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Fachinformation zu C-Calcium/- forte:G. Streuli & Co. AG
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Zur parenteralen Calcium-Therapie 

Zusammensetzung

C-Calcium

Wirkstoffe: Calcii gluconas 95 mg corresp. 8,5 mg Ca ++ , Acidum ascorbicum 25 mg, Calcii saccharas 5 mg.

Hilfsstoffe: Magnesii chloridum, Natrii edetas, Antioxidantien: E 223 0,25 mg, Aqua q.s. ad solutionem pro 1 ml.

C-Calcium forte

Wirkstoffe: Calcii gluconas 95 mg corresp. 8,5 mg Ca ++ , Acidum ascorbicum 50 mg, Calcii saccharas 5 mg.

Hilfsstoffe: Magnesii chloridum, Natrii edetas, Antioxidantien: E 223 0,5 mg, Aqua q.s. ad solutionem pro 1 ml.

Eigenschaften/Wirkungen

Calcium ist ein lebenswichtiger Mineralstoff für den menschlichen Organismus, der schon bei geringer Veränderung der physiologischen Plasmakonzentration charakteristische und ernsthafte klinische Bilder wie Hypo- oder Hypercalcämie evoziert.
Calcium ist ein Mineral, das nebst für die Erhaltung des Elektrolythaushaltes (Milieu intern) auch für die Knochenmineralisierung, neuronale, neuromuskuläre Aufgaben, antiallergische Wirkungen sowie für die Gewährleistung einer normalen Herzfunktion und Blutgerinnung unentbehrlich ist.
Die biologische Rolle des Vitamin C beruht auf der biochemischen Tatsache, dass Ascorbinsäure als Elektronendonator bzw. -akzeptor in viele Stoffwechselprozessen involviert ist.
So ist es für die Bildung von Interzellulärsubstanz und Kollagen, bei der Biosynthese von NNR-Hormonen, von Noradrenalin, Serotonin und Tetrahydrofolsäure, bei der Verminderung der Bildung kanzerogener Nitrosamine aus Aminen, Nitraten, Nitriten und selbst bei der hepatischen Metabolisierung (Mikrosomen) unentbehrlich. Seine synergistische Wirkung mit dem Calcium ist vor allem bei der Entwicklung des Skelettes und evtl. bei der Hemmung oder Linderung entzündlicher Prozesse evident.
Typische Vit.-C-Mangelkrankheiten sind der Skorbut und die Möller-Barlowsche Erkrankung bei Kindern, die aber bei uns verschwunden sind. Prä-Skorbut tritt bei Fehlernährung und mangelnder Resorption (anacide Gastritis, Leberzirrhose) auf und gibt sich durch Ermüdung, Abgeschlagenheit, Appetitlosigkeit, Muskelschmerz und Zahnfleischbluten zu erkennen.
Der tägliche Ca-Bedarf liegt bei 0,8 g für Erwachsene, bei 1,2 g in der Schwangerschaft und Laktation, 0,8 g für Kinder und 1,2 g in der Adoleszenz.
Der tägliche Bedarf an Vit. C ist folgendermassen voranzuschlagen:

Erwachsene: 40-60 mg;

bei Schwangeren und Stillenden: 100 mg;

Säuglinge und Kleinkinder: 35 mg;

Kinder und Jugendliche: 40 mg.

Pharmakokinetik

Absorption
Langsam parenteral appliziertes Calcium verteilt sich gemäss dem vorherrschenden Gleichgewicht im Blut.
Vit. C wird als Dehydro-Form im Blut transportiert und von den Geweben wieder als Ascorbinsäure aufgenommen.

Distribution
Gemäss dem physiologischen Ca-Gleichgewicht im Plasma (50-60% frei, filtrierbar; 40-50% an Proteine gebunden, nicht filtrierbar) wird das Ca verteilt.
Während die intravasale Konzentration durchschnittlich 2,5 mM (Norm: 2,1-2,5 mM) beträgt , ist die intrazelluläre Konzentration nur minim.
Gesamtkörperbestand an Vit. C ist 1,5-2 g.

Metabolismus
Die wichtigsten Redoxvorgänge laufen zwischen L-Ascorbinsäure, L-Semidehydroascorbinsäure und L-Dehydroascorbinsäure ab.
Dabei entstehen unter anderem auch 2,3-Diketo-L-Gulonsäure und z.T. noch unbekannte Metaboliten. Hauptabbauprodukt ist aber Oxalsäure, deren Anteil auch bei längerdauernder Applikation von hohen Dosen nicht gesteigert werden kann.

