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Doxazosin-CIMEX, Retardtabletten
Acino Pharma AG

Zusammensetzung

Wirkstoffe
Doxazosin als Doxazosinmesilat.
Hilfsstoffe
Polyethylenoxid, mikrokristalline Cellulose, Povidon K29-32, hochdisperses Siliciumdioxid, allrac-Alpha-Tocopherol, Butylhydroxytoluol (E321), Natriumstearylfumarat entsprechend 0.1 mg Natrium (4 mg/8 mg Retardtabletten).
Überzug
Methacrylsäure-Ethylacrylat-Copolymer (1:1), Siliciumdioxid-Hydrat, Macrogol 1450, Titandioxid (E171)

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Essentielle Hypertonie leichten und mässigen Grades.

Dosierung/Anwendung

Übliche Dosierung
Die Mehrheit der Patienten ist mit 4 mg einmal täglich eingestellt. Die volle Wirksamkeit stellt sich nach bis zu 4-wöchiger Therapie ein.
Abhängig vom Ansprechen des Patienten kann die Dosierung bis auf 8 mg einmal täglich erhöht werden. Die maximale empfohlene Dosierung beträgt 8 mg pro Tag.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen».
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Da die Pharmakokinetik von Doxazosin durch eine Niereninsuffizienz nicht beeinflusst wird und da keine Beobachtungen vorliegen, dass Doxazosin eine bestehende Niereninsuffizienz verschlechtert, kann Doxazosin-CIMEX bei diesen Patienten in der üblichen Dosis verabreicht werden.
Ältere Patienten
Die übliche Dosierung für Erwachsene wird empfohlen.
Kinder und Jugendliche
Sicherheit und Wirksamkeit von Doxazosin wurden bei Kindern und Jugendlichen nicht untersucht.
Art der Anwendung
Die Patienten sollen darüber informiert werden, dass Doxazosin-CIMEX Retardtabletten mit einer genügenden Menge Flüssigkeit ganz geschluckt werden sollen. Die Retardtabletten dürfen nicht gekaut, geteilt und zerstossen werden.

