ZusammensetzungWirkstoffe
Diphtherietoxoid, Tetanustoxoid, Bordetella-pertussis-Antigene (gereinigtes Pertussistoxoid, gereinigtes filamentöses Hämagglutinin) und inaktivierte Polioviren (Typ 1, 2 und 3).
Wirtssystem für den inaktivierten Poliomyelitis-Impfstoff: Vero-Zellen.
Hilfsstoffe
Wasserhaltiges Aluminiumhydroxid zur Adsorption (als Adjuvans) corresp. Aluminium 0,3 mg Al3+, Formaldehyd, Phenoxyethanol, 2 mg wasserfreies Ethanol, Medium 199 (bestehend aus Aminosäuren [einschliesslich 12,5 µg Phenylalanin], Mineralsalzen [einschliesslich Natrium und Kalium], Vitaminen und anderen Bestandteilen [einschliesslich Glucose]), Essigsäure 99 % und/oder Natriumhydroxid zur pH- Einstellung, Wasser für Injektionszwecke.
Spuren von Glutaraldehyd, Neomycin, Streptomycin und Polymyxin B.
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenTetravac ist für die kombinierte aktive Immunisierung gegen Diphtherie, Tetanus, Pertussis und Poliomyelitis indiziert.
Tetravac wird zur Grundimmunisierung bei Kleinkindern (bis zum 2. Geburtstag) angewendet sowie zur Auffrischimpfung (4. Dosis und 5. Dosis) bei Kindern, welche bereits 3 Impfdosen (= Grundimmunisierung) des Ganzkeimimpfstoffes oder des azellulären Impfstoffes Diphtherie-Tetanus-Pertussis-Poliomyelitis-Hib erhalten haben.
Tetravac sollte entsprechend den offiziellen Impfempfehlungen angewendet werden.
Dosierung/AnwendungTetravac (DTPa-IPV) ist eine Formulierung mit vollem Antigengehalt.
Übliche Dosierung:
Es gelten die folgenden Empfehlungen, wobei jeweils eine Impfdosis von 0,5 ml verabreicht wird:
Grundimmunisierung:
1. Dosis im Alter von 2 Monaten.
2. Dosis im Alter von 4 Monaten.
3. Dosis im Alter von 6 Monaten.
Auffrischimpfung:
Eine 4. Dosis wird 6–12 Monate nach Grundimmunisierung bei Kindern im Alter zwischen 12–24 Monaten verabreicht. Eine 5. Dosis wird bei Kindern ab dem 4. bis zum 7. Geburtstag gemäss nationalem Impfplan empfohlen.
Um die Rückverfolgbarkeit sicherzustellen, wird empfohlen, Handelsname und Chargennummer bei jeder Behandlung zu dokumentieren.
Art der Anwendung
Tetravac wird intramuskulär injiziert. Die Injektion erfolgt anterolateral in den Oberschenkel bei Kleinkindern und in den Deltamuskel bei Kindern.
Kontraindikationen·Bekannte Überempfindlichkeit gegen einen der Bestandteile des Impfstoffes oder Überempfindlichkeit nach früherer Anwendung eines monovalenten Diphtherie-, Tetanus-, Pertussis-, Polio-Impfstoffes oder in einer Kombination.
·Schwerwiegende Nebenwirkungen im zeitlichen Zusammenhang mit einer früheren Impfung sind bis zur Klärung der Ursache eine Kontraindikation gegen eine nochmalige Impfung mit dem gleichen Impfstoff oder einem Impfstoff, der die gleichen Inhaltsstoffe enthält.
·Beginnende Enzephalopathie.
·Enzephalopathie innerhalb von 7 Tagen nach früherer Pertussisimpfung (mit Ganzzell-Pertussis-Impfstoff oder azellulärem Pertussis-Impfstoff) in der Anamnese.
·Wie bei anderen Impfstoffen soll die Impfung bei Personen mit fieberhaften Erkrankungen oder akuten Infektionen verschoben werden.
