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Fachinformation zu Zeller Feigen mit Senna:Max Zeller Söhne AG
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Fahrtücht.Unerw.WirkungenÜberdos.Eigensch.Pharm.kinetikPräklin.Sonstige H.Swissmedic-Nr.
PackungenReg.InhaberStand d. Info. 

Zusammensetzung

Wirkstoffe
Pulver aus Feigenfrüchten (Ficus carica L., fructus); Trockenextrakt aus Sennesfrüchten (Senna alexandrina Mill., fructus), entsprechend 20% Hydroxyanthracen-Glykosiden (berechnet als Sennosid B), Auszugsmittel Ethanol 60% (V/V); Trockenextrakt aus Pestwurz-Wurzelstock (Petasites hybridus (L.) G. Gaertn., B. Mey. et Scherb., rhizoma), entsprechend 20% Petasinen und petasinähnlichen Substanzen, Auszugsmittel Ethanol 90% (m/m).
Hilfsstoffe
Maisstärke, mikrokristalline Cellulose, sprühgetrockneter Glucose-Sirup (29.6 mg pro Filmtablette), Rizinusöl hydrogeniert, Hypromellose, Titandioxid (E 171), hochdisperses Siliciumdioxid, Magnesiumstearat, Macrogol 400, Propylenglykol (E 1520), Macrogol 20'000, Eisen(III)-oxid gelb (E 172), Eisen(III)-oxid rot (E 172).
Dieses Arzneimittel enthält ca. 185 mg verwertbare Kohlenhydrate pro Einzeldosis (1 Filmtablette). Das Arzneimittel ist für DiabetikerInnen geeignet.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Zur kurzfristigen Anwendung bei Obstipation. Alle Erkrankungen, bei denen kurzfristig eine leichte Defäkation mit weichem Stuhl erwünscht ist.

Dosierung/Anwendung

Übliche Dosierung
Erwachsene und Jugendliche ab 12 Jahren: 1 - 2 Filmtabletten.
Therapiedauer
Die Therapiedauer sollte 1 Woche nicht überschreiten.
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Es liegen keine Daten vor.
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Es liegen keine Daten vor.
Ältere Patienten
Es liegen keine Daten vor.
Kinder unter 12 Jahren
Die Anwendung dieses Arzneimittels in dieser Altersgruppe ist kontraindiziert.
Art der Anwendung
Zeller Feigen mit Senna soll in einer einzigen Dosis, am besten abends eine Stunde vor dem Schlafengehen mit genügend Flüssigkeit (mindestens 1 Glas Wasser) eingenommen werden.
Der Wirkungseintritt erfolgt nach ca. 8 - 12 Stunden.

Kontraindikationen

Überempfindlichkeit gegenüber einem der verwendeten Wirk- oder Hilfsstoffe (siehe «Zusammensetzung»).
Entzündliche Darmerkrankungen (z.B. Colitis ulcerosa, Morbus Crohn), Ileus, Appendizitis, abdominale Schmerzen unbekannter Ursache, intestinale Stenosen bzw. Atonie, schwerer Flüssigkeitsverlust und Elektrolytverlust. sowie bei bestehender Leberschädigung.
Schwangerschaft und Stillzeit.
Kinder unter 12 Jahren.

Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Die langdauernde Anwendung von Laxantien ist zu vermeiden. Missbrauch mit nachfolgenden Flüssigkeits- und Elektrolytverlusten (zu hohe Dosierung, die zu einem flüssigen Stuhl führen) kann unerwünschte Folgen nach sich ziehen: Abhängigkeit eventuell verbunden mit der Notwendigkeit zur Dosissteigerung, eine Störung des Wasser- und Elektrolythaushaltes (hauptsächlich Hypokaliämie) sowie ein atonisches Colon mit beeinträchtigter Funktion.
Bei Dauergebrauch ist eine ärztliche Überwachung notwendig.
Sehr seltene, aber teils schwerwiegende Leberschädigungen wurden in Verbindung mit einem Arzneimittel, welches einen bestimmten Pestwurz-Extrakt enthielt (CO2-Extrakt), beobachtet. Eine leberschädigende Wirkung kann jedoch auch für den in Zeller Feigen mit Senna verwendeten alkoholischen Pestwurz-Extrakt nicht ausgeschlossen werden. Bei bestehender Leberschädigung wird von der Einnahme von Pestwurz-haltigen Arzneimitteln abgeraten.
Ungewöhnliche Müdigkeit, Schwäche oder Appetitverlust und unbeabsichtigte Gewichtsabnahme, Gelbfärbung der Bindehaut der Augen oder der Haut, dunkler Urin oder entfärbter Stuhl können auf eine Leberschädigung hinweisen.
Wenn Laxanzien täglich angewendet werden müssen, sollte der Grund für die Verstopfung ärztlich abgeklärt werden. Zeller Feigen mit Senna, ein stimulierendes Abführmittel, sollte nur angewendet werden, wenn der therapeutische Effekt nicht durch Ernährungsumstellung (Quell- bzw. ballaststoffreiche Nahrung) oder volumenbildender Mittel (osmotische bzw. salinische Abführmittel) erreicht werden kann.
Patienten, die gleichzeitig bestimmte Diuretika, Kortikosteroide (wie z.B. Aldosteron, Kortisol), Antiarrhythmika, gewisse Antihistaminika wie Terfenadin (Verstärkung von Arrhythmien), Herzglykoside (wie z.B. Digoxin) oder Süssholzwurzel (z.B. in Form von Lakritze) einnehmen, sollten vor der Einnahme von Zeller Feigen mit Senna einen Arzt/eine Ärztin konsultieren.
Wie alle Laxanzien, sollte Zeller Feigen mit Senna bei Patienten mit nicht abgeklärten akuten oder anhaltenden Magen-Darm-Beschwerden wie Bauchschmerzen, Übelkeit oder Erbrechen nicht angewendet werden, da diese Symptome auf einen möglichen oder bestehenden Ileus hinweisen können.
Bei Patienten mit Nierenerkrankungen kann es zu einer Verschiebung des Elektrolytgleichgewichtes kommen. Sollte Zeller Feigen mit Senna bei inkontinenten Erwachsenen eingesetzt werden, so ist ein häufigerer Wechsel der Windeln angeraten, um einen zu langen Hautkontakt mit den Ausscheidungen zu vermeiden.
Kommt es während des Gebrauchs von Zeller Feigen mit Senna zu einer Verschlechterung der Symptome, so ist ein Arzt, eine Ärztin resp. ein Apotheker oder eine Apothekerin zu konsultieren.
Die Anwendung dieses Arzneimittels ist bei Kindern unter 12 Jahren kontraindiziert. Patienten mit der seltenen Glucose-Galactose-Malabsorption sollten dieses Arzneimittel nicht anwenden.

Interaktionen

Wirkung von Zeller Feigen mit Senna auf andere Arzneimittel
Eine Hypokaliämie, die bei Langzeitgebrauch/Missbrauch von Laxanzien entstehen kann, verstärkt die Wirkung von Herzglykosiden wie Digoxin (Verstärkung der Toxizität) sowie die Wechselwirkungen mit Antiarrhythmika vom Typ I (proarrhythmische Wirkung) und gewissen Antihistaminika wie Terfenadin (Verstärkungen von Arrhythmien). Die gleichzeitige Einnahme von anderen Arzneimitteln, die eine Hypokaliämie nach sich ziehen wie Diuretika, Kortikosteroide (wie z.B. Aldosteron, Kortisol) oder Süssholzwurzel (z.B. in Form von Lakritze) kann einen Kaliumverlust verstärken.

Schwangerschaft, Stillzeit

Schwangerschaft
Aufgrund der Erkenntnisse aus tierexperimentellen Untersuchungen zur Genotoxizität von verschiedenen Anthranoiden (z.B. Emodin und Aloe-Emodin) ist die Anwendung während der Schwangerschaft kontraindiziert.
Stillzeit
In der Stillzeit ist die Anwendung von Zeller Feigen mit Senna kontraindiziert, da nach Verabreichung von Anthranoiden aktive Metabolite wie Rhein in geringen Mengen in der Muttermilch nachgewiesen werden konnten.
Fertilität
Es liegen keine Fertilitätsdaten vor.

Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von Maschinen

Es wurden keine entsprechenden Studien durchgeführt.
Die arzneilich wirksamen Bestandteile haben keine Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und das Bedienen von Maschinen.

Unerwünschte Wirkungen

Erkrankungen des Immunsystems:
Häufigkeiten nicht bekannt: Überempfindlichkeitsreaktionen.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts:
Insbesondere Patienten und Patientinnen mit Reizdarm können Flatulenz, Bauchkrämpfe, Abdominalschmerz oder Diarrhoe entwickeln. Dann sollte die Dosis verringert werden. Der chronische Gebrauch von anthranoidhaltigen Arzneimitteln kann eine Pigmentierung des Colons (Pseudomelanosis coli) verursachen, die harmlos ist und sich nach Absetzen des Arzneimittels zurückbildet.
Erkrankungen der Nieren und Harnwege:
Langzeitbehandlungen mit Laxanzien können zu Wasser- und Elektrolytstörungen führen und eine Albuminurie und Hämaturie nach sich ziehen.
Die gelbe oder rote (pH-abhängige) Verfärbung des Urins durch Metabolite ist harmlos.
Leber- und Gallenerkrankungen:
Sehr seltene, aber teils schwerwiegende Leberschädigungen wurden in Verbindung mit einem Arzneimittel, welches einen bestimmten Pestwurz-Extrakt enthielt (CO2-Extrakt), beobachtet. Eine leberschädigende Wirkung kann jedoch auch für den in Zeller Feigen mit Senna verwendeten alkoholischen Extrakt nicht ausgeschlossen werden. Siehe hierzu unter «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen».
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.

Überdosierung

Entsteht ein Durchfall, ist die Dosis zu reduzieren.
Anzeichen und Symptome
Werden viel zu grosse Mengen eingenommen, sind die wichtigsten Symptome Krämpfe und schwere Diarrhoen mit Flüssigkeits- und Elektrolytverlusten.
Chronische Überdosierung von anthranoidhaltigen Arzneimitteln könnte zu toxischer Hepatitis führen.
Behandlung
Die Flüssigkeits- und Elektrolytverluste sollten ersetzt werden. Kalium sollte im Speziellen überprüft werden, insbesondere bei älteren Patienten.

Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
A06AB56
Wirkungsmechanismus
Zeller Feigen mit Senna ist ein pflanzliches Laxativum. Die darin enthaltenen 1,8-Dihydroxyanthracenderivate besitzen laxative Eigenschaften.
Es gibt zwei verschiedene Wirkungsmechanismen:
·einen Einfluss auf die Motilität des Dickdarms (Stimulation der peristaltischen Kontraktionen und Hemmung der lokalen Kontraktionen), so dass eine beschleunigte Darmpassage erfolgt und die Flüssigkeitsresorption verringert wird und
·einen Einfluss auf sekretorische Prozesse (Stimulation der Schleimproduktion und der aktiven Chloridsekretion), die eine erhöhte Flüssigkeitssekretion nach sich ziehen
Pharmakodynamik
Die Volumenzunahme des Darminhaltes erhöht den Füllungsdruck und regt die Darmperistaltik an. Die Feigenfrüchte unterstützen diese Wirkung.
Die lipophilen Bestandteile der Pestwurz, wie sie im Extrakt vorliegen, entfalten eine spasmolytische Wirkung. Damit wird der bei vielen Patienten mit chronischer Obstipation und Colon irritabile vorhandenen spastischen Komponente entgegengewirkt.
Die Wirkung tritt verzögert nach ca. 8 - 12 Stunden ein.
Klinische Wirksamkeit
Keine relevanten Daten vorhanden.

