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Fachinformation zu Tollwut-Impfstoff Mérieux®:Sanofi-Aventis (Suisse) SA
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Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code
J07BG01
Wirkungsmechanismus
Tollwut-Impfstoff Mérieux bewirkt sowohl bei präexpositioneller als auch bei postexpositioneller Prophylaxe die Bildung neutralisierender Antikörper.
Pharmakodynamik
Im Rahmen einer klinischen Prüfung mit Tollwut-Impfstoff Mérieux wurde nach einer dreimaligen prophylaktischen Impfstoffgabe eine 100%ige Serokonversion bei allen Geimpften erzielt.
Die neutralisierenden Antikörper wurden schnell induziert und erreichten 14 Tage nach Abschluss der Impfserie ausreichend hohe Titerwerte.
Als schützend wird ein Antikörpertiter von mindestens 0,5 Internationalen Einheiten (I.E.) pro ml Serum angesehen.
Im Laufe der Zeit fallen die Antikörpertiter ab. Zur Erhaltung der Immunität nach präexpositioneller Impfung sollte die erste Auffrischung 1 Jahr später erfolgen. Danach sind weitere Impfungen in Abständen von 5 Jahren in der Regel ausreichend, um einen zuverlässigen Schutz aufrechtzuerhalten.
Klinische Wirksamkeit
Tollwut-Impfstoff Mérieux wurde seit den 70er Jahren des letzten Jahrhunderts in verschiedenen klinischen Studien an Kindern inkl. Kleinkindern (in Effektivitätsstudien) und Erwachsenen untersucht. Zudem wurde Tollwut-Impfstoff Mérieux in Studien anderer Rabies-Impfstoffe als Referenz gewählt sowie in publizierten Daten verwendet.
Klinische Studien wurden durchgeführt. um die Immunogenität des Impfstoffs während der präexpositionellen und der postexpositionellen Situation zu studieren.
Präexpositionelle Prophylaxe
Das Impfschema zur präexpositionellen Prophylaxe (3 Dosen an den Tagen 0, 7 und 28 bzw. 21), i. m., wurde in mehreren Studien bei Erwachsenen und Kindern untersucht.
Nach der Grundimmunisierung hatten fast alle geimpften Personen einen Serumantikörpertiter ≥0,5 I.E./ml erreicht.
In den meisten Studien zeigten fast alle geimpften Personen einen ausreichenden Serumantikörpertiter ≥0,5 I.E./ml innerhalb des 1. Jahres. Nach Ablauf eines Jahres wurde in den meisten Studien, soweit längere Antikörperverläufe untersucht wurden, ein langsam zunehmender Anteil von Personen festgestellt, die nicht mehr eine zuverlässige Serokonversion mit einem Serumantikörpertiter ≥0,5 I.E./ml zeigten. Booster-Impfungen müssen deshalb wie unter «Dosierung/Anwendung» beschrieben durchgeführt werden.
Postexpositionelle Prophylaxe
Das Impfschema zur postexpositionellen Prophylaxe (5 Dosen an den Tagen 0, 3, 7, 14 und 28; im mit Immunglobulin-Gabe soweit erforderlich) wurde in mehreren Studien bei Erwachsenen und Kindern untersucht.
Fast alle Impflinge erreichten einen Serumantikörpertiter ≥0,5 I.E./ml an Tag 14 und alle hatten einen Serumantikörpertiter ≥0,5 I.E./ml an Tag 42.
In der RAC09295 Studie wurde die Anwendung des postexpositionellen Impfschemas simuliert. 124 Personen erhielten 5 Impfstoffdosen an den Tagen 0, 3, 7, 14 und 28 sowie Tollwut-Immunglobulin vom Menschen am Tag 0. Alle geimpften Personen erreichten einen Serumantikörpertiter ≥0,5 I.E./ml zum Zeitpunkt der dritten Injektion zwischen Tag 7 und 14 (124 von 124 Probanden analysiert). Ein Jahr später verfügten noch 98 % der geimpften Personen über schützende Antikörperspiegel (116 von 124 Probanden analysiert).
In der VRV04 Studie wurde die Anwendung des postexpositionellen Impfschemas simuliert. 112 Personen erhielten 5 Impfstoffdosen an den Tagen 0, 3, 7, 14 und 28 sowie Tollwut-Immunglobulin vom Menschen am Tag 0. 94,3 % der geimpften Personen erreichten einen Serumantikörpertiter ≥0,5 I.E./ml vor der vierten Injektion am Tag 14 (105 von 112 Probanden analysiert). Nach 42 Tagen verfügten 100 % der geimpften Personen über schützende Antikörperspiegel (102 von 112 Probanden analysiert). Langzeitmessungen wurden nicht durchgeführt.
