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Fachinformation zu Erythrocin® i.v.:Advanz Pharma Specialty Medicine Switzerland GmbH
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Warnhinweise und Vorsichtsmassnahmen

Kardiovaskuläre Ereignisse
Unter der Behandlung mit Makroliden einschliesslich Erythromycin wurden Verlängerungen der kardialen Repolarisation und des QT-Intervalls beobachtet, welche zu kardialen Arrhythmien und Torsades de Pointes führen können (siehe auch «Kontraindikationen», «Interaktionen» und «Unerwünschte Wirkungen»). Es wurde auch über Todesfälle berichtet.
Erythrocin sollte bei folgenden Patienten nur mit Vorsicht verabreicht werden:
§Patienten mit koronarer Herzerkrankung, schwerer Herzinsuffizienz, Reizleitungsstörungen oder klinisch relevanter Bradykardie
§Patienten, welche gleichzeitig andere Arzneimittel, welche mit QT-Verlängerung assoziiert werden, einnehmen (siehe «Kontraindikationen» und «Interaktionen»)
Bei älteren Patienten kann der medikamentenbedingte Effekt auf das QT-Intervall häufiger auftreten.
Epidemiologische Studien, welche das Risiko von unerwünschten kardiovaskulären Ereignissen bei der Verabreichung von Makroliden untersucht haben, haben unterschiedliche Ergebnisse gezeigt. Einige Beobachtungsstudien haben ein seltenes, kurzzeitiges Risiko für Arrhythmien, Myokardinfarkte und kardiovaskuläre Mortalität bei der Verabreichung von Makroliden, einschliesslich Erythromycin, nachgewiesen. Diese Erkenntnisse sollten bei der Verschreibung von Erythrocin im Rahmen der Nutzen-Risiko-Bewertung berücksichtigt werden.
Treten unter Therapie mit Erythromycin Symptome wie Palpitationen, Schwindel oder Synkopen auf, die Zeichen von Arrhythmien sein können, ist umgehend eine Untersuchung des Patienten einschliesslich EKG und Bestimmung des QT-Intervalls einzuleiten.
Bei schwerer Niereninsuffizienz (Clearance <10 ml/Min.) und/oder Leberinsuffizienz ist eine Dosisreduktion und eine sorgfältige Überwachung erforderlich. Bei Auftreten von oto- oder hepatotoxischen Anzeichen (s. unter «Unerwünschte Wirkungen») sofortiges Absetzen.
Erythromycin wird primär durch die Leber ausgeschieden. Die Verabreichung von Erythromycin an Patienten mit eingeschränkter Leberfunktion sollte daher mit Vorsicht erfolgen.
Vorsicht ist auch geboten bei Patienten, die gleichzeitig hepatotoxische Arzneimittel erhalten. Die Patienten sind darauf hinzuweisen, die Behandlung abzubrechen und ärztlichen Rat einzuholen, wenn sich Anzeichen und Symptome einer Lebererkrankung wie Appetitlosigkeit, Gelbsucht, Dunkelfärbung des Urins, Juckreiz oder Druckempfindlichkeit des Bauches entwickeln.
Allergische Reaktionen
Unter Erythromycin-Anwendung können schwere, lebensbedrohliche allergische Reaktionen auftreten, zum Beispiel schwere Hauterscheinungen wie Erythema exsudativummultiforme, Stevens-Johnson-Syndrom oder Toxische Epidermale Nekrolyse sowie angioneurotisches Ödem oder Anaphylaxie.
Bei ersten Anzeichen einer Überempfindlichkeitsreaktion muss die Behandlung mit Erythromycin sofort abgebrochen werden und die der Symptomatik entsprechenden erforderlichen Notfallmassnahmen eingeleitet werden.
Eine Kreuzallergie mit anderen Makrolid-Antibiotika kann bestehen, so dass bei bekannten Überempfindlichkeitsreaktionen gegen Makrolide oder verwandte Substanzen (z.B. Ketolide) besondere Vorsicht bei der Anwendung geboten ist.
Es bestehen Berichte über eine Verschlimmerung der körperlichen Schwäche bei einer bereits bestehenden Myasthenia gravis unter Erythromycin (s. unter «Unerwünschte Wirkungen»).
Erythromycin darf nicht gleichzeitig mit HMG-CoA-Reduktasehemmern (Statinen) angewendet werden, die weitgehend über CYP3A4 metabolisiert werden (Lovastatin oder Simvastatin) da ein erhöhtes Risiko von Myopathie, einschl. Rhabdomyolyse, besteht (siehe auch «Interaktionen»).
In Situationen, in denen die gleichzeitige Anwendung von Erythromycin und Statinen nicht vermieden werden kann, wird empfohlen, die geringste angegebene Dosis des Statins zu verwenden. Es sollte ein Statin angewendet werden, das nicht vom CYP3A-Metabolismus abhängig ist (z.B. Fluvastatin). Patienten, die gleichzeitig andere Statine einnehmen, sollten vom Arzt darauf hingewiesen werden, auf Anzeichen einer Myopathie zu achten (z.B. unerklärliche Muskelschmerzen oder Schwäche oder dunkel gefärbter Urin). Wenn eine Myopathie auftritt, muss die Einnahme des Statins sofort beendet werden.
Bei akuter intermittierender Porphyrie intensive Überwachung. Falls Porphyrieanfälle ausgelöst werden, sofortiges Absetzen der Behandlung.
Erythromycin kann mit zahlreichen Arzneimitteln klinisch relevante Interaktionen eingehen (siehe «Interaktionen»). Insbesondere ist die gleichzeitige Gabe von Ergotamin (siehe «Kontraindikationen»), Terfenadin, Astemizol, Domperidon, Cisaprid, Pimozid, Triazolam und Midazolam zu vermeiden.
Kinder
Die Anwendung und Sicherheit von Erythrocin i.v. Infusionspräparat bei Kindern und Jugendlichen ist bisher nicht geprüft worden.
Neugeborene
Es liegen Berichte über hypertrophische Pylorusstenosen bei Neugeborenen unter Erythromycin-Behandlung vor. Epidemiologische Studien, einschliesslich Daten von Meta-Analysen, berichten bei Neugeborenen von einem 2- bis 3fach erhöhtem Risiko von hypertropischen Pylorusstenosen unter Verabreichung von Erythromycin. Dieses Risiko ist am höchsten, wenn die Exposition mit Erythromycin in den ersten 14 Lebenstagen stattfindet. Verfügbare Daten deuten auf ein Risiko von 2.6% (95% CI: 1.5 – 4.2%) nach Exposition mit Erythromycin während dieses Zeitraums hin. Das Risiko von hypertropischen Pylorusstenosen in der allgemeinen Bevölkerung liegt bei 0.1 - 0.2%. Da Erythromycin bei Neugeborenen zur Behandlung von Erkrankungen mit signifikanter Mortalität und Morbidität (wie z.B. Pertussis oder Chlamydien) eingesetzt werden kann, muss der Nutzen einer Therapie mit Erythromycin gegen das potenzielle Risiko einer hypertrophischen Pylorusstenose abgewogen werden. Die Eltern sollten informiert werden, dass sie beim Auftreten von Vomitus oder Irritabilität beim Füttern den behandelnden Arzt aufsuchen.
Clostridium-difficile-assoziierte Diarrhö (CDAD) wurde bei Anwendung fast aller antibakterieller Substanzen einschliesslich Erythromycin beobachtet und kann im Schweregrad von leichtem Durchfall bis zu Pseudomembranöser Colitis mit tödlichen Folgen reichen. CDAD ist bei allen Patienten zu erwägen, die nach Antibiotikaeinnahme an Durchfall leiden. Eine sorgfältige Anamnese ist unabdingbar, da CDAD auch schon über zwei Monate nach Verabreichung von antibakteriellen Substanzen aufgetreten ist.
Sollte der Verdacht auf eine derartige Komplikation bestehen, so ist die Behandlung mit Erythromycin unverzüglich abzubrechen und der Patient sollte eingehend untersucht werden, um allenfalls eine spezifische Antibiotikatherapie (z.B. Metronidazol, Vancomycin) einzusetzen. Der Einsatz von peristaltikhemmenden Mitteln ist in dieser klinischen Situation kontraindiziert.
Berichten zufolge reichen die Erythromycin-Konzentrationen, die im Foetus erreicht werden, nicht aus, um eine kongenitale Syphilis zu verhindern. Säuglinge von Müttern, die in der Schwangerschaft mit oralem Erythromycin gegen frühe Syphilis behandelt wurden, sind mit einem entsprechenden Penicillin-Regime zu behandeln.
Langdauernde oder wiederholte Anwendung von Erythromycin kann zu exzessivem Wachstum nicht-sensitiver Bakterien oder Pilze führen. Im Fall einer Superinfektion ist Erythromycin abzusetzen und eine geeignete Therapie einzuleiten.
Nach Anwendung von Erythromycin besteht ein Risiko von Sehstörungen. Bei einigen Patienten spielt dabei möglicherweise eine vorbestehende Dysfunktion des mitochondrialen Stoffwechsels eine Rolle, z.B. Lebersche hereditäre Optikusneuropathie (LHON) oder autosomal-dominante Optikusatrophie (ADOA).
Laboruntersuchungen
Erythromycin beeinflusst die fluorometrische Bestimmung von Katecholaminen im Urin.

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