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Fachinformation zu Iscador® Injektionslösung:Iscador AG
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Dosierung/Anwendung

Wahl der geeigneten Iscador-Sorte/des geeigneten Wirtsbaums siehe unten («Wahl der Iscador-Sorte»).
Subcutane Injektion, nach Möglichkeit in Tumor- bzw. Metastasennähe, andernfalls an stets wechselnden Injektionsorten (z.B. Bauchhaut oder Oberschenkel, eventuell Oberarm – nicht bei Mammacarcinom). Nicht in entzündete Hautareale oder Bestrahlungsfelder injizieren. Die gekühlte Ampulle kurz in der Hand erwärmen.
Vorsichtshalber wird empfohlen, Iscador nicht mit anderen Arzneimitteln in einer Spritze aufzuziehen (siehe «Inkompatibilitäten»).
Die Therapie gliedert sich normalerweise in zwei Phasen:
Einleitungsphase
Soweit nicht anders verordnet, wird, um Überreaktionen zu vermeiden, zu Beginn der Therapie mit Iscador eine einschleichende Dosierung mit einer Packung (2× 7 Ampullen) Iscador Serie 0 desselben Wirtsbaumes empfohlen. Auch wenn bereits mit einem anderen Mistelpräparat therapiert worden ist, soll bei Therapiebeginn mit Iscador wieder mit 2 Packungen Serie 0 des vorgesehenen Wirtsbaumes begonnen werden.
Es wird 2–3mal wöchentlich 1 ml Iscador subcutan injiziert in ansteigender Stärke entsprechend der Zusammenstellung der Serie. Wird die Serie 0 gut vertragen, kann entweder bis zum Erreichen der individuellen Reaktionsdosis des Patienten auf Iscador Serie I bis eventuell Serie II gesteigert werden oder auf die Therapie mit konstanten Dosen übergegangen werden.
Die optimale Stärke bzw. Dosis muss individuell ermittelt werden. Hierzu sind nach heutigem Wissensstand folgende Reaktionen zu beachten, die einzeln oder in Kombination auftreten können.
Hinweise für eine adäquate Behandlung sind:
Änderung des subjektiven Befindens
Besserung des subjektiven Allgemeinbefindens und Schmerzempfindens.
Temperaturreaktion
Temperaturreaktionen in Form eines überdurchschnittlichen Anstiegs der Körpertemperatur wenige Stunden nach Injektion. Bei fieberhaften, entzündlichen Zuständen mit Temperaturen über 38 °C (evtl. mit Abgeschlagenheit, Frösteln, allgemeinem Krankheitsgefühl, Kopfschmerzen und kurzzeitigen Schwindelgefühlen) darf die Iscador-Therapie erst nach Abklingen der Symptome begonnen werden bzw. muss sie abgebrochen werden. Nach Abklingen der Symptome muss die Indikation für die Therapie erneut geprüft und diese gegebenenfalls wieder aufgenommen werden (siehe auch «Kontraindikationen»).
Lokale Entzündungsreaktion
Lokale Entzündungsreaktionen an der Einstichstelle bis max. 5 cm Durchmesser. Bei örtlichen Reaktionen über 5 cm Durchmesser sollte die nächste Injektion erst nach Abklingen dieser Symptome und in reduzierter Stärke bzw. Dosis gegeben werden.
Am Injektionstag evtl. auftretende Abgeschlagenheit, Frösteln, allgemeines Krankheitsgefühl, Kopfschmerzen und kurzzeitige Schwindelgefühle sind keine Zeichen von Unverträglichkeit, sondern weisen auf eine wirksame, möglicherweise schon zu hohe Dosierung hin. Wenn diese Erscheinungen am Folgetag noch nicht abgeklungen sind oder ein tolerables Mass übersteigen, sollte die Stärke bzw. Dosis reduziert werden. Sollte in besonderen Fällen der Patient auch unter der maximalen Dosis von 1 Ampulle zu 20 mg jeden zweiten Tag (oder eventuell gar täglich) keine der zuvor genannten Reaktionen zeigen, wird empfohlen, nach einer Therapiepause von 1 Woche die Therapie mit Iscador eines anderen Wirtsbaumes mit der Einleitungsphase wieder zu beginnen.
Erhaltungsphase
In der Erhaltungsphase kann in rhythmisch wechselnder (Iscador Serien) oder in konstanter Dosierung (Iscador Sorten wie z.B. Iscador spezifiziert) therapiert werden. Soweit nicht anders verordnet, wird mit der in der Einleitungsphase ermittelten individuellen Stärke bzw. Dosis die Behandlung fortgesetzt. Es wird entweder mit derjenigen Serie weitertherapiert, bei der die höchste Stärke die erwarteten Reaktionen ausgelöst hat, oder mit der entsprechenden Sortenpackung (Packung mit Ampullen einer Stärke). Der Serie 0 kann auch eine Erhaltungstherapie mit Iscador spezifiziert 1 mg folgen. Wird dies gut vertragen, kann bis zum Erreichen der individuellen Reaktionsdosis des Patienten auf Iscador spezifiziert 2 mg bzw. 5 mg gesteigert werden. Sollten die individuelle Reaktionslage (z.B. überschiessende Lokalreaktion) oder der Krankheitsverlauf (z.B. wenn begleitende immunologische Untersuchungen eine Steigerung oder eine Reduzierung der Dosis nahe legen) dafür sprechen, können entweder Teilmengen einer Ampulle oder bis zu 2 Ampullen injiziert werden.
Zur Vermeidung von Gewöhnungseffekten empfiehlt sich eine rhythmische Anwendung:
·Abwechslung mit geringeren Stärken bzw. Dosen in Form auf- und evtl. auch absteigender Dosierungsreihen (nur bei rhythmisch wechselnder Dosierung);
·Rhythmisierung der Injektionsintervalle, z.B. Injektion am Tag 1, 2 und 5 jeder Woche;
·Einfügung von Pausen, z.B. 1–2 Wochen Pause nach 2× 7 Ampullen bei rhythmisch wechselnder Dosierung; bei allfällig längerer Behandlungsdauer können die Pausen ab dem 3. Behandlungsjahr verlängert werden. Bei konstanter Dosierung sollten Pausen erst ab dem 2. Behandlungsjahr eingefügt werden.
Dauert die Therapiepause 4 Wochen oder länger, kann es bei Wiederaufnahme der Behandlung zu einer verstärkten Anfangsreaktion kommen. Es wird deshalb empfohlen, mit der nächst niedrigeren Stärke bzw. Serie wieder zu beginnen, z.B. Therapie vor der Pause mit Iscador Serie II, Beginn nach der Pause mit einer Packung Iscador Serie I, anschliessend Weiterbehandlung mit Serie II. Bei fortgeschrittener Krankheit oder wenn sich der Patient an den Iscador-freien Tagen schlechter fühlt, kann es sinnvoll sein, ohne Pause täglich 1 ml Iscador zu injizieren.
In Abständen von 3–6 Monaten sollte die Dosierung anhand der Patientenreaktion sowie des Tumorverhaltens überprüft werden.
Applikationshäufigkeit
Soweit nicht anders verordnet: 2–3mal wöchentlich subcutane Injektion.
Dauer der Anwendung
Die Anwendungsdauer ist prinzipiell nicht begrenzt. Sie wird individuell festgelegt und richtet sich nach dem jeweiligen Rezidivrisiko und dem individuellen Befinden bzw. Befund des Patienten.
Dosierung bei Kindern und Jugendlichen
Die Anwendung von Iscador in der pädiatrischen Onkologie ist nicht ausreichend dokumentiert, um die Sicherheit und Wirksamkeit bei Kindern und Jugendlichen zu belegen und daraus eine Dosierungsempfehlung abzuleiten.
Dosierung bei eingeschränkter Nierenfunktion
Für konkrete Dosierungsempfehlungen bei eingeschränkter Nierenfunktion gibt es keine hinreichenden Daten. Allgemeine Erfahrungen haben bisher keine Notwendigkeit einer Dosisanpassung erkennen lassen.
Wahl der Iscador-Sorte
Basierend auf der Erfahrung werden bei verschiedenen Lokalisationen des Primärtumors unterschiedliche Präparate empfohlen:

Lokalisation des Primärtumors

Rhythmisch wechselnde Dosierung
Einleitungsphase mit Serie 0, anschliessend Erhaltungsphase mit Serien 0, I oder II

Konstante Dosierung
Einleitungsphase mit Serie 0, anschliessend Erhaltungsphase mit Iscador spezifiziert oder anderen Sorten

Empfehlung

Alternative

 

Verdauungstrakt

Zunge, Mundhöhle, Oesophagus

Qu

M oder A

Qu spezifiziert

Magen, Leber, Galle, Pankreas

Qu c. Cu

M c. Cu

Qu spezifiziert

Dünndarm, Dickdarm, Rektum

Qu c. Hg

M c. Hg

Qu spezifiziert

Anus

P

Qu

P

Urogenitaltrakt

Niere

Qu c. Cu

M c. Cu

Qu spezifiziert

Blase

Qu c. Arg.

A oder M c. Arg.

Qu spezifiziert

Prostata, Testis

Qu c. Arg.

A oder M c. Arg.

Qu spezifiziert

Penis

P

Qu

P

Uterus, Ovar

M c. Arg.

Qu c. Arg.

M spezifiziert

Vulva, Vagina

M c. Arg.

P c. Hg

M spezifiziert

Cervix

Qu

M

Qu spezifiziert

Mamma

praemenopausal

M c. Arg.

P c. Hg oder A

M spezifiziert

perimenopausal

M c. Hg

P c. Hg oder A

M spezifiziert

postmenopausal (auch künstlich induziert)

P c. Hg

Qu c. Hg

P c. Hg

Respirationstrakt

Nase, Rachenraum

P

P c. Hg

P

Kehlkopf

Qu

P oder A

Qu spezifiziert

Pleura

P

P c. Hg

P

Bronchien

U c. Hg

A oder Qu c. Hg

Qu spezifiziert

Endokrines System

Schilddrüse

Qu

P

Qu spezifiziert

Haut

P

P c. Hg

P

Sarkome

P

P c. Hg

P

Hirntumore

P

P c. Hg

P

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