In der VRV11 Studie wurde die Anwendung des postexpositionellen Impfschemas simuliert. 41 Personen erhielten 5 Impfstoffdosen an den Tagen 0, 3, 7, 14 und 28 sowie Tollwut-Immunglobulin vom Menschen am Tag 0. 88,2 % der geimpften Personen erreichten einen Serumantikörpertiter ≥0,5 I.E./ml vor der vierten Injektion am Tag 14 (33 von 34 Probanden analysiert). Entsprechend den definierten Studienendpunkten erreichten alle Probanden einen Serumantikörperspiegel von ≥0,5 I.E./ml ab Tag 28 sowie an Tag 42.
Nach 7 Monaten verfügten noch 75,8 % der geimpften Personen über schützende Antikörperspiegel (33 von 34 Probanden analysiert).
Bei grundimmunisierten Personen konnte gezeigt werden, dass jeweils eine Dosis an den Tagen 0 und 3 zu schützenden Antikörperspiegeln führt. In diesen Fällen ist die Gabe von humanem Tollwut-Immunglobulin nicht erforderlich.
Kinder
Das Impfschema zur präexpositionellen Prophylaxe (3 Dosen an den Tagen 0, 7 und 28, i. m.) wurde bei 113 Personen im Alter von 2 bis 17 Jahren (VRV06 Studie) und bei 194 Personen von 5 bis 13 Jahren (RAC03396) untersucht. Nach der Grundimmunisierung erreichten alle geimpften Personen einen Serumantikörpertiter ≥0,5 I.E./ml an Tag 42 (VRV06 Studie und 113 von 114 Probanden analysiert, RAC03396 Studie 190 von 199 Probanden analysiert). In der RAC03396 Studie erreichten nach an Tag D365 96,8 % der geimpften Kinder einen Serumantikörpertiter ≥0,5 I.E./ml (154 von 199 Probanden analysiert). In der VRV06 Studie erreichten nach 6 Monaten 97,3 % der geimpften Kinder einen Serumantikörpertiter ≥0,5 I.E./ml (110 von 113 Probanden analysiert)
Effektivität nach Bissen durch Tollwut verdächtige Tiere
Die Schutzwirkung von Tollwut-Impfstoff Mérieux wurde in 2 Studien bei Kindern und Erwachsenen untersucht.
Die unkontrollierte Studie von Ajjan 1985 verwendete ein subkutanes 6-Dosen-Schema an den Tagen 0-3-7-14-30-90 bei insgesamt 289 Kindern bis zum Alter von 15 Jahren mit Bisswunden. Es wurden 8 Kinder < 1 Jahr, 10 Kinder zwischen 1 und 2 Jahren, 166 Kinder zwischen 2 und 10 Jahren sowie 105 ältere Kinder zwischen 11 und 15 Jahren untersucht. Die Bisse fanden in 26,3 % der Fälle durch Tiere mit einer bestätigten Rabies-Infektion statt. Es wurde bei keinem Kind in der Folge eine Rabies-Infektion berichtet.
Die Studie RAC04396 untersuchte 45 Patienten (11 Kinder < 15 Jahre, 11 Adoleszente/junge Erwachsene > 15 - < 25 Jahre und 23 ältere Erwachsene > 25 Jahre bis zu 75 Jahren), die in Brasilien von einem Tier ohne definitiv bestätigte Rabies-Infektion gebissen worden waren, mit Tollwut-Impfstoff Mérieux (5-Dosen-Postexpositionschema intramuskulär 0-3-7-14-28) sowie Tollwut-Immunglobulin vom Menschen am Tag 0.
73,4 % der Versuchspersonen erhielten innerhalb der ersten drei Tage nach dem Biss eine Nachimpfung. 34/45 der gebissenen Versuchspersonen wiesen auch mehrfache Bissverletzungen auf. 75,6 % der Wunden traten an der Hand auf. Die Mehrzahl dieser Wunden wurde als Kategorie IIIA-Exposition bestimmt.
Wenn das Tier (verantwortlich für den Biss) lebend und gesund gefunden wurde, wurde die Behandlung abgebrochen und der Proband aus der Analyse entfernt. Insgesamt 38 Probanden erhielten eine vollständige Impfung mit 5 Dosen der HDC-Vakzine 1,0 ml.
Am 28. Tag erreichten 100 % der Probanden einen Antikörpertiter (≥0,5 I.E./ml). Am Tag 180 lag die Serokonversionsrate bei 97,1 % SCR (34 von 35 Probanden). Innerhalb der 6 Monate Follow-up trat keine Tollwut-Infektion bei den gebissenen Personen auf (35 Probanden bis Tag 180 nachkontrolliert).

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