosporin) sollten deren Plasmaspiegel daher auch nach Absetzen von Itraconazol überwacht und ggf. die Dosis angepasst werden.
Bei Patienten mit Leberzirrhose oder bei Patienten, die zusätzlich weitere CYP3A4-Inhibitoren erhalten, kann der Rückgang der Plasmakonzentrationen noch langsamer verlaufen. Dies ist zu beachten bei Einleitung einer Therapie mit Arzneimitteln, deren Metabolismus durch Itraconazol beeinflusst wird.
Nachfolgend sind Beispiele für Arzneimittel gelistet, deren Metabolismus durch Itraconazol beeinflusst werden kann. Diese werden drei Kategorien von Empfehlungen zugeordnet («kontraindiziert», «nicht empfohlen» und «mit Vorsicht anwenden»), welche nachfolgend definiert sind.
Da die Auflistung keinen Anspruch auf Vollständigkeit erhebt, muss bei gleichzeitiger Anwendung anderer Arzneimittel grundsätzlich auch deren Fachinformation konsultiert werden.
-«Kontraindiziert»: Substrate von CYP3A4, P-gp und/oder BCRP mit potenziell schwerwiegenden und unter Umständen irreversiblen unerwünschten Wirkungen (wie z.B. Torsades de Pointes, Rhabdomyolyse, etc.). Das Arzneimittel darf unter keinen Umständen zusammen mit Itraconazol verabreicht werden (siehe «Kontraindikationen»).
Beispiele:
·Dabigatran
·Domperidone
·Dronedaron
·Ergotalkaloide (wie Dihydroergotamin und Methylergometrin)
·Felodipin
·Ivabradin
·Lercanidipin
·Methadon
·orales Midazolam
·Mobocertinib
·Quetiapin
·Ranolazin
·Sertindol
·Sildenafil in der Indikation der pulmonalarteriellen Hypertonie (PAH)
·Simvastatin
·Ticagrelor
·Triazolam
·Venetoclax bei Patienten mit chronischer lymphatischer Leukämie zu Beginn der Therapie und während der Aufdosierung
·Voclosporin.
-«Nicht empfohlen»: Substrate von CYP3A4, P-gp und/oder BCRP, bei denen erhöhte oder reduzierte Plasmakonzentrationen mit einem deutlich erhöhten Risiko für klinisch relevante unerwünschte Wirkungen einhergehen bzw. bei welchen eine reduzierte Wirksamkeit ein relevantes Risiko für den Patienten darstellt. Eine Anwendung des Arzneimittels während oder in den ersten 2 Wochen nach Absetzen der Behandlung mit Itraconazol sollte vermieden werden, sofern nicht der Nutzen die potenziell erhöhten Risiken überwiegt. Falls aufgrund fehlender Alternativen bzw. einer Unverträglichkeit gegenüber den alternativen Wirkstoffen eine gleichzeitige Verabreichung unvermeidbar ist, muss der Patient sorgfältig und engmaschig überwacht und ggf. die Dosierung des gleichzeitig verabreichten Arzneimittels angepasst werden. Für Wirkstoffe, für welche Zielkonzentrationen definiert sind, wird empfohlen, die Plasmakonzentrationen zu überwachen.
Beispiele:
·zahlreiche antineoplastische Wirkstoffe (z.B. Docetaxel, Entrectinib, Ibrutinib, Nilotinib, Talazoparib, Trabectedin, Venetoclax)
·bestimmte Immunsuppressiva (Everolimus, Sirolimus)
·Cumarine
·Edoxaban
·Fentanyl
·Riociguat
·Rivaroxaban
·Salmeterol
·Tadalafil in der Indikation PAH
·Vardenafil in der Indikation der erektilen Dysfunktion.
