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Fachinformation zu Luminal®:Merck (Schweiz) AG
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Eigenschaften/Wirkungen

ATC-Code: N03AA02
Phenobarbital, der Wirkstoff von Luminal, ist ein starkes Beruhigungsmittel und wirkt gegen Krampfanfälle.
Phenobarbital zeigt wie andere Barbiturate GABA-erge Effekte. Barbiturate unterdrücken reversibel die Aktivität aller erregbaren Gewebe, wobei jedoch nicht alle Gewebe bei äquivalenter Dosierung bzw. Serumkonzentration ansprechen. Das ZNS ist empfindlicher gegenüber Barbituraten, und in sedativ-hypnotischen Dosierungen werden nur minimale Effekte auf Skelett-, Herz- oder glatte Muskulatur beobachtet.
Phenobarbital wirkt in subhypnotischen Dosen antikonvulsiv.

Pharmakodynamik
a) Unbehandelte Mäuse, die an die untere Kante eines um 75% geneigten, mit Leinwand bespannten Brettes von etwa 58 cm Höhe gesetzt wurden, liefen innerhalb von ein bis zwei Minuten zur Oberkante der schiefen Ebene. Nach der Verabreichung von sedierenden Substanzen ist die Bewegungsfreudigkeit der Tiere vermindert, was auf eine zentral dämpfende Wirkung schliessen lässt. Die ED, d.h. die Dosis, bei der der Klettervorgang bei 50% der Tiere gehemmt ist, beträgt bei oraler Applikation 61,2 (54,2–69,0) mg Phenobarbital/kg.
b) Werden Mäuse mit den Vorderpfoten an einen horizontal aufgehängten Stab angesetzt, so berühren unbehandelte Tiere diesen Stab innerhalb von 5 sec mit zunächst einer Hinterpfote. Unter der Wirkung von zentral dämpfenden Pharmaka sind die Tiere nicht mehr in der Lage, den Stab innerhalb der üblichen Zeit mit wenigstens einer Hinterpfote zu berühren. Die EDfür Phenobarbital in dieser Versuchsanordnung beträgt 72,4 (66,2–78,6) mg/kg p.o.

Antikonvulsive Wirkung
Die Dosen, die bei der Maus das Auftreten von elektrisch oder chemisch ausgelösten Konvulsionen verhindern, liegen unterhalb der allgemein sedierend wirkenden Dosen von Phenobarbital.

Substanz        Aufhebung der tonischen Krampfphasen
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                Elektroschock     Pentetrazol-Schock
                (20 mA, 50 Hz,    (50 mg/kg i.v.)   
                1 sec) ED50 mg/   ED50 mg/kg p.o.   
                kg p.o.                             
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Phenobarbital   13,7 (12,1–15,5)  11,8 (9,5–15,3)

Tranquilisierende Wirkung
Tranquilisierende Wirkungen können tierexperimentell durch Aufhebung des Abwehrverhaltens an Maus und Katze erkannt werden. Die EDfür Phenobarbital beträgt bei der Maus 38,0 mg/kg p.o. und bei der Katze 25,6 mg/kg p.o. Auch diese Dosen liegen unterhalb der allgemein sedierend wirkenden.

Klinische Wirksamkeit
Die Wirkung von Phenobarbital als Antikonvulsivum ist relativ unselektiv; der Wirkstoff begrenzt die Ausbreitung der Krampfaktivität und hebt die Krampfschwelle. Phenobarbital wird primär bei generalisierten tonisch-klonischen (Grand Mal) und partiellen (fokal motorischen oder sensorischen) Krämpfen verwendet.
Ausserdem wird Phenobarbital bei therapieresistentem Status epilepticus eingesetzt.
Phenobarbital wird ebenfalls verwendet für Routinesedierung, Angstlösung und präoperative Sedierung. Da die maximale Wirkung erst nach mehreren Stunden eintritt, wird Phenobarbital nicht generell als orales Hypnotikum verwendet. Phenobarbital kann auch zum Entzug von Barbituraten oder Nicht-Barbituraten bei Patienten verwendet werden, die von diesen Substanzen physisch abhängig sind.
Anerkannte Indikationen: siehe Rubrik «Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten».

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