Warnhinweise und VorsichtsmassnahmenFrüher aufgetretene Krampfanfälle, die nicht im Zusammenhang mit Impfungen stehen, sind keine Kontraindikation. Es wird jedoch in solchen Fällen empfohlen, als vorbeugende Massnahme Antiepileptika und/oder Antipyretika nach der Impfung zu verabreichen.
Da jede Impfdosis Spuren an Glutaraldehyd, Neomycin, Streptomycin und Polymyxin B (aus der Herstellung) enthalten kann, soll die Impfung bei Personen mit Überempfindlichkeit auf diese Substanzen unter spezieller Vorsicht erfolgen.
Vor jeder Injektion eines biologischen Wirkstoffs müssen alle bekannten Vorsichtsmassnahmen getroffen werden, die der Prävention einer allergischen oder irgendeiner anderen Reaktion dienen.
Wie bei allen injizierbaren Impfstoffen sollte für eine allfällige anaphylaktische Reaktion nach der Impfung eine angemessene medizinische Behandlung zur Verfügung stehen.
Die Immunogenität des Impfstoffes kann bei Kindern unter immunsuppressiver Behandlung oder bei Immunschwäche reduziert sein. Es wird deshalb empfohlen, mit der Impfung bis nach Abschluss einer solchen Behandlung oder bis zum Ende der Krankheit zu warten. Bei Kindern mit chronischer Immunschwäche, wie HIV-Infektion, wird die Impfung mit Tetravac dennoch empfohlen, selbst wenn die Antikörperantwort limitiert sein kann.
Ist nach früherer Impfung mit einem Tetanustoxoid enthaltenden Impfstoff ein Guillain-Barré-Syndrom oder eine Neuritis des Armplexus aufgetreten, muss die Entscheidung zur Verabreichung eines Tetanustoxoid enthaltenden Impfstoffs auf der Grundlage einer sorgfältigen Abwägung des möglichen Nutzens und der möglichen Risiken erfolgen, beispielsweise mit der Frage, ob die Grundimmunisierung abgeschlossen ist. In der Regel ist eine Impfung bei Säuglingen mit nicht abgeschlossener Grundimmunisierung (d. h., wenn weniger als drei Dosen geimpft wurden) sinnvoll.
Bei Durchführung der Grundimmunisierungsreihe bei sehr unreifen Frühgeborenen (Geburt ≤28. Gestationswoche) und besonders bei solchen mit nicht ausgereiftem Atemapparat in der Anamnese sind das potenzielle Risiko einer Apnoe und die Notwendigkeit einer Atmungsüberwachung für 48–72 Std. zu bedenken. Da der Nutzen der Impfung bei dieser Säuglingsgruppe hoch ist, sollte die Impfung Frühgeborenen nicht vorenthalten und nicht aufgeschoben werden.
Wie bei allen injizierbaren Impfstoffen ist bei der Anwendung des Impfstoffs bei Patienten mit Thrombozytopenie oder einer Blutgerinnungsstörung Vorsicht angezeigt, da nach einer intramuskulären Verabreichung an solche Patienten Blutungen auftreten können.
Vor jeder Impfung mit Tetravac muss eine sorgfältige Anamnese erhoben werden. Die zu impfende Person bzw. deren Eltern oder Erziehungsberechtigte sollten zur persönlichen und Familienanamnese sowie zum bisherigen Gesundheitszustand befragt werden. Dazu gehören auch Fragen zu früheren Impfungen, zu danach eventuell aufgetretenen Nebenwirkungen sowie zum aktuellen Gesundheitszustand. Bei Personen, die nach früheren Impfungen mit ähnlichen Antigenkomponenten innerhalb von 48 Stunden schwere Nebenwirkungen entwickelt haben, darf Tetravac nur nach sorgfältiger Nutzen-Risiko-Abwägung angewendet werden.
Eine Synkope (Ohnmacht), manchmal in Verbindung mit Stürzen, kann nach oder sogar vor jeder Impfung auftreten, als psychogene Reaktion auf die Nadelinjektion. Sie kann während der Erholungsphase von verschiedenen neurologischen Symptomen wie einer vorübergehenden Sehstörung, Parästhesie und tonisch-klonischen Bewegungen der Gliedmassen begleitet sein. Es sind geeignete Vorkehrungen zu treffen, um Verletzungen infolge von Ohnmachtsanfällen zu verhindern und Synkopen behandeln zu können.
