Wann ist bei der Anwendung von Ellavie Vorsicht geboten?Vor Behandlungsbeginn und auch während der Therapie ist in regelmässigen Abständen eine ärztliche und gynäkologische Untersuchung notwendig. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird dabei mit Ihnen über den Nutzen und die Risiken einer Hormonersatztherapie sprechen, um zu beurteilen, ob die Behandlung fortgesetzt oder beendet werden soll.
Gründe für einen sofortigen Therapieabbruch: Erste Anzeichen einer Venenentzündung mit Gerinnselbildung oder anderen Symptomen, die mit einer Gerinnselbildung verbunden sein können (z.B. ungewöhnliche Schmerzen in den Beinen, geschwollene Beine oder stechende Schmerzen unbekannten Ursprungs beim Einatmen oder Husten), erstmaliges Auftreten oder häufigeres Auftreten ungewöhnlich starker migräneartiger Kopfschmerzen, plötzliche Wahrnehmungsstörungen (z.B. Seh- oder Hörstörungen), starker Bluthochdruck, Gelbsucht, Wachstum von gutartigen Geschwülsten der Gebärmutter, Zunahme von epileptischen Anfällen, Schwangerschaft.
Wenn Sie an folgenden Symptomen leiden oder gelitten haben, ist eine besonders engmaschige Überwachung Ihres Gesundheitszustands erforderlich: Verdickungen im Bereich der Brüste, gutartige Erkrankungen der Gebärmutter (z.B. Endometriose, Endometriumhyperplasie), Risikofaktoren für östrogenabhängige Krebserkrankungen (Brustkrebs bei Verwandten ersten Grades), Bluthochdruck, Migräne, Zuckerkrankheit, Lebererkrankungen, Erkrankungen der Gallenblase, Porphyrie, Asthma, Epilepsie, Depression, Hirnentzündung, Lupus erythematodes, Innenohrschwerhörigkeit (Otosklerose), Herz- oder Nierenerkrankungen, erhöhte Blutfettwerte (Hypertriglyzeridämie), unregelmässige oder starke vaginale Blutungen; Schilddrüsenunterfunktion, Angioödem, braune Flecken auf der Haut, vor allem im Gesicht (Chloasma).
Aus mehreren wissenschaftlichen Studien geht hervor, dass das Brustkrebsrisiko bei Frauen, die mehr als 5 Jahre lang eine Hormonersatztherapie erhalten, leicht erhöht ist. Dieses leicht erhöhte Risiko geht innerhalb von 5 Jahren nach dem Ende der Behandlung langsam zurück und kehrt wieder auf das Niveau bei Frauen zurück, die nie eine Hormonsubstitution erhalten haben. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin nimmt eine regelmässige Untersuchung ihrer Brüste vor, insbesondere wenn es in Ihrer Familie Brustkrebsfälle gibt oder wenn Sie Zysten oder Knötchen in der Brust aufweisen. Ihr Arzt bzw. Ihre Ärztin wird Ihnen eventuell auch eine Mammographie verordnen. Teilen Sie es Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin mit, wenn Sie während der Behandlung Veränderungen in Ihren Brüsten bemerken. Bei Frauen mit intaktem Uterus ist das Risiko eines Endometriumkarzinoms (Krebs der Gebärmutterschleimhaut) unter einer Östrogen-Monotherapie im Vergleich zu unbehandelten Frauen erhöht, wobei dieses Risiko von der Behandlungsdauer und der Östrogendosis abhängig zu sein scheint. Das höchste Risiko scheint mit einer langfristigen Anwendung verbunden zu sein.
Einige Studien belegen, dass eine Langzeitbehandlung, sei es in Form einer Östrogen-Monotherapie oder in Form einer Kombinations-Hormonersatztherapie, mit einem erhöhten Risiko für Eierstockkrebs einhergeht.
Nach der Anwendung von hormonellen Wirkstoffen, wie sie in Ellavie enthalten sind, wurden in seltenen Fällen gutartige und noch seltener bösartige Veränderungen im Bereich der Leber beobachtet. Diese Veränderungen führten in Einzelfällen zu potentiell tödlichen Blutungen im Bauchraum. Informieren Sie daher Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn Sie an starken Oberbauchschmerzen oder Anzeichen für eine Blutung im Bauchraum leiden.
Im Gegensatz zu einer Kombinations-Hormonersatztherapie wurde bei einer Östrogen- Monotherapie kein Einfluss auf die Häufigkeit von Erkrankungen der Herzkranzgefässe beobachtet. Sowohl unter einer Kombinations-Hormonersatztherapie als auch unter einer Östrogen-Monotherapie wurde jedoch ein erhöhtes Schlaganfallrisiko beobachtet.
Eine Östrogentherapie bzw. eine Substitutionstherapie mit einer Östrogen/Gestagen- Kombination ist mit einem erhöhten Risiko für die Bildung von Blutgerinnseln verbunden. Dieses erhöhte Risiko wurde nur bei Frauen während einer Hormonersatztherapie beobachtet, nicht jedoch bei Frauen, die in der Vergangenheit eine solche Behandlung erhielten. Das Risiko scheint in den ersten Behandlungsjahren grösser zu sein.
Beim Auftreten entsprechender Symptome (wie z.B. Anschwellen eines Beins, Schmerzen im Brustkorb oder Atemnot) oder bei Verdacht auf ein thromboembolisches Geschehen müssen Sie mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin Kontakt aufnehmen, und die Behandlung ist sofort abzubrechen.
