Ampullen (Injektionslösung)Anthroposophisches Heilmittel zur Anwendung bei malignen ErkrankungenDarf nur unter ärztlicher Überwachung eingesetzt werden ZusammensetzungWirkstoff
Fermentierter wässriger Auszug aus Viscum album von verschiedenen Wirtsbäumen. Bestimmte Sorten (siehe unten) enthalten einen Metallzusatz in der Konzentration von 10-8 g.
Hilfsstoffe
Natrii chloridum, Excip. ad solutionem.
Sorten
Je nach Wirtsbaum und Spuren-Metallsalzzusatz sowie nach Definition der Inhaltsstoffe (Lektingehalt, siehe unten) werden folgende Sorten unterschieden:
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Iscador
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M Qu P A
M c. Arg. Qu c. Arg.
M c. Cu Qu c. Cu
M c. Hg Qu c. Hg P c. Hg U c. Hg
M spez. Qu spez.
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Galenische Form und Wirkstoffmenge pro Einheit
Ampullen à 1 ml Injektionslösung. Die verschiedenen Konzentrationen werden mit dem Gehalt an Frischpflan-zensubstanz in mg pro ml, also pro Ampulle, bezeichnet.
Konzentrationen
Jede Iscador-Sorte (ausser Iscador M spezifiziert und Iscador Qu spezifiziert) ist in den Konzentrationen 0,01 mg, 0,1 mg, 1 mg, 10 mg und 20 mg erhältlich. Von Iscador M, P und Qu sind zusätzlich Ampullen à 0,0001 mg und 0,001 mg lieferbar.
Iscador M spezifiziert und Iscador Qu spezifiziert sind in den Konzentrationen 1 mg, 2 mg und 5 mg erhältlich. Ihr Lektingehalt ist definiert und wird mittels ELISA-Test mit Mistellektin II als Standard bestimmt.
Gesamtlektingehalt Iscador spezifiziert:
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Iscador 1 mg 2 mg 5 mg
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M spez. 50 ng/ml 100 ng/ml 250 ng/ml
Qu spez. 75 ng/ml 150 ng/ml 375 ng/ml
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Serien
Jede Iscador-Sorte (ausser Iscador M spezifiziert und Iscador Qu spezifiziert) ist in drei verschiedenen Konzentrationsfolgen erhältlich, und zwar als Serien 0, I und II mit jeweils 2× 7 Ampullen.
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Serienpackung 0 Serienpackung I Serienpackung II
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0,01 mg 0,1 mg 1 mg
0,01 mg 0,1 mg 1 mg
0,1 mg 1 mg 10 mg
2× 0,1 mg 2× 1 mg 2× 10 mg
1 mg 10 mg 20 mg
1 mg 10 mg 20 mg
1 mg 10 mg 20 mg
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Eigenschaften/WirkungenNach jahrzehntelanger Anwendung von Iscador konnte bei einem Teil der Patienten folgendes beobachtet werden:
Hemmung des Tumorwachstums ohne Beeinträchtigung von gesundem Gewebe;
Steigerung der Abwehr- und Ordnungskräfte (Immunmodulation);
Linderung von Tumorschmerzen;
Verbesserung von Allgemeinbefinden und Leistungsfähigkeit.
PharmakokinetikUntersuchungen zur Pharmakokinetik und Bioverfügbarkeit wurden nicht durchgeführt.
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenGemäss der anthroposophischen Menschen- und Naturerkenntnis als Zusatzbehandlung bei malignen Erkrankungen zur Verbesserung der Lebensqualität und eventuell des Krankheitsverlaufes.
Dosierung/AnwendungSubkutane Injektionen 2- bis 3mal pro Woche. Kein Vermischen der Injektionslösung mit anderen Medikamenten.
Lokalisation
Weitere Umgebung des Tumors, nicht in Tumorgewebe oder bestrahlte Hautareale injizieren.
Die Therapie gliedert sich grundsätzlich in zwei Phasen.
Einleitungsdosierung
Immer mit Serie 0 (siehe vorne) der vorgesehenen Iscador-Sorte beginnen. Ist Iscador M spezifiziert oder Iscador Qu spezifiziert vorgesehen, vorgängig entsprechende Sorte «nicht spezifiziert» einsetzen.
Fortsetzungsdosierung
Je nach Reaktion bei Serie 0 kann die Dosierung unter Beobachtung der weiteren Reaktionen gesteigert werden.
Verwendung von Serienpackungen (siehe vorne): In der Regel bleibende Behandlung mit Serie I (Ampullenfolge gemäss Numerierung in der Packung). Bei fehlender Reaktion ev. Dosissteigerung auf Serie II.
Nach 14 Injektionen wird eine Pause von einer Woche eingelegt.
Bei gutem Verlauf können die Pausen im zweiten Behandlungsjahr auf zwei, ab dem dritten Jahr ev. auf drei bis vier Wochen verlängert werden.
Iscador M spezifiziert und Iscador Qu spezifiziert
Anwendung wie oben bei gleichbleibender Dosierung. Keine Pausen.
Wahl der Iscador-Sorte: Basierend auf jahrelanger Anwendung wird bei verschiedenen Lokalisationen des Primärtumors folgende Sorte empfohlen:
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Männer Frauen
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Verdauungstrakt
Zunge, Mundhöhle, Oesophagus Qu M
Magen, Leber, Galle, Milz Qu c. Cu M c. Cu
Pankreas Qu c. Cu M c. Cu
Dünndarm, Dickdarm, Rectum Qu c. Hg M c. Hg
Urogenitaltrakt
Niere Qu c. Cu M c. Cu
Blase Qu c. Arg. M c. Arg.
Prostata, Testis, Penis Qu c. Arg.
Uterus, Ovar, Vulva, Vagina M c. Arg.
Mamma
vor der Menopause M c. Arg.
um die Menopause M c. Hg
nach der Menopause P c. Hg
Respirationstrakt
Nasen- Rachenraum P P
Schilddrüse, Kehlkopf Qu M
Bronchien, Pleura U c. Hg/ U c. Hg/
evt. evt.
Qu c. Hg M c. Hg
Haut P oder P oder
P c. Hg P c. Hg
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Verwendung von Iscador spezifiziert
Bei allen Lokalisationen, insbesondere wenn eine gleichbleibende Immunmodulierung erzielt werden soll. Die Verwendung ist unabhängig vom Geschlecht.
AnwendungseinschränkungenKontraindikationen
Bei fieberhaften, entzündlichen Zuständen mit Temperaturen über 38 °C sollte die Iscador-Therapie unterbrochen werden. An den ersten Mensestagen sind Iscador-Injektionen nicht angezeigt. Bei bekannter Allergie auf Mistelzubereitungen darf Iscador nicht angewendet werden.
Schwangerschaft/Stillzeit
Untersuchungen zur chronischen Toxizität, Reproduktionstoxizität und Kanzerogenität liegen nicht vor. Während einer Schwangerschaft sollte Iscador nicht angewendet werden.
Unerwünschte WirkungenGelegentlich auftretende lokale entzündliche Reaktionen um die Injektionsstelle bis zu 5 cm Durchmesser sind unbedenklich. Bei selten beobachteten allgemeinallergischen Reaktionen nach einer Iscador-Injektion ist eine sofortige antiallergische Therapie durchzuführen. Bei intracraniellen und intraspinalen Tumoren können vereinzelt durch Aktivierung peritumoraler Entzündungsprozesse Hirndrucksymptome (Kopfschmerzen, Sehstörungen, Stauungspapille usw.) auftreten und ein Absetzen von Iscador sowie eine antioedematöse Therapie erfordern.
InteraktionenEs sind keine Daten vorhanden, die Interaktionen mit anderen Medikamenten untersuchen. Trotz langjähriger Anwendung von Iscador sind bisher keine solchen beschrieben.
ÜberdosierungDie Symptome entsprechen denjenigen der Nebenwirkungen (siehe oben) und können eine symptomatische Therapie notwendig machen.
Sonstige HinweiseInkompatibilitäten
Iscador Injektionslösung darf nicht mit anderen Arzneimitteln vermischt werden.
Haltbarkeit
Iscador M spezifiziert und Iscador Qu spezifiziert im Kühlschrank bei 2-8 °C aufbewahren. Alle anderen Sorten nicht über 25 °C aufbewahren.
Farbe
Die Farbe der Injektionslösung wird durch die Menge des verwendeten Pflanzenauszuges bestimmt. Daher können die in einer Serienpackung zusammengestellten Ampullen verschiedener Konzentrationen Farbunterschiede aufweisen.
Für Ärzte und Apotheker
Die hier vorliegenden Angaben sind in handlicher Form in den «Richtlinien für die Iscador-Behandlung in der Malignomtherapie» zusammengefasst. Diese können direkt bei der Weleda AG oder durch eine Apotheke bezogen werden.
IKS-Nummern17719, 19075, 55645.
Stand der InformationNovember 2000.
RL88
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