Tetravac sollte nicht gegeben werden, wenn innerhalb von 48 Stunden nach einer vorangegangenen Impfung mit einem Pertussis-Impfstoff oder einem Pertussis-antigenhaltigen Kombinationsimpfstoff die folgenden Symptome auftraten:
·Fieber ≥ 40 °C ohne sonst erkennbare Ursache,
·anhaltendes untröstliches Weinen über mehr als 3 Stunden,
·Krampfanfälle mit oder ohne Hyperthermie (innerhalb von 3 Tagen nach der Impfung),
·allergische Reaktionen,
·Kollaps oder schockähnlicher Zustand (hypoton-hyporesponsive Episode).
Gegebenenfalls sind diese Kinder nur mit DT- und Polio-Impfstoff zu impfen.
Dieses Arzneimittel enthält weniger als 1 mmol (23 mg) Natrium pro 0,5 ml-Dosis, d. h., es ist nahezu «natriumfrei».
Dieses Arzneimittel enthält Kalium, jedoch weniger als 1 mmol (39 mg) Kalium pro 0,5-ml-Dosis, d. h., es ist nahezu «kaliumfrei».
Dieses Arzneimittel enthält 2 mg Alkohol (Ethanol) pro 0,5 ml-Dosis. Die Menge in 0,5 ml dieses Arzneimittels entspricht weniger als 1 ml Bier oder 1 ml Wein.
Die geringe Alkoholmenge in diesem Arzneimittel hat keine wahrnehmbaren Auswirkungen.
Dieses Arzneimittel enthält 12,5 µg Phenylalanin pro 0,5 ml-Dosis, entsprechend 0,18 µg/kg für eine Person mit 70 kg Körpergewicht. Phenylalanin kann für Patienten mit Phenylketonurie (PKU) schädlich sein.
InteraktionenBei Patienten unter immunsuppressiver Behandlung oder mit Immunschwäche kann der Impferfolg beeinträchtigt oder vollständig unterdrückt sein (siehe auch Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»). Ansonsten wurde über keine signifikanten klinischen Interaktionen mit anderen Behandlungen oder biologischen Präparaten berichtet.
Verabreichung mit anderen Impfstoffen:
Tetravac kann gleichzeitig mit Masern-Mumps-Röteln-(MMR-) und Varizellen-Impfstoffen an separaten Injektionsstellen verabreicht werden.
Obwohl noch keine Daten zur gleichzeitigen Anwendung von Tetravac mit anderen Impfstoffen vorliegen, ist anzunehmen, dass Tetravac zur simultanen Injektion an kontralateralen Injektionsstellen geeignet ist.
Schwangerschaft, StillzeitNicht zutreffend. Tetravac wird nur bei Kindern angewendet.
Wirkung auf die Fahrtüchtigkeit und auf das Bedienen von MaschinenNicht zutreffend. Tetravac ist nur für die Anwendung in der Pädiatrie bestimmt.
Unerwünschte WirkungenZusammenfassung des Sicherheitsprofils
In klinischen Studien wurde Tetravac etwa 3'000 Kleinkindern verabreicht (einschliesslich Grundimmunisierung und Auffrischimpfung). Nach der Grundimmunisierung erhöht sich tendenziell die Häufigkeit von Reaktionen an der Injektionsstelle nach Verabreichung der Auffrischimpfung.
Nachstehend aufgeführt sind die unerwünschten Wirkungen, die in klinischen Studien 0–7 Tage nach der Impfung beobachtet wurden, sowie zusätzliche unerwünschte Ereignisse, die seit der Markteinführung von Tetravac weltweit spontan gemeldet wurden. Da unerwünschte Wirkungen aus Post-Marketing-Beobachtungen aus einer Gesamtgruppe unbekannter Grösse spontan berichtet wurden, ist es nicht immer möglich, die Häufigkeit zuverlässig abzuschätzen oder einen Kausalzusammenhang zur Impfung herzustellen. Daher wurde all diesen unerwünschten Wirkungen die Häufigkeitskategorie «nicht bekannt» zugeordnet.
