Desinfizierende Lösung und Tinktur ZusammensetzungDesamon-Lösung, konzentrierte wässrige Lösung
Didecyldimonii chloridum 100 mg; Alcohol isopropylicus 117 mg; Aromatica, Excipiens ad solutionem pro 1 ml.
Desamon-Tinktur
Farblos: Didecyldimonii chloridum 10 mg; Alcohol isopropylicus 504 mg; Excipiens ad solutionem pro 1 ml.
Gefärbt: Didecyldimonii chloridum 10 mg; Alcohol isopropylicus 504 mg; Color.: E 110; Excipiens ad solutionem pro 1 ml.
Eigenschaften/WirkungenDie Desamon-Präparate sind Antiseptica aus der Reihe der quartären Ammoniumbasen.
Ihr Wirkungsspektrum umfasst grampositive Bakterien und Pilze sowie gramnegative Bakterien (Pseudomonas). Ihre Wirkung auf Hepatitis-B-Viren ist abhängig von der Eiweissbelastung, so wirkt eine 0,2%ige Desamon-Lösung bezogen auf den Wirkstoff bei 60 Min. Einwirkzeit und geringer Eiweissbelastung HBV-inaktivierend, bei hoher Eiweissbelastung bedarf es einer 0,5%igen Desamon-Lösung bei 60 Min. Einwirkzeit.
Unwirksam ist Desamon - wie quartäre Ammoniumbasen allgemein - gegen Mycobakterium tuberculosis und Sporen.
Desamon-Lösung ist eine parfümierte farblose Flüssigkeit mit Benetzungs- und Reinigungsvermögen, die zum Verbrauch verdünnt wird. Desamon-Tinktur, farblos oder gefärbt, wird unverdünnt angewandt.
PharmakokinetikKeine Angaben verfügbar.
Indikationen/AnwendungsmöglichkeitenDesamon-Lösung
Wird in den nachfolgend beschriebenen Verdünnungen verwendet: Zur Desinfektion von Instrumenten, Krankengeschirr und Krankenwäsche, zur Aufbewahrung steriler Instrumente, zur Desinfektion der Hände sowie für therapeutische Zwecke (Gynäkologie, Dermatologie, Stomatologie, Odontologie, Wundbehandlung).
Desamon-Tinktur
Ist eine gebrauchsfertige Lösung und dient zur Desinfektion oberflächlicher Verletzungen und Wunden, zur Desinfektion des Operationsfeldes, zur Desinfektion der Haut, z.B. vor Injektionen.
Dosierung/AnwendungDesamon-Lösung
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Verwendungszweck Konzentration Herstellung
(Anwendung) des Wirkstoffs der
(Didecyldi- gebrauchs-
monii fertigen
chloridum) Lösung
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Händedesinfektion (An- 0,5 o/oo 5 ml auf
wendung: mit Seife 1 Liter
reinigen, gut spülen, Wasser
mit Desamon-Verdünnung
5 Min. waschen, mit
sterilem Tuch trocknen)
Wundbehandlung
Urologie
Gynäkologie
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Krankenwäsche-Desin- 1,0 o/oo 10 ml auf
fektion (Anwendung: 1 Liter
einige Stunden ein- Wasser
legen, anschliessend
gut auswaschen)
Dermatologie
Mund- und Rachen-
desinfektion
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Instrumenten-Desin- 2,0 o/oo 20 ml auf
fektion (Anwendung: 1 Liter
Instrumente mit einer Wasser
2%igen Sodalösung rei-
nigen. 60 Min. in
Desamon-Verdünnung
kochen, 2 Tabletten
Natriumnitrit 2,5 g pro
Liter als Rostschutz
beigeben)
Gummihandschuh-Desin-
fektion (Anwendung:
Eintauchen in Desamon-
Verdünnung während
15 Min.)
Krankengeschirr-Desin-
fektion (Anwendung:
zuerst reinigen, in
Desamon-Verdünnung
schwenken, heiss ab-
spülen)
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Aufbewahrung steriler 5,0 o/oo 50 ml auf
Instrumente und 1 Liter
Spritzen Wasser
(Anwendung: unter Zu-
gabe von 2 Tabletten
Natriumnitrit 2,5 g
pro Liter als Rost-
schutz, unmittelbar vor
Gebrauch mit sterilem
Wasser abspülen)
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Hände-Schnelldesin- 1% 100 ml auf
fektion 1 Liter
(Anwendung 3-5 Min.) Wasser
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Desamon-Tinktur, farblos oder gefärbt
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Verwendungszweck Anwendung
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Desinfektion oberflächlicher unverdünnt anwenden
Wunden
Hautdesinfektion
Desinfektion des Operations-
feldes
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AnwendungseinschränkungenKontraindikationen
Überempfindlichkeit auf in Desamon-Lösung und Tinktur enthaltene Substanzen.
Vorsichtsmassnahmen
Gefärbte Tinktur
Bei Patienten mit Überempfindlichkeitsreaktionen gegenüber Azofarbstoffen, Acetylsalicylsäure und anderen Prostaglandinhemmern soll das Präparat mit Vorsicht angewendet werden.
Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschaftskategorie C.
Es sind weder kontrollierte Studien bei Tieren noch bei schwangeren Frauen verfügbar. Unter diesen Umständen soll das Medikament nur verabreicht werden, wenn der potentielle Nutzen das fötale Risiko übersteigt.
Unerwünschte WirkungenÜberempfindlichkeitsreaktionen.
Gefärbte Tinktur
Kann Überempfindlichkeitsreaktionen der Haut und Atmungsorgane auslösen insbesondere bei Patienten mit Asthma, chronischer Urticaria oder mit Überempfindlichkeit auf nicht-steroidale Antirheumatica.
InteraktionenAnionenaktive Substanzen (z.B. Seifen) haben eine antagonisierende Wirkung auf kationenaktive Antiseptika. In Anwesenheit von Proteinen ist ebenfalls mit einer Abnahme der Wirkung zu rechnen.
Sonstige HinweiseWäscheflecken, die durch die gefärbte Tinktur verursacht wurden, sind sofort mit lauwarmem Seifenwasser auszuwaschen.
Die nach der Zugabe von Natriumnitrit-Tabletten (Rost-Schutz) auftretende Trübung hat keinen Einfluss auf die Wirksamkeit.
Haltbarkeit
Das Medikament darf nicht länger als auf dem Behälter mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.
Verdünnte Lösungen sind nur beschränkt haltbar und sollen sofort verwendet werden. Die Restmenge ist wegzuschütten.
Stand der InformationAugust 1994.
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