ÜberdosierungSymptome: Chloroquin wird rasch absorbiert und ist bei Überdosierung stark toxisch. Kinder sind speziell empfindlich.
Die wichtigsten Symptome bei Überdosierung sind zu Beginn Kopfschmerz, Schläfrigkeit, Sehstörungen, Übelkeit und Erbrechen, und – aufgrund der ausgeprägten kardiotoxischen Wirkung – rasch gefolgt von Atem- und Kreislaufstillstand. Zu den Symptomen einer Überdosierung können auch Herzrhythmusstörungen und Störungen in der Reizleitung des Herzens gehören, einschliesslich QT-Verlängerung, Torsade de pointes, ventrikulärer Tachykardie und Ventrikelflimmern. Ein letaler Ausgang kann durch Atemversagen oder akute Herzinsuffizienz sowie durch kardiale Dysrhythmien verursacht werden. Herzrhythmusstörungen werden durch eine mögliche Hypokaliämie, verursacht durch einen Kaliumfluss vom extrazellulären in den intrazellulären Raum, verstärkt.
Fälle von extrapyramidalen Störungen wurden auch in Zusammenhang mit einer Überdosierung von Chloroquin berichtet.
Therapie: Da eine akute Überdosierung von Chloroquin schnell letal enden kann, ist der Patient so bald wie möglich zu hospitalisieren, eine intensive und supportive Behandlung sowie Überwachung ist anzuordnen. Der klinische Zustand und Laborwerte, insbesondere der Kaliumspiegel, müssen sorgfältig überwacht werden.
Bei Verdacht auf eine massive Überdosierung oder bei starken toxischen Symptomen hat sich zudem gezeigt, dass die frühe Verabreichung von Adrenalin (z.B. 0,2 mg in langsamer Infusion) und Diazepam (z.B. 0,5 mg/kg als Infusion während 10 min.) die Überlebenschance verbessern kann.
Ansäuerung des Urins, Hämodialyse, Peritonealdialyse oder Bluttransfusion haben keinen Nutzen gezeigt bei der Behandlung einer Vergiftung mit Chloroquin.
Sollte ein Kind in einem unbewachten Augenblick Tabletten geschluckt haben, ist das Kind unverzüglich zum Erbrechen zu bringen.
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