Liste der unerwünschten Wirkungen
Die unerwünschten Wirkungen sind nach MedDRA-Systemorganklassen und Häufigkeit gemäss folgender Konvention geordnet:
«sehr häufig» (≥1/10)
«häufig» (≥1/100, < 1/10)
«gelegentlich» (≥1/1'000, < 1/100)
«selten» (≥1/10'000, < 1/1'000)
«sehr selten» (< 1/10'000)
«nicht bekannt» (kann aus den verfügbaren Daten nicht abgeschätzt werden)
Stoffwechsel- und Ernährungsstörungen
Sehr häufig: Anorexie (Störungen des Nahrungsaufnahmeverhaltens – Grundimmunisierung: 27 %).
Psychiatrische Erkrankungen
Sehr häufig: Nervosität (Reizbarkeit – Grundimmunisierung: 25,7 %; Auffrischimpfung: 15,3 %), anomales Weinen (Grundimmunisierung: 25,7 %).
Häufig: Schlaflosigkeit (Schlafstörungen).
Gelegentlich: anhaltendes, untröstliches Weinen.
Erkrankungen des Nervensystems
Sehr häufig: Somnolenz (Benommenheit – Grundimmunisierung: 22,4 %), Kopfschmerzen (Auffrischimpfung: 24,4 %).
Häufig: Somnolenz (Benommenheit – Auffrischimpfung).
Nicht bekannt: Krampfanfälle mit oder ohne Fieber, Synkope.
Erkrankungen des Gastrointestinaltrakts
Sehr häufig: Erbrechen (Grundimmunisierung: 20,6 %).
Häufig: Diarrhö.
Skelettmuskulatur-, Bindegewebs- und Knochenerkrankungen
Sehr häufig: Myalgie (Auffrischimpfung: 43,9 %).
Allgemeine Erkrankungen und Beschwerden am Verabreichungsort
Sehr häufig: Rötung an der Injektionsstelle (Grundimmunisierung: 36,9 %; Auffrischimpfung: 48,8 %), Schmerzen an der Injektionsstelle (Grundimmunisierung: 33,0 %; Auffrischimpfung: 75,6 %), Schwellung an der Injektionsstelle (Grundimmunisierung: 27,0 %; Auffrischimpfung: 36,6 %),
Fieber 38–38,9 °C (Auffrischimpfung: 23,1 %),
Unwohlsein (Auffrischimpfung: 32,5 %).
Häufig: Verhärtung an der Injektionsstelle, Fieber 38–38,9 °C (Grundimmunisierung), Fieber ≥39 °C (Auffrischimpfung).
Gelegentlich: Rötung an der Injektionsstelle und Schwellung ≥5 cm an der Injektionsstelle, Fieber ≥39 °C (Grundimmunisierung).
Selten: hohes Fieber ≥40 °C.
Nicht bekannt: Bei Kindern sind grossflächige (> 50 mm) Reaktionen an der Injektionsstelle aufgetreten, einschliesslich massive Schwellung einer Extremität ab der Injektionsstelle bis hinter ein Gelenk oder beide Gelenke. Solche Reaktionen setzen innerhalb von 24–72 Stunden nach der Impfung ein, können mit Erythem, Wärme, Druckempfindlichkeit oder Schmerzen an der Injektionsstelle einhergehen und bilden sich spontan innerhalb von 3–5 Tagen zurück. Das Risiko scheint von der Anzahl früherer Dosen Pertussis-Impfstoffe (insbesondere azellulär) abzuhängen, wobei das Risiko nach der 4. und 5. Dosis grösser ist.
Erkrankungen des Blutes und des Lymphsystems
Nicht bekannt: Lymphadenopathie.
Erkrankungen des Immunsystems
Nicht bekannt: Anaphylaktische Reaktionen, wie Gesichtsödem, angioneurotisches Ödem (Quinke).
Erkrankungen der Haut und des Unterhautgewebes
Nicht bekannt: Allergieähnliche Symptome wie verschiedene Ausschläge, Erythem und Urtikaria.
