Eigenschaften/Verwendungszweck
Was ist Fansidar und wann wird es angewendet?
Fansidar ist ein Mittel zur Behandlung der Malaria.
Teilen Sie Ihrem Arzt Ziel und Dauer Ihrer Reise mit; er wird Ihnen gegebenenfalls Fansidar zur Notfallbehandlung einer Malariaerkrankung oder unter Umständen zu deren Vorbeugung (Prophylaxe) verschreiben. Fansidar wird auf Verschreibung des Arztes angewendet.
Jede Prophylaxe mit Tabletten sollte durch vorbeugende Massnahmen gegen Mückenstiche unterstützt werden.
Ergänzungen
Was sollte dazu beachtet werden?
Was ist Malaria?
Malaria ist eine Infektionskrankheit, die in tropischen und subtropischen Gebieten Afrikas, in Lateinamerika, Asien und Ländern des Pazifikraums weit verbreitet ist. Da diese Gebiete beliebte Reiseziele sind, wird Malaria auch immer wieder in die Schweiz eingeschleppt.
Es gibt verschiedene Formen von Malaria mit entsprechend unterschiedlichen Erregern. Der gefährlichste dieser Erreger verursacht die Malaria tropica.
Die Ansteckung erfolgt bei jeder Malariaform, wenn Anopheles-Mücken durch ihren Stich Malariaerreger (Plasmodien) auf Menschen übertragen. Frühestens eine Woche nach dem Mückenstich treten Fieber, Schüttelfrost, Kopf- und Gliederschmerzen, manchmal auch Durchfall oder Erbrechen auf. Dieses Erscheinungsbild kann leicht mit dem einer gewöhnlichen Grippe verwechselt werden. Falls es sich aber um die gefährliche Malaria tropica handelt und diese nicht rechtzeitig behandelt wird, kann sie sehr schnell zu schwersten Organschädigungen, Bewusstlosigkeit und Tod führen. Die weniger gefährlichen, nicht lebensbedrohenden Malariaerreger können noch Monate nach dem Aufenthalt in einem Malariagebiet zum Ausbruch der Krankheit führen. Informieren Sie deshalb Ihren Arzt, wenn nach Ihrer Reise grippeartige Symptome auftreten.
Wenden Sie Fansidar nie von sich aus für die Behandlung anderer Erkrankungen oder anderer Personen an.
Wie können Sie sich zusätzlich gegen Malaria schützen?
Der beste Schutz gegen Malaria ist das Vermeiden von Mückenstichen. Anopheles-Mücken stechen vor allem vom Einbruch der Dämmerung an bis zum Tagesanfang, darum:
- tragen Sie während dieser Zeit Kleider, welche Ihre Haut möglichst bedecken;
- benützen Sie Mückenschutzmittel auf der Haut;
- verwenden Sie in Schlafräumen, die nicht vor Mücken geschützt sind, ein intaktes Moskitonetz, das Sie gut unter die Matratze einschlagen. Insektensprays, Rauchspiralen, elektrische und elektronische Mückenabwehrmittel können zusätzlich nützlich sein.
Kontraindikationen
Wann darf Fansidar nicht angewendet werden?
Fansidar darf nicht angewendet werden, wenn Sie wissen, dass Sie auf einen oder mehrere der Inhaltsstoffe, speziell auf Sulfadoxin oder ein anderes Sulfonamid überempfindlich (allergisch) reagieren. Bei Auftreten von Hautausschlägen müssen Sie mit der Einnahme des Medikaments sofort aufhören und einen Arzt zuziehen.
Falls Sie unter schweren Nieren-, Leber- oder Blutkrankheiten leiden, sollen Sie Fansidar nicht zur Vorbeugung gegen die Malaria verwenden.
Die Malariaprophylaxe ist auch für Kinder ausserordentlich wichtig und muss vom frühesten Säuglingsalter an durchgeführt werden. An Kleinkinder bis zu zwei Monaten sollte Fansidar jedoch nicht verabreicht werden. Ihr Arzt wird Ihrem Kind das passende Malariamittel verschreiben.
Vorsichtsmassnahmen
Wann ist bei der Einnahme von Fansidar Vorsicht geboten?
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker, wenn Sie an anderen Krankheiten leiden, Allergien haben oder andere Medikamente (auch selbstgekaufte!) einnehmen.
Halsschmerzen, Husten, Fieber, Atemnot und Hautrötungen können erste Anzeichen von schweren Nebenwirkungen sein. In solchen Fällen sollten Sie dringend einen Arzt konsultieren. Sind Sie im gebärfähigen Alter, sollten Sie während der vorbeugenden Einnahme von Fansidar Massnahmen zur Schwangerschaftsverhütung treffen.
Vermeiden Sie übermässige Sonnenbestrahlung.
Falls Sie Fansidar über mehrere Monate anwenden müssen, wird Ihr Arzt regelmässige Kontrollen Ihres Blutbildes anordnen.
Schwangerschaft/Stillzeit
Darf Fansidar während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?
Während der Schwangerschaft ist eine Erkrankung an Malaria für die werdende Mutter und das ungeborene Kind besonders gefährlich. Falls Sie schwanger sind, sollten Sie deshalb Reisen in malariaverseuchte Gebiete unterlassen. Ist dies nicht möglich, müssen Sie sich unbedingt gegen Malaria schützen. Besprechen Sie deshalb alle Ihre Reisepläne mit Ihrem Arzt. Er wird Ihnen sagen, welcher Schutz gegen Malaria für Sie geeignet ist.
Fansidar soll in der Frühschwangerschaft nur aus zwingenden Gründen angewandt werden.
Stillende Mütter sollten kein Fansidar einnehmen.
Dosierung/Anwendung
Wie verwenden Sie Fansidar?
1. Vorbeugung
Wenn Ihnen Ihr Arzt Fansidar als vorbeugenden Schutz gegen Malaria verschrieben hat, beginnen Sie mit der Einnahme eine Woche vor Ihrer Abreise und hören erst vier Wochen nach Verlassen des Malariagebietes wieder mit der Tabletteneinnahme auf. Die Dosis für Erwachsene beträgt 1 Tablette wöchentlich. Nehmen Sie Fansidar einmal pro Woche, immer am gleichen Tag, zum Beispiel jeden Sonntag, unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit nach dem Essen ein (zum Beispiel mit Tee). Für Kinder wird der Arzt die Dosis entsprechend anpassen.
2. Behandlungsreserve
Möglicherweise wird der Arzt Ihnen Fansidar auch als Behandlungsreserve für Reisen in Malariagebiete verschreiben. In bestimmten Fällen wird Ihr Arzt die Therapie mit anderen Medikamenten ergänzen. Bei vermuteter Malaria kommt eine Selbstbehandlung nur in Frage, wenn innert 12-24 Stunden kein Arzt erreichbar ist. Fansidar ist dann wie unter 3. beschrieben einzunehmen.
Hingegen muss hier in jedem Fall so rasch wie möglich ärztliche Hilfe aufgesucht werden, um festzustellen, ob es sich wirklich um eine Malaria handelt und ob eine zusätzliche Behandlung nötig ist.
3. Behandlung des Malariaanfalls
Zur Behandlung einer bereits ausgebrochenen Malaria beträgt die übliche Dosis für Erwachsene einmal 3 Tabletten nach einer Mahlzeit.
Die Tabletten sollen unzerkaut mit reichlich Flüssigkeit (zum Beispiel Tee oder Bouillon) auf einmal eingenommen werden. Kinder nehmen die vom Arzt vorgeschriebene Dosis ein.
Sorgen Sie während der Behandlung für eine ausreichende Flüssigkeitszufuhr.
Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung. Wenn Sie glauben, das Medikament wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker.
Unerwünschte Wirkungen
Welche Nebenwirkungen kann Fansidar haben?
In seltenen Fällen können Hautausschläge oder Magen-Darm-Beschwerden (Völlegefühl, Übelkeit, Erbrechen, Durchfall) auftreten.
Falls Sie auf Fansidar mit Hautausschlägen reagieren, brechen Sie die Einnahme unverzüglich ab und ziehen Sie einen Arzt zu, da es sich unter Umständen um eine lebensbedrohliche Reaktion auf das Medikament handeln könnte.
In sehr seltenen Fällen können Fieber, Kopfschmerzen, Müdigkeit, Schwindel und Gelenkbeschwerden mit Entfärbung des Stuhls, dunklem Harn und Gelbfärbung der Haut auftreten. Da es sich dabei um Anzeichen einer Leberschädigung handeln kann, müssen Sie unverzüglich einen Arzt aufsuchen.
Falls weitere Nebenwirkungen auftreten, bei denen Sie einen Zusammenhang mit der Einnahme von Fansidar vermuten, sollten Sie unverzüglich Ihren Arzt oder Apotheker konsultieren.
Allgemeine Hinweise
Was ist ferner zu beachten?
Haltbarkeit
Das Medikament darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit EXP bezeichneten Datum verwendet werden.
Aufbewahrung
Bewahren Sie das Medikament in der verschlossenen Originalpackung und ausserhalb der Reichweite von Kindern auf.
Die allenfalls nicht verwendeten Tabletten sollten Sie Ihrer Abgabestelle (Arzt oder Apotheker) zur fachgerechten Entsorgung bringen.
Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker, der über die ausführliche Fachinformation verfügt.
Zusammensetzung
1 Tablette (weiss) enthält als Wirkstoffe 500 mg Sulfadoxin und 25 mg Pyrimethamin sowie Hilfsstoffe.
Verkaufsart/Packungen
Fansidar erhalten Sie in Apotheken, gegen ärztliches Rezept, das nur zum einmaligen Bezug berechtigt.
Es sind Packungen mit 3 Tabletten (mit Kreuzbruchrille) erhältlich.
Vertriebsfirma
Roche Pharma (Schweiz) AG, 4153 Reinach.
ROCHE
Stand der Information
Juni 1995.