Ausdruck von http://www.oddb.org
Maliasin®
Abbott AG

AMZV

Was ist Maliasin und wann wird es angewendet?

Der in Maliasin enthaltene Wirkstoff Barbexaclon besteht aus einer Kombination zweier sich in ihrer Wirkung ergänzenden Substanzen. Zum einen aus Phenobarbital, welches antiepileptisch wirkt, zum anderen aus L-Propylhexedrin, welches die durch Phenobarbital bedingte Dämpfung mindert. Maliasin kann somit auch bei schulpflichtigen Kindern und berufstätigen Erwachsenen eingesetzt werden, deren Leistungsfähigkeit nicht beeinträchtigt werden sollte.
Maliasin wird auf Verschreibung des Arztes oder der Ärztin bei epileptischen Anfällen, vor allem Grand-mal-Formen (insbesondere Anfälle nach dem Aufwachen) verwendet.

Wann darf Maliasin nicht angewendet werden?

Maliasin darf nicht angewendet werden bei Vergiftungen mit Arzneimitteln wie Schlaf-, Schmerz-, Beruhigungs- und Anregungsmittel und Alkohol, ferner bei Störungen des Abbaus des Blutfarbstoffes in der Leber (akute hepatische Porphyrie), bei schweren Nieren-, Leber- und Lungenfunktionsstörungen, bei einem Tumor des Nebennierenmarks (Phäochromozytom), bei schwerer Angina pectoris, bei zu rascher und schneller Herzschlagfolge, bei Herzmuskelschäden, bei Schilddrüsenüberfunktion, bei krankhafter Erhöhung des Augeninnendruckes (Engwinkelglaukom), bei Prostatavergrösserung mit unvollständiger Blasenentleerung, bei bestimmten Unruhezuständen im Zusammenhang mit psychischen Erkrankungen und bei Arzneimittelabhängigkeit oder Überempfindlichkeit gegenüber Phenobarbital oder L-Propylhexedrin.
Maliasin Dragées zu 25 mg enthalten den Azofarbstoff Gelborange S. Patienten bzw. Patientinnen, die gegenüber Azofarbstoffen, Acetylsalicylsäure sowie Rheuma- und Schmerzmittel überempfindlich sind, sollen die Dragées zu 25 mg nicht verwenden.

Wann ist bei der Einnahme/Anwendung von Maliasin Vorsicht geboten?

Dieses Arzneimittel kann die Reaktionsfähigkeit, die Fahrtüchtigkeit und die Fähigkeit, Werkzeuge oder Maschinen zu bedienen, beeinträchtigen.
Patientinnen und Patienten, die auf Azofarbstoffe, Acetylsalicylsäure sowie Rheuma- und Schmerzmittel (Prosta­glandinhemmer) überempfindlich reagieren, sollen Maliasin Dragées zu 25 mg nicht anwenden.
Wenn Verletzungen/Schädigungen von Haut, Schleimhäuten oder Bindehaut, evtl. mit starkem Fieber, auftreten, informieren Sie unverzüglich Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie an anderen Krankheiten leiden, Allergien haben oder andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden.
Dieses Arzneimittel kann auch bei bestimmungsgemässem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Strassenverkehr, insbesondere beim Autofahren, oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Masse im Zusammenhang mit Alkohol. Während der Behandlung soll grundsätzlich kein Alkohol eingenommen werden.
Maliasin kann zu einer Vermehrung der arzneimittelab­bauenden Fermente in der Leber führen. Dadurch wird der Abbau einiger Arzneimittel beschleunigt, was deren Wirkungsverlust bedeuten kann. Dies gilt beispielsweise für Präparate zur Empfängnisverhütung («Pille»), für Arzneimittel zur Blutverdünnung, für andere Arzneimittel gegen Epilepsie oder Krampfanfälle, für Antipilzmittel mit Griseofulvin, für gewisse Herzmittel (Digitoxin) und gewisse Mittel gegen Infektionen (Doxicyclin) sowie für Präparate, die bestimmte Hormone wie Androgene, Gestagene, Östrogene und Glukocorticoide enthalten. Die Wirkung einiger Arzneimittel kann, bei gleichzeitiger Einnahme von Maliasin, verstärkt oder abgeschwächt werden. Ebenso beeinflussen eine Reihe von Präparaten die Wirkung von Maliasin. Wird z.B. Maliasin zusammen mit anderen Beruhigungsmitteln und/oder anderen Antiepileptika (insbesondere Valproinsäure), und/oder Alkohol eingenommen, kann sich die zentral dämpfende Wirkung bedrohlich verstärken.
Kommt es zu Symptomen wie Benommenheit, Schwindel oder Unwohlsein informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, damit er entscheiden kann, ob eventuell eine Reduktion der Dosis erforderlich ist.

Darf Maliasin während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen/angewendet werden?

Die Einnahme von Maliasin während der Schwangerschaft kann Entwicklungsstörungen beim neugeborenen Kind verursachen. Wenn Sie schwanger sind oder es werden möchten, müssen Sie dies unbedingt Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin mitteilen. Er/sie wird den weiteren Verlauf der Behandlung mit Ihnen besprechen und Sie bei der Planung einer Schwangerschaft beraten. Teilen Sie Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin auch mit, wenn Sie Ihr Kind stillen möchten.

Wie verwenden Sie Maliasin?

Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin setzt die für Sie geeignete Dosierung fest; die nachfolgenden Dosierungsangaben sind nur als Hinweis zu betrachten. Eine Dosisänderung oder ein Absetzen der Behandlung sollte ohne vorherige Rückfrage beim Arzt bzw. bei der Ärztin nicht vorgenommen werden.
Die erforderliche Dosis von Maliasin ist im Einzelfall durch schrittweisen Aufbau zu ermitteln.
Maliasin soll bei Kindern unter 6 Jahren nicht angewendet werden, weil diese die Dragées möglicherweise nicht schlucken können.
Die durchschnittliche Tagesdosis bei Schulkindern von 2 Dragées zu 25 mg bis 3 Dragées zu 100 mg und bei Erwachsenen 2–4 Dragées zu 100 mg, aufgeteilt auf mehrere Gaben.
Die Anwendung von Maliasin ist eine Dauertherapie. Abruptes Absetzen ist nur unter ärztlicher Kontrolle in Betracht zu ziehen, da es zu Entzugsanfällen kommen kann. Bei Bedarf wird der Arzt bzw. die Ärztin die Dosierung schrittweise reduzieren.
Maliasin wird am besten zum oder kurz nach dem Essen mit etwas Flüssigkeit eingenommen, nicht zu spät abends!
Der Wirkungseintritt hängt von der Anfallsfrequenz vor Behandlungsbeginn und von der Schnelligkeit ab, mit der die individuell optimale Erhaltungsdosis erreicht wird. In der Regel wird dies nach 3 bis 4 Wochen der Fall sein. Die Einnahme von Maliasin muss regelmässig erfolgen. Das Führen eines Anfallskalenders ist zu empfehlen.
Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. mit Ihrer Ärztin oder Apothekerin.

Welche Nebenwirkungen kann Maliasin haben?

Folgende Nebenwirkungen können bei der Einnahme oder Anwendung von Maliasin auftreten:
Zu Beginn der Therapie eventuell auftretende Nebenwirkungen wie Gereiztheit, Unruhe oder Müdigkeit, gelegentlich auch Gewichtsabnahme, verschwinden meist bei Fortsetzen der Behandlung. Seltene unerwünschte Wirkungen sind ferner Verstopfung, allergische Reaktionen oder Sehstörungen (optische Halluzinationen). Konsultieren Sie unverzüglich Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn ein Hautausschlag, eine Reizung der Bindehäute oder von Schleimhäuten auftritt.
Vereinzelt, vor allem bei Erkrankungen der Vorsteherdrüse (Prostata) kann das Präparat zu Harnbeschwerden, seltener zur Harnverhaltung führen.
Das Auftreten von Benommenheit, Schwindel, Erbrechen sollte zu einer Dosisreduktion veranlassen.
Wie bei jeder antiepileptischen Langzeittherapie empfehlen sich regelmässige Blutbildkontrollen, da in seltenen Fällen unter Phenobarbital Blutbildveränderungen aufgetreten sind.
Im Hinblick auf mögliche Störungen des Kalziumstoffwechsels werden ebenfalls regelmässige Kontrolluntersuchungen und ggf. die Behandlung mit Vitamin D empfohlen, u.a. bei Kindern.
Regelmässige Zahnpflege ist als vorbeugende Massnahme gegen Zahnfleischwucherungen (sog. Gingivahyperplasie), welche unter der Behandlung auftreten kann, zu empfehlen.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die hier nicht beschrieben sind, sollten Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin informieren.
Da Maliasin Dragées zu 25 mg den Azofarbstoff Gelborange S enthalten, können diese Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut- und Atmungsorgane auslösen, insbesondere bei Patientinnen oder Patienten mit Asthma, Nesselfieber (chronische Urticaria) oder mit Überempfindlichkeit auf Acetylsalicylsäure und andere Rheuma- und Schmerzmittel.

Was ist ferner zu beachten?

Maliasin kann auch bei bestimmungsgemässem Gebrauch das Reaktionsvermögen so weit verändern, dass z.B. die Fähigkeit zur aktiven Teilnahme am Strassenverkehr oder zum Bedienen von Maschinen beeinträchtigt wird. Dies gilt in verstärktem Masse im Zusammenwirken mit Alkohol, auf dessen Genuss während einer Behandlung mit Maliasin verzichtet werden sollte.
Packungen vor Licht geschützt bei Raumtemperatur (15–25 °C) und an einem trockenen Ort ausserhalb der Reichweite von Kindern aufbewahren.
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden. Sollten Sie Dragées besitzen, deren Haltbarkeit abgelaufen ist, so bringen Sie diese bitte in Ihre Apotheke zur Vernichtung zurück.
Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.

Was ist in Maliasin enthalten?

Wirkstoff: Barbexaclon 25 mg.
Hilfsstoff: Farbstoff: Gelborange S (E110).

1 Dragée zu 100 mg enthält:
Wirkstoff: Barbexaclon 100 mg.
Hilfsstoff: Farbstoff: Chinolingelb (E104).

Wo erhalten Sie Maliasin? Welche Packungen sind erhältlich?

In Apotheken nur gegen ärztliche Verschreibung.
Maliasin ist erhältlich in folgenden Packungen:
Maliasin 25 mg: 50 und 100 Dragées.
Maliasin 100 mg: 50 und 100 Dragées.

Zulassungsinhaberin

Abbott AG, 6341 Baar.

Zulassungsnummer

31862 (Swissmedic).

ABBOTT

Diese Packungsbeilage wurde im Dezember 2008 letztmals durch die Arzneimittelbehörde (Swissmedic) geprüft.