Beschreibung spezifischer unerwünschter Wirkungen und Zusatzinformationen
Nach der Impfung mit Konjugatimpfstoffen mit Haemophilus influenzae Typ b können ödematöse Reaktionen an einem oder beiden unteren Gliedmassen auftreten, zumeist bei der Grundimmunisierung und innerhalb der ersten Stunden nach der Injektion. Begleitend können Symptome wie Zyanose, Rötung an der Injektionsstelle, transiente Purpura und heftiges Weinen auftreten. Alle Reaktionen bilden sich meistens innerhalb von 24 Stunden ohne Folgen zurück. Ein solcher Fall wurde in klinischen Studien mit Tetravac und gleichzeitig an zwei verschiedenen Injektionsstellen verabreichtem Haemophilus influenzae-Typ b-Konjugatimpfstoff gemeldet.
Potenzielle unerwünschte Ereignisse (d.h. unerwünschte Ereignisse, die bei anderen Impfstoffen auftraten, welche mindestens einen der antigenen Inhaltsstoffe von Tetravac enthielten)
Nach Verabreichung von Impfstoffen mit Tetanustoxoid sind Brachial-Neuritis und Guillain-Barré-Syndrom aufgetreten.
Hypoton-hyporesponsive Episoden wurden nach der Verabreichung von anderen Pertussis-Impfstoffen gemeldet.
Weitere Spezialpopulationen
Apnoe bei sehr unreifen Frühgeborenen (≤28. Gestationswoche) (siehe Rubrik «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Die Meldung des Verdachts auf Nebenwirkungen nach der Zulassung ist von grosser Wichtigkeit. Sie ermöglicht eine kontinuierliche Überwachung des Nutzen-Risiko-Verhältnisses des Arzneimittels. Angehörige von Gesundheitsberufen sind aufgefordert, jeden Verdacht einer neuen oder schwerwiegenden Nebenwirkung über das Online-Portal ElViS (Electronic Vigilance System) anzuzeigen. Informationen dazu finden Sie unter www.swissmedic.ch.
ÜberdosierungNicht dokumentiert.
Eigenschaften/WirkungenATC-Code
J07CA02
Wirkungsmechanismus
Siehe Rubrik «Pharmakodynamik».
Pharmakodynamik
Tetravac ist ein kombinierter Impfstoff und enthält detoxifiziertes und gereinigtes Diphtherie- und Tetanustoxoid, die azellulären Pertussis-Antigene gereinigtes Pertussistoxoid (PT) und gereinigtes filamentöses Hämagglutinin (FHA) von B. pertussis, sowie inaktivierte Polioviren der Typen 1, 2 und 3.
Diphtherie- und Tetanustoxine werden mit Formaldehyd detoxifiziert.
Polioviren der Typen 1, 2 und 3 werden auf Vero-Zellen kultiviert und danach mit Formaldehyd inaktiviert und gereinigt.
Die azellulären Pertussis-Antigene (PT und FHA) werden aus Bordetella pertussis-Bakterien gewonnen und gereinigt. Pertussistoxin wird mit Glutaraldehyd detoxifiziert. FHA ist nativ. Pertussistoxoid (PT) und FHA sind die wichtigsten Komponenten von B. pertussis, die den Schutz vor Erkrankung gewährleisten.
Klinische Wirksamkeit
Immunantworten nach Grundimmunisierung:
Nach der Grundimmunisierung mit 3 Dosen Tetravac entwickelten alle Kleinkinder Antikörpertiter von mehr als 0,01 I. E./ml gegen Diphtherie und Tetanus.
Gegen Pertussis erreichten mehr als 90 % der Kleinkinder einen 4-fachen Anstieg der PT- und FHA-Antikörpertiter einen Monat nach der dritten Impfung (Grundimmunisierung).
Da es für Pertussis kein serologisches Korrelat für die Schutzwirkung gibt, wird ein vierfacher Anstieg des Antikörpertiters als Zeichen für eine Serokonversion angesehen.
Mindestens 99,5 % der Kinder hatten nach 3 Impfungen einen schützenden Antikörpertiter gegen alle drei Poliovirus-Typen.
