ch.oddb.org
 
Apotheken | Arzt | Interaktionen | Medikamente | MiGeL | Services | Spital | Zulassungsi.
Fachinformation zu Sintrom 4/Sintrom 1 mitis:Medius AG
Vollst. FachinformationDDDÄnderungen anzeigenDrucken 
Zusammens.Galen.FormInd./Anw.mögl.Dos./Anw.Kontraind.Warn.hinw.Interakt.Schwangerschaft
Fahrtücht.Unerw.WirkungenÜberdos.Eigensch.Pharm.kinetikPräklin.Sonstige H.Swissmedic-Nr.
PackungenReg.InhaberStand d. Info. 

Überdosierung

Während einmalige, auch sehr hohe Dosen meist nicht gefährlich sind, können bei andauernder Überschreitung der therapeutisch notwendigen Tagesdosen klinische Manifestationen einer Überdosierung auftreten.
Symptome
Ausbruch und Schweregrad der Symptome sind abhängig vom individuellen Ansprechen auf orale Antikoagulantien sowie von der Höhe der Überdosierung und der Behandlungsdauer.
Hauptanzeichen eines toxischen Effektes oraler Antikoagulantien sind Blutungen. Am häufigsten werden beobachtet: Hautblutungen (80%), Hämaturie (52%), Hämatome, gastrointestinale Blutungen, Hämatemesis, Uterusblutung, Nasenbluten, Zahnfleischbluten, Gelenkblutung.
Die Laborwerte zeigen einen extrem niedrigen Quick-Wert (bzw. hohen INR-Wert), stark verlängerte Rekalzifizierungszeit bzw. Thromboplastinzeit und Störung der Gamma-Carboxylierung der Faktoren II, VII, IX und X.
Behandlung
Der Nutzen einer Behandlung mit Ipecacuanha-Sirup, Magenspülung zusätzlich zu Aktivkohle und Cholestyramin ist umstritten.
Cholestyramin kann durch Hemmung des enterohepatischen Kreislaufs die Elimination des Arzneimittels erheblich steigern.
Antidot
Phytomenadion (= Vitamin K1) ist im Allgemeinen in der Lage, der durch Sintrom verursachten Hemmung der hepatischen Gamma-Carboxylierung der Vitamin K-abhängigen Gerinnungsfaktoren innerhalb 3-5 h entgegenzuwirken.
Bei klinisch unbedeutenden Blutungen (INR <4.5), z.B. kurz dauerndes Nasenbluten oder vereinzelte kleine Hämatome, genügt oft eine vorübergehende Reduktion der Dosierung von Sintrom oder ein Behandlungsunterbruch.
Bei erhöhtem INR-Wert (INR 4.5-10) ohne erhebliche Blutung die Behandlung mit Sintrom unterbrechen.
Bei erhöhtem INR-Wert (INR >10) ohne erhebliche Blutung die Behandlung mit Sintrom unterbrechen und 1-5 mg Vitamin K1 oral verabreichen.
Bei Anzeichen einer erheblichen Blutung (bei jedem INR-Wert) die Behandlung mit Sintrom unterbrechen und 5-10 mg Vitamin K1 sehr langsam (nicht über 1 mg/min) intravenös verabreichen.
Notfallmassnahmen und unterstützende Massnahmen:
Im Notfall einer schweren Blutung kann man bei jedem INR-Wert mit der Zufuhr von Frischblut oder frisch eingefrorenem Plasma, von Prothrombin-Komplex-Konzentraten oder rekombinantem Faktor VIIa mit Vitamin K die Gerinnungsfaktoren durch Substitution normalisieren.
Die Behandlung mit Sintrom sollte nach Auftreten von Blutungen wieder aufgenommen werden, wenn sich der INR-Wert des Patienten erneut im Zielbereich befindet.

2024 ©ywesee GmbH
Einstellungen | Hilfe | FAQ | Anmeldung | Kontakt | Home