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Fachinformation zu Urografin®:Schering (Schweiz) AG
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Dosierung/Anwendung

Allgemeines
Erst unmittelbar vor der Untersuchung ist die Kontrastmittellösung aufzuziehen bzw. die Infusionsflasche anzustechen.
Kontrastmittellösungen sind zur Einmalentnahme vorgesehen. Grundsätzlich soll ein Gummistopfen nur einmal durchstochen werden. Es wird empfohlen, zum Durchstechen des Gummistopfens und für das Aufziehen von Kontrastmitteln Kanülen mit langem Anschliff und mit einem Durchmesser von max. 18 G zu verwenden (besonders geeignet sind reine Entnahmekanülen mit seitlicher Öffnung, z.B. Nocore-Admix-Kanülen).
Nicht in einem Untersuchungsgang verbrauchte Kontrastmittellösung ist zu verwerfen.
Der Patient soll nüchtern, aber ausreichend hydratisiert zur Untersuchung kommen. Störungen des Wasser- und Elektrolythaushalts sind auszugleichen. Dies gilt besonders für entsprechend gefährdete Personen.
Bei Angiographien im Abdominalbereich und bei Urographien lässt sich die diagnostische Aussage verbessern, wenn der Darm weitgehend entleert und entgast ist. Deshalb sind an den beiden Tagen vor der Untersuchung blähende Speisen zu meiden, insbesondere Hülsenfrüchte, Salate, Obst, dunkles und frisches Brot sowie alle ungekochten Gemüsearten. Am Vortag der Untersuchung soll nach 18 Uhr nichts mehr gegessen werden. Ausserdem kann es zweckmässig sein, am Abend ein Abführmittel anzuwenden.
Bei Säuglingen und Kleinkindern verbieten sich jedoch eine längere Nahrungskarenz und die Gabe eines Abführmittels vor der Untersuchung.
Ionische Röntgenkontrastmittel (RKM) hemmen in vitro die Blutgerinnung stärker als nichtionische RKM. Dennoch ist auf besonders sorgfältige angiographische Technik und das häufige Spülen der benutzten Katheter mit physiologischer Kochsalzlösung zu achten, um das mit der Untersuchungstechnik verbundene Thromboembolierisiko so gering wie möglich zu halten.
Erfahrungsgemäss können Erregungs-, Angst- und Schmerzzustände die Ursache für Nebenerscheinungen sein oder kontrastmittelbedingte Reaktionen verstärken. Ruhige Führung des Patienten und geeignete Medikamente können dem entgegenwirken.
Erfordert die diagnostische Abklärung mehrere hohe Einzeldosen, sollte dem Organismus zwischen den Injektionen Gelegenheiten gegeben werden, die erhöhte Serumosmolarität durch den Einstrom interstitieller Flüssigkeit zu kompensieren.
Hierfür ist bei ausreichendem Hydratationszustand des Patienten ein Zeitraum von 10-15 Minuten erforderlich. Werden in einem Untersuchungsgang mehr als 300 ml Kontrastmittel benötigt, ist eine intravasale Zufuhr von Wasser und Elektrolyten angezeigt.
Erfahrungsgemäss wird auf Körpertemperatur erwärmtes Kontrastmittel besser vertragen.
Intravasale Kontrastmittelgaben sind möglichst am liegenden Patienten vorzunehmen, der nach der Kontrastmittelgabe noch mindestens ½-1 Stunde unter Aufsicht bleiben soll, da erfahrungsgemäss die Mehrzahl aller schweren Zwischenfälle innerhalb dieser Zeit auftritt.

Übliche Dosierung

Intravenöse Urographie
Injektion
Zur intravenösen Urographie ist Urografin 76% angezeigt.
Die Injektionsgeschwindigkeit beträgt im allgemeinen 20 ml/Min. Werden herzinsuffizienten Patienten 100 ml oder mehr verabreicht, empfiehlt sich eine Applikationszeit von 20-30 Minuten.

