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Information for professionals for Adcetris®:Takeda Pharma AG
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Dosierung/Anwendung

Adcetris sollte nur von einem in der Anwendung von Krebsmitteln erfahrenen Arzt verabreicht werden.
Die Patienten müssen während und nach der Infusion überwacht werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Um die Rückverfolgbarkeit von biotechnologisch hergestellten Arzneimitteln sicherzustellen, wird empfohlen, Handelsname und Chargennummer bei jeder Behandlung zu dokumentieren.
Erstlinien-Therapie bei HL
Adcetris + AVD
Die empfohlene Dosierung in Kombination mit einer AVD-Chemotherapie beträgt 1,2 mg/kg, verabreicht als intravenöse Infusion über 30 Minuten am 1. und 15. Tag jedes 28-tägigen Zyklus; Dauer der Behandlung 6 Zyklen (siehe «Klinische Wirksamkeit»).
Bei allen Patienten wird, beginnend mit der ersten Dosis, zur Unterstützung eine primäre Prophylaxe mit Wachstumsfaktor (Granulozyten-Kolonie-stimulierender Faktor [G-CSF]) empfohlen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Bezüglich der Chemotherapeutika Doxorubicin, Vinblastin und Dacarbazin, die bei der Erstlinien-Therapie für Patienten mit HL zusammen mit Adcetris verabreicht werden, siehe die jeweiligen Fachinformationen.
BrECADD
Die empfohlene Dosis in Kombination mit Chemotherapie (Etoposid (E), Cyclophosphamid (C), Doxorubicin (A), Dacarbazin (D), Dexamethason (D) [BrECADD]) beträgt 1,8 mg/kg, verabreicht als intravenöse Infusion über 30 Minuten alle 3 Wochen für bis zu 6 Zyklen (siehe «Klinische Wirksamkeit»).
Bei allen Patienten mit zuvor unbehandeltem HL, die eine Kombinationstherapie erhalten, muss ab dem 5. Tag jedes Zyklus eine primäre Prophylaxe mit Unterstützung von Wachstumsfaktoren (G-CSF) verabreicht werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Eine Vorbehandlung mit Dexamethason für 4 Tage vor dem ersten Zyklus der Chemotherapie wird für Patienten > 40 Jahren oder nach Ermessen des Arztes empfohlen. Eine Antibiotikaprophylaxe muss während der gesamten Dauer der Chemotherapie 3 x/Woche verabreicht werden.
Bezüglich der Dosierungsempfehlungen für Chemotherapeutika, die in Kombination mit Adcetris bei Patienten mit zuvor unbehandeltem HL verabreicht werden, siehe Tabelle 1.
Patienten mit CD30+ HL mit erhöhtem Risiko für ein Rezidiv oder Progression nach autologer Stammzell-Transplantation (ASCT)
Die empfohlene Dosis beträgt 1,8 mg/kg, verabreicht alle 3 Wochen als 30-minütige intravenöse (i.v.) Infusion. Die Behandlung mit Adcetris sollte nach der Erholung von der ASCT beginnen, basierend auf der ärztlichen Beurteilung. Diese Patienten sollten bis zu 16 Behandlungszyklen erhalten (siehe «Klinische Wirksamkeit»).
Rezidiviertes oder refraktäres CD30+ HL und rezidiviertes oder refraktäres sALCL
Die empfohlene Dosierung beträgt 1,8 mg/kg, die als intravenöse (i.v.) Infusion über 30 Minuten alle 3 Wochen verabreicht wird. Patienten, bei denen eine Stabilisierung oder Besserung der Erkrankung erreicht wird, sollten mindestens 8 Behandlungszyklen und bis zu maximal 16 Zyklen (ca. 1 Jahr) erhalten (siehe «Klinische Wirksamkeit»).
Erstlinien-Therapie bei PTCL
Die empfohlene Dosierung in Kombination mit CHP Chemotherapie beträgt 1,8 mg/kg, verabreicht als intravenöse Infusion über 30 Minuten alle 3 Wochen für 6 bis 8 Zyklen (siehe «Klinische Wirksamkeit»).
Primäre Prophylaxe mit G-CSF wird beginnend mit der ersten Dosis für alle Patienten empfohlen (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Bezüglich der Chemotherapeutika Cyclophosphamid, Doxorubicin und Prednison, die bei der Erstlinien-Therapie für Patienten mit PTCL in Kombination mit Adcetris verabreicht werden, siehe die jeweiligen Fachinformationen.
