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Fachinformation zu Rotarix liquid:GlaxoSmithKline AG
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Unerwünschte Wirkungen

Daten aus klinischen Studien
Bei der Klassifizierung der Häufigkeit der unerwünschten Wirkungen wurde folgende Konvention gewählt: «Sehr häufig» (≥1/10), «häufig» (< 1/10, ≥1/100), «gelegentlich» (< 1/100, ≥1/1000), «selten» (< 1/1000, ≥1/10'000), «sehr selten» (< 1/10'000).
Das unten beschriebene Sicherheitsprofil basiert auf Daten aus klinischen Studien, die entweder mit der lyophilisierten oder der flüssigen Formulierung von Rotarix durchgeführt wurden.
In insgesamt 23 klinischen Studien (inkl. 2 Phase III Studien Rota-023 und Rota-036) wurden ca. 106'000 Dosen Rotarix (lyophilisierte oder flüssige Formulierung) an etwa 51'000 Säuglinge verabreicht.
In insgesamt vier klinischen Studien wurden rund 3'800 Dosen Rotarix liquid an etwa 1'900 Säuglinge verabreicht. Diese Studien haben gezeigt, dass das Sicherheitsprofil der flüssigen Darreichungsform mit demjenigen der lyophilisierten Formulierung vergleichbar ist.
In drei placebokontrollierten klinischen Studien (Finnland N=250 (200 Probanden erhielten Rotarix), Indien N=363 (182 Probanden erhielten Rotarix) und Bangladesch N=294 (196 Probanden erhielten Rotarix)), in denen Rotarix alleine verabreicht wurde (die pädiatrischen Routineimpfungen wurden versetzt verabreicht), zeigten sich in Bezug auf Inzidenz und Schweregrad der abgefragten unerwünschten Ereignisse (während 8 Tage nach der Impfung erfasst; Diarrhö, Erbrechen, Appetitlosigkeit, Fieber, Reizbarkeit und Husten/laufende Nase) keine signifikanten Unterschiede zwischen der Gruppe, die Rotarix erhielt, und der Placebogruppe. Nach Verabreichung der zweiten Dosis wurde keine Zunahme der Inzidenz bzw. des Schweregrads dieser Ereignisse beobachtet.
In einer gepoolten Analyse von 17 placebokontrollierten klinischen Studien (inkl. 2 Phase III Studien Rota-023 und Rota-036) (Europa, Nordamerika, Lateinamerika, Asien, Afrika), darunter auch Studien, in denen Rotarix gleichzeitig mit den pädiatrischen Routineimpfungen verabreicht wurde (siehe «Interaktionen»), traten die folgenden unerwünschten Wirkungen (während 31 Tage nach der Impfung erfasst) auf, für die ein möglicher Zusammenhang mit der Impfung angenommen wurde.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Diarrhö.
Gelegentlich: Blähungen, Bauchschmerzen, Appetitverlust.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Gelegentlich: Dermatitis.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: Reizbarkeit.
Gelegentlich: Fieber.
Das Risiko einer Invagination wurde im Rahmen der gross angelegten klinischen Studie Rota-023 an insgesamt 63'225 Säuglingen in Finnland und Lateinamerika untersucht. Die Resultate der Studie zeigten, dass bei den überwiegend lateinamerikanischen Impflingen keine Evidenz für ein erhöhtes Risiko einer Invagination in der Rotarix-Gruppe vorliegt, verglichen mit der Placebo-Gruppe, siehe folgende Tabelle:

Invagination innerhalb 31 Tagen nach Verabreichung der:

Rotarix
n = 31'673

Placebo
n = 31'552

Relatives Risiko
(95% Konfidenz-Intervall)

ersten Impfdosis

1

2

0,50 (0,07; 3,80)

zweiten Impfdosis

5

5

0,99 (0,31; 3,21)

