| 16 Änderungen an Fachinfo Norvir |
-Sirup: Ethanolum 43,2% v/v, Saccharinum, Aromatica, Color: Gelborange S (E 110), excip. ad. sirup.
-Sirup: 80 mg pro ml.
-Norvir ist in Kombination mit anderen antiretroviralen Arzneimitteln zur Behandlung von HIV1-infizierten Patienten (Erwachsene und Kinder ab 1 Monat) angezeigt.
- +Norvir ist in Kombination mit anderen antiretroviralen Arzneimitteln zur Behandlung von HIV1-infizierten erwachsenen Patienten angezeigt.
-Norvir Filmtabletten und Sirup sollten vorzugsweise zu den Mahlzeiten eingenommen werden. Die Tabletten sollen ganz eingenommen werden und weder zerkaut, gebrochen oder gemahlen werden.
- +Norvir Filmtabletten sollten vorzugsweise zu den Mahlzeiten eingenommen werden. Die Tabletten sollen ganz eingenommen werden und weder zerkaut, gebrochen oder gemahlen werden.
-Antiretrovirale Therapie (Sirup)
-Die empfohlene Dosis für Norvir Sirup beträgt zweimal täglich 600 mg Ritonavir (7,5 ml Sirup).
-Schrittweises Anheben der Ritonavir-Dosis zu Beginn der Behandlung kann dazu beitragen, die Verträglichkeit zu verbessern. Die Behandlung sollte für einen Zeitraum von 3 Tagen mit 300 mg (3,75 ml) zweimal täglich begonnen und in 100 mg Schritten (1,25 ml) zweimal täglich bis zu 600 mg zweimal täglich innerhalb von 14 Tagen angehoben werden. Die Patienten sollten nicht länger als 3 Tage mit 300 mg zweimal täglich behandelt werden.
-Kombinationstherapie bei Erwachsenen, die einen einzelnen Proteasehemmer (PI) enthält
-Die Behandlung sollte für einen Zeitraum von 3 Tagen mit 300 mg (3,75 ml Sirup) zweimal täglich begonnen und in 100 mg Schritten (1,25 ml Sirup) zweimal täglich bis zu 600 mg zweimal täglich innerhalb von 14 Tagen angehoben werden. Die Patienten sollten nicht länger als 3 Tage mit 300 mg zweimal täglich behandelt werden.
-Kombinationstherapie, die zwei PI enthält
-Die klinische Erfahrung bei einer dualen Therapie mit therapeutischen Dosen von Ritonavir und einem anderen Proteasehemmer ist begrenzt. Ritonavir hemmt in hohem Mass die Metabolisierung der meisten erhältlichen Proteasehemmer. Bei Erwägung einer dualen Therapie mit Ritonavir müssen die pharmakokinetischen Wechselwirkungen und Informationen zur Sicherheit der involvierten Arzneimittel berücksichtigt werden. In dieser Gruppe von Arzneimitteln besteht eine hohe Kreuzresistenz. Die Kombination zweier PIs mit der geringsten Resistenzüberlappung sollte berücksichtigt werden. Der Einsatz von Ritonavir in solchen Behandlungsschemata sollte sich an diesen Faktoren orientieren.
-Ritonavir als ein pharmakokinetischer Verstärker für andere PIs (Filmtabletten und Sirup)
- +Ritonavir als ein pharmakokinetischer Verstärker für andere PIs
-Anwendung bei Kindern (Kinder ab 1 Monat)
-Norvir Sirup wird in einer Dosis von 350 mg/m² Körperoberfläche zweimal täglich empfohlen. Es sollte mit einer Dosis von zweimal täglich 250 mg/m² Körperoberfläche begonnen werden, danach kann die Dosis in Abständen von 2 bis 3 Tagen jeweils um zweimal täglich 50 mg Ritonavir/m² Körperoberfläche gesteigert werden. Die Dosis von 600 mg zweimal täglich sollte nicht überschritten werden.
-Wenn möglich, sollte für Norvir Sirup eine kalibrierte Spritze zur Dosierung verwendet werden.