CTCL
Die empfohlene Dosierung beträgt 1,8 mg/kg, die als intravenöse (i.v.) Infusion über 30 Minuten alle 3 Wochen verabreicht wird. Patienten mit CTCL können bis zu 16 Behandlungszyklen erhalten (siehe «Klinische Wirksamkeit»). In der klinischen Studie betrug die mediane Anzahl der Zyklen 12 (1-16 Zyklen, siehe «Klinische Wirksamkeit»).
Generell
Bei der Berechnung der Dosis für Patienten, die mehr als 100 kg wiegen, wird ein Körpergewicht von 100 kg zugrunde gelegt (siehe «Hinweise zur Handhabung»).
Dosisanpassungen
Neutropenie
Monotherapie
Wenn sich während einer Monotherapie eine Neutropenie entwickelt oder verschlechtert, gelten die folgenden Dosierungsempfehlungen:
Bei Neutropenie Grad 1 (<LLN-1500/mm3, <LLN-1,5× 109/l) oder Grad 2 (<1500-1000/mm3, <1,5-1,0× 109/l): Dosis und Behandlungsintervalle beibehalten.
Bei Neutropenie Grad 3 (<1000-500/mm3, <1,0-0,5× 109/l) oder Grad 4 (<500/mm3, <0,5× 109/l): Die Verabreichung der Dosis verzögern, bis die Toxizität wieder auf ≤ Grad 2 oder den Ausgangswert zurückgegangen ist, danach die Behandlung in unveränderter Dosierung und unveränderten Behandlungsintervallen fortführen.
Bei Patienten, die eine Neutropenie Grad 3 oder Grad 4 entwickeln, kann in den folgenden Zyklen eine Unterstützung mit Wachstumsfaktor (G-CSF oder Granulozyten-Monozyten-Kolonie-stimulierender Faktor [GM-CSF]) in Betracht gezogen werden.
Bei Patienten, die eine Lymphopenie Grad 3 oder Grad 4 entwickeln, kann die Behandlung ohne Unterbrechung fortgesetzt werden.
AVD/CHP-Kombinationstherapie
Eine primäre Prophylaxe mit G-CSF wird beginnend mit der ersten Dosis allen Patienten empfohlen, die eine AVD/CHP-Kombinationstherapie erhalten. Dosis und Behandlungsintervalle sollen beibehalten werden.
BrECADD-Kombinationstherapie
Wenn sich während der BrECADD-Kombinationstherapie Hämatotoxizitäten entwickeln oder verschlechtern, gelten die folgenden Dosierungsempfehlungen:
Bei Leukozyten ≥2500/mm3, ≥2,5 x 109/l ODER Neutrophilen ≥1500/mm3, ≥1,5 x 109/l UND Thrombozyten ≥80000/mm3, ≥80 x 109/l: Dosis und Behandlungsintervalle beibehalten.
Bei Leukozyten < 2000-1000/mm3, < 2,0-1,0 x 109/l ODER Neutrophilen < 1000-500/mm3, < 1,0-0,5 x 109/l UND Thrombozyten < 50000-25000/mm3, < 50,0-25,0 x 109/l: Die Behandlung aussetzen, bis die Toxizität auf den Ausgangswert zurückgegangen ist; wenn sich die Ereignisse bis zum 28. Tag des Zyklus nicht erholen, kann eine Dosisreduktion von Brentuximab Vedotin 1,2 mg/kg bis zu maximal 120 mg alle 3 Wochen in Betracht gezogen werden.
Bei Leukozyten < 1000/mm3, < 1,0 x 109/l ODER Neutrophilen < 500/mm3, < 0,5 x 109/l UND Thrombozyten < 25000/mm3, < 25,0 x 109/l: Die Behandlung aussetzen, bis die Toxizität auf den Ausgangswert zurückgegangen ist, dann die Behandlung mit Brentuximab Vedotin mit einer reduzierten Dosis von 1,2 mg/kg bis maximal 120 mg alle 3 Wochen fortsetzen.
Bei Patienten, die das BrECADD-Schema erhalten, wird die Dosis, wenn ein oder mehrere Ereignisse in einem bestimmten Zyklus auftreten, auf das untere Niveau reduziert und für die nächsten Zyklen fortgesetzt.
Treten Ereignisse in zwei aufeinanderfolgenden Zyklen auf, wird die Dosis auf das Ausgangsniveau reduziert (siehe Tabelle 1). Zu den Ereignissen gehören Leukopenie für mehr als 4 Tage, Thrombozytopenie an einem oder mehreren Tagen, Infektion CTCAE (Common Terminology Criteria for Adverse Events)-Grad 4, andere CTCAE-Grad-Toxizitäten und eine Behandlungsverzögerung von mehr als 2 Wochen aufgrund einer unzureichenden Erholung der Blutwerte.
Tabelle 1: Dosierungsniveaus für das BrECADD-Behandlungsschema

Dosierungs-niveau

Cyclophosphamid (C)

Doxorubicin (A)

Etoposid (E)

Dacarbazin (D)

Dexamethason (D)

4 (volle Dosis)

1250 mg/m2

40 mg/m2

150 mg/m2

250 mg/m2

40 mg

3

1100 mg/m2

40 mg/m2

125 mg/m2

250 mg/m2

40 mg

2

950 mg/m2

40 mg/m2

100 mg/m2

250 mg/m2

40 mg

1

800 mg/m2

40 mg/m2

100 mg/m2

250 mg/m2

40 mg

Ausgangs- niveau

650 mg/m2

35 mg/m2

100 mg/m2

250 mg/m2

40 mg

Periphere Neuropathie
Monotherapie
Wenn während einer Monotherapie eine periphere sensorische oder motorische Neuropathie auftritt oder sich verschlimmert, gelten folgende Dosierungsempfehlungen:
Bei Neuropathie Grad 1 (Parästhesie und/oder verminderte Reflexe, ohne Funktionsverlust): Dosis und Behandlungsintervalle beibehalten.
Bei Neuropathie Grad 2 (Funktionseinschränkungen, aber keine negativen Auswirkungen auf die Alltagsaktivitäten) oder Grad 3 (negative Auswirkungen auf die Alltagsaktivitäten): Verschiebung der nächsten Infusion, bis die Toxizität auf ≤ Grad 1 bzw. den Ausgangswert abgeklungen ist, dann Wiederaufnahme der Behandlung mit reduzierter Dosis von 1,2 mg/kg bis maximal 120 mg alle 3 Wochen.
Bei Neuropathie Grad 4 (beeinträchtigende sensorische Neuropathie oder motorische Neuropathie mit lebensgefährlichen Folgen oder Paralyse): Absetzen der Behandlung.
Kombinationstherapie Adcetris + AVD
Wenn sich während einer Kombinationstherapie mit AVD eine periphere sensorische oder motorische Neuropathie entwickelt, gelten die folgenden Dosisempfehlungen:
Bei Neuropathie Grad 1 (Parästhesie und/oder verminderte Reflexe, ohne Funktionsverlust): Dosis und Behandlungsintervalle beibehalten.
Bei Neuropathie Grad 2 (Funktionseinschränkungen, aber keine negativen Auswirkungen auf die Alltagsaktivitäten): Dosisreduktion auf 0,9 mg/kg bis maximal 90 mg alle 2 Wochen.
Bei Neuropathie Grad 3 (negative Auswirkungen auf die Alltagsaktivitäten): Die Behandlung mit Adcetris aussetzen, bis die Toxizität wieder auf ≤ Grad 2 zurückgegangen ist, danach die Behandlung mit einer reduzierten Dosierung von 0,9 mg/kg bis maximal 90 mg alle 2 Wochen fortsetzen. Ziehen Sie auch eine Dosisanpassung bei anderen, laut jeweiliger Fachinformation neurotoxischen, Wirkstoffen in Betracht.
Bei Neuropathie Grad 4 (beeinträchtigende sensorische Neuropathie oder motorische Neuropathie mit lebensgefährlichen Folgen oder Paralyse): Absetzen der Behandlung.
Kombinationstherapie Adcetris + CHP
Wenn sich während einer Kombinationstherapie mit CHP eine periphere sensorische oder motorische Neuropathie entwickelt oder verschlechtert, gelten die folgenden Dosisempfehlungen:
Bei Neuropathie Grad 1 (Parästhesie und/oder verminderte Reflexe, ohne Funktionsverlust): Dosis und Behandlungsintervalle beibehalten.
Bei Neuropathie Grad 2 (Funktionseinschränkungen, aber keine negativen Auswirkungen auf die Alltagsaktivitäten): Sensorische Neuropathie – Behandlung mit gleicher Dosierung weiterführen; motorische Neuropathie - Dosisreduktion auf 1,2 mg/kg bis maximal 120 mg alle 3 Wochen.
Bei Neuropathie Grad 3 (negative Auswirkungen auf die Alltagsaktivitäten): Sensorische Neuropathie - Dosisreduktion auf 1,2 mg/kg bis maximal 120 mg alle 3 Wochen; motorische Neuropathie – Absetzen der Behandlung.
Bei Neuropathie Grad 4 (beeinträchtigende sensorische Neuropathie oder motorische Neuropathie mit lebensgefährlichen Folgen oder Paralyse): Absetzen der Behandlung.
Kombinationstherapie Adcetris (Br) + ECADD (BrECADD)
Wenn sich während einer Kombinationstherapie mit BrECADD eine periphere sensorische oder motorische Neuropathie entwickelt oder verschlechtert, gelten die folgenden Dosisempfehlungen:
Bei Neuropathie Grad 1 (Parästhesie und/oder verminderte Reflexe, ohne Funktionsverlust): Dosis und Behandlungsintervalle beibehalten.
Bei Neuropathie Grad 2 (Funktionseinschränkungen, aber keine negativen Auswirkungen auf die Alltagsaktivitäten) oder Grad 3 (negative Auswirkungen auf die Alltagsaktivitäten): Die Behandlung aussetzen, bis die Symptome auf ≤ Grad 1 oder den Ausgangswert zurückgegangen sind, dann die Behandlung mit Brentuximab Vedotin mit einer reduzierten Dosis von 1,2 mg/kg bis maximal 120 mg alle 3 Wochen wieder aufnehmen.
Bei Neuropathie Grad 4 (beeinträchtigende sensorische Neuropathie oder motorische Neuropathie mit lebensgefährlichen Folgen oder Paralyse): Absetzen der Behandlung.
Spezielle Dosierungsanweisungen
Patienten mit Leberfunktionsstörungen
Monotherapie
Die empfohlene Startdosis bei Patienten mit leicht eingeschränkter Leberfunktion (Child-Pugh A) beträgt 1,2 mg/kg, die als intravenöse Infusion über 30 Minuten alle 3 Wochen verabreicht wird. Die Anwendung von Adcetris sollte bei Patienten mit mässiger und schwerer Leberinsuffizienz (Child-Pugh B und C) vermieden werden. Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion sollten hinsichtlich auftretender unerwünschter Wirkungen engmaschig überwacht werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Pharmakokinetik»).
Kombinationstherapie
Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion sollten hinsichtlich auftretender Nebenwirkungen engmaschig überwacht werden. Es gibt keine Erfahrung aus klinischen Studien zur Anwendung von Adcetris in Kombination mit Chemotherapie bei Patienten mit Leberfunktionsstörungen und einem Gesamtbilirubin, das mehr als 1,5 mal über der oberen Normgrenze (ULN) liegt (ausser infolge eines Gilbert-Syndroms) oder Alanin-Aminotransferase-(ALT) und Aspartat-Aminotransferase-(AST)-Werten, die um mehr als das 3-fache der ULN erhöht sind bzw. mehr als das 5-fache der ULN, wenn die erhöhten Werte plausibel auf das Vorliegen von HL in der Leber zurückzuführen sind.
Patienten mit Nierenfunktionsstörungen
Monotherapie
Die Anwendung von Adcetris sollte bei Patienten mit schwerer Niereninsuffizienz (GFR unter 30 ml/min) vermieden werden. Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion sollten hinsichtlich auftretender unerwünschter Wirkungen engmaschig überwacht werden (siehe «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen» und «Pharmakokinetik»).
Kombinationstherapie
Patienten mit eingeschränkter Nierenfunktion sollten hinsichtlich auftretender Nebenwirkungen engmaschig überwacht werden. Es gibt keine Erfahrung aus klinischen Studien zur Anwendung von Adcetris in Kombination mit Chemotherapie bei Patienten mit schweren Nierenfunktionsstörungen.
Ältere Patienten
Die Dosisempfehlungen für Patienten im Alter von 65 Jahren oder älter entsprechen denen für Erwachsene. Aktuell vorliegende Daten werden in den Abschnitten «Unerwünschte Wirkungen», «Klinische Wirksamkeit» und «Pharmakokinetik» dargestellt.
Daten zur Sicherheit und Wirksamkeit von Adcetris als Bestandteil der BrECADD Kombinationstherapie bei Patienten zwischen 61 und 75 Jahre (n=85) liegen aus einer nicht-randomisierten Kohorte vor (siehe «Unerwünschte Wirkungen» und «Klinische Wirksamkeit»).
Kinder und Jugendliche
Die Sicherheit und Wirksamkeit von Adcetris bei Kindern und Jugendlichen unter 18 Jahren sind nicht erwiesen. Aktuell vorliegende Daten für Kinder ab 6 Jahren und Jugendliche werden in den Abschnitten «Unerwünschte Wirkungen», «Klinische Wirksamkeit» und «Pharmakokinetik» dargestellt, es kann jedoch keine Dosierungsempfehlung gegeben werden.
In den präklinischen Studien wurde eine Verkleinerung des Thymus beobachtet.

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