Unerwünschte WirkungenDaten aus klinischen Studien
Zusammenfassung des Sicherheitsprofils
Die Sicherheit von Omjjara, die in drei multizentrischen Studien bei Erwachsenen (n = 725) mit Myelofibrose untersucht wurde, wird im Folgenden dargestellt (Tabelle 2). Die Patienten wurden mit Omjjara 200 mg täglich für eine mediane Dauer von 49 Wochen behandelt. Die mediane Dauer der Nachbeobachtung betrug 11,9 Monate.
Die häufigsten unerwünschten Wirkungen waren Infektionen (55,4%), Hämorrhagien (29%), Diarrhoea (26,8%), Thrombozytopenie (25 %), Nausea (19,4%), Fatigue (17,5%), Husten (17,4%), Schwindel (15,4%), periphere Neuropathie (14,6%), Abdominalschmerzen (14,1%), Kopfschmerzen (13,9%), Asthenie (13,2%) . Die häufigste schwere Nebenwirkung (≥ Grad 3) war Thrombozytopenie (16,4 %). Weitere Informationen zu den Infektionsarten finden Sie in Tabelle 2.
Die ermittelten unerwünschten Wirkungen von Omjjara sind nach MedDRA-Systemorganklassen und Häufigkeit gemäss folgender Konvention geordnet:
Sehr häufig: ≥1/10
Häufig: ≥1/100, <1/10
Gelegentlich: ≥1/1000, <1/100
Selten: ≥1/10'000, <1/1000
nicht bekannt (Häufigkeit auf Grundlage der verfügbaren Daten nicht abschätzbar)
Tabelle 2: Tabellarische Zusammenfassung der unerwünschten Wirkungen
Systemorganklasse (SOC)
|
Häufigkeitskategorie
|
Unerwünschte Wirkung
|
Infektionen und parasitäre Erkrankungen
|
Sehr häufig
|
Infektion der Harnwege
|
Alle Gradea
|
Grad ≥3a
|
12,1 %
|
2,5 %
|
Pneumonie
|
Alle Gradea
|
Grad ≥3a
|
11,4 %
|
7,6 %
|
Infektion der oberen Atemwege
|
Alle Gradea
|
Grad ≥3a
|
10,1 %
|
0,4 %
|
Häufig
|
Nasopharyngitis, Herpes oralis, Sinusitis, Herpes zoster, Infektionen der Atemwege, Gastroenteritis, Blasenentzündung, Sepsis, COVID-19, Zellulitis, Infektionen der unteren Atemwege, Influenza, orale Candidose, Hautinfektionen, Bronchitis
|
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
|
Sehr häufig
|
Thrombozytopenieb
|
Alle Gradea
|
Grad ≥3a
|
25 %
|
16,4 %
|
Häufig
|
Neutropeniec
|
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
|
Häufig
|
Vitamin B1 Mangel
|
Erkrankungen des Nervensystems
|
Sehr häufig
|
Schwindelgefühl
|
Alle Gradea
|
Grad ≥3a
|
15,4 %
|
0,6 %
|
Periphere Neuropathied
|
Alle Gradea
|
Grad ≥3a
|
14,6 %
|
1,2 %
|
Kopfschmerzen
|
Alle Gradea
|
Grad ≥3a
|
13,9 %
|
0,8 %
|
Häufig
|
Parästhesie Synkope
|
Erkrankungen des Ohrs und des Labyrinths
|
Häufig
|
Schwindel
|
Augenerkrankungen
|
Häufig
|
Verschwommenes Sehen Katarakt
|
Gefässerkrankungen
|
Sehr häufig
|
Hämorrhagie
|
Alle Gradea
|
Grad ≥3a
|
29 %
|
6,8 %
|
Häufig
|
Hautrötung Hämatom Hypotonie
|
Erkrankungen der Atemwege, des Brustraums und Mediastinums
|
Sehr häufig
|
Husten
|
Alle Gradea
|
Grad ≥3a
|
17,4 %
|
0,7 %
|
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
|
Sehr häufig
|
Diarrhoe
|
Alle Gradea
|
Grad ≥3a
|
26,8 %
|
2,6 %
|
Übelkeit
|
Alle Gradea
|
Grad ≥3a
|
19,4 %
|
1,1 %
|
Abdominalschmerz
|
Alle Gradea
|
Grad ≥3a
|
14,1 %
|
1,8 %
|
Häufig
|
Obstipation Erbrechen
|
Leber- und Gallenerkrankungen
|
Häufig
|
erhöhte Alanin-Transaminase (ALT) erhöhte Aspartat-Transaminase (AST)
|
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
|
Häufig
|
Hautausschlage
|
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
|
Häufig
|
Arthralgie Schmerzen in den Extremitäten
|
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
|
Sehr häufig
|
Asthenie
|
Alle Gradea
|
Grad ≥3a
|
13,2 %
|
2,2 %
|
Fatigue
|
Alle Gradea
|
Grad ≥3a
|
17,5 %
|
2,5 %
|
Häufig
|
Fieber
|
Verletzung, Vergiftung und durch Eingriffe bedingte Komplikationen
|
Häufig
|
Kontusion
|
a Bewertet nach den gebräuchlichen Terminologie Kriterien für Unerwünschte Wirkungen (Common Terminology Criteria for Adverse Events (CTCAE)) des Nationalen Krebsinstitutes (National Cancer Institute).
b Thrombozytopenie umfasst verringerte Thrombozytenzahl
c Neutropenie umfasst verringerte Neutrophilenzahl
d Periphere Neuropathie umfasst periphere sensorische Neuropathie, periphere motorische Neuropathie, periphere Neuropathie, periphere sensomotorische Neuropathie, Neuralgie und Polyneuropathie
e Hautausschlag umfasst makulopapulöser Hautausschlag, erythematöser Hautausschlag, Arzneimittel-bedingter Hautausschlag, follikulärer Hautausschlag, makulöser Hautausschlag und pustulöser Hautausschlag.
