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Fachinformation zu Euphon® N:F. Uhlmann-Eyraud SA
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Sirup

Zusammensetzung

Codeinum 15 mg, Balsami tolutani extractum pro sirupo 2 g, Saccharum, Aromatica, Conserv.: E 216, E 218, Excipiens ad solutionem pro 15 ml corresp. Ethanolum 2,5% V/V.

Eigenschaften/Wirkungen

Hustenlindernder Sirup auf Codeinbasis. Codein ist ein Opiumalkaloid, dessen analgetischer Effekt im Gegensatz zu Morphin wenig ausgeprägt ist. Es hat eine hemmende Wirkung auf das Hustenzentrum im Stammhirn. Dadurch werden Häufigkeit und Intensität der Hustenstösse vermindert.
Codein eignet sich zur Behandlung von trockenem Reizhusten, bei welchem durch Ausschaltung des Hustenreflexes keine Gefahr der Sekretstauung besteht.

Pharmakokinetik

Resorption
Oral verabreichtes Codein wird rasch resorbiert.
Die absolute Bioverfügbarkeit beträgt nach oraler Gabe durchschnittlich 70%. Die relative Bioverfügbarkeit (Tablette oral gegenüber i.m. Applikation) liegt aufgrund eines ausgeprägten First-pass-Effektes der Leber bei nur ca. 54%. Maximale Plasmakonzentrationen werden nach ca. 1 Stunde erreicht. Die Eiweissbindung liegt unter 10%. Das Verteilungsvolumen beträgt etwa 3,6 l/kg.

Metabolismus
Die Plasmahalbwertszeit von Codein beträgt bei gesunden Erwachsenen ungefähr 3-5 Stunden, bei niereninsuffizienten Patienten zwischen 9 und 18 Stunden. Auch im Alter ist die Elimination verlangsamt. Hauptmetaboliten im Plasma sind Morphin, Norcodein sowie Morphin- und Codeinkonjugate (wobei die Konjugationskonzentration wesentlich höher als die der Ausgangssubstanzen liegt). Die Metabolisierung von Codein in der Leber unterliegt beträchtlichen interindividuellen Schwankungen. Codein wird hauptsächlich mit dem Urin in Form konjugierter Morphin- und Codeinabkömmlinge ausgeschieden.
Etwa 10% Codein werden unverändert ausgeschieden.
Codein passiert die Placenta und geht in die Muttermilch über. In der Muttermilch werden nach Einnahme hoher Codeindosen pharmakologisch relevante Konzentrationen gemessen.

Indikationen/Anwendungsmöglichkeiten

Zur symptomatischen Behandlung des störenden, nicht produktiven Hustens.

Dosierung/Anwendung

Die Oralform des Präparats ist ausschliesslich für Erwachsene bestimmt.

Übliche Dosierung

Erwachsene: 3-4 Messlöffel zu 15 ml pro Tag, verteilt auf mehrere Gaben.

Anwendungseinschränkungen

Kontraindikationen
Euphon N Sirup darf nicht angewendet werden bei Patienten mit eingeschränkter Lungenfunktion, bei Erkrankungen der Atemwege mit massiver Expektoration, bei bekannter Überempfindlichkeit gegenüber Codein oder einer anderen Komponente von Euphon N Sirup, bei Opiatabhängigkeit sowie bei einem akuten Asthmaanfall.
Nicht bei Kindern und Jugendlichen anwenden (Alkoholgehalt).

Vorsichtsmassnahmen
Vorsicht ist geboten bei Patienten mit intrakranieller Hypertonie, Hypovolämie, zerebralen Konvulsionen und Bewusstseinsstörungen.
Langzeitanwendung ist bei Patienten mit Obstipation zu vermeiden.
Euphon N Sirup kann die Aufmerksamkeit beeinträchtigen (z.B. beim Lenken von Fahrzeugen), wobei dieser Effekt bei gleichzeitiger Einnahme von Alkohol verstärkt wird. Da das Präparat Alkohol enthält (0,3 g pro 15 ml), ist die gleichzeitige Einnahme alkoholischer Getränke zu vermeiden.
Codein besitzt ein Abhängigkeitspotential. Bei längerem und hochdosiertem Gebrauch entwickelt sich Toleranz, psychische und physische Abhängigkeit. Es besteht Kreuztoleranz zu anderen Opioiden.
Bei Sportlern ist darauf hinzuweisen, dass das Präparat einen Wirkstoff enthält, der bei einer Antidoping-Kontrolle positive Testresultate ergeben kann.

Schwangerschaft/Stillzeit
Schwangerschafts-Kategorie C. Tierstudien haben unerwünschte Effekte auf den Feten gezeigt (Teratogenität, Embryotoxizität o.a.), und es sind weder kontrollierte Studien bei Tieren noch bei schwangeren Frauen verfügbar. Unter diesen Umständen soll das Medikament nur nach sorgfältiger Abwägung im ersten Schwangerschaftstrimester angewendet werden.
Vor der Geburt soll Codein wegen der Gefahr einer Atemdepression beim Neugeborenen nicht angewendet werden.

Stillzeit: Das Präparat ist kontraindiziert bei stillenden Frauen, da es beim Säugling Atembeschwerden hervorrufen kann.

Unerwünschte Wirkungen

Wie bei allen codeinhaltigen Präparaten sind Obstipation, Nausea, Erbrechen, leichte Kopfschmerzen und Schläfrigkeit häufig zu beobachten. Zentrale Wirkungen wie Narkolepsie, Euphorie und Schwindel sind möglich.
Hautreaktionen (Pruritus, Urtikaria) können vorkommen.
Bei Anwendung hoher Dosen oder bei empfindlichen Personen können sich die motorische oder visuelle Koordination und die Leistungsfähigkeit dosisabhängig verschlechtern; eine Atemdepression ist möglich. Selten: Dyspnoe, Mundtrockenheit, Schlafstörungen, Ohrensausen. Sehr selten: schwere Allergien.
In Einzelfällen ist über eine Gewichtszunahme berichtet worden.
Codein kann zu einer Abhängigkeit und beim Absetzen der Therapie zu Entzugserscheinungen führen.

Interaktionen

Codeinhaltige Präparate können mit anderen zentral dämpfenden Medikamenten wie Narkotika, Hypnotika, Sedativa, Neuroleptika, MAO-Hemmer, Antihistaminika sowie mit Alkohol interagieren. Die Interaktion wirkt sich als reziproke Verstärkung der Effekte - insbesondere der sedierenden und der atemdepressorischen Wirkung - aus.

Überdosierung

Akute Depression der Atemzentren (Zyanose, Verlangsamung der Atemfrequenz), Sedation, Stupor, Koma, Rash, Myosis, Erbrechen, Pruritus, Hautschwellung, Ataxie, Konvulsionen (namentlich bei Kindern), Aufgedunsenheit des Gesichts, Hypotonie, Bradykardie, Harn- und Stuhlverhaltung.
Therapie: künstliche Beatmung, Naloxon oder Levallorphan.

Sonstige Hinweise

Das Medikament darf nur bis zu dem auf der Verpackung mit «EXP» bezeichneten Datum verwendet werden.

IKS-Nummern

21284.

Stand der Information

Februar 1995.
RL88

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