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Fachinformation zu Ephynal®:Roche Pharma (Schweiz) AG
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Vitamin E 

Zusammensetzung

Wirkstoff: All-rac-α-Tocopheryl-acetat.

Dragées zu 100 mg (100 I.E.).

Kapseln zu 300 mg (300 I.E.).

Ampullen (2 ml) zu 100 mg (100 I.E.).

Deklarationspflichtige Hilfsstoffe

Dragées: Aromastoff (Äthylvanillin).

Kapseln: Konservierungsmittel (E 215, E 217); Farbstoff (E 141); Aromastoff (Äthylvanillin).

Ampullen (pro 2 ml): Konservierungsmittel (10 mg Phenol); 83,2 mg Lösungsvermittler (polyäthoxyliertes Rizinusöl); Glyzerin; Wasser zu Injektionszwecken.

1 Dragée enthält 833 mg Kohlenhydrate (14 kJ).

Eigenschaften/Wirkungen

Vitamin E wirkt hauptsächlich als biologisches Antioxidans und schützt Zellmembranen und Lipoproteine vor oxidativer Schädigung durch freie Radikale. Freie Radikale werden bei zahlreichen biologischen Prozessen in enzymatischen und nichtenzymatischen Reaktionen gebildet oder sind exogener Herkunft (Luftverschmutzung, Zigarettenrauch). Freie Radikale reagieren mit Desoxyribonukleinsäure, dem Erbmaterial der Zelle, mit Eiweissen und mit mehrfach ungesättigten Fettsäuren in den Zellmembranen. Kettenreaktionen werden in Gang gesetzt, welche die Zelle schädigen oder abtöten können. Aufgrund seiner chemischen Struktur und räumlichen Anordnung in der Lipidphase der Zellmembranen und Lipoproteine kann Vitamin E freie Radikale abfangen und Kettenreaktionen unterbrechen.
Vitamin E unterstützt die Erhaltung der strukturellen und funktionellen Stabilität von Zellen und Zellorganellen, zum Beispiel Erythrozyten, Neuronen, Mitochondrien, Zellkernen und endoplasmatischem Retikulum.
Vitamin E hemmt die oxidative Veränderung von Lipoproteinen, namentlich der LDL-Cholesterin-Fraktion, und verringert so die Bildung atherogener Lipoproteine, die eine wesentliche Ursache für die Entstehung der Arteriosklerose sind. Ausserdem übt Vitamin E eine regulierende Wirkung auf die Metabolisierung von Arachidonsäure zu Prostaglandinen und Leukotrienen aus.
Zu einem ausgeprägten Vitamin-E-Mangel kommt es im Gefolge von schwerer Malabsorption (Gallengangs­atresie, Pankreasinsuffizienz, Short-Bowel-Syndrom usw.) sowie bei der seltenen A-β-Lipoproteinämie mit beeinträchtigtem Lipoproteinstoffwechsel. Bei Vitamin-E-Mangel-Zuständen bewirkt die Lipidperoxidation eine Anreicherung des Alterspigments Lipofuscin in den Geweben, eine verringerte Halbwertzeit der Zellen sowie eine Beeinträchtigung der Erregungsleitung in den Nerven. Das Fortschreiten der Symptome einer Neuromyopathie lässt sich mit Vitamin E unterbinden und im Allgemeinen ganz oder teilweise rückgängig machen.

Pharmakokinetik

Absorption
Bei oraler Verabreichung werden rund 35-85% des α-Tocopherylacetats absorbiert, hauptsächlich im mittleren Dünndarmabschnitt; dieser Prozentsatz nimmt jedoch mit steigender Dosis ab. Eine optimale Absorption ist nur in Gegenwart von Galle und Pankreassaft möglich.

Distribution
In Lymphe und Blut wird Vitamin E an die Lipoprotein­fraktionen gebunden. Die optimale Aktivität wird bei Plasmakonzentrationen von 20-35 µmol/l (9-15 mg/l) erreicht. Vitamin E wird in unveresterter Form in die Gewebe eingelagert.

Metabolismus
Vitamin E wird nur sehr geringfügig metabolisiert. Spurenmengen verschiedener Metaboliten sind in Geweben nachgewiesen worden, und zwei Metaboliten-α-Tocopheronsäure und α-Tocopheronolacton (Simon-Metaboliten) - wurden im Urin vorgefunden; diese besitzen keine Vitamin-E-Aktivität.

Elimination
Vitamin E wird vorwiegend mit den Fäzes eliminiert. Die renale Ausscheidung macht in der Regel weniger als 1% der oral eingenommenen Dosis aus und erfolgt in Form von Simon-Metaboliten, und zwar grösstenteils als Glukuronsäurekonjugate.

Kinetik in besonderen klinischen Situationen
Hämodialysepatienten zeigen einen Anstieg der Tocopherolwerte im Serum, was jedoch ohne Bedeutung ist. Die Eliminationshalbwertzeit hängt von der Verabreichungsdauer und der Höhe der Dosis ab. Bei Frühgeborenen wurde nach einmaliger intramuskulärer Gabe von 20 mg/kg Körpergewicht eine Eliminationshalbwertzeit von 44 Stunden gefunden, wobei das Verteilungsvolumen 0,41 l/kg und die Serumclearance 6,5 ml/Stunde betrugen.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Prophylaxe
Deckung eines erhöhten Bedarfs (z.B. bei Diäten mit hohem Anteil mehrfach ungesättigter Fette).