Kontraindikationen

Doxazosin-CIMEX ist kontraindiziert bei
−bekannter Überempfindlichkeit auf Chinazoline (z.B. Doxazosin) oder andere Inhaltsstoffe gemäss Zusammensetzung;
−gastrointestinalen Verschlusskrankheiten, Oesophagusverschluss oder jeder Erkrankung mit verkleinertem Lumen des Gastrointestinaltrakts in der Anamnese (siehe auch «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Der Wirkstoff in Doxazosin-CIMEX Retardtabletten ist in einer nicht absorbierbaren Hülle enthalten, die zur langsamen Freisetzung dient. Wenn dieser Vorgang abgeschlossen ist, wird die «leere» Tablette/Hülle aus dem Körper ausgeschieden. Die Patienten sollen informiert werden, dass sie nicht besorgt sein müssen, wenn sie im Stuhl eine solche Hülle beobachten.
Blutdruckabfall bei Lagewechsel/Bewusstseinsverlust (Synkope)
Im Zusammenhang mit den alpha-blockierenden Eigenschaften von Doxazosin kann es, speziell am Anfang der Therapie, bei Lagewechsel zu einem Blutdruckabfall kommen, der sich in Form von Schwindel und Schwächegefühl oder selten als Bewusstseinsverlust (Synkope) manifestiert. Es entspricht daher einem umsichtigen ärztlichen Handeln, den Blutdruck zu Beginn der Therapie zu beobachten, um das Risiko von Blutdruckabfällen bei Lagewechsel zu minimieren. Der Patient sollte angewiesen werden, zu Beginn der Doxazosin-Therapie Situationen zu meiden, bei denen Schwindel und Schwächegefühl zu einem Verletzungsrisiko führen könnten.
Anwendung bei Patienten mit akuten Herzbeschwerden
Wie bei allen anderen vasodilatatorisch wirkenden Antihypertonika ohnehin üblich, sollte Doxazosin bei Patienten mit folgenden akuten Herzbeschwerden vorsichtig eingesetzt werden:
−Lungenödem durch Aorten- oder Mitralklappenstenose;
−High-Output-Herzinsuffizienz;
−Rechtsherzinsuffizienz durch Lungenembolie oder Herzbeutelerguss;
−Linksherzinsuffizienz mit niedrigem Füllungsdruck.
Bei Patienten mit Herzinsuffizienz sollte eine regelmässige Kontrolle der Herzfunktion erfolgen.
Leberinsuffizienz
Wie alle Arzneimittel, welche vollständig durch die Leber metabolisiert werden, soll Doxazosin an Patienten mit Leberfunktionsstörungen nur mit Vorsicht verabreicht werden (siehe «Kinetik spezieller Patientengruppen»). Da nur limitierte Daten für Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz vorhanden sind, wird die Anwendung bei diesen Patienten nicht empfohlen.
Phosphodiesterase-Typ-5 (PDE5)-Inhibitoren
Bei der gleichzeitigen Einnahme von Doxazosin und einem PDE5-Inhibitor (z.B. Sildenafil, Tadalafil, Vardenafil) ist Vorsicht geboten, da die gleichzeitige Einnahme bei einigen Patienten zu einer symptomatischen Hypotonie führen kann. Mit Doxazosin-CIMEX wurden keine Studien durchgeführt.
Gastrointestinale Erkrankungen
Wie bei anderen Arzneimitteln in nichtdeformierbaren galenischen Formen (z.B. nichtabsorbierbare Tablettenhüllen) sind Doxazosin Retardtabletten mit Vorsicht anzuwenden, speziell bei Patienten mit gastrointestinalen Erkrankungen (auch in der Vorgeschichte) wie z.B. verminderte Darmmotilität, gastrointestinale Obstruktion oder gastrointestinale Verengungen.
Im Zusammenhang mit der Einnahme von Doxazosin Retardtabletten wurde über Fälle von gastrointestinaler Obstruktion berichtet (siehe «Unerwünschte Wirkungen»).
Anwendung bei Patienten bei Katarakt-Operationen
Das intraoperative Floppy-Iris-Syndrom (IFIS) wurde bei Katarakt-Operationen bei einigen Patienten beobachtet, welche mit alpha-1-Adrenorezeptor-Antagonisten behandelt werden oder kürzlich behandelt wurden. Da IFIS das Risiko für Komplikationen während der Operation erhöhen kann, sollte die gleichzeitige oder kürzlich erfolgte Anwendung von alpha-1-Adrenorezeptor-Antagonisten dem operierenden Augenarzt vorgängig mitgeteilt werden.
Priapismus
Nach Anwendung von Alpha-1-Hemmern, einschliesslich Doxazosin, wurde nach Markteinführung über Fälle von übermässig lang andauernden Erektionen und Priapismus berichtet. Bei Erektionen, die länger als 4 h andauern, sollen sich Patienten unverzüglich in ärztliche Behandlung begeben. Wird Priapismus nicht sofort behandelt, kann dies zur Schädigung des Penisgewebes und irreparabler Impotenz führen.
Hilfsstoffe von besonderem Interesse
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol Natrium (23 mg) pro Retardtablette, d.h. es ist nahezu „natriumfrei“.

Interaktionen

PDE5-Inhibitoren
Die gleichzeitige Einnahme von Doxazosin und einem PDE5-Inhibitor (Sildenafil, Tadalafil, Vardenafil) kann bei einigen Patienten zu einer symptomatischen Hypotonie führen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Mit Doxazosin wurden keine Studien durchgeführt.
CYP3A4-Inhibitoren
In-vitro-Studien deuten darauf hin, dass Doxazosin ein Substrat von CYP3A4 ist. Bei gleichzeitiger Anwendung von Doxazosin mit starken CYP3A4-Inhibitoren wie z.B. Clarithromycin, Indinavir, Itraconazol, Ritonavir, Saquinavir oder Voriconazol ist daher Vorsicht geboten (siehe «Pharmakokinetik»).
Andere Interaktionen
Doxazosin verstärkt die blutdrucksenkende Wirkung von Beta-Blockern, Diuretika, Calcium-Antagonisten und ACE-Hemmern.
Es liegen nur beschränkte Daten über den Einfluss auf Arzneimittel vor, welche den Lebermetabolismus beeinflussen (z.B. Cimetidin).
Aus invitro-Studien mit menschlichem Plasma geht hervor, dass Doxazosin keinen Effekt auf die Proteinbindung von Digoxin, Phenytoin, Warfarin oder Indometacin hat.
Gemäss klinischer Erfahrung treten bei gleichzeitiger Einnahme von Doxazosin und Thiazid-Diuretika, Furosemid, Beta-Blockern, nichtsteroidalen Entzündungshemmern, Antibiotika, oralen Antidiabetika, Urikosurika oder Antikoagulantien unerwünschte Arzneimittelinteraktionen nicht häufiger auf.

