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Fachinformation zu Sintrom 4/Sintrom 1 mitis:Medius AG
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Interaktionen

Viele Interaktionen zwischen Cumarinen und anderen Pharmaka sind möglich. Wesentliche Mechanismen sind dabei Resorptionsstörung, Hemmung oder Induktion des metabolisierenden Enzymsystems (hauptsächlich CYP2C9) sowie verminderte Verfügbarkeit des für die Gamma-Carboxylierung von Faktoren des Prothrombinkomplexes notwendigen Vitamins K. Besonders zu erwähnen ist, dass einige Arzneimittel über mehr als einen Mechanismus interagieren können. Jede andere Therapie kann mit einem Risiko einer Interaktion einhergehen, wenn auch nicht alle Interaktionen von Bedeutung sind. Daraus ergibt sich die Notwendigkeit einer sorgfältigen Überwachung und einer häufigen Gerinnungskontrolle (z.B. zweimal wöchentlich) bei Neuverordnung oder Absetzen jedes Arzneimittels in Kombination mit Sintrom.
Folgende Arzneimittel beeinflussen die Hämostase und können die gerinnungshemmende Wirkung von Acenocoumarol verstärken und dadurch das Risiko von Blutungen erhöhen
Heparin, Antibiotika (z.B. Clindamycin, siehe auch folgender Abschnitt), Thrombozytenaggregationshemmer wie Salizylsäure und deren Derivate (z.B. Acetylsalizylsäure, Paraaminosalizylsäure = PAS, Diflunisal), Phenylbutazon oder andere Pyrazolonderivate (z.B Sulfinpyrazon), Flurbiprofen, Ibuprofen sowie andere nichtsteroidale Antiphlogistika einschliesslich Cyclooxygenase-2-Hemmer (z.B. Celecoxib). Von einer gleichzeitigen Anwendung von Sintrom mit diesen Substanzen ist daher unbedingt abzuraten. Bei Kombination von Sintrom mit einer dieser Substanzen sollten häufigere Gerinnungskontrollen durchgeführt werden.
Folgende Arzneimittel können den gerinnungshemmenden Effekt von Acenocoumarol verstärken
Allopurinol, anabole Steroide, Androgene, Antiarrhythmika (z.B. Amiodaron, Chinidin), Antibiotika (z.B. Amoxycillin, Cephalosporine, Chloramphenicol, Erythromycin und andere Makrolide, Fluoroquinolone, Neomycin, Tetrazykline, Sulfonamide), Cisaprid, Cimetidin, Disulfiram, Ethacrynsäure, Clofibrinsäure sowie deren Derivate und Strukturanaloge, Glucagon, Imidazolderivate (z.B. Metronidazol, Miconazol sogar bei lokaler Applikation), Paracetamol, selektive Serotonin-Wiederaufnahmehemmer (SSRI's) (z.B. Citalopram, Fluoxetin, Sertralin), Statine (z.B. Fluvastatin, Atorvastatin, Simvastatin), Sulfonamide inkl. Co-Trimoxazol, Sulphonylharnstoffe (wie Tolbutamid und Chlorpropamid), Tamoxifen und Tramadol, Protonenpumpenhemmer (z.B. Omeprazol), Plasminogen-Aktivatoren (z.B. Urokinase, Streptokinase und Alteplase), Thrombin-Inhibitoren (z.B. Argatroben), Prokinetika (z.B. Cisaprid), Antazida (z.B. Magnesiumhydroxid) und Viloxazin, Schilddrüsenhormone (inkl. Dextrothyroxin), Sulfinpyrazon, Vitamin E, Kortikosteroide (z.B. Methylprednisolon, Prednison) und CYP2C9-Hemmer (z.B. Fluconazol, Valproinsäure, Amiodaron, Fluvastatin).
Bei gelegentlicher Anwendung von Paracetamol sollte die Dosis auf 1,5 g/d beschränkt werden. Wird höher dosiert, oder wenn Paracetamol regelmässig eingenommen wird, sollten häufiger Gerinnungstests durchgeführt werden.
Folgende Arzneimittel können die gerinnungshemmende Wirkung von Acenocoumarol abschwächen
Aminoglutethimid, antineoplastisch wirksame Arzneimittel (Azathioprin, 6-Mercaptopurin), Barbiturate (z.B. Phenobarbital), Carbamazepin, Cholestyramin (s. «Überdosierung»), HIV Proteasehemmer (z.B. Ritonavir, Nelfinavir), Griseofulvin, orale Kontrazeptiva, Rifampicin und Johanniskraut (Hypericum perforatum) (diese Interaktion wurde mit Warfarin und Phenprocoumon beschrieben und kann für Acenocoumarol nicht ausgeschlossen werden).
Induktoren von CYP2C9 wie Carbamazepin, Dexamethason, Phenobarbital und Phenytoin, CYP2C19 oder CYP3A4 können den blutgerinnungshemmenden Effekt von Acenocoumarol vermindern.
Da weder das Ausmass noch die frühen Anzeichen einer Wechselwirkung bei Zufuhr grösserer Alkoholmengen und Einnahme von Sintrom im Einzelfall vorhersehbar sind, sollen Patienten dies besonders bei Leberfunktionsstörung vermeiden.
Vitamin-K-reiche Nahrungsmittel
Vitamin-K-reiche Nahrungsmittel können die Wirkung von Acenocoumarol abschwächen.
Wirkung von Acenocoumarol auf andere Arzneimittel
Bei gleichzeitiger Gabe von Hydantoinderivaten (wie Phenytoin) kann der Hydantoinspiegel im Serum erhöht sein.
Bei gleichzeitiger Gabe von Sulfonylharnstoffderivaten kann deren blutzuckersenkende Wirkung verstärkt werden.
Berichte über den Einfluss von Thyreostatika wie Carbimazol auf den Gerinnungsstatus sind widersprüchlich. Da zudem die Auswirkungen der Korrektur einer Hyperthyreose von den Substanzwirkungen von Thyreostatika nicht sicher abzugrenzen sind, muss in solchen Situationen der Quickwert besonders engmaschig kontrolliert werden.
Frisches Gemüse (Spinat, verschiedene Kohlsorten) kann aufgrund seines Vitamin-K1-Gehaltes die antikoagulatorische Wirkung von Sintrom reduzieren (vor allem, wenn es schonend zubereitet oder in grösseren Mengen eingenommen wird).

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