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Fachinformation zu Holofusine®:B. Braun Medical AG
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Parenterale Elektrolyt-Zufuhr mit erhöhtem Kaliumgehalt mit/ohne Glucose-Zusatz 

Zusammensetzung

1000 ml enthalten:

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                        Holofusine   Holofusine     
                                     mit Glucose 5% 
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Glucose Monohydrat      -                 55,0   g  
(entsprechend                                       
 wasserfreie Glucose)   -                (50,0   g) 
Natriumchlorid          4,967 g            4,967 g  
Kaliumchlorid           1,119 g            1,119 g  
Natriumlactat           6,165 g            6,165 g  
Calciumchlorid Dihydrat 0,368 g            0,368 g  
Magnesiumchlorid                                    
  Hexahydrat            0,305 g            0,305 g  
Natriummetabisulfit     -                  0,060 g  
(entsprechend                                       
 Schwefeldioxid E 220)  -            (max. 0,015 g) 
Aqua ad iniectabilia    ad 1000 ml      ad 1000  ml 
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Elektrolyte:                                        
Natrium       (mmol)    140              140,6      
Kalium        (mmol)     15               15        
Calcium       (mmol)      2,5              2,5      
Magnesium     (mmol)      1,5              1,5      
Chlorid       (mmol)    108              111        
Lactat        (mmol)     55               55        
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pH                        5,8              4,8      
titrierbare Acidität                                
  (mmol NaOH)              <1              4,3      
Osmolarität   (mOsm)    322              600        
Energieinhalt (kJ)      -                837        
              (kcal)    -                200        
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Eigenschaften/Wirkungen

Holofusine ist eine leicht alkalisierende Elektrolytlösung.
Die Zusammensetzung entspricht ungefähr der Extrazellulär-Flüssigkeit mit erhöhtem Kaliumgehalt.
Mit der glucosehaltigen Lösung werden dem Organismus neben dem Flüssigkeitsersatz auch Kohlenhydrate in leicht verwertbarer Form als Energielieferant zur Verfügung gestellt.

Pharmakokinetik

Lactat wird langsam oxydiert, was einen alkalisierenden Effekt durch Bicarbonat-Produktion zur Folge hat.
Glucose wird zu Carbondioxyd und Wasser oxydiert. Brennwerte: 4,0 kcal/g, Oxydationswasser: 0,6 ml/g.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Flüssigkeits- und Kalium-Substitution bei ausgeglichenem Säure-Basen-Haushalt oder leichter metabolischer Acidose.
Korrektur kaliumreicher Flüssigkeitsverluste aus dem Magen-Darm-Trakt.
Infusionstherapie nach chirurgischen Eingriffen.
Infusionstherapie nach langandauernder Therapie mit ACTH, Steroiden oder Diuretika.

Dosierung/Anwendung

Infusionsmenge je nach Verlust.
Bei Erwachsenen beträgt die mittlere Erhaltungsdosis 2000 bis 2500 ml pro Tag. Wegen des relativ hohen Kaliumgehaltes sollte die intravenöse Zufuhr kontinuierlich erfolgen und eine Infusionsgeschwindigkeit von 1 l Holofusine pro Stunde nicht überschritten werden.
Die Dosierung sollte gemäss dem Patientenzustand und der Laboranalysen angepasst werden.

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen
Beide Lösungen:
Hyperkaliämie, Hypertone Dehydratation, Niereninsuffizienz, Ödeme, Alkalose, Hyperlactatämie, Laktazidose, schwere Leberinsuffizienz.
Holofusine-Glucose 5%:
Diabetes mellitus, Hyperglykämie.

Vorsichtsmassnahmen
Nur unbeschädigte Behälter und klare Lösungen verwenden.
Vor der Infusion die Diurese kontrollieren.
Die Flüssigkeits- und Elektrolytbilanz, der Säuren/Basen-Haushalt und eventuell der Blutzucker (Holofusine-Glucose 5%) sollten genau überwacht werden, speziell bei Patienten, die unter Herzstörungen leiden.

Schwangerschaft, Stillzeit
Schwangerschaftskategorie C.
Es sind weder kontrollierte Studien bei Tieren noch bei schwangeren Frauen verfügbar. Unter diesen Umständen soll das Medikament nur verabreicht werden, wenn der potentielle Nutzen das fötale Risiko übersteigt.

Unerwünschte Wirkungen

Unerwünschte Wirkungen sind vor allem bei einer Überdosierung zu erwarten.

Interaktionen

Herzglykoside (Digitalis).
Kaliumsparende Diuretika (z.B. Amiloride, Spironolactone, Triamterene) können eine Hyperkaliämie fördern.
ACE-Hemmer (Enalapril, Captopril) können eine Hyperkaliämie fördern, weil sie den Aldosteron-Spiegel senken.
Kortikosteroide und Kortikotropin (ACTH) können eine Natriumretention begünstigen.

Überdosierung

Im Fall einer Überdosierung die Infusion sofort unterbrechen, wichtige physiologische Parameter bestimmen und therapeutische Massnahmen gegebenenfalls einleiten.
Bei Hypervolämie, kardialer Dekompensation und/oder Hypernatriämie, Diuretika (z.B. Furosemide) geben.

Hyperkaliämie

Plasmakaliumkonzentration über 5,5 mmol/l
Die Herzfunktion mit Elektrokardiographie überwachen.

Notfallmassnahmen
10% Kalziumchlorid oder Kalziumglukonatlösung langsam i.v. (ca. 10-20 ml über 10 min).
Natriumbikarbonat 8,4% (je nach Stoffwechsellage bis 250 ml).
Glucose-Insulin-Therapie unter ständiger Kontrolle der Glucosekonzentration im Plasma sowie des Säure-Basen-Status.
Gegebenenfalls Hämo- oder Peritonealdialyse.
Gegebenenfalls Kationenaustauscher.

Nicht notfallmässige Therapie
Infusion kaliumfreier Lösungen.
Forcierte Diurese.
Vermeidung unnötiger kataboler Effekte.
Azidoseausgleich.
Gegebenenfalls Einsatz von Kationenaustauscher.
Bei unzureichender renaler Kaliumelimination: Dialysetherapie.

Holofusine-Glucose
Im Fall einer Hyperglykämie Insulin i.v. spritzen.

Sonstige Hinweise

Haltbarkeit
Die Infusionslösung soll in der Originalverpackung bei Raumtemperatur (15-25 °C) aufbewahrt werden.
Sie darf nur bis zu dem mit «Exp.» auf dem Etikett vermerkten Verfalldatum verwendet werden.

IKS-Nummern

15342, 23619.

Stand der Information

Februar 2001.
RL88

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