-«Mit Vorsicht anwenden»: Substrate von CYP3A4, P-gp und/oder BCRP, bei denen erhöhte oder reduzierte Plasmakonzentrationen ein klinisch relevantes Risiko darstellen können. Wird das Arzneimittel zusammen mit Itraconazol angewendet, so wird eine sorgfältige Überwachung empfohlen. Für Wirkstoffe, für welche Zielkonzentrationen definiert sind, wird empfohlen, die Plasmakonzentrationen zu überwachen. Ggf. muss die Dosierung des gleichzeitig verabreichten Arzneimittels angepasst werden.
Beispiele:
·verschiedene Immunsuppressiva (Ciclosporin, Tacrolimus, einige Glucocorticoide wie Methylprednisolon)
·zahlreiche antivirale Wirkstoffe
·einige antineoplastische Wirkstoffe (z.B. Geftinib, Imatinib, Ponatinib)
·Alfentanil
·Apixaban
·Aprepitant
·Aripiprazol
·Atorvastatin
·Digoxin
·Galantamin
·Haloperidol
·inhalative Steroide (Budesonid, Fluticason)
·Loperamid
·Repaglinid
·Venlafaxin
·Zopiclon.
Für andere, nicht genannte Wirkstoffe, welche ebenfalls unter wesentlicher Beteiligung von CYP3A4 metabolisiert werden bzw. an deren Pharmakokinetik die Transporter P-gp und/oder BCRP beteiligt sind, muss mit vergleichbaren Veränderungen der Exposition gerechnet werden.
Bei gleichzeitiger Anwendung antiviraler Kombinationen (HIV oder HCV) ist zu beachten, dass der Nettoeffekt der zu erwartenden Interaktion stark von den pharmakokinetischen Eigenschaften der enthaltenen Wirkstoffe (Enzym-Substrate, -Induktoren, -Inhibitoren) abhängig ist.
Insbesondere bei urologischen Arzneimitteln (z.B. Fesoterodin, Solifenacin) hängt die Art der Empfehlung davon ab, ob gleichzeitig eine Einschränkung der Leber- und oder Nierenfunktion vorliegt. Bei solchen Arzneimitteln muss daher zwingend deren Fachinformation konsultiert werden.
Für Arzneimittel, für welche spezifische Interaktionsstudien mit Itraconazol vorliegen, sind nachstehend die Ergebnisse im Detail aufgeführt.
So nicht anders angegeben, handelt es sich dabei jeweils um die Ratio der geometrischen oder arithmetischen Mittel mit 90%-Konfidenzintervall (KI; in Einzelfällen 95%-KI). Wo statt eines vollständigen KI nur ein einzelner Wert angegeben ist, stellt dieser die Standardabweichung oder die Obergrenze des KI dar. Wo kein Konfidenzintervall für die Ratio verfügbar ist, wird soweit möglich der Range der beobachteten Werte angegeben.