-Der bittere Geschmack von Norvir Sirup kann durch das Mischen mit Schokoladenmilch gemildert werden.
-Dosierungsempfehlungen für Kinder
-Körperoberfläche* (m2) Zweimal täglich 250 mg/m2 Zweimal täglich 300 mg/m2 Zweimal täglich 350 mg/m2
-0,25 0,8 ml (62,5 mg) 0,9 ml (75 mg) 1,1 ml (87,5 mg)
-0,50 1,6 ml (125 mg) 1,9 ml (150 mg) 2,2 ml (175 mg)
-1,00 3,1 ml (250 mg) 3,8 ml (300 mg) 4,4 ml (350 mg)
-1,25 3,9 ml (312,5 mg) 4,7 ml (375 mg) 5,5 ml (437,5 mg)
-1,50 4,7 ml (375 mg) 5,6 ml (450 mg) 6,6 ml (525 mg)
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-* Die Körperoberfläche kann mit folgender Formel berechnet werden:
-BSA (m²) = √ (Körpergrösse (cm) × Körpergewicht (kg)/3600).
-Dosierungsempfehlungen für Körperoberflächen, die nicht in obiger Tabelle enthalten sind, können mit folgender Gleichung berechnet werden:
-Um das zu verabreichende Volumen (in ml) zu berechnen, sollte die Körperoberfläche mit dem Faktor 3,1 bei einer Dosierung von 250 mg/m², 3,8 bei einer von 300 mg/m² und 4,4 bei 350 mg/m² multipliziert werden.
-Die Gesamtmenge an Alkohol und Propylenglykol in Arzneimitteln, einschliesslich Norvir Sirup (Alkohol 43,2% v/v; Propylenglykol 26,57% m/v), welche Kindern verabreicht wird, sollte beachtet werden, um eine Toxizität dieser Hilfsstoffe zu vermeiden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
-Bei Patienten mit Überempfindlichkeitsreaktionen gegenüber Azofarbstoffen, Acetylsalicylsäure und anderen Prostaglandinhemmern soll Norvir Sirup mit Vorsicht angewendet werden.
-Norvir Sirup (43,2% v/v) enthält Alkohol. Daher sollte die gleichzeitige Verabreichung von Norvir und Disulfiram oder Arzneimittel mit ähnlichen Wirkungen wie Disulfiram (z.B. Metronidazol) vermieden werden.
-Toxizität bei Frühgeborenen
-Eine wirksame und sichere Dosierung von Norvir Sirup bei Frühgeborenen wurde nicht etabliert. Norvir Sirup enthält als Hilfsstoffe Alkohol (43,2% v/v) und Propylenglykol (26,57% m/v). Norvir Sirup sollte Frühgeborenen unmittelbar in der postnatalen Phase aufgrund möglicher Toxizität nicht verabreicht werden. Ethanol hemmt den Metabolismus von Propylenglykol, wenn eine gleichzeitige Verabreichung stattfindet, was zu erhöhten Konzentrationen führen kann. Frühgeborene können einem erhöhten Risiko an Propylenglykol assoziierten unerwünschten Wirkungen ausgesetzt sein, da eine verringerte Fähigkeit besteht, Propylenglykol zu metabolisieren. Dies führt zu Akkumulierung und der Möglichkeit unerwünschter Wirkungen. Die Gesamtmenge an Alkohol und Propylenglykol in Arzneimitteln, welche Kindern verabreicht wird, sollte beachtet werden, um eine Toxizität dieser Hilfsstoffe zu vermeiden (siehe «Dosierung/Anwendung»). Fälle von Hyperosmolarität, Laktazidose, Hämolyse und Krampfanfällen bei i.v. Applikation und bei topischer Applikation von Propylenglykol bei höhergradigen Verbrennungen wurden berichtet. Die Eliminationshalbwertszeit von Propylenglykol ist beim Neugeborenen mehr als 3mal länger als beim Erwachsenen (16,9 vs. 5 Stunden). Insbesondere bei sehr kleinen Kindern sollte daher der Sirup mit Vorsicht und entsprechenden Kontrollen der Osmolarität und Laktatspiegel angewendet werden.
