InteraktionenEin eventuell erforderlicher Tuberkulintest muss entweder vor oder gleichzeitig mit der Impfung vorgenommen werden, da berichtet wurde, dass Lebendimpfstoffe die Tuberkulinempfindlichkeit der Haut zeitweise herabsetzen können. Da diese verminderte Reaktion bis zu maximal 6 Wochen anhalten kann, sollte zur Vermeidung falsch negativer Ergebnisse ein Tuberkulintest nicht innerhalb dieses Zeitraumes nach der Impfung durchgeführt werden. Die Verwendung alternativer und exakterer Methoden (z.B. Zytokin basiert) zum Tuberkulose Nachweis sollte überlegt werden.
Personen, welche Immunglobuline oder Bluttransfusionen erhalten haben, sollte die Impfung frühestens nach 3 Monaten verabreicht werden, da durch zugeführte Antikörper eine Immunisierung möglicherweise ausbleibt.
Die Einnahme von Salicylaten sollte während 6 Wochen nach der Varizellen-Impfung vermieden werden, da über Reye-Syndrome nach dem Gebrauch von Salicylaten während einer natürlichen Varizellen-Infektion berichtet wurde.
Gesunde Personen
Klinische Studien mit einem Varicella-haltigen Impfstoff (MMRV/Priorix-Tetra) zeigen, dass Varilrix gleichzeitig mit jedem der folgenden monovalenten oder kombinierten Impfstoffe verabreicht werden kann:
Mumps-Masern-Röteln-Impfstoff (MMR), Diphtherie-Tetanus-azellulärer Pertussis-Impfstoff (DTPa), Diphtherie-Tetanus-azellulärer Pertussis-Impfstoff mit reduziertem Antigengehalt (dTpa), Haemophilus influenzae Typ b-Impfstoff (Hib), inaktivierter Polio-Impfstoff (IPV), hexavalenter Impfstoff (DTPa-HBV-IPV+Hib), Meningokokken C-Konjugat-Impfstoff (MenC), Hepatitis B-Impfstoff (HBV).
Die kombinierte Gabe von MMRV mit einem Meningokokken B-Impfstoff (Bexsero) wurde auch untersucht. Die Nichtunterlegenheit der Serokonversionsrate nach kombinierter Gabe wurde für Varizellen mit dem Cut-off von ≥1,25 (Serokonversion) bei der Messung mit gpELISA nachgewiesen, konnte aber für den Cut-off von ≥5 gpELISA-Einheiten/mL (Seroprotektion) nicht nachgewiesen werden.
Verschiedene Impfstoffe sollten immer an unterschiedlichen Injektionsstellen appliziert werden. Inaktivierte Impfstoffe können unabhängig vom Zeitpunkt der Varizellen-Impfung appliziert werden.
Falls ein Masernimpfstoff nicht zur gleichen Zeit wie Varilrix gegeben wird, muss ein Intervall von mindestens einem Monat zwischen den beiden Impfungen eingehalten werden, da die Masernimpfung zu einer kurzdauernden Unterdrückung der zellulären Immunantwort führen kann.
Personen mit einem hohen Risiko für schwer verlaufende Varizellen
Varilrix sollte nicht gleichzeitig mit anderen abgeschwächten Lebendimpfstoffen verabreicht werden. Inaktivierte Impfstoffe können unter der Voraussetzung, dass keine spezifischen Kontraindikationen bestehen, unabhängig vom Zeitpunkt der Varizellen-Impfung appliziert werden.
Verschiedene Impfstoffe sollten immer an unterschiedlichen Injektionsstellen appliziert werden.
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