Wo keine Ratios aus dem geometrischen Mittel verfügbar sind, basieren die Pfeile für die zu erwartenden Veränderungen auf den sonstigen vorhandenen Informationen. Die Ratio wurde dabei wie folgt klassifiziert:
↑: Ratio <2; ↑↑: 2≤ Ratio <5; ↑↑↑: Ratio ≥5; ↓: Ratio >0.6; ↓↓: 0.2< Ratio ≤0.6; ↓↓↓: Ratio ≤0.2; ↔: keine relevante Veränderung
Gleichzeitig verabreichtes Arzneimittel
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Behandlungsschema
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Parameter Ratio Test/Referenz (90% oder 95% CI)
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Empfehlung
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Aliskiren
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Itraconazol p.o. 100 mg bid oder Placebo (Tage 1-5) + Aliskiren p.o. 150 mg Einmaldosis (Tag 3)
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Aliskiren Cmax: ↑↑↑ 5.81 (3.09-10.92)b AUC: ↑↑↑ 6.54 (4.36-9.81)
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Nicht empfohlen
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Aripiprazol
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Aripiprazol p.o. 3 mg Einmaldosis; Itraconazol p.o. 100 mg qd (für 21 Tage) + Aripiprazol p.o. 3 mg Einmaldosis (7 Tage nach Beginn der Itraconazol Verabreichung)
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Aripiprazol Cmax: ↑ 1.19 (0.19)a AUC: ↑ 1.48 (0.27)a
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Mit Vorsicht anwenden
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Atorvastatin
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Itraconazol p.o. 200 mg qd oder Placebo (Tage 1-4) + Atorvastatin p.o. 40 mg Einmaldosis (Tag 4)
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Atorvastatinsäure Cmax: ↔ 1.20 AUC: ↑↑ 3.3
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Mit Vorsicht anwenden
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Budesonid
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Itraconazol p.o. 200 mg qd oder Placebo (Tage 1-5) + Budesonid p.i. 1 mg ED (Tag 5)
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Budesonid Cmax: ↑ 1.65 (0.71-3.00)b AUC: ↑↑ 4.21 (1.75-9.80)b
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Mit Vorsicht anwenden
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Ciprofloxacin
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Ciprofloxacin p.o. 500 mg bid für 7 Tage; Itraconazol p.o. 200 mg bid für 7 Tage; Ciprofloxacin p.o. 500 mg bid + Itraconazol p.o. 200 mg bid für 7 Tage
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Ciprofloxacin Cmax: ↔ 0.94 AUC: ↔ 1.08 Itraconazol Cmax: ↑ 1.53 AUC: ↑ 1.82
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Mit Vorsicht anwenden
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Clarithromycin
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Itraconazol p.o. 200 mg qd (Tage 1-14); Clarithromycin p.o. 500 mg bid (Tage 24-57) + Itraconazol p.o. 200 mg qd (Tage 35-48)
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Itraconazol Cmax: ↑ 1.90 AUC: ↑ 1.92
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Mit Vorsicht anwenden
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Cobimetinib
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Cobimetinib p.o. 10 mg Einmaldosis alleine und mit Itraconazol p.o. 200 mg qd für 14 Tage
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Cobimetinib Cmax: ↑↑ 3.17 (2.68-3.74) AUC: ↑↑↑ 6.72 (5.64-8.02)
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Nicht empfohlen
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Dexamethason
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Itraconazol p.o. 200 mg qd oder Placebo (Tage 1-4) + Dexamethason p.o. 4.5 mg Einmaldosis (Tag 4)
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Dexamethason Cmax: ↑ 1.69 (1.15-2.35)b AUC: ↑↑ 3.73 (2.88-4.97)b
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Mit Vorsicht anwenden
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Itraconazol p.o. 200 mg qd oder Placebo (Tage 1-4) + Dexamethason i.v. 5 mg Einmaldosis (Tag 4)
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Dexamethason Cmax: ↔ 1.07 (0.80-1.33)b AUC: ↑↑ 3.28 (2.56-4.39)b
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Domperidon
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Itraconazol p.o. 200 mg qd oder Placebo (Tage 1-5) + Domperidon p.o. 20 mg Einmaldosis (Tag 5)
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Domperidon Cmax: ↑↑ 2.70 (2.28-3.22) AUC: ↑↑ 3.17 (2.55-3.94)
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Kontraindiziert
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Efavirenz
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Efavirenz p.o. 600 mg qd für 14 Tag (Tag 14); Efavirenz p.o. 600 mg qd + Itraconazol p.o. 200 mg bid für 14 Tage (Tag 28)
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Efavirenz Cmax: ↔ 0.940 (0.885-0.999) AUC: ↔ 0.979 (0.940-1.019)
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Nicht empfohlen
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Itraconazol p.o. 200 mg bid für 14 Tage (Tag 14); Itraconazol 200 mg bid + Efavirenz p.o. 600 mg qd für 14 Tage (Tag 28)
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Itraconazol Cmax: ↓ 0.627 (0.491-0.801) AUC: ↓ 0.611 (0.473-0.790) Hydroxyitraconazol Cmax: ↓ 0.646 (0.476-0.876) AUC: ↓ 0.626 (0.455-0.860)
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Entrectinib
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100 mg Entrectinib am Tag 1. Nach einem 9-tägigen Washout erhielten die Teilnehmer 200 mg Itraconazol pro Tag an den Tagen 10 bis 19 und eine Einzeldosis von 100 mg Entrectinib 1 Stunde nach der Itraconazol-Gabe am Tag 14.