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft
Reproduktionsstudien bei Tieren zeigten keinen teratogenen Effekt von Doxazosin.
Eine reduzierte Überlebensrate der Föten wurde bei Kaninchen beobachtet (siehe «Präklinische Daten»). Da keine kontrollierten Studien mit schwangeren Frauen vorliegen, ist die Unbedenklichkeit von Doxazosin während der Schwangerschaft nicht nachgewiesen. Folglich soll Doxazosin während der Schwangerschaft nicht angewendet werden, es sei denn, dies ist eindeutig notwendig.
Stillzeit
Es hat sich gezeigt, dass der Übertritt von Doxazosin in die Muttermilch sehr gering ist (relative Dosis unter 1%), dennoch sind nur limitiert Daten vom Menschen vorhanden. Ein Risiko für Neugeborene oder Säuglinge kann nicht ausgeschlossen werden. Es muss eine Entscheidung darüber getroffen werden, ob das Stillen zu unterbrechen ist oder ob auf die Behandlung mit Doxazosin verzichtet werden soll. Dabei ist sowohl der Nutzen des Stillens für das Kind als auch der Nutzen der Therapie für die Frau zu berücksichtigen.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Die Fähigkeit zur Ausübung von Aktivitäten wie das Bedienen von Maschinen oder das Lenken von Fahrzeugen kann eingeschränkt sein, insbesondere zu Beginn der Behandlung mit Doxazosin, da u.a. Kopfschmerzen, Schwindel oder Übelkeit beobachtet wurden.