Patientinnen mit Risikofaktoren für venöse Thromboembolien (bestehende oder früher aufgetretene venöse thromboembolische Ereignisse bei Geschwistern oder Eltern, Nikotinkonsum, Übergewicht, Lupus erythematodes, Spontanaborte in der Vergangenheit, Anwendung von gerinnungshemmenden Mitteln, längere Immobilisierung aufgrund von Operationen) bedürfen einer besonders sorgfältigen Überwachung.
Informieren Sie daher rechtzeitig Ihren Arzt bzw. Ihre Ärztin, wenn bei Ihnen ein Spitalsaufenthalt oder ein chirurgischer Eingriff geplant ist. Sollten Sie unerwartet in ein Spital müssen, informieren Sie bitte den behandelnden Arzt bzw. die behandelnde Ärztin, dass Sie Ellavie anwenden. Das Risiko einer Blutgerinnselbildung kann nach Operationen, bei schweren Verletzungen oder bei längerer Bettlägerigkeit vorübergehend erhöht sein. Sie dürfen die Behandlung mit Ellavie erst wieder aufnehmen, wenn Sie vollständig mobil sind.
In seltenen Fällen wurde bei alten Patientinnen, die über einen langen Zeitraum hinweg Präparate für eine Kombinations-Hormonersatztherapie (Östrogen/Gestagen) erhielten, eine Beeinträchtigung des Gedächtnisses oder der geistigen Leistungsfähigkeit beobachtet.
Das in Ellavie enthaltene Östrogen kann auf andere Personen (z.B. Ihren Partner, Kinder) und Haustiere übergehen, wenn diese in engen Kontakt mit dem Hautbereich gelangen, auf den Sie die Lösung aufgetragen haben. Kinder, die auf diese Weise wiederholt Estradiol aufnehmen, können Anzeichen für eine verfrühte Pubertät entwickeln (z.B. Brustwachstum). Daher muss ein derartiger Kontakt unbedingt vermieden werden. Wenn ein direkter Kontakt wahrscheinlich oder unvermeidlich ist, muss der behandelte Hautbereich durch ein Kleidungsstück bedeckt werden, sobald die Lösung trocken ist.
Sprechen Sie mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin über alternative Therapiemöglichkeiten zur Linderung Ihrer Wechselbeschwerden, wenn nicht ausgeschlossen werden kann, dass andere Personen in Kontakt mit dem behandelten Hautbereich kommen.
Sollte eine andere Person mit dem Hautbereich in Kontakt kommen, auf den Sie Ellavie aufgetragen haben, müssen die betroffenen Körperstellen sofort mit Wasser und Seife gewaschen werden. Je länger Ellavie auf der Haut bleibt, umso grösser ist das Risiko, dass das Estradiol vom Organismus aufgenommen wird.
Auch Haustiere sollten nicht mit dem mit Ellavie behandelten Bereich in Kontakt kommen. Lassen Sie sie daher nicht am betroffenen Hautbereich lecken.
Wenn Ihre Hände in Kontakt mit der Lösung gelangen, müssen Sie diese mit Wasser und Seife waschen, bevor Sie ein Kind berühren oder Hautkontakt mit anderen Personen haben.
Wenn Kinder aus Ihrer unmittelbaren Umgebung (d.h. Ihre eigenen Kinder oder Enkel bzw. von Ihnen betreute Kinder) Anzeichen eines verfrühten Brustwachstums oder andere Zeichen der Geschlechtsreife zeigen, müssen Sie
·das betroffene Kind unverzüglich ärztlich untersuchen lassen (oder gegebenenfalls die Eltern bitten, Ihr Kind ärztlich untersuchen zu lassen);
·mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin darüber sprechen, wie Ellavie in Gegenwart von Kindern aufgetragen werden soll;
·mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin darüber sprechen, ob Sie die Anwendung von Ellavie unterbrechen sollten, bis die Ursache für die bei dem Kind beobachteten Veränderungen festgestellt ist.
In den meisten Fällen bilden sich diese Symptome zurück, wenn kein Kontakt mit der Östrogenquelle mehr besteht.
Wenn Sie Sonnencreme verwenden, sollten Sie die Sonnencreme nicht innert einer Stunde nach der Behandlung mit Ellavie aufzutragen, da dies die Resorption der Östrogene beeinträchtigen könnte.
Bitte sprechen Sie mit Ihrem Arzt bzw. Ihrer Ärztin, bevor Sie andere Medikamente gleichzeitig mit Ellavie verwenden. Einige Medikamente verringern die Wirksamkeit von Ellavie und verändern das Blutungsprofil. Dies gilt sowohl für ärztlich verschriebene als auch für rezeptfreie Medikamente. Insbesondere gilt dies für Antiepileptika wie Phenytoin oder Carbamazepin, Barbiturate, Antibiotika wie z.B. Rifampicin oder Rifabutin, Medikamente zur Behandlung von AIDS wie z.B. Nevirapin, Efavirenz, Ritonavir und Nelfinavir sowie für pflanzliche Präparate auf Basis von Johanniskraut (Hypericum).
Informieren Sie Ihren Arzt oder Apotheker bzw. Ihre Ärztin oder Apothekerin, wenn Sie an anderen Krankheiten leiden, Allergien haben oder andere Arzneimittel (auch selbstgekaufte!) einnehmen oder äusserlich anwenden.
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