Pharmakokinetik

Absorption
Aglykone werden im oberen Darm absorbiert. Tierversuche mit radioaktiv markiertem Rheinanthron, das direkt in das Caecum verabreicht wurde, zeigten eine Absorption < 10%.
Distribution
In menschlichen Pharmakokinetikstudien mit Pulver aus Sennesfrüchten (20 mg Sennoside), das 7 Tage lang oral verabreicht wurde, wurde eine maximale Konzentration von 100 ng Rhein/ ml Blut gefunden. Eine Anreicherung von Rhein wurde nicht beobachtet. Aktive Metaboliten, z.B. Rhein, passieren in geringen Mengen in die Muttermilch. Tierversuche zeigten, dass die Plazentapassage von Rhein gering ist.
Metabolismus
Die β-glykosidisch verknüpften Anthrachinone (Sennoside) sind Prodrugs, die im oberen Magen-Darm-Trakt nicht resorbiert werden und die nach Umwandlung in die aktiven Metabolite (Rheinanthrone) durch die Dickdarmflora im Colon wirken. Bei Kontakt mit Sauerstoff wird Rheinanthron zu Rhein und Sennidinen oxidiert, die im Blut hauptsächlich in Form von Glucuroniden und Sulfaten vorkommen.
Elimination
Nach oraler Verabreichung von Sennosiden werden 3-6% der Metaboliten im Urin ausgeschieden; Einige werden über die Galle ausgeschieden.
Die meisten Sennoside (ca. 90%) werden zusammen mit 2-6% unveränderten Sennosiden, Sennidinen, Rheinanthron und Rhein als Polymere (Polychinone) mit den Fäzes ausgeschieden.

Präklinische Daten

Für den Pestwurz-Extrakt wurde keine akute orale Toxizität beobachtet, die LD50 in Ratten ist grösser als 2000 mg/ kg Körpergewicht. Untersuchungen zum hier eingesetzten alkoholischen Pestwurz-Extrakt an Ratten über 14 Tage lassen eine abschliessende Bewertung hinsichtlich einer potentiellen Gefahr von Leberschädigung aufgrund der kurzen Untersuchungszeit nicht zu.
Es sind nur wenige präklinische Daten für Sennesfrüchte oder deren Zubereitungen vorhanden.
Langzeittoxizität (bzw. Toxizität bei wiederholter Verabreichung)
In einer 90-Tage-Studie an Ratten wurden Sennesfrüchte in Dosierungen von 100 mg/kg bis zu 1500 mg/kg (Äquivalenzdosis beim Menschen von 16 bis 242 mg/kg) verabreicht. In allen Gruppen wurde eine epitheliale Hyperplasie des Dickdarms von geringem Ausmass festgestellt, die innerhalb der 8wöchigen Erholungsphase reversibel war. Die hyperplastischen Läsionen des Vormagenepithels waren ebenfalls reversibel. Dosisabhängige tubuläre Basophilie und epitheliale Hypertrophie der Nieren wurden bei einer Dosis von oder mehr als 300 mg/ kg pro Tag ohne funktionelle Beeinträchtigung beobachtet. Diese Änderungen waren auch reversibel. Die Ablagerung eines braunen tubulären Pigments führte zu einer dunklen Verfärbung der Nierenoberfläche und blieb nach der Erholungsphase noch in geringerem Masse erhalten. Im Nervenplexus des Dickdarms wurden keine Veränderungen beobachtet. Ein No-Observable-Effect-Level (NOEL) konnte in dieser Studie nicht erhalten werden.
Mutagenität
Sennesfrüchte, Extrakte davon und diverse Hydroxyl-Anthracen-Derivate (ausser Sennosiden, Rhein und Sennidinen) waren in mehreren in-vitro-Testsystemen mutagen und genotoxisch. Für Senna und Aloe-Emodin wurde dies jedoch in in-vivo-Systemen nicht belegt.
Karzinogenität
In Langzeitstudien zur Kanzerogenität mit Sennesfrüchten wurden Auswirkungen auf Nieren und Dickdarm / Caecum berichtet.

Sonstige Hinweise

Inkompatibilitäten
Nicht bekannt.
Beeinflussung diagnostischer Methoden
Nicht bekannt.
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Bei Raumtemperatur (15 - 25 °C) in der Originalverpackung aufbewahren.
Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.

Zulassungsnummer

46581 (Swissmedic)

Packungen

Blisterpackungen mit 20 Filmtabletten, D

Zulassungsinhaberin

Max Zeller Söhne AG, CH-8590 Romanshorn

Stand der Information

Oktober 2025

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