PharmakokinetikAbsorption
Paracetamol wird aus dem Gastrointestinaltrakt rasch und vollständig resorbiert. Die Resorptionsrate korreliert direkt mit der Geschwindigkeit der Magenentleerung. Gleichzeitige Nahrungsaufnahme verzögert die Resorption. Die Bioverfügbarkeit ist dosisabhängig und beträgt nach oraler Applikation 70-90%.
Die Resorptionsrate nach rektaler Applikation ist etwas geringer als nach oraler Applikation. Maximale Plasmakonzentration werden nach 2 Stunden erreicht.
ASS wird nach oraler Applikaton rasch und vollständig resorbiert.
Distribution
Paracetamol wird nahezu gleichmässig in die meisten Körperflüssigkeiten verteilt. Das Verteilungsvolumen liegt zwischen 0,7-1,0 lt/kg KG. Die Plasmaeiweissbindung ist variabel: bei Plasmakonzentration im üblichen therapeutischen Bereich liegt sie bei 20%. Bei bestehender akuter Intoxikation beträgt sie bis zu 50%.
Die freie Salicylsäure verteilt sich rasch auf alle Gewebe und Flüssigkeitsräume. Das Verteilungsvolumen ist dosis- und pH-abhängig und beträgt 0,1-0,2 lt/kg KG. Salicylsäure ist bei klinisch üblicher Dosierung zu 60-90% an Plasmaproteine, vorwiegend Albumin, gebunden. Die Bioverfügbarkeit beträgt 80-100%.
Metabolismus
Paracetamol wird zu 80% zu Glukuronid oder Sulfat konjugiert.
Im geringen Umfang kommt es zu Hydroxylierungen und Deactylierungen.
ASS wird bereits im Magen, in der Darmwand und bei der ersten Leberpassage (first pass effect) kurz nach der Resorption fast vollständig zu Salicylsäure dealkyliert und besitzt damit eine relativ kurze Halbwertszeit von etwa 15 Minuten. Die Biotransformation der Salicylsäure erfolgt vor allem in der Leber. Durch Bindung der Salicylsäure an Glycin und Konjugation mit Glucuronsäure oder Schwefelsäure entstehen nierengängige Metaboliten.
Die Halbwertszeit beträgt in üblicher analgetischer Dosierung 4-7 Stunden.
Elimination
1-5% des verabreichten Paracetamols werden unverändert renal ausgeschieden. Die Eliminationshalbwertszeit beträgt 1,5-2,5 h. Innert 24 h werden 85-100% eliminiert.
Die Ausscheidung der Salicylsäure und ihrer Metaboliten erfolgt ausschliesslich über die Nieren. Bei alkalischem Urin wird die Ausscheidung beschleunigt und die Halbwertszeit verkürzt.
Kinetik in besonderen klinischen Situationen
Leberinsuffizienz: Die Plasmahalbwertszeit von Paracetamol ist bei Patienten mit leichter Leberinsuffizienz weitgehend unverändert. Bei Patienten mit schwerer Leberinsuffizienz ist sie jedoch erheblich verlängert.
Niereninsuffizienz: Bei niereninsuffizienten Patienten liegen nur wenige Daten zu Paracetamol vor, wobei keine Hinweise auf eine verlängerte Halbwertszeit bestehen. Trotzdem wird eine Dosisanpassung empfohlen. Bei Hämodialyse-Patienten kann die Halbwertszeit nach Gabe therapeutischer Paracetamol-Dosen um 40-50% vermindert sein.
Alte Leute: Die Halbwertszeit von Paracetamol kann bei alten Personen verlängert sein und mit einer Verminderung der Medikamenten-Clearance einhergehen.
Kinder: Bei Neugeborenen und Kindern wurde keine signifikante Änderung der Halbwertszeit von Paracetamol, verglichen mit Erwachsenen, beschrieben.
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