Elimination
Nicht-gebundenes Calcium wird überwiegend über die Nieren und Faeces ausgeschieden. Die renale, tubuläre Reabsorption kann medikamentös und hormonell beeinflusst werden.
Ascorbinsäure und ihre Metaboliten werden durch die Nieren ausgeschieden. 35-50% (30-40 mg) der ausgeschiedenen Oxalatmenge stammen vom Vit. C. Eine verminderte Ausscheidung von Ascorbinsäure im Urin (normalerweise ca. 80% der Zufuhr) zeigt an, dass die Vorräte an Vit. C aufgebraucht sind.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Akute und chronische Calcium- und Ascorbinsäure-Mangelzustände durch schlechte intestinale Resorption. Bei erhöhtem Calcium- und Vit.-C-Bedarf: z.B. bei Schwangerschaft, Stillzeit, während des Wachstums und Rekonvaleszenz, evtl. bei Allergien.

Dosierung/Anwendung

Mittlere Dosen

Kinder: 2-5 ml täglich i.v.

Erwachsene: 1-2× täglich 10 ml i.v. oder i.m.

Beachten: Keine subkutanen Applikationen.

Technik der Injektion
Die i.m. Injektion erfolgt am besten in den Musculus gluteus medius, etwas medianwärts von der Mitte zwischen Crista iliaca und Trochanter major. Die auf 37 °C erwärmte Injektionslösung wird am zweckmässigsten mit einer ca. 5 cm langen Nadel tief in die Muskulatur injiziert. Sollte trotz den getroffenen Massnahmen eine Infiltration auftreten, werden warme Kompressen aufgelegt.
Die i.v. Injektion soll langsam erfolgen, und innerhalb 3 Min. sollten nicht mehr als 10 ml verabreicht werden.
Es ist darauf zu achten, dass die zurückgeschobenen Kleidungsstücke keine Venenstauung verursachen.

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen
Bei digitalisierten Patienten ist eine Ca-Therapie strengstens untersagt.
Hypercalcämie (Hyperparathyreoidismus, Vit.-D-Überdosierung, Immobilisations-Osteoporose nach akutem Schub, Plasmazytome, Knochenmetastasen), schwere Hypercalciurie, schwere Niereninsuffizienz, calciumhaltige Nierensteine, Nephrocalcinose und Überempfindlichkeit auf das Arzneimittel.

Vorsichtsmassnahmen
Beim Morbus Boeck und Herzinsuffizienz ist erhöhte Vorsicht bei der Applikation zu gewähren. Bei parenteraler Langzeittherapie sind der Calciumblutspiegel und die Calciurie, vor allem bei Kindern, regelmässig zu kontrollieren.
Hohe Dosen von Vitamin D während der Calciumtherapie sollten vermieden werden, weil es zu diffusen Kalkablagerungen kommen kann.

Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschafts-Kategorie C.
Es sind weder kontrollierte Studien bei Tieren noch bei schwangeren Frauen verfügbar. Unter diesen Umständen soll das Medikament nur verabreicht werden, wenn der potentielle Nutzen das fötale Risiko übersteigt.

Unerwünschte Wirkungen

Zu schnelle i.v. Injektion kann zu Brechreiz, Erbrechen, Hitzegefühl, Schweissausbrüchen und Hypotonie, selten sogar zu Kreislaufkollaps führen.
Bei entsprechender Veranlagung kann eine über längere Zeit durchgeführte Therapie mit hohen Dosen die Bildung von Konkrementen in den Harnwegen begünstigen. Ascorbinsäure kann zu Durchfall und Übelkeit, evtl. Abdominalkrämpfen führen.

Stoffwechsel: Es gibt keine Korrelation von Vit. C-Plasmakonzentration und Serumcholesteringehalt. Bei hohen Dosen von Vit. C kann es zu einer Mobilisation von Calcium und Phosphaten aus dem Knochen kommen mit konsekutiver Mehrausscheidung von Hydroxyprolin.

Interaktionen

Calcium und Herzglykoside: Verstärkung der Wirkung der Herzglykoside.

Calcium und Vit. D: Hohe Dosen von Vit. D sollten vermieden werden, weil es zu diffusen Kalkablagerungen kommen kann.

Vit.-C-Mangel und Acetylsalicylsäure: Verursacht häufiger Magen-Darm-Blutungen. ASS erniedrigt den Vit.-C-Gehalt im Gewebe.

Cave: Durch Vit. C kann die Serumbilirubinkonzentration gesenkt werden, so dass Leberschäden maskiert werden können.

Überdosierung

Eine Überdosierung kann zu Bradykardie, Arrhythmien, Nausea, Erbrechen und Durstgefühl führen.

Sonstige Hinweise

Beeinflussung diagnostischer Methoden
Beim Test auf reduzierende Substanzen führt Vit. C zu falsch positiven, bei Anwendung der Glucose-Oxidase-Methode zur Glucosebestimmung durch Hemmung des Enzyms zu falsch negativen Ergebnissen.

Haltbarkeit
Das Medikament darf nur bis zu dem auf der Packung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.

IKS-Nummern

16266.

Stand der Information

Oktober 1992.
RL88

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