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Entrectinib Cmax: ↑ 1.73 (1.37-2.18) AUC∞: ↑↑↑ 6.04 (4.54-8.04)
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Nicht empfohlen während und für 2 Wochen nach der Behandlung mit Itraconazol.
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Felodipin
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Itraconazol p.o. 200 mg qd oder Placebo (Tage 1-4) + Felodipin p.o. 5 mg Einmaldosis (Tag 4)
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Felodipin Cmax: ↑↑↑ 7.75 AUC: ↑↑↑ 6.34
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Kontraindiziert
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Fluticason
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Fluticason p.i. 1 mg bid für 14 Tage alleine (Gruppe A) oder mit Itraconazol (Gruppe B); Zu Beginn der Studie erhielten die Patienten in der Gruppe B bereits Itraconazol-Kapseln zu 100 mg zweimal täglich in Dosierungen, die für die angestrebten Hydroxyitraconazol-Talspiegel von 1000 ng/ml angepasst wurden.
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Fluticason Ctrough: ↑↑ 2.57
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Mit Vorsicht anwenden
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Gefitinib
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Gefitinib p.o. 250 mg Einmaldosis; Itraconazol p.o. 200 mg qd (Tage 1-12) + Gefitinib p.o. 250 mg Einmaldosis (Tag 4)
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Gefitinib Cmax: ↑ 1.51 AUC: ↑ 1.78 (1.97)c
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Mit Vorsicht anwenden
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Gefitinib p.o. 500 mg Einmaldosis; Itraconazol p.o. 200 mg qd (Tage 1-12) + Gefitinib p.o. 500 mg Einmaldosis (Tag 4)
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Gefitinib Cmax: ↑ 1.32 AUC: ↑ 1.61 (1.83)c
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Lumacaftor/ Ivacaftor
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Lumacaftor/Ivacaftor p.o. 200/250 mg bid für 15 Tage; Lumacaftor/Ivacaftor p.o. 200/250 mg bid + Itraconazol p.o. 200 mg qd für 7 Tage
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Lumacaftor Cmax: ↔ 0.9856 (0.9222-1.053) AUC: ↔ 0.9645 (0.9090-1.023) Ivacaftor Cmax: ↑↑ 3.643 (3.185-4.166) AUC: ↑↑ 4.295 (3.784-4.875)
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Nicht empfohlen
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Midazolam
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Itraconazol p.o. 200 mg qd (Tage 1-6) + Midazolam p.o. 7.5 mg Einmaldosis (Tag 1 und Tag 6)
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Midazolam Cmax: ↑↑ 2.50 AUC: ↑↑↑ 6.60
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Midazolam oral: Kontraindiziert
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Itraconazol p.o. 200 mg qd oder Placebo (Tage 1-4) + Midazolam p.o. 7.5 mg Einmaldosis (Tag 4)
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Midazolam Cmax: ↑↑ 3.40 AUC: ↑↑↑ 10.80
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Midazolam i.v.: Mit Vorsicht anwenden
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Mobocertinib
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orale Einzeldosis von Mobocertinib 20 mg an Tag 1. Itraconazol 200 mg einmal täglich an den Tagen 1-14 und orale Einzeldosis von Mobocertinib 20 mg an Tag 5.
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Mobocertinib Cmax: ↑↑ 3.83 (3.25-4.50) AUC∞: ↑↑↑ 8.43 (7.02-10.12)
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Kontraindiziert
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Nevirapin
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Nevirapin p.o. 200 mg qd für 7 Tage; Itraconazol p.o. 200 mg qd for 7 Tage; Nevirapin p.o. 200 mg qd + Itraconazol p.o. 200 mg qd für 7 Tage
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Itraconazol Cmax: ↓ 0.62 AUC: ↓↓ 0.38 Nevirapine Cmax: ↔ 1.05 (1.04-1.06) AUC: ↔ 1.05 (1.03-1.07)
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Nicht empfohlen
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Olaparib
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Olaparib p.o. 100 mg Einmaldosis (Tag 1); Itraconazol p.o. 200 mg qd (Tage 5-11) + Olaparib p.o. 100 mg Einmaldosis (Tag 9)
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Olaparib Cmax: ↑ 1.40 (1.30-2.10) AUC: ↑↑ 2.70 (2.40-2.90)
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Nicht empfohlen
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Oxybutynin
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Itraconazol p.o. 200 mg qd oder Placebo (Tage 1-4) + Oxybutynin p.o. 5 mg Einmaldosis (Tag 4)
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Oxybutynin Cmax: ↑ 1.89 AUC: ↑ 1.85 N-Desethyloxybutynin Cmax: ↔ 1.04 AUC: ↔ 1.09
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Mit Vorsicht anwenden
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Oxycodon
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Itraconazol p.o. 200 mg qd oder Placebo (Tage 1-5) + Oxycodon p.o. 10 mg/kg Einmaldosis (Tag 4) Itraconazol p.o. 200 mg qd oder Placebo (Tage 1-5) + Oxycodon i.v. 0.1 mg/kg Einmaldosis (Tag 4)
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Oxycodon Cmax: ↑ 1.45 (1.17-1.85)b AUC: ↑↑ 2.44 (1.51-3.38)b Oxycodon AUC: ↑ 1.51 (1.16-1.82)b
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Mit Vorsicht anwenden
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Phenytoin
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Itraconazol p.o. 200 mg Einmaldosis (Tag 1); Phenytoin p.o. 300 mg qd (Tage 8-25) + Itraconazol p.o. 200 mg Einmaldosis (Tag 22)
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Itraconazol Cmax: ↓↓↓ 0.172 AUC: ↓↓↓ 0.0699 Hydroxyitraconazol Cmax: ↓↓↓ 0.155 AUC: ↓↓↓ 0.0506
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Nicht empfohlen
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Phenytoin p.o. 300 mg Einmaldosis (Tag 1); Itraconazol p.o. 200 mg qd (Tage 8-25) + Phenytoin p.o. 300 mg Einmaldosis (Tag 22)
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Phenytoin Cmax: ↔ 1.00 AUC: ↔ 1.10
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Pemigatinib
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orale Einzeldosis von 4.5 mg Pemigatinib an Tag 1. 200 mg Itraconazol QD an den Tagen 4-7, gefolgt von einer Einzeldosis von 4.5 mg Pemigatinib und 200 mg Itraconazol an Tag 8. 200 mg Itraconazol QD an den Tagen 9-11.
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Pemigatinib Cmax: 1.17% (1.07-1.29%) AUClast: 1.91% (1.77-2.06%) AUC∞: 1.88% (1.75-2.03%)
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Nicht empfohlen
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Repaglinid
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Itraconazol p.o. 100 mg bid oder Placebo (Tage 1-3) + Repaglinid p.o. 0.25 mg Einmaldosis
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Repaglinid Cmax: ↑ 1.47 (0.96-3.53)b AUC: ↑ 1.41 (1.05-1.93)b
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Mit Vorsicht anwenden
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Rifabutin
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Itraconazol p.o. 200 mg qd für 14 Tage; Rifabutin p.o. 300 mg qd für 10 Tage gefolgt von Itraconazol und Rifabutin für 14 Tage
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Itraconazol Cmax: ↓↓ 0.29 AUC: ↓↓ 0.26
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Nicht empfohlen
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Rifampicin
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Itraconazol p.o. 200 mg Einmaldosis (Tag 1); Rifampicin 600 mg qd (Tage 2-15) + Itraconazol p.o. 200 mg Einmaldosis (Tag 15)
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Itraconazol Concentration: ↓↓↓ Typischerweise unter der Nachweisgrenze während der kombinierten Behandlung AUC: ↓↓↓ 0.12
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Nicht empfohlen
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Risperidon
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Risperidon p.o. 2-8 mg/Tag alleine (vorbehandelt während >2 Monate) und mit Itraconazol p.o. 200 mg qd für 7 Tage
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Risperidon Dose-normalized Cmin: ↑ 1.82 9-Hydroxyrisperidon Dose-normalized Cmin: ↑ 1.79
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Mit Vorsicht anwenden
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Simvastatin
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Itraconazol p.o. 200 mg qd oder Placebo (Tage 1-4) + Simvastatin 40 mg Einmaldosis (Tag 4)
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Simvastatin Cmax: ↑↑↑ 17 AUC: ↑↑↑ 19
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Kontraindiziert
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Vandetanib
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Vandetanib p.o. 300 mg Einmaldosis (Tag 1); Itraconazol p.o. 200 mg qd (Tage 1-28) + Vandetanib p.o. 300 mg Einmaldosis (Tag 4)
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Vandetanib Cmax: ↔ 0.96 (0.83-1.11) AUC: ↑ 1.09 (1.01-1.18)
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Mit Vorsicht anwenden
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Zopiclon
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Itraconazol p.o. 200 mg qd oder Placebo (Tage 1-4) + Zopiclon p.o. 7.5 mg Einmaldosis (Tag 4)
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Zopiclon Cmax: ↑ 1.3 AUC: ↑ 1.7
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Mit Vorsicht anwenden
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a Standardabweichung statt Konfidenzintervall
b Bereich statt Konfidenzintervall
c Oberer Grenzwert des Konfidenzintervalls
Interaktionen an der Plasmaproteinbindung
Itraconazol liess in vitro die Plasmaproteinbindung folgender Wirkstoffe unbeeinflusst: Cimetidin, Diazepam, Imipramin, Indometacin, Propranolol, Sulfamethazin, Tolbutamid.
Einfluss anderer Arzneimittel auf die Pharmakokinetik von Itraconazol
Der Metabolismus von Itraconazol kann beeinflusst werden durch gleichzeitige Anwendung von Induktoren oder Inhibitoren von CYP3A4 sowie von Arzneimitteln, welche ebenfalls durch CYP3A4 metabolisiert werden. Entsprechend kann die Wirksamkeit reduziert oder das Risiko für unerwünschte Wirkungen erhöht werden.
Es ist zu beachten, dass bei einigen Arzneimitteln, welche die Pharmakokinetik von Itraconazol beeinflussen können, umgekehrt auch deren Pharmakokinetik durch die gleichzeitige Gabe von Itraconazol beeinflusst werden kann. Siehe daher auch «Einfluss von Itraconazol auf die Pharmakokinetik anderer Arzneimittel».
CYP3A4-Induktoren
Interaktionsmechanismus: Beschleunigung des Metabolismus von Itraconazol. Eine Enzyminduktion kann dabei über bis zu 4 Wochen nach Absetzen des Induktors anhalten.
Klinische Auswirkungen: In klinischen Interaktionsstudien führte die gleichzeitige Gabe von Itraconazol zusammen mit starken CYP3A4-Induktoren zu einer Reduktion der Bioverfügbarkeit von Itraconazol und seines aktiven Metaboliten Hydroxy-Itraconazol um bis zu 90%, sodass die Wirksamkeit weitgehend reduziert sein kann.
Erforderliche Massnahmen: Die gleichzeitige Gabe von CYP3A4-Induktoren zusammen mit Itraconazol ab 2 Wochen vor und während der Behandlung mit Itraconazol wird nicht empfohlen. Ist eine gleichzeitige Anwendung unvermeidbar, sollte während der Komedikation der klinische Verlauf besonders sorgfältig überwacht und bei Hinweisen auf eine unzureichende Wirksamkeit eine alternative antimykotische Therapie gewählt werden. Falls ein potenzieller CYP3A4-Induktor innerhalb der letzten 2 Wochen verabreicht wurde, wird empfohlen, ein alternatives, nicht über CYP3A4 metabolisiertes Antimykotikum zu verwenden.
Beispiele für solche Wirkstoffe, deren Anwendung zusammen mit Itraconazol nicht empfohlen wird:
-Carbamazepin, Efavirenz, Isoniazid, Lumacaftor/Ivacaftor, Nevirapin, Phenobarbital (und möglicherweise auch andere Barbiturate), Phenytoin, Rifabutin und Rifampicin sowie Präparate, welche Johanniskraut (Hypericum perforatum) enthalten.
Moderate oder starke CYP3A4-Inhibitoren
Interaktionsmechanismus: Hemmung des Itraconazol-Metabolismus.
Klinische Auswirkungen: Die Bioverfügbarkeit von Itraconazol und seinem aktiven Hauptmetaboliten kann erhöht werden.
Erforderliche Massnahmen: Bei gleichzeitiger Anwendung starker oder moderater CYP3A4-Inhibitoren ist Vorsicht geboten. Patienten, bei welchen Itraconazol axapharm zusammen mit starken CYP3A4-Inhibitoren angewendet wird, müssen engmaschig auf Symptome verstärkter oder verlängerter pharmakologischer Wirkung von Itraconazol überwacht werden; gegebenenfalls muss die Itraconazol-Dosis reduziert werden. Eventuell sollten auch die Itraconazol Plasmakonzentrationen bestimmt werden.
Beispiele für solche Wirkstoffe, welche nur mit Vorsicht zusammen mit Itraconazol angewendet werden sollten:
starke CYP3A4-Inhibitoren: Clarithromycin, Cobicistat, Ritonavir, Darunavir (geboostert), Elvitegravir, Idelalisib;
moderate CYP3A4-Inhibitoren: Erythromycin, Ciprofloxacin, Diltiazem, Verapamil.
Beeinflussung der Itraconazol-Absorption
Interaktionsmechanismus: Reduktion der Itraconazol-Absorption bei reduzierter Magenazidität (siehe «Pharmakokinetik»).
Klinische Auswirkungen: Die Itraconazol-Absorption kann reduziert werden durch Arzneimittel, welche die Magenazidität verringern, wie säureneutralisierende Arzneimittel oder Säuresekretions-Hemmer.
Erforderliche Massnahmen: Arzneimittel, welche die Magenazidität reduzieren, sollten nur mit Vorsicht zusammen mit Itraconazol axapharm-Kapseln angewendet werden. Ggf. sollte die Einnahme zusammen mit einem säurehaltigen Getränk erfolgen (siehe «Dosierung/Anwendung» und «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Beispiele: Aluminiumhydroxid und andere Antacida, Ranitidin und andere H2- Rezeptorantagonisten, Protonenpumpeninhibitoren.
Pharmakodynamische Interaktionen
Bei gleichzeitiger Verabreichung von Itraconazol und Calciumkanalblockern ist wegen des erhöhten Risikos einer Herzinsuffizienz Vorsicht geboten. Zusätzlich zu möglichen pharmakokinetischen Interaktionen, bei welchen das metabolisierende Enzym CYP3A4 involviert ist, können Calciumkanalblocker einen negativ inotropen Effekt aufweisen, welcher jenen von Itraconazol verstärken kann.
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