| Unerwünschte WirkungenDas Sicherheitsprofil von Voriconazol bei Erwachsenen wurde anhand gepoolter Daten einer Sicherheitsdatenbank mit über 2000 untersuchten Personen (davon 1603 Patienten in Therapiestudien) bewertet. Es handelt sich hierbei um eine heterogene Population aus Patienten mit malignen hämatologischen Erkrankungen, HIV-infizierten Patienten mit oesophagealer Candidose oder refraktären Pilzinfektionen, nicht neutropenischen Patienten mit Candidämie oder Aspergillose und gesunden Probanden.Nachfolgend werden die in Verbindung mit einer Behandlung mit Voriconazol beobachteten Ereignisse nach Organsystem und Häufigkeit aufgelistet, sofern ein Kausalzusammenhang als möglich erachtet wurde. Die am häufigsten gemeldeten unerwünschten Wirkungen waren Sehstörungen, Fieber, pathologische Leberwerte, Erbrechen und Diarrhoe. Alter, Geschlecht oder Ethnizität zeigten keinen klinisch relevanten Einfluss auf das Sicherheitsprofil.
 Definition der Häufigkeitskategorien: sehr häufig ≥1/10, häufig ≥1/100 und <1/10, gelegentlich ≥1/1000 und <1/100, selten ≥1/10'000 und <1/1000, nicht bekannt: basierend überwiegend auf Spontanmeldungen aus der Marktüberwachung, genaue Häufigkeit kann nicht abgeschätzt werden.
 Zusätzliche Informationen zu den schwerwiegendsten unerwünschten Wirkungen von Voriconazol finden sich unter Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen.
 Infektionen und parasitäre Erkrankungen
 Häufig: Sinusitis.
 Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
 Häufig: Agranulozytose, Anämie (einschliesslich makrozytärer, mikrozytärer, normozytärer, megaloblastischer, aplastischer), Thrombozytopenie, Panzytopenie, Leukopenie.
 Gelegentlich: Myelosuppression, Lymphadenopathie, Eosinophilie.
 Selten: Disseminierte intravasale Gerinnung.
 Erkrankungen des Immunsystems
 Gelegentlich: Überempfindlichkeitsreaktionen, Angioödem (z.B. Gesichtsödem, geschwollene Zunge).
 Selten: anaphylaktoide Reaktion.
 Endokrine Erkrankungen
 Gelegentlich: Nebennierenrindeninsuffizienz, Hypothyreose.
 Selten: Hyperthyreose.
 Stoffwechsel und Ernährungsstörungen
 Häufig: Hypokaliämie, Hypoglykämie, Hyponatriämie.
 Gelegentlich: erhöhtes Serumcholesterin.
 Psychiatrische Erkrankungen
 Häufig: Halluzinationen, Verwirrtheit, Depressionen, Ängstlichkeit, Unruhe.
 Erkrankungen des Nervensystems
 Sehr häufig: Kopfschmerzen (14.7%).
 Häufig: Schlaflosigkeit, Schwindel, Parästhesien, Tremor, Schläfrigkeit, muskulärer Hypertonus, Synkope.
 Gelegentlich: periphere Neuropathie, Dysgeusie, Hypästhesie, Enzephalopathie, Ataxie, Hirnödem, extrapyramidale Störungen.
 Selten: Krampfanfall, Guillain-Barré-Syndrom, hepatische Enzephalopathie, Nystagmus.
 Augenerkrankungen
 Sehr häufig: Sehstörungen (26.2%) (wie Verschwommensehen, Mouches volantes, Veränderungen des Farbsehens, Nachtblindheit, abnorme Lichterscheinungen (sog. Photopsie), Oszillopsie, verminderte Sehschärfe, Skotome), Photophobie.
 Häufig: Retinablutungen.
 Gelegentlich: Diplopie, Papillenödem, Skleritis, Blepharitis, okulogyre Krisen, Atrophie oder andere Erkrankungen des n. opticus.
 Selten: Hornhauttrübungen.
 Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
 Gelegentlich: Tinnitus, Hypakusis.