Unerwünschte Wirkungen

Die am häufigsten gemeldeten unerwünschten Wirkungen sind Kopfschmerzen und Schwindel.
Folgende unerwünschte Wirkungen wurden unabhängig von der Kausalität in placebo-kontrollierten klinischen Studien mit Doxazosin bzw. nach Markteinführung beobachtet oder sind von klinischem Interesse. Die unerwünschten Wirkungen sind gegliedert nach Organklasse und Häufigkeit. Häufigkeiten sind folgendermassen definiert: häufig (≥1/100, <1/10); gelegentlich (≥1/1000, <1/100).
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
Gelegentlich: Atemwegsinfektion, Harnwegsinfektion.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Es wurde berichtet über Leukopenie und Thrombozytopenie.
Erkrankungen des Immunsystems
Gelegentlich: Allergische Reaktionen.
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Gelegentlich: Gicht.
Es wurde zudem berichtet über Anorexie.
Psychiatrische Erkrankungen
Gelegentlich: Depression, Schlaflosigkeit.
Es wurde zudem berichtet über Ängstlichkeit, Nervosität und Agitation.
Erkrankungen des Nervensystems
Häufig: Kopfschmerzen, Schwindel.
Gelegentlich: Schläfrigkeit.
Es wurde zudem berichtet über Parästhesie, lageabhängigen Schwindel, Hypästhesie, Synkope, Tremor und cerebrovaskuläre Zwischenfälle (Schlaganfall, Hirndurchblutungsstörungen).
Augenerkrankungen
Gelegentlich: Konjunktivitis.
Es wurde zudem berichtet über verschwommenes Sehen und intraoperatives Floppy-Iris-Syndrom (IFIS), siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen».
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
Häufig: Vertigo.
Gelegentlich: Tinnitus.
Herzerkrankungen
Häufig: Palpitation, Tachykardia.
Gelegentlich: Angina pectoris.
Es wurde zudem berichtet über Myokardinfarkt, Arrhythmien und Bradykardie.
Gefässerkrankungen
Häufig: Orthostatische Hypotonie.
Es wurde zudem berichtet über Hypotonie und Gesichtsröte.
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
Häufig: Bronchitis, Husten.
Gelegentlich: Dyspnoe, Epistaxis, Sinusitis, Rhinitis, Pharyngitis.
Es wurde zudem berichtet über Verschlechterung eines vorbestehenden Bronchospasmus.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Häufig: Bauchschmerzen, Übelkeit, Mundtrockenheit.
Gelegentlich: Dyspepsie, Gastroenteritis, Diarrhoe, duodenale Ulcusblutung, Gastritis, Glossitis, Flatulenz.
Es wurde zudem berichtet über Obstipation und gastrointestinale Obstruktion.
Leber- und Gallenerkrankungen
Es wurde berichtet über Cholestase, Hepatitis, Gelbsucht und abnorme Leberfunktionstests.
Erkrankungen der Haut und des Unterhautzellgewebes
Häufig: Pruritus.
Gelegentlich: Ausschlag, Schwitzen.
Es wurde zudem berichtet über Alopezie, Purpura und Urtikaria.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Häufig: Rückenschmerzen, Myalgie.
Gelegentlich: Tenosynovitis, Arthralgie.
Es wurde zudem berichtet über Muskelkrämpfe und Muskelschwäche.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege
Häufig: Zystitis, Harninkontinenz.
Gelegentlich: Dysurie.
Es wurde zudem berichtet über Polyurie, Hämaturie, Miktionsbeschwerden, Harndrang und Nykturie.
Erkrankungen der Geschlechtsorgane und der Brustdrüse
Es wurde berichtet über Gynäkomastie, Impotenz, Priapismus und retrograde Ejakulation.
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Häufig: Schwäche, periphere Ödeme, Brustschmerzen.
Es wurde zudem berichtet über Müdigkeit, Unwohlsein, Schmerzen und Gewichtszunahme.
Die folgenden zusätzlichen unerwünschten Wirkungen wurden mit normal freisetzenden Doxazosin-Tabletten mit einmal täglicher Verabreichung von 1–16 mg beobachtet: Erhöhter Muskeltonus (Fingersteifigkeit), Erbrechen, Arthritis, periphere Ischämie, Ataxie, Bewegungsstörungen, Lymphadenopathie und Polyurie.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Führt eine Überdosierung zur Hypotonie, sollte der Patient sofort niedergelegt und in Kopftieflage gebracht werden. Weitere unterstützende Massnahmen sollen der individuellen Symptomatik entsprechend durchgeführt werden. Aufgrund der hohen Proteinbindung von Doxazosin ist eine Dialyse nicht angezeigt.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
C02CA04
Wirkungsmechanismus
Die Verabreichung von Doxazosin an Hypertoniker bewirkt aufgrund der Senkung des systemischen Gefässwiderstandes eine klinisch signifikante Blutdruckreduktion. Doxazosin wirkt durch die selektive und kompetitive Blockade der postsynaptischen alpha-1-Adrenorezeptoren gefässdilatierend. Die einmalige tägliche Verabreichung gewährleistet eine klinisch signifikante Blutdrucksenkung über 24 h.
Die Mehrheit der Patienten kann mit der Initialdosis von 4 mg Doxazosin kontrolliert werden. Bei Hypertonikern senkt Doxazosin den Blutdruck im gleichen Masse sowohl im Sitzen als auch im Stehen.
Bei Langzeittherapie wurde eine konstante Ansprechrate beobachtet.
Es konnte gezeigt werden, dass sich unter Doxazosin die linksventrikuläre Hypertrophie zurückbildet, die Thrombozytenaggregation gehemmt wird und die Wirkung des Gewebe-Plasminogens gesteigert wird.
Resultate aus klinischen Studien weisen zusätzlich darauf hin, dass Doxazosin die Insulinsensitivität bei hypertensiven, leicht diabetischen Patienten signifikant verbessert.
Pharmakodynamik
Siehe «Wirkungsmechanismus»
Klinische Wirksamkeit
Klinische Studien bei mehrheitlich normocholesterinämischen Patienten haben gezeigt, dass Doxazosin einen günstigen Einfluss auf die Blutlipide ausübt, mittels einer leichten aber signifikanten Erhöhung des HDL-Gesamt-Cholesterin-Quotienten und einer leichten aber signifikanten Senkung des LDL- und Gesamt-Cholesterins. Die klinische Bedeutung dieser Resultate ist unklar.
Es hat sich gezeigt, dass Doxazosin bei essentiellen Hypertonikern keine unerwünschten Wirkungen auf den Metabolismus von Blutglucose und Harnsäure nach sich zieht und sich zur Behandlung bei Patienten mit gutartiger Prostatahyperplasie eignet.
In einer vergleichenden kontrollierten klinischen Studie an Hypertonikern zeigte sich, dass die Behandlung mit Doxazosin mit einer nicht-signifikanten Verbesserung der erektilen Dysfunktion einherging (bei 7 von 8 Patienten). Zusätzlich berichteten die Patienten, welche Doxazosin erhielten, über weniger neue Fälle von erektiler Dysfunktion als die Patienten, welche andere Antihypertensiva erhielten.
In einer invitro-Studie konnten die antioxidativen Eigenschaften der 6'- und 7'-Hydoxy-Metaboliten von Doxazosin in einer Konzentration von 5 μmol/l gezeigt werden.
Über die Wirksamkeit von Doxazosin bei älteren Patienten sind seit Markteinführung nur limitierte publizierte Daten vorhanden.

