InteraktionenErgotalkaloide sind CYP3A4-Substrate.
Enzyminduktoren
CYP3A4-Induktoren
Medikamente (z.B. Nevirapin, Rifampizin), die starke CYP3A4-Induktoren sind, können die pharmakologische Wirkung von Methergin reduzieren.
Glyceryltrinitrat und andere antianginöse Medikamente
Methylergometrin wirkt vasokonstriktorisch und kann die Wirkungen von Glyceryltrinitrat und anderen antianginösen Medikamenten reduzieren.
Zur Prophylaxe und Therapie von Uterusblutungen durch i.m. Applikation kann es von Vorteil sein, die beiden uterotonen Wirkstoffe Methergin und Oxytocin zu kombinieren, da Oxytocin eine sehr kurze Latenzzeit hat, während die Wirkung von Methylergometrin über längere Zeit anhält.
Es ist jedoch Vorsicht geboten: Bei Behandlung von postpartalen atonischen Uterusblutungen gibt es Berichte über ventrikuläre Tachykardie/Kammerflimmern sowie Myokardinfarkt/Herzstillstand mit teilweise fatalem Verlauf bei gleichzeitiger Verabreichung von Sulproston und/oder Oxytocin und/oder Methylergometrin.
Enzyminhibitoren
CYP3A4-Inhibitoren
Die kombinierte Anwendung von Methergin mit potenten CYP3A-Inhibitoren wie Makrolid-Antibiotika (z.B. Troleandomycin, Erythromycin, Clarithromycin), mit HIV-Protease- oder Reverse Transkriptase-Inhibitoren (z.B. Ritonavir, Indinavir, Nelfinavir, Delavirdin) oder mit Antimykotika vom Azol-Typ (z.B. Ketoconazol, Itraconazol, Voriconazol) sollten vermieden werden, da dies zu einer erhöhten Exposition von Methylergometrin und Ergotoxizität führen kann (Vasospasmen und Ischämie in Extremitäten und anderen Geweben).
Bromocriptin
Die gleichzeitige Anwendung von Methergin mit Bromocriptin während des Puerperiums wird nicht empfohlen, da Methylergometrin die vasokonstriktorische Wirkung von Ergotalkoiden verstärken kann.
Prostaglandine
Prostaglandine (z.B. Sulproston, Dinoproston, Misoprostol) erleichtern die Kontraktion des Myometriums, daher kann Methergin die Funktion von Prostaglandinen in der Gebärmutter verstärken und vice versa. Die gleichzeitige Anwendung dieser Medikamente wird nicht empfohlen.
Weniger potente CYP3A4-Inhibitoren
Bei der Kombination von Methergin mit weniger potenten CYP3A-Inhibitoren ist Vorsicht geboten, da dies zu einer erhöhten Exposition von Methylergometrin führen kann (z.B. Cimetidin, Delavirdin, Grapefruitsaft, Quinupristin, Dalfopristin).
Vasokonstriktoren, Triptane, Sympathomimetika und andere Ergotalkaloide
Bei gleichzeitiger Gabe von Methergin mit anderen Vasokonstriktoren oder anderen Ergotalkaloiden ist Vorsicht geboten.
Methylergometrin kann die vasokonstriktorische/vasopressorische Wirkung anderer Medikamente wie z.B. der Triptane (5HT1B/1D -Rezeptor-Agonisten), Sympathomimetika (inkl. diejenige von Lokalanästhetika) oder anderer Ergotalkaloide verstärken.
Betablocker
Bei der kombinierten Anwendung von Methergin und Betablockern ist Vorsicht geboten. Die gleichzeitige Gabe von Betablockern kann die vasokonstriktorische Wirkung von Ergotalkaloiden verstärken.
Anästhetika
Anästhetika wie Halothan oder Methoxyfluran können die uterotonische Wirkung von Methergin reduzieren (s. «Dosierung/Anwendung»).
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