Printscreen of http://www.oddb.org
Tamec® 20
Sandoz Pharmaceuticals AG

Tamec® 20

Was ist Tamec und wann wird es angewendet?

Der Wirkstoff von Tamec heisst Tamoxifen und ist ein Antiöstrogen. Antiöstrogene sind Substanzen, welche die Wirkung der Östrogene (= Geschlechtshormone) blockieren. Somit hemmt Tamec die unerwünschte, wachstumsfördernde Wirkung der Östrogenhormone auf die Zellen und wird deshalb zur Behandlung von Brustkrebs eingesetzt. Tamec darf nur auf Verschreibung und unter ständiger Kontrolle des Arztes bzw. der Ärztin verwendet werden.

Wann darf Tamec nicht angewendet werden?

·Während der Schwangerschaft und der Stillzeit darf Tamec nicht eingenommen werden (siehe «Darf Tamec während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?»).
·Bei Überempfindlichkeit gegenüber dem Wirkstoff oder einem der Hilfsstoffe darf Tamec nicht angewendet werden.
·Tamec darf nicht von Kindern und Jugendlichen eingenommen werden.

Wann ist bei der Einnahme von Tamec Vorsicht geboten?

Unter der Behandlung mit Tamec kann es zu Schwäche und Müdigkeit kommen. Deshalb ist bei der Teilnahme am Strassenverkehr und der Bedienung von Maschinen Vorsicht geboten.
Wird Tamec zusammen mit blutverdünnenden Mitteln (Acenocoumarol, Phenprocoumon) eingenommen, so kann deren Wirkung gesteigert werden.
Die gleichzeitige Anwendung von Tamec mit Arzneimitteln, die den Abbau des Wirkstoffes von Tamec beschleunigen (z.B. das Antibiotikum Rifampicin) oder verlangsamen (z.B. gewisse Arzneimittel gegen Depressionen), kann die Wirkung von Tamec beeinflussen. Solche Kombinationen sollten deshalb vermieden werden.
Tamec sollte nicht gleichzeitig mit einem Aromatasehemmer wie zum Beispiel Arimidex, Femara oder Aromasin eingenommen werden.
Sie sollten Ihren Arzt oder Apotheker bzw. ihre Ärztin oder Apothekerin informieren, wenn Sie eines der genannten Arzneimittel einnehmen.
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie an anderen Krankheiten leiden, Allergien haben oder andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden!

Darf Tamec während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit eingenommen werden?

Während der Schwangerschaft und Stillzeit darf Tamec nicht eingenommen werden. Frauen im gebärfähigen Alter müssen sichere, nicht-hormonelle empfängnisverhütende Massnahmen treffen. Sie dürfen während einer Tamec-Therapie und bis zu 2 Monate nach Ende einer Tamec-Therapie nicht schwanger werden. Fragen Sie deshalb Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin nach geeigneten Verhütungsmitteln, da die Wirkung von einigen Verhütungsmitteln (Pille) durch Tamec beeinträchtigt werden kann.

Wie verwenden Sie Tamec?

Der Arzt bzw. die Ärztin bestimmt die für Sie optimale Dosierung und die Dauer der Tamec-Behandlung. Nehmen Sie die Filmtabletten immer bei der gleichen Gelegenheit ein, z.B. beim Frühstück. Es spielt keine Rolle, ob Sie die Filmtabletten vor, während oder nach der Mahlzeit schlucken. Ändern Sie nicht von sich aus die verschriebene Dosierung und brechen Sie die Therapie nicht ohne vorherige Rücksprache mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin ab.
Wenn Sie glauben, das Arzneimittel wirke zu schwach oder zu stark, so sprechen Sie mit Ihrem Arzt oder Apotheker bzw. mit Ihrer Ärztin oder Apothekerin.

Welche Nebenwirkungen kann Tamec haben?

Folgende Nebenwirkungen können bei der Einnahme von Tamec auftreten:
Durch die Blockierung der Östrogenhormone sind die meisten unerwünschten Wirkungen ähnlich den Symptomen wie bei Eintritt in die Wechseljahre. So können sehr häufig Wallungen auftreten. Es kommt auch häufig zu Vaginalausfluss oder Jucken in der Scheidengegend. Bei manchen Frauen bleibt während der Behandlung die Regelblutung aus. Auch in diesen Fällen muss eine geeignete Verhütungsmethode angewendet werden (siehe auch «Darf Tamec während einer Schwangerschaft oder in der Stillzeit angewendet werden?»). Häufig können aber auch neue oder ungewöhnliche Scheidenblutungen auftreten. Informieren Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin bitte sofort, wenn Sie ungewöhnliche Blutungen oder andere gynäkologische Symptome (z.B. Beckenschmerzen oder Druckgefühl) während der Einnahme von Tamec oder auch zu einem späteren Zeitpunkt beobachten sollten. Dies ist deshalb wichtig, da Veränderungen der Gebärmutter (z.B. gutartige Geschwulste) auftreten können. Diese können aber auch schwerwiegender und bösartiger Natur sein (z.B. Gebärmutterkrebs).
Es ist möglich, dass zu Beginn einer Behandlung mit Tamec die durch den Brustkrebs verursachten Beschwerden, z.B. Schmerzen, verstärkt auftreten können. Wenn Sie zusätzlich ungewohnt stark unter Übelkeit, Erbrechen und Durstgefühl leiden, müssen Sie Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin benachrichtigen.
Im Weiteren wurde über folgende Nebenwirkungen berichtet:
Sehr häufig: Übelkeit, Hautausschlag (in sehr seltenen Fällen schwerwiegende Form), Flüssigkeitsansammlungen im Gewebe, Schwäche und Müdigkeit.
Häufig: Kopfschmerzen, Benommenheit, Sinnesveränderungen (inklusive Geschmacksstörungen und Taubheit oder Kribbeln der Haut), ein erhöhtes Risiko von Blutgerinnseln (einschliesslich in kleinen Gefässen, tiefe Venenthrombose und Lungenembolie), Beinkrämpfe, Muskelschmerzen, Bauchbeschwerden (z.B. Erbrechen, Durchfall und/oder Verstopfung), Erhöhte Blutfettwerte, Anämie (Blutarmut), Veränderungen der Leberenzymwerte, Haarausfall, grauer Star, Netzhauterkrankung.
Plötzliches Auftreten von Schwäche oder Lähmungen in den Armen oder Beinen, plötzliche Schwierigkeiten beim Sprechen, Laufen, Denken oder Schwierigkeiten etwas in der Hand zu halten, können Zeichen einer reduzierten Blutversorgung im Gehirn sein. Diese Symptome können Zeichen eines Schlaganfalles sein.
Überempfindlichkeitsreaktionen: Unterbrechen Sie die Einnahme von Tamec und benachrichtigen Sie unverzüglich Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, falls während der Therapie Schwellungen im Gesicht, an Lippen, Zunge oder im Rachen, Atembeschwerden oder Quaddeln auf der Haut auftreten.
Gelegentlich: Sehstörungen, Verminderung der Blutplättchen (Thrombozytopenie), Verminderung der Gesamtleukozytenzahl (Leukopenie) oder bestimmter weisser Blutkörperchen (Neutropenie und sehr selten Agranulozytose), Entzündung der Bauchspeicheldrüse, Lungenentzündung.
Selten: Endometriose (Bildung von Gebärmutterschleimhaut ausserhalb der Gebärmutter), zystische Vergrösserungen der Eierstöcke bei Frauen vor Eintritt der Wechseljahre, Tumor Flare, Erkrankung der Leber (Schädigung der Leberzellen, Leberversagen), Gelbsucht, Sehnerverkrankungen, Entzündung kleinerer Blutgefässe in der Haut, was zu Hautausschlag führen kann.
Sehr selten: vaginale Polypen (nicht krebsartige Verdickung der inneren Vaginalschicht), Entzündungen der Haut (Hautausschlag oder Hautrötung), Hautbläschen auf Sonnenlicht exponierten Hautarealen.
Vereinzelte Fälle von Blindheit, die nur im Zusammenhang mit den Sehnerverkrankungen auftrat.
Wenn Sie Nebenwirkungen bemerken, die hier nicht beschrieben sind, sollten Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin informieren.

Was ist ferner zu beachten?

Tamec ist ein hochwirksames Arzneimittel und muss für Kinder unerreichbar gelagert werden. Bitte lassen Sie die Filmtabletten bis zum Gebrauch in der Blisterpackung, damit diese optimal vor Licht und Feuchtigkeit geschützt sind.
In der Originalverpackung, bei Raumtemperatur (15-25 °C), vor Licht geschützt und ausser Reichweite von Kindern lagern.
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «Exp.» bezeichneten Datum verwendet werden.
Sollten Sie Filmtabletten besitzen, deren Haltbarkeit abgelaufen ist, so bringen Sie diese bitte in Ihre Apotheke zur Vernichtung zurück.
Weitere Auskünfte erteilt Ihnen Ihr Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin. Diese Personen verfügen über die ausführliche Fachinformation.

Was ist in Tamec enthalten?

Tamec enthält den Wirkstoff Tamoxifen (als Tamoxifen-Citrat) sowie Hilfsstoffe und ist erhältlich als weisse Filmtablette zu 20 mg (teilbar).

Wo erhalten Sie Tamec? Welche Packungen sind erhältlich?

In Apotheken gegen ärztliche Verschreibung, die nur zum einmaligen Bezug berechtigt.
Es gibt Packungen zu 30 und 100 Filmtabletten.

Zulassungsnummer

54989 (Swissmedic).

Zulassungsinhaberin

Sandoz Pharmaceuticals AG, Risch; Domizil: Rotkreuz.

Diese Packungsbeilage wurde im November 2013 letztmals durch die Arzneimittelbehörde (Swissmedic) geprüft.