Pharmakokinetik

Absorption
Nach oraler Verabreichung von therapeutischen Dosen wird Doxazosin-CIMEX (Tabletten mit modifizierter Wirkstofffreisetzung) gut resorbiert. Maximale Blutspiegel werden etwa 8 bis 9 h nach der Einnahme von Doxazosin-CIMEX Retardtabletten erreicht. Die maximalen Plasmakonzentrationen bei gleicher Dosierung betragen bei Doxazosin-CIMEX etwa ein Drittel derjenigen von Doxazosin-Tabletten mit normaler Wirkstofffreisetzung. Die minimalen Spiegel nach 24 h sind jedoch etwa gleich. Die pharmakokinetischen Charakteristika von Doxazosin-CIMEX führen zu einem ausgeglichenen Plasmaprofil.
Die Bioverfügbarkeit von Tabletten mit normaler Wirkstofffreisetzung beträgt etwa 65%. Nach sieben Tagen mit täglicher Einnahme von 4 oder 8 mg Doxazosin wird der Steady-state erreicht.
Distribution
Das Verteilungsvolumen von Doxazosin beträgt 0,97 l/kg. Die Bindung an Plasma-Proteine beträgt 98%. Doxazosin durchdringt die Plazenta-Schranke. Studien bei säugenden Ratten haben gezeigt, dass Doxazosin in die Milch der Tiere übergeht. Es ist indessen nicht bekannt, ob Doxazosin in die menschliche Muttermilch übergeht.
Metabolismus
In der Leber unterliegt Doxazosin einer intensiven Biotransformation. Der Metabolismus erfolgt hauptsächlich durch O-Demethylierung des Chinazolins oder Hydroxylierung des Benzodioxans. Die so entstehenden Metaboliten (ca. 65%) werden hauptsächlich mit den Faeces ausgeschieden.
Elimination
In-vitro-Studien deuten auf eine hauptsächliche Ausscheidung über CYP3A4 hin. In geringerem Masse sind jedoch auch CYP2D6 sowie CYP2C9 beteiligt.
Die Plasmaausscheidung ist biphasisch, mit einer terminalen Eliminationshalbwertszeit von 22 h, welche eine einmal tägliche Verabreichung gestattet. Weniger als 5% der verabreichten Dosis werden renal unverändert ausgeschieden.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Leberfunktionsstörungen
Über die Anwendung von Doxazosin bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen und über dessen Einfluss auf Arzneimittel, welche bekannterweise auf den Lebermetabolismus einwirken (z.B. Cimetidin), liegen Daten nur in beschränktem Umfang vor. In einer klinischen Studie bei 12 Patienten mit mässiger Leberfunktionsstörung führte die einmalige, orale Verabreichung von Doxazosin zu einer Zunahme der AUC um 43% und zu einer Abnahme der scheinbaren totalen Clearance [ml/min/kg KG] von Doxazosin um 40%. Wie alle Arzneimittel, welche vollständig durch die Leber metabolisiert werden, soll Doxazosin-CIMEX bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen nur mit Vorsicht verabreicht werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Nierenfunktionsstörungen
Ebenfalls keine wesentliche Veränderung wurde in Studien mit Doxazosin-Tabletten mit normaler Wirkstofffreisetzung an Patienten mit Nierenfunktionsstörungen im Vergleich zu Probanden mit normaler Nierenfunktion nachgewiesen.
Ältere Patienten
Pharmakokinetische Studien mit Doxazosin an älteren Patienten zeigten keine signifikante Beeinflussung im Vergleich zu jüngeren Patienten.

Präklinische Daten

Mutagenität
Mutagenitätsstudien zeigten keine Effekte auf chromosomaler oder subchromosomaler Ebene, die auf das Arzneimittel oder Metaboliten zurückzuführen sind.
Karzinogenität
Eine chronische diätetische Verabreichung (über bis zu 24 Monate) von Doxazosin in einer maximal tolerierten Dosis von 40 mg/kg/Tag an Ratten bzw. 120 mg/kg/Tag an Mäusen zeigte keinen Hinweis auf ein karzinogenes Potential. Die höchsten untersuchten Dosen in Studien mit Ratten und Mäusen gingen einher mit AUCs (eine Messung der systemischen Verfügbarkeit), welche 8 bzw. 4 Mal grösser waren als die AUC beim Menschen bei einer Dosis von 16 mg/Tag.
Reproduktionstoxizität
Studien an trächtigen Kaninchen und Ratten, denen orale Tagesdosen bis zu 41 resp. 20 mg/kg verabreicht wurden, die zu systemischen Expositionen führten, die dem 4 bis 10-Fachen der üblichen Humanexposition (AUC) bei einer therapeutischen Dosierung von 12 mg/Tag entsprachen, ergaben keine Hinweise auf eine Schädigung der Feten. Ein Dosierungsschema mit 82 mg/kg/Tag an Kaninchen war mit einer verminderten Überlebensrate der Feten assoziiert. Peri- und postnatale Studien an Ratten mit Tagesdosen von 40 oder 50 mg/kg Doxazosin (ca. das 8-Fache der Humanexposition bei einer therapeutischen Dosierung von 12 mg/Tag) zeigten eine Verzögerung der postnatalen Entwicklung in Form von langsamerer Gewichtszunahme und leicht verzögerter Ausprägung der Anatomie und Reflexe.
Weitere Daten
Beeinträchtigung der Fertilität
Studien an Ratten zeigten eine reduzierte Fertilität bei männlichen Tieren, welche mit oralen Dosen von 20 mg/kg/Tag (nicht aber 5 oder 10 mg/kg/Tag) Doxazosin behandelt wurden, entsprechend etwa 4 Mal dem AUC-Wert, der mit einer täglichen Dosis von 12 mg beim Menschen erreicht wird. Dieser Effekt war innerhalb von 2 Wochen nach Absetzen des Arzneimittels reversibel. Es gibt keine Berichte über jegliche Effekte von Doxazosin auf die männliche Fertilität beim Menschen.
Laktation
Studien an säugenden Ratten, die eine orale Einmaldosis von 1 mg/kg [2-14C]-Doxazosin erhielten, zeigten eine Akkumulation in Rattenmilch. Die maximale Konzentration in der Milch erreichte dabei um das ca. 20-Fache erhöhte Werte, verglichen mit der Plasmakonzentration des Muttertiers.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit „EXP“ bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
In der Originalverpackung und bei Raumtemperatur (15-25°C) lagern.
Für Kinder unerreichbar aufbewahren.

Zulassungsnummer

57631 (Swissmedic)

Packungen

Doxazosin-CIMEX 4 mg: 28 und 98 Retardtabletten
Doxazosin-CIMEX 8 mg: 28 und 98 Retardtabletten

Zulassungsinhaberin

Acino Pharma AG, Liesberg

Stand der Information

Dezember 2020