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Fachinformation zu Myleran®:GlaxoSmithKline AG
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Unerwünschte Wirkungen

Hämatologische Nebenwirkungen
Die wichtigste Nebenwirkung ist die Knochenmarksuppression, häufig gekennzeichnet durch Leukopenie, Anämie und im speziellen Thrombozytopenie.
Selten wurde Agranulozytose beobachtet, welche sich zu einer Panzytopenie entwickeln kann. Dies war meist Folge einer Überbehandlung.

Gastrointestinale Störungen
Über gastrointestinale Störungen wie Übelkeit, Erbrechen und Diarrhoe wurden bei den üblichen therapeutischen Dosen selten berichtet und können eventuell durch Aufteilung der Tagesdosis auf mehrere Einzeldosen gemildert werden.

Pulmonale Nebenwirkungen
In seltenen Fällen und meist erst nach jahrelanger Behandlung wurden Fälle von diffuser interstitieller Lungenfibrose mit progressiver Dyspnoe und persistierendem, unproduktivem Husten berichtet. Histologische Befunde zeigten atypische Veränderungen der Alveolar- und Broncheolarepithelien sowie Riesenzellen mit grossen, stark gefärbten Zellkernen. Nach Manifestation der pulmonalen Toxizität ist die Prognose, auch nach Absetzen der Myleran-Therapie, ungünstig, ebenso scheint der Einsatz von Kortikosteroiden nicht Erfolg versprechend zu sein. Der Verlauf der Lungenschädigung erfolgt meist schleichend, manchmal auch akut.
Die Pathologie der Lunge kann durch zusätzliche Infektionen kompliziert werden.
Es liegen Einzelberichte vor, in denen es zur Ossifikation und dystrophischer Kalzifikation der Lunge gekommen ist.
Eine subklinische Lungenschädigung kann durch eine folgende Radiotherapie verstärkt werden. Andere zytotoxische Substanzen können die Lungentoxizität verstärken.

Dermatologische Nebenwirkungen
Hyperpigmentation ist die häufigste Hautreaktion und tritt bei 5-10% der Patienten auf, besonders bei solchen mit dunklem Teint. Die hauptsächlich befallenen Stellen sind der Nacken, oberer Stamm, Mamillen, Abdomen und Handflächenlinien.
In einigen Fällen konnte bei längerfristiger Anwendung von Myleran eine Hyperpigmentierung als Teil eines klinischen Bildes beobachtet werden, das der Addison-Krankheit ähnlich ist. Typisch für das klinische Bild sind Schwäche, starke Erschöpfung, Anorexie, Gewichtsverlust, Übelkeit, Erbrechen und Hyperpigmentierung der Haut, allerdings ohne biochemischen Hinweis auf eine Störung der Nebennierenfunktion, sowie Hyperpigmentierung der Schleimhäute und Haarausfall. In einigen Fällen legten sich diese Symptome nach Absetzen der Myleran-Therapie.
Über folgende Hautreaktionen liegen einzelne Berichte vor: Urticaria, Erythema multiforme, Erythema nodosum, Alopecia, Porphyria cutanea tarda, Exanthem und exzessive Trockenheit und Brüchigkeit der Haut mit kompletter Anhydrose, Trockenheit der Mundschleimhaut und Cheilosis. Über Sjögren's Syndrom wurde ebenfalls berichtet.
Nach hochdosierter Busulfan-Therapie traten als Folge einer Hautbestrahlung eventuell verstärkte kutane Strahlenreaktionen auf.

Wirkungen auf die Leber
Gelegentlich wurde über cholestatischen Ikterus und Leberfunktionsstörungen berichtet, bei üblicher Dosierung wird Myleran jedoch nicht als speziell hepatotoxisch betrachtet. Bei der Durchsicht von postmortalen Berichten über Patienten mit chronisch-myeloischer Leukämie, die mindestens zwei Jahre lang Myleran in niedrigen Dosen erhalten hatten, fanden sich Hinweise auf eine zentrilobuläre sinusoidale Fibrose. Ein erhöhtes Risiko wurde beobachtet bei Kombination von Myleran und Thioguanin (s. «Interaktionen»).
Hyperbilirubinaemie, Ikterus, hepatische Venenverschluss-Erkrankungen und zentrilobuläre sinusoidale Fibