Analgetikum, Antipyretikum Zusammensetzung1 Tablette enthält:
Wirkstoffe: Phenazonum 200 mg, Propyphenazonum 100 mg, Ethenzamidum 150 mg, Benzylis mandelas 50 mg, Coffeinum 50 mg.
Hilfsstoffe: Saccharinum, Excip. pro compresso.
Eigenschaften/WirkungenPhenazon und Propyphenazon sind Derivate aus der Pyrazolonreihe und wirken analgetisch und antipyretisch. Ethenzamid ist ein analgetisch und antipyretisch wirkendes Salicylat mit einem den Pyrazolonderivaten entsprechenden Wirkmechanismus. Benzylmandelat (Mandelsäurebenzylester) ist ein schwaches, papaverinähnliches Spasmolytikum. Coffein verstärkt die analgetische Wirkung gewisser Analgetika.
PharmakokinetikPhenazon wird rasch resorbiert und erreicht nach 1-2 Stunden die maximale Plasmakonzentration, wobei der an Plasmaproteine gebundene Anteil unter 10% liegt. Die Plasma-HWZ wurde mit 11-12 Stunden ermittelt. 30-40% der Phenazon-Dosis werden in der Leber zu 4-Hydroxyphenazon-Glukuronid metabolisiert, welches anschliessend renal eliminiert wird. Die renale Eliminationsrate von nichtmetabolisiertem Phenazon beträgt 3-5%.
Propyphenazon wird rasch und vollständig resorbiert und zu 10% an Plasmaproteine gebunden. Die Plasma-HWZ beträgt 1-1½ Stunden. 80% der Propyphenazon-Dosis werden zum unwirksamen N-Desmethylpropyphenazon-Glukuronid metabolisiert; wirksame Metaboliten sind Desmethyl- und Hydroxydesmethylphenazon mit längeren Halbwertszeiten. Die Elimination erfolgt renal.
Ethenzamid erreicht nach 2-6 Stunden maximale Plasmakonzentrationen. Die Eliminations-HWZ beträgt 4 Stunden. In der Leber wird Ethenzamid zu Salicylamid umgewandelt, das als Glukuronid oder Sulfat renal eliminiert wird.
Von Benzylmandelat sind keine pharmakokinetischen Daten bekannt.
Koffein wird rasch resorbiert und zu 30-40% an Plasmaproteine gebunden. Als Plasma-HWZ werden 5 Stunden angegeben. In der Leber wird Koffein zu Monomethylxanthinen und Methylharnsäure metabolisiert. 10% der Koffeindosis erscheint im Harn in unveränderter Form.
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenKurzdauernde, spastisch bedingte Schmerzen, Schmerzen während der Menstruation.
Dosierung/AnwendungErwachsene und Jugendliche über 12 Jahren: 1 Tablette alle 4-6 Stunden mit etwas Flüssigkeit oder aufgeschwemmt in einem halben Glas Wasser einnehmen. Falls erforderlich, kann eine zweite Tablette eingenommen werden. Eine maximale Tagesdosierung von 6 Tabletten ist nicht zu überschreiten.
Kinder über 6 Jahren: 2-4× täglich ½ Tablette, vorzugsweise aufgeschwemmt in einem halben Glas Wasser.
AnwendungseinschränkungenKontraindikationen
Leber- und Nierenfunktionsstörungen; Allergien gegenüber einem der Inhaltsstoffe, insbesondere gegen Pyrazolonderivate (Pyrazolonallergie); Kinder unter 6 Jahren; Glukose-6-Phosphat-Dehydrogenase-Mangel, hepatische Porphyrie; hämatologische Erkrankungen.
Vorsichtsmassnahmen
Beim Zusammenwirken mit Alkohol kann Seranex ohne Codein das allgemeine Reaktionsvermögen beeinträchtigen: Vorsicht bei Fahrzeuglenkern und Personen, welche Maschinen bedienen.
Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschafts-Kategorie C. Tierstudien haben unerwünschte Effekte auf den Fetus gezeigt und es existieren keine kontrollierte Humanstudien. Unter diesen Umständen soll Seranex ohne Codein nur verabreicht werden, wenn der potentielle Nutzen das fetale Risiko übersteigt.
Da der Übertritt von Propyphenazon in die Muttermilch nachgewiesen ist und klinische Studien zur Abschätzung der Konsequenzen für das Kind fehlen, wird von einer Einnahme während der Stillzeit abgeraten.
Unerwünschte WirkungenBei der Vielzahl der Wirkstoffe können allergische Reaktionen (Hautexantheme, Urtikaria, Schock) auftreten. Selten ist das Auftreten einer Agranulozytose, sehr selten ist eine Schockreaktion.
Nach der Einnahme von Seranex ohne Codein kann gelegentlich eine leichte Rotfärbung des Harns beobachtet werden, welche jedoch harmlos und auf ein Abbauprodukt der Pyrazolone (Rubazonsäure) zurückzuführen ist.
InteraktionenKoffein steigert die pharmakodynamische Wirkung von Herzglykosiden.
ÜberdosierungBei massiver Überdosierung von Seranex ohne Codein sind folgende Symptome zu erwarten: Bewusstseinstrübungen, Krämpfe, Koma und hepatozellulärer Ikterus.
Massnahmen: Magenspülung, Tierkohle; Diazepam bei Krämpfen.
Sonstige HinweiseHinweise
Nicht in Reichweite von Kindern aufbewahren.
Haltbarkeit
Verfalldatum (EXP) auf der Packung beachten.
Stand der InformationJanuar 1992.
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