Beschreibung spezifischer unerwünschter Wirkungen und Zusatzinformationen
Infektionen
In den drei klinischen Studien, die sowohl den randomisierten Behandlungszeitraum als auch den offenen Behandlungszeitraum mit Momelotinib umfassten, traten bei 55,4 % (402/725) der mit Omjjara behandelten Patienten Infektionen auf, von denen 18,6 % (135/725) als schwer (≥Grad 3) eingestuft wurden, während die meisten Fälle, nämlich 81,4 % (590/725), leicht oder mässig waren. Die am häufigsten gemeldeten Infektionen (≥1 % der Probanden in der MMB-Gesamtgruppe) waren Harnwegsinfektionen (12,1 %), Lungenentzündung (11,4 %), Infektionen der oberen Atemwege (10,1 %), Bronchitis (6,1 %), Nasopharyngitis (5,5 %), oraler Herpes (3,4%), Sinusitis (3,4 %), Herpes zoster (3,2 %), Atemwegsinfektionen (3,2 %), Gastroenteritis (3,2 %), Blasenentzündung (2,8 %), Sepsis (2,5 %), COVID-19 (2,3%), Zellulitis (2,3 %), Infektionen der unteren Atemwege (2,3 %), Influenza (2,3 %), orale Candidiasis (1,5%), Hautinfektionen (1,1 %) und COVID-19-Pneumonie (1,0 %). Der Anteil der Patienten, die die Behandlung aufgrund einer Infektion abbrachen, betrug 2,5 % (18/725). Tödliche Infektionen wurden bei 4,4% (32/725) der Patienten gemeldet (am häufigsten Pneumonie). Siehe auch Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen».
Thrombozytopenie
In den drei klinischen Studien, einschliesslich des randomisierten Behandlungszeitraums und des Momelotinib-Open-Label-Behandlungszeitraums kam es bei 25 % (181/725) der mit Momelotinib behandelten Patienten zu Thrombozytopenie; 16,4 % (119/725) der mit Momelotinib behandelten Patienten erlitten eine schwere Thrombozytopenie (Grad ≥3). Die Thrombozytopenie führte bei 3,9 % (28/725) der Patienten zu einem Abbruch der Behandlung. Siehe auch Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen».
Hämorrhagie
In den drei klinischen Studien, die den randomisierten Behandlungszeitraum und den offenen Behandlungszeitraum mit Momelotinib umfassten, traten bei 29 % (208/725) der mit Momelotinib behandelten Patienten Blutungen auf (davon traten bei 1 % [7/725]) der Patienten obere gastrointestinale Blutungen auf); 6,8 % (49/725) der mit Momelotinib behandelten Patienten erlitten schwere Blutungen (Grad ≥3). Blutungen führten bei 0,8% (6/725) der Patienten zum Abbruch der Behandlung.
Periphere Neuropathie
In den drei klinischen Studien, die sowohl den randomisierten Behandlungszeitraum als auch den open-label Behandlungszeitraum mit Momelotinib umfassten, traten bei 14,6 % (106/725) der mit Omjjara behandelten Patienten periphere Neuropathien auf. Die bevorzugten Begriffe in dieser Kategorie waren: periphere sensorische Neuropathie 12,3 % (89/725), periphere Neuropathie 1,0 % (7/725), periphere sensomotorische Neuropathie 0,7 % (5/725), periphere motorische Neuropathie 0,6 % (4/725), Neuralgie 0,6 % (4/725) und Polyneuropathie 0,3 % (2/725). Die Mehrzahl der Fälle war leicht oder mittelschwer, während schwere Fälle (≥ Grad 3) bei 1,2 % (9/725) der Probanden auftraten, darunter periphere sensorische Neuropathie 0,7 % (5/725), periphere sensomotorische Neuropathie 0,3 % (2/725), periphere Neuropathie 0,1 % (1/725) und periphere motorische Neuropathie 0,1 % (1/725). Der Anteil der Patienten, die die Behandlung aufgrund einer peripheren Neuropathie abbrachen, betrug 2,5 % (18/725). Siehe auch Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen».
Erhöhte ALT/AST
In den drei klinischen Studien, die sowohl den randomisierten Behandlungszeitraum als auch den open-label Behandlungszeitraum mit Momelotinib umfassten, traten bei 28,6 % (207/725) bzw. 27,2 % (197/725) der mit Omjjara behandelten Patienten neue oder sich verschlechternde Erhöhungen (alle Grade) von ALT und AST auf; Transaminasenerhöhungen Grad 3 oder 4 traten bei 1,5 % (11/725) bzw. 0,3 % (2/725) auf. Es gab keine Fälle von Transaminasenerhöhungen, die zum Absetzen von Omjjara führten. Siehe auch «Hepatotoxizität und Hepatisches Monitoring» in Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen».
Postmarketing Daten
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Hautausschlag: Fälle von schweren Hautausschlägen, die einen Krankenhausaufenthalt erfordern, wurden berichtet.
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
|