Immunantworten nach Auffrischimpfung bei Kleinkindern:
Nach Anwendung eines Boosters (4. Impfung) mit Tetravac im 2. Lebensjahr zeigten alle Kinder, die zuvor mit Tetravac oder einem Ganzkeim-Pertussis-Impfstoff grundimmunisiert worden waren, Antikörper von mehr als 0,1 I. E./ml gegen Tetanus und einen 7-fachen Anstieg der Antikörpertiter gegen Pertussis PT und FHA. Alle Kinder entwickelten Antikörpertiter gegen Polioviren der Typen 1, 2 und 3.
Mehr als 97 % der Kinder wiesen Antikörpertiter von mehr als 0,1 I. E./ml gegen Diphtherie auf.
Wirksamkeit und Effektivität beim Schutz vor Pertussis:
Die Wirksamkeit der in Tetravac enthaltenen azellulären Pertussis-Antigene (aP) gegen die schwerste von der WHO definierte typische Pertussis (≥21 Tage paroxysmaler Husten und PCR-Bestätigung) ist in einer randomisierten Doppelblindstudie bei Säuglingen mit einer Primärserie von 3 Dosen unter Verwendung eines DTPa-Impfstoffs (im Alter von 2, 4 und 6 Monaten gleichzeitig mit IPV verabreicht) in Senegal (einem hoch endemischen Land) dokumentiert. Basierend auf insgesamt 181 Säuglingen, von denen 13 ungeimpft und 168 geimpft waren, betrug die absolute Wirksamkeit des Impfstoffs 85 %.
Die Fähigkeit der in Tetravac enthaltenen aP-Antigene, die Pertussis-Inzidenz zu verringern und die Pertussis-Erkrankung zu kontrollieren, wurde in einer mehrjährigen nationalen Pertussis-Überwachung in Schweden mit dem pentavalentem DTPa-IPV-Hib-Impfstoff unter Verwendung eines 3-, 5-, 12-Monats-Schemas nachgewiesen. Die Ergebnisse der Langzeitnachbeobachtung zeigten eine dramatische Reduktion der Pertussis-Inzidenz nach der zweiten Dosis, unabhängig vom verwendeten Impfstoff.
PharmakokinetikAbsorption
Nicht zutreffend.
Distribution
Nicht zutreffend.
Metabolismus
Nicht zutreffend.
Elimination
Nicht zutreffend.
Kinetik spezieller Patientengruppen
Nicht zutreffend.
Präklinische DatenDaten aus tierexperimentellen Studien mit Einzeldosen und Mehrfachdosen und Studien zur lokalen Toleranz lieferten keine unerwarteten Befunde und keine Hinweise auf Toxizität in Zielorganen.
Sonstige HinweiseInkompatibilitäten
Tetravac darf nicht mit anderen Impfstoffen oder parenteral zu verabreichenden Arzneimitteln gemischt oder in derselben Spritze verwendet werden.
Beeinflussung diagnostischer Methoden
Nicht zutreffend.
Haltbarkeit
Das Arzneimittel darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Besondere Lagerungshinweise
Im Kühlschrank (2–8 °C) lagern.
Nicht einfrieren.
Vor Licht geschützt aufbewahren.
Eine Aufbewahrung über oder unter der empfohlenen Temperatur vermindert die Wirksamkeit des Impfstoffes. Tetravac darf nicht eingefroren werden.
Versehentlich falsch gelagerter oder eingefrorener Impfstoff ist zu verwerfen.
Ausser Reichweite von Kindern aufbewahren.
Hinweise für die Handhabung
Vor Verabreichung gut schütteln, bis die Injektionssuspension homogen ist.
Zulassungsnummer00612 (Swissmedic)
Packungen1 Fertigspritze mit 1 beiliegenden Nadel (1 Impfdosis zur Injektion mit 0,5 ml Injektionssuspension)
Abgabekategorie B (Nur auf ärztliche Verordnung)
Zulassungsinhaberinsanofi-aventis (suisse) sa, 1214 Vernier/GE.
Stand der InformationJanuar 2024
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