Dosierung/AnwendungÜbliche Dosierung bei Erwachsenen (für Dosierung bei Kindern/Jugendlichen siehe Spezielle Dosierungsempfehlungen > Kinder und Jugendliche)
Behandlung von Blutdruckkrisen bei Phäochromozytom
Um eine Blutdruckkrise zu behandeln, die während der präoperativen Phase oder während der Einleitung der Anästhesie, der Intubation oder der chirurgischen Entfernung des Tumors auftritt, wird Regitin in einer Dosierung von 2-5 mg intravenös (i.v.) verabreicht und die Injektion, falls erforderlich, wiederholt, wobei der Blutdruck überwacht wird.
Regitin-Test bei Verdacht auf Phäochromozytom
Zur Feststellung eines Phäochromozytoms ist der Test bei Patienten mit ständig erhöhtem Blutdruck am zuverlässigsten und am wenigsten zuverlässig, wenn es nur anfallsweise zu Bluthochdruck kommt. Bei Hypertonikern ohne Phäochromozytom kann das Testergebnis falsch-positiv ausfallen.
Vorbereitung auf den Test: Mindestens 24 h, möglichst jedoch 48-72 h vor dem Test sind Sedativa, Analgetika und alle anderen Arzneimittel abzusetzen, es sei denn, sie werden für unverzichtbar gehalten (z.B. Digitalis und Insulin). Antihypertonika werden solange abgesetzt, bis der Blutdruck wieder auf das hypertone Niveau vor der Behandlung angestiegen ist. Bei normotonen Patienten wird der Test nicht durchgeführt.
Regitin-Test mit intravenöser Verabreichung
Durchführung: Während des Tests bleibt der Patient ruhig liegen, vorzugsweise in einem stillen und abgedunkelten Raum. Mit der Injektion von Regitin wird solange gewartet, bis Blutdruckmessungen, die im Abstand von 10 min während mindestens 30 min durchgeführt werden, die Stabilisierung des Blutdrucks aufzeigen.
Die Dosierung beträgt für Erwachsene 5 mg.
Die Kanüle wird in die Vene eingeführt, doch die Injektion erfolgt erst, wenn die pressorische Reaktion auf die Venenpunktion abgeklungen ist.
Regitin wird rasch injiziert. Der Blutdruck wird unmittelbar nach der Injektion, während der ersten 3 min im Abstand von 30 s und während weiterer 7 min im Abstand von 60 s gemessen.
Interpretation: Eine positive, für ein Phäochromozytom sprechende Reaktion liegt vor, wenn der Blutdruck um mehr als 35 mm Hg systolisch und 25 mm Hg diastolisch absinkt. Eine typische positive Reaktion besteht in einer Drucksenkung um 60 mm Hg systolisch und 25 mm Hg diastolisch. Der maximale Effekt wird im Allgemeinen innerhalb von 2 min nach der Injektion deutlich. Gewöhnlich steigt der Druck innerhalb von 15-30 min, möglicherweise aber auch schneller, wieder auf die Werte vor der Injektion an.
Falls die Blutdrucksenkung ein gefährliches Ausmass annimmt, sollte der Patient in der Weise behandelt werden, wie sie im Abschnitt «Überdosierung» beschrieben wird.
Eine negative Reaktion ist dadurch gekennzeichnet, dass der Blutdruck nach der Injektion von Regitin ansteigt, gleich bleibt oder um weniger als 35 mm Hg systolisch und 25 mm Hg diastolisch sinkt. Eine negative Reaktion schliesst die Diagnose eines Phäochromozytoms nicht aus, vor allem bei Patienten mit paroxysmaler Blutdruckerhöhung, die häufig eine falsch-negative Reaktion aufweisen.
Regitin-Test mit intramuskulärer Verabreichung
Erwachsene erhalten 5 mg intramuskulär (i.m.). Der Blutdruck wird nach der Injektion während 30-45 min alle 5 min gemessen. Eine positive Reaktion besteht in einer Blutdrucksenkung um mindestens 35 mm Hg systolisch und 25 mm Hg diastolisch, die innerhalb von 20 min nach Injektion auftritt. Falsch-negative Resultate sind bei intramuskulärer Verabreichung wesentlich häufiger als für den intravenösen Test.
Prophylaxe von Hautnekrosen und Schorfbildung infolge intravenöser oder paravasaler Verabreichung von Noradrenalin
Innerhalb von 12 h wird Regitin (5-10 mg in 10 ml Kochsalzlösung) in das Gebiet, wo Noradrenalin in das Gewebe eingedrungen ist, subkutan injiziert.
Spezielle Dosierungsempfehlungen
Niereninsuffizienz
Bisher wurden keine pharmakokinetischen Studien mit Regitin bei niereninsuffizienten Patienten durchgeführt. Bei der Verabreichung von Regitin bei diesen Patienten ist Vorsicht geboten (s. «Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen»).
Leberinsuffizienz
Bisher wurden keine Studien mit Regitin bei leberinsuffizienten Patienten durchgeführt.
Ältere Patienten (über 65 Jahre)
Bisher wurden keine Studien mit Regitin bei älteren Patienten (über 65 Jahre) durchgeführt.
Kinder und Jugendliche
Es existiert keine einheitliche Dosierungsempfehlung für Kinder und Jugendliche. Die hier empfohlenen Dosierungen basieren auf der Titration der Dosis nach Körpergewicht, was möglicherweise eine präzisere Dosierung ermöglicht. Im Allgemeinen sollte die minimal effektive Dosis verwendet werden.
Behandlung von Blutdruckkrisen (präoperativ, intraoperativ) bei Phäochromozytom
Präoperativ: 0.05-0.1 mg/kg Körpergewicht/Dosis i.v./i.m. 1-2 Stunden präoperativ.
Intraoperativ: 0.05-0.1 mg/kg Körpergewicht/Dosis i.v.
Die Gabe kann alle 2-4 Stunden wiederholt werden. Als maximale Einzeldosis werden 5mg empfohlen.
Regitin-Test bei Verdacht auf Phäochromozytom
0.05-0.1 mg/kg Körpergewicht i.m. oder i.v.
Als maximale Einzeldosis werden 5 mg empfohlen. Die Durchführung und Interpretation ist analog derjenigen von Erwachsenen.
Prophylaxe von Hautnekrosen und Schorfbildung infolge intravenöser oder paravasaler Verabreichung von Noradrenalin
Innerhalb von 12 Stunden wird Regitin (5-10 mg in 10 ml Kochsalzlösung verdünnt) in das Gebiet, wo Noradrenalin in das Gewebe eingedrungen ist, subkutan injiziert. Als Maximaldosis werden 0.1-0.2 mg/kg Körpergewicht oder 5mg empfohlen.
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