Dosierung

Erwachsene
Die Dosis beträgt 20 ml Urografin 76%. Eine Erhöhung auf 40 ml Urografin 76% (Doppeldosis-Urographie) steigert die diagnostische Aussagekraft beträchtlich. Eine weitere Erhöhung der Dosis ist möglich, falls es bei besonderen Indikationen für nötig gehalten wird.

Aufnahmezeiten
Das Nierenparenchym lässt sich am besten darstellen, wenn die Aufnahme gleich nach Applikationsende gemacht wird.
Zur Darstellung des Nierenbeckens und der ableitenden Harnwege wird die erste Aufnahme 3-5, die zweite 10-12 Minuten nach Kontrastmittelgabe angefertigt. Für jüngere Patienten ist eher der jeweils frühere, für ältere der spätere Zeitpunkt zu wählen.
Kontrastarme Darstellungen können Spätaufnahmen erforderlich machen.

Infusion
Zur intravenösen Infusionsurographie ist die 250-ml-Flasche Urografin 30% angezeigt.

Dosierung

Erwachsene und Jugendliche
1 Flasche zu 250 ml.
Die Infusionsdauer soll im allgemeinen 5 Minuten nicht unter- oder 10 Minuten nicht wesentlich überschreiten. Bei Patienten mit Herzinsuffizienz sind Zeiten von 20-30 Minuten angezeigt.

Aufnahmezeiten
Erste Aufnahme gegen Ende der Infusion. Weitere Aufnahmen innerhalb der folgenden 20 Minuten, bei Ausscheidungsstörungen eventuell später.

Retrograde Urographie
Wegen der guten Gewebsverträglichkeit ist Urografin 30% für die retrograde Urographie besonders geeignet. Um einen Kältereiz und dadurch ausgelöste Spasmen der Ureteren zu vermeiden, ist das Erwärmen des Kontrastmittels auf Körpertemperatur zu empfehlen.

Angiographie
Urografin 76% kann auch für angiographische Untersuchungen verwendet werden, vorzugsweise dann, wenn eine besonders hohe Jodkonzentration von Bedeutung ist, z.B. zur Aortographie, Angiokardiographie oder Koronarographie. Die Dosis richtet sich nach Alter, Gewicht, Herzzeitvolumen, Allgemeinzustand, klinischer Fragestellung, Untersuchungstechnik, Art und Volumen des zu untersuchenden Gefässgebietes.

Spezielle Dosierungsanweisungen

Intravenöse Urographie bei Kindern
Injektion
Die physiologische Konzentrationsschwäche des noch unreifen Nephrons kindlicher Nieren erfordert relativ hohe Dosen von Urografin 76%:

bis 1 Jahr: 7-10 ml.

1-2 Jahre: 10-12 ml.

2-6 Jahre: 12-15 ml.

6-12 Jahre: 15-20 ml.

über 12 Jahre: Erwachsenendosis.
Bei Säuglingen und Kleinkindern empfiehlt sich die erste Aufnahme bereits etwa 2 Minuten nach Kontrastmittelgabe.
Kontrastarme Darstellungen können Spätaufnahmen erforderlich machen.

Infusion
Zur intravenösen Infusionsurographie ist die 250-ml-Flasche Urografin 30% angezeigt.

3-12 Monate: 6 ml/kg Körpergewicht.

1-8 Jahre: 4 ml/kg Körpergewicht.

über 8 Jahre: 3 ml/kg Körpergewicht.
Infusionsdauer: 8-10 Minuten.
Das Anlegen eines Kompressoriums verbietet sich bei Säuglingen und ist auch während der Infusion grosser Kontrastmittelmengen bei Kindern, Jugendlichen und Erwachsenen nicht ratsam, da die verstärkte Diurese bei Abflussstörungen durch den Druckanstieg zu Fornixrupturen führen kann. Etwa 10 Minuten nach Infusionsende lässt sich jedoch eine Kompression vornehmen, um organische von funktionellen Füllungsdefekten abzuklären.
Weitere Indikationen siehe Fachliteratur.

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