 Herzerkrankungen
 Häufig: Tachykardie, Bradykardie, supraventrikuläre Arrhythmie.
 Gelegentlich: supraventrikuläre Tachykardie, ventrikuläre Extrasystolen, ventrikuläre Tachykardie, QT-Verlängerung, Kammerflimmern.
 Selten: kompletter AV-Block, Überleitungsstörungen, Knotenrhythmus, Torsade de pointes.
 Gefässerkrankungen
 Häufig: Hypotonie, (Thrombo-)Phlebitis.
 Gelegentlich: Lymphangitis.
 Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
 Häufig: Lungenödem, Respiratory Distress-Syndrom.
 Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
 Sehr häufig: Erbrechen (19%), Diarrhoe (18.2%), Übelkeit (17.4%), Bauchschmerzen (13.8%).
 Häufig: Obstipation, Dyspepsie, Gingivitis, Cheilitis.
 Gelegentlich: Glossitis, Gastroenteritis, Duodenitis, pseudomembranöse Colitis, Pankreatitis, Peritonitis.
 Erkrankungen der Leber und Gallenblase
 Sehr häufig: anormale Leberfunktionstests (25.2%) (wie ASAT, ALAT, alkalische Phosphatase, GGT, LDH, Bilirubin).
 Häufig: Ikterus (einschliesslich cholestatischem Ikterus), Hepatitis.
 Gelegentlich: Hepatomegalie, Cholecystitis, Leberversagen, Cholelithiasis.
 Nicht bekannt: Lebernekrose.
 Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
 Sehr häufig: Hautausschlag (12.3%).
 Häufig: Pruritus, exfoliative Dermatitis, Alopezie, maculopapulöses Exanthem.
 Gelegentlich: Photosensitivität, Purpura, Urtikaria, Ekzem, Stevens-Johnson-Syndrom.
 Selten: Arzneimittelexanthem, Erythema multiforme, toxische epidermale Nekrolyse, Pseudoporphyrie, Psoriasis.
 Nicht bekannt: Plattenepithelkarzinome der Haut, insbesondere bei Patienten unter starker Immunsuppression (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»), kutaner Lupus erythematodes.
 Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
 Häufig: Rückenschmerzen.
 Gelegentlich: Arthritis.
 Nicht bekannt: Periostitis.
 Erkrankungen der Nieren und Harnwege
 Häufig: Akutes Nierenversagen, erhöhtes Serumkreatinin, Hämaturie.
 Gelegentlich: Erhöhter Serumharnstoff, Proteinurie, Nephritis, Nierentubulusnekrose.
 Allgemeine Störungen
 Sehr häufig: Fieber (26.2%), periphere Ödeme (16.9%).
 Häufig: Schüttelfrost, Brustschmerzen, Asthenie.
 Gelegentlich: grippeähnliche Erkrankung.
 Pädiatrie
 Die Sicherheit von Voriconazol wurde an insgesamt 288 pädiatrischen Patienten (darunter 169 Kinder im Alter von 2 bis <12 Jahren sowie 119 Jugendliche im Alter von 12 bis <18 Jahren) untersucht, welche Voriconazol entweder zur Therapie (n=105) oder zur Prophylaxe (n=183) manifester Pilzinfektionen erhielten. Darüber hinaus liegen Daten von insgesamt 158 Kindern im Alter von 2 bis <12 Jahren vor, welche im Rahmen von Compassionate Use-Programmen mit Voriconazol behandelt wurden. Das Sicherheitsprofil bei den pädiatrischen Patienten war dabei insgesamt jenem bei Erwachsenen vergleichbar.
 Aus der Marktbeobachtung liegen Berichte vor, welche auf ein häufigeres Auftreten unerwünschter Wirkungen an der Haut in der pädiatrischen Population gegenüber Erwachsenen hindeuten. Ausserdem wurden bei Kindern im Vergleich zu Erwachsenen häufiger erhöhte Leberenzyme als unerwünschte Wirkung gemeldet (14.2% erhöhte Transaminasen bei Kindern gegenüber 5.3% bei Erwachsenen).
 
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