-Ceritinib: Die Serumkonzentrationen erhöhen sich möglicherweise aufgrund der CYP3A- und der P-gp-Inhibition durch Ritonavir. Vorsicht ist geboten bei der Einnahme von Ceritinib zusammen mit Norvir. Siehe die Empfehlungen zur Dosisanpassung in der Fachinformation zu Ceritinib. Nebenwirkungen im Zusammenhang mit Ceritinib sind zu beobachten.
- +Ceritinib: Die Serumkonzentrationen erhöhen sich möglicherweise aufgrund der CYP3A- und der Pgp-Inhibition durch Ritonavir. Vorsicht ist geboten bei der Einnahme von Ceritinib zusammen mit Norvir. Siehe die Empfehlungen zur Dosisanpassung in der Fachinformation zu Ceritinib. Nebenwirkungen im Zusammenhang mit Ceritinib sind zu beobachten.
-Der in Norvir Sirup enthaltene Azofarbstoff Gelborange S (E 110) kann Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut und der Atmungsorgane auslösen, insbesondere bei Patienten mit Asthma, chronischer Urtikaria oder mit Überempfindlichkeit auf nicht-steroidale Antirheumatica.
-Kinder: Die unerwünschten Wirkungen, welche bei HIV-infizierten Kindern im Alter von 2 bis 14 Jahren während einer klinischen Studie und in der praktischen Anwendung von Norvir bei Kindern erfasst wurden, sind mit denjenigen in erwachsenen Patienten vergleichbar.
-Gegen die Überdosierung von Ritonavir gibt es kein spezielles Gegenmittel. Die Behandlung einer Überdosierung von Ritonavir sollte allgemeine Massnahmen umfassen, wie z.B. die Überwachung der Vitalfunktionen und die Beobachtung des klinischen Zustands des Patienten. Aufgrund der Löslichkeit und einer möglichen Ausscheidung durch den Verdauungstrakt wird empfohlen, zur Behandlung der Überdosierung eine Magenspülung durchzuführen und Aktivkohle zu verabreichen. Da Ritonavir in hohem Masse von der Leber umgesetzt wird und eine hohe Proteinbindung besitzt, ist eine nennenswerte Beseitigung von Ritonavir durch Dialyse nicht zu erwarten. Jedoch kann im Falle einer Überdosierung mit Norvir Sirup mittels Dialyse Alkohol und Propylenglykol eliminiert werden.
- +Gegen die Überdosierung von Ritonavir gibt es kein spezielles Gegenmittel. Die Behandlung einer Überdosierung von Ritonavir sollte allgemeine Massnahmen umfassen, wie z.B. die Überwachung der Vitalfunktionen und die Beobachtung des klinischen Zustands des Patienten. Aufgrund der Löslichkeit und einer möglichen Ausscheidung durch den Verdauungstrakt wird empfohlen, zur Behandlung der Überdosierung eine Magenspülung durchzuführen und Aktivkohle zu verabreichen. Da Ritonavir in hohem Masse von der Leber umgesetzt wird und eine hohe Proteinbindung besitzt, ist eine nennenswerte Beseitigung von Ritonavir durch Dialyse nicht zu erwarten.
-Anwendung bei Kindern
-In einer offenen Studie mit HIV-infizierten, klinisch stabilen Kindern ergab sich ein signifikanter Unterschied (p= 0,03) in den feststellbaren RNS-Spiegeln zugunsten einer Dreierkombination (Ritonavir, Zidovudin und Lamivudin) nach 48 Wochen Behandlungsdauer.
-Zur Zeit laufen noch weitere Studien zur Untersuchung der optimalen Kombinationstherapie sowie der Langzeitauswirkung und Unbedenklichkeit von Ritonavir.
-Mit Norvir Sirup ist die Absorption bei Nüchterneinnahme um 28% erhöht.
-Nahrung verringert die Bioverfügbarkeit von Norvir Filmtabletten. Bei Verabreichung einer Einzeldosis von 100 mg der Norvir Filmtablette zusammen mit einer normal- oder hochkalorischen Mahlzeit, wird eine mittlere Abnahme von 20–23% der AUC und Cmax im Vergleich zur Verabreichung der Filmtabletten unter nüchternen Bedingungen beobachtet. Trotzdem sollen Norvir Filmtabletten und Sirup zu den Mahlzeiten eingenommen werden.