Zusatz bei parenteraler Ernährung
Verhütung eines Vitamin-E-Mangels infolge Absorptionsstörungen (z.B. exokrine Pankreasinsuffizienz, hepatobiliäre Erkrankungen mit Cholestase, Gallengangsatresie, Short-Bowel-Syndrom). A-β-Lipoproteinämie.
Hämolytische Anämie infolge Vitamin-E-Mangels bei Frühgeborenen. Schutz vor toxischen Wirkungen von Sauerstoff (Frühgeborene).

Therapie
Neuropathie infolge Vitamin-E-Mangels.

Kann versucht werden bei:
Claudicatio intermittens, angeborenen hämatologischen Störungen (Mangel an Glukose-6-phosphat-Dehydrogenase und Glutathion-Synthetase, Thalassämie, Sichelzellanämie); Dyslipoproteinämie mit erniedrigten HDL-Cholesterin-Werten bei erhöhtem LDL-Cholesterin; als Adjuvans bei Muskel und Bindegewebsaffektionen.

Dosierung/Anwendung

Übliche Dosierung

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Indikation          Tagesdosis                      
----------------------------------------------------
                    Ampullen    Dragées    Kapseln  
                    zu 100 mg;  zu 100 mg  zu 300 mg
                    tief i.m.                       
----------------------------------------------------
Supplementierung,                                   
Prophylaxe                                          
Erhöhter Bedarf     -           1-3        1        
Parenterale Er-                                     
nährung             ½           -          -        
Resorptions-                                        
störungen           1           1-3        1        
----------------------------------------------------
Hämolytische        20 mg per                       
Anämien infolge     kg Körper-                      
Vitamin-E-Mangels   gewicht                         
bei Frühgeborenen                                   
sowie Behandlung                                    
mit Sauerstoff                                      
----------------------------------------------------
Therapie                                            
Claudicatio in-                                     
termittens (Lang-                                   
zeittherapie)       -           3-6        1-2      
A-β-Lipopro-                                       
teinämie            1-2         3-6        1-2      
Angeborene hämato-                                  
logische Störungen  -           6          2        
Dyslipoproteinämie  -           6          2        
Als Adjuvans bei                                    
Muskel und Binde-                                   
gewebsaffektion     -           3-6        1-2      
Neuropathie in-                                     
folge Vitamin-E-                                    
Mangels             -           3-6        1-2      
----------------------------------------------------

Anwendung

Ampullen: Stets tief intramuskulär injizieren (nie s.c. oder i.v.) oder per Schlundsonde verabreichen.

Dragées: Lutschen oder kauen. Am besten mit fetthaltiger Nahrung einnehmen.

Kapseln: Mit Flüssigkeit unzerkaut schlucken; am besten mit fetthaltiger Nahrung einnehmen.

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen
Bekannte Allergie gegen einen der Inhaltsstoffe.
Neugeborenen sollte Vitamin E erst nach der prophylaktischen Gabe von Vitamin K verabreicht werden.

Vorsichtmassnahmen
Hohe Dosen von Vitamin E können die Wirkung von Antikoagulantien verstärken. Bei antikoagulierten Patienten sollte der Gerinnungsfaktor daher besonders sorgfältig überwacht werden.

Ampullen. Die kolloidale wässrige Ampullenlösung enthält polyäthoxyliertes Rizinusöl als Lösungsvermittler. Um das Risiko einer anaphylaktoiden Reaktion (die allerdings selten auftritt) gering zu halten, ist das Präparat ausschliesslich tief i.m. zu verabreichen. Sollte dennoch eine solche Reaktion auftreten, sind die üblichen Massnahmen zu ergreifen (z.B. Verabreichung von Adrenalin und Glukokortikoiden).

Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschaftskategorie C/(A).
Vitamin E kann in einer Menge, die dem täglichen Bedarf entspricht, eingenommen werden.
Bei Tagesdosen, wie sie mit Ephynal verabreicht werden, sind weder kontrollierte Studien bei Tieren noch bei Schwangeren verfügbar. Obschon bis heute keine ernsten, nachteiligen Folgen bekannt sind, soll das Medikament in der Schwangerschaft und Stillzeit nur verabreicht werden, wenn der potentielle Nutzen das fötale Risiko übersteigt.

Unerwünschte Wirkungen

Tagesdosen bis zu 800 mg verursachen in der Regel keine unerwünschten Wirkungen. Erst bei Dosen im Grammbereich kommt es gelegentlich zu vorübergehenden gastrointestinalen Störungen (Nausea, Flatulenz, Diarrhoe). Eine erhöhte Kreatinkinaseaktivität im Serum sowie ein Anstieg des Kreatins im Urin (über 100 mg/24 Stunden, der oberen Grenze des Normalbereichs) sind gemeldet worden.
Abgesehen davon sind keine anderen Veränderungen von Laborparametern im Anschluss an die Verabreichung von Vitamin E gemeldet worden.

Ampullen: In seltenen Fällen sind Reaktionen an der Injektionsstelle beobachtet worden.

Interaktionen

Sehr hohe Dosen von Vitamin E zeigten im Tierversuch eine Absorptionseinschränkung der Vitamine A und K. Oral verabreichtes Eisen kann die Absorption von Vitamin E verringern, wenn beide gleichzeitig gegeben werden. Hohe Dosen von Vitamin E können die Wirkung von Antikoagulantien verstärken.

Überdosierung

Die empfohlenen oralen und parenteralen Dosen von Vitamin E bewirken keine Hypervitaminose.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit
Das Medikament darf nur bis zu dem auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.

Arzneimittel: Für Kinder unerreichbar aufbewahren.

IKS-Nummern

10991, 17586, 47382.

Stand der Information

August 1998.
RL88

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