In der Phase III Studie Rota-036 (Europa) trat 1 Fall einer Invagination 8 Tage nach der 2. Dosis Rotarix auf.
Verträglichkeit bei Frühgeborenen
In einer klinischen Studie mit Frühgeborenen mit einem Gestationsalter zwischen 27 und 36 Wochen erhielten 670 Frühgeborene Rotarix und 339 Frühgeborene Placebo. Die erste Dosis wurde ab dem Alter von 6 Wochen nach der Geburt verabreicht. Schwere unerwünschte Ereignisse wurden bei 5,1% der mit Rotarix Behandelten im Vergleich zu 6,8% der Placebo-Empfänger beobachtet. In der Rotarix- und Placebo-Gruppe wurden abgefragte und nicht-abgefragte Beschwerden etwa gleichhäufig festgestellt. Es wurden keine Fälle von Invagination gemeldet.
Sicherheit bei Kindern mit einer HIV-Infektion (Humanes-Immundefizienz-Virus)
In einer klinischen Studie bekamen 100 Kinder mit HIV-Infektion Rotarix oder Placebo verabreicht. Das Sicherheits-Profil war in beiden Gruppen vergleichbar.
Unerwünschte Wirkungen nach Markteinführung
Sehr selten: schwerwiegende ITP.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Apnoe bei sehr unreifen Frühgeborenen (geboren vor der vollendeten 28. Schwangerschaftswoche) (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Selten: Blut im Stuhl (Hämatochezie); Gastroenteritis mit Impfvirus-Ausscheidung bei Kindern mit schwerem kombiniertem Immundefekt (SCID).
Sehr selten: Invagination (inkl. Todesfälle) (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und unten «Beschreibung von bestimmten unerwünschten Wirkungen – Invagination»).
Beschreibung ausgewählter Nebenwirkungen
Invagination
Die Mexico PASS Studie (Velàzquez 2012) untersuchte ca. 1,5 Millionen Kinder nach Impfung mit Rotarix im Zeitraum Januar 2008 bis Oktober 2010 und erfasste dabei insgesamt 701 Fälle von Invaginationen. Rotarix verursachte 7 Tage nach der 1. Dosis ein signifikant erhöhtes Risiko von 6,49fach (95%-CI 4,17-10,1) und 31 Tage nach der 1. Dosis ein signifikant erhöhtes Risiko von 1,75fach (95%-CI 1,24-2,48). Nach der 2. Dosis Rotarix wurde über 7 Tage mit 1,29 (95%-CI 0,80-2,11) und über 31 Tage mit 1,06 (95%-CI 0,75-1,48) kein signifikant erhöhtes Risiko beobachtet. Eine gepoolte Analyse von 5 Postmarketing-Sicherheitsstudien aus 4 verschiedenen Ländern einschliesslich der Mexico PASS Studie zeigte ein signifikant erhöhtes Risiko für Invagination nach Verabreichung von Rotarix, 7 Tage nach der 1. Dosis von 5,39 (95%-CI 3,92-7,41) und 7 Tage nach der 2. Dosis ein signifikant erhöhtes Risiko von 1,81 (95%-CI 1,31-2,49). In den USA und Australien wurden jährlich bis zu 6 zusätzliche Fälle von Invaginationen pro 100'000 Säuglinge beobachtet. In einer Publikation 2013 wurde für Australien eine jährliche Zunahme von absolut 14 zusätzlichen Invaginationen durch verschiedene Rotavirus-Impfstoffe bei Annahme einer 85%igen Durchimpfungsrate geschätzt. Schätzungen des relativen Risikos für die Schweiz liegen nicht vor. Bei der Beurteilung des Nutzens von Rotarix innerhalb der Schweiz muss beachtet werden, dass in der Schweiz zwischen 1995 und 2005 kein amtlich dokumentierter Fall einer Wildtyp Rotavirus Infektion mit Todesfolge aufgetreten ist. Der Schweizerische Impfplan 2014 hält fest, dass Rotavirus Infektionen in der Schweiz praktisch nie tödlich verlaufen.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

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