- +Nahrung verringert die Bioverfügbarkeit von Norvir Filmtabletten. Bei Verabreichung einer Einzeldosis von 100 mg der Norvir Filmtablette zusammen mit einer normal- oder hochkalorischen Mahlzeit, wird eine mittlere Abnahme von 20–23% der AUC und Cmax im Vergleich zur Verabreichung der Filmtabletten unter nüchternen Bedingungen beobachtet. Trotzdem sollen Norvir Filmtabletten zu den Mahlzeiten eingenommen werden.
-Kinder
-Es wurden pharmakokinetische Untersuchungen im Steady-State bei HIV-infizierten Kleinkindern und Kindern, die älter als 1 Monat waren, durchgeführt, die zweimal täglich 250 bis 450 mg Ritonavir/m² erhielten. Die Ritonavir-Konzentrationen, die nach Gabe von zweimal täglich 350 bis 400 mg Ritonavir/m² bei Kindern älter als 2 Jahre erreicht wurden, waren mit denen von erwachsenen Patienten, die zweimal täglich 600 mg Ritonavir (etwa 330 mg Ritonavir/m²) erhielten, vergleichbar. Die Ritonavir-Konzentrationen, die nach der Gabe von zweimal täglich 350 oder 450 mg/m² bei Kindern jünger als 2 Jahre erreicht wurden, waren etwas tiefer als jene von erwachsenen Patienten, die zweimal täglich 600 mg Ritonavir erhielten. In allen Dosierungen war die orale Steady-State-Clearance (Cl/F/m²) bei pädiatrischen Patienten im Alter von 2–14 Jahren ca. 1,5-mal höher, als bei erwachsenen Patienten.
-Norvir Sirup enthält pro empfohlene Dosis (600 mg Ritonavir = 7,5 ml Sirup) 2,56 g Alkohol.
-Inkompatibilitäten
-Norvir Sirup sollte nicht mit Wasser verdünnt werden.
-Norvir Sirup sollte bei Zimmertemperatur (zwischen 20–25 °C) gelagert und vor Ablauf des auf der Flasche aufgedruckten Verfallsdatums aufgebraucht werden. Norvir Sirup sollte nicht gekühlt werden. Norvir Sirup ist vor jedem Gebrauch gut zu schütteln. Sollten im Sirup nach dem Schütteln Teilchen oder ein Niederschlag zu sehen sein, sollte der Patient die nächste Dosis einnehmen und seinen Arzt wegen einer neuen Verordnung aufsuchen.
-Vor extremer Hitze geschützt und in der Originalverpackung aufbewahren.
-Hinweise für die Handhabung
-Verabreichung des Sirups über eine Ernährungssonde
-Die verordnete Dosis von Ritonavir Sirup kann über eine Ernährungssonde verabreicht werden. Beachten Sie bei der Verabreichung des Arzneimittels die Anleitung für die Verwendung der Ernährungssonde. Alkoholhaltige Präparate wie Ritonavir Sirup sollten nicht über Ernährungssonden aus Polyurethan verabreicht werden, da sie gegebenenfalls nicht mit diesen kompatibel sind.
-Norvir Sirup: Die Dosierspritze muss unmittelbar nach Gebrauch mit warmem Wasser und Geschirrspülmittel ausgespült werden. Dadurch werden Arzneimittelrückstände entfernt. Vor erneutem Gebrauch muss die Dosierspritze trocken sein.
-53922, 60090 (Swissmedic).
- +60090 (Swissmedic).
-Sirup
-Einzelpackung (6 Tage): 1 Flasche zu 90 ml. Eine Dosierspritze mit Dosismarkierungen für 3,75 ml (Dosis von 300 mg), 5 ml (Dosis von 400 mg), 6,25 ml (Dosis von 500 mg) und 7,5 ml (Dosis von 600 mg) liegt bei. (A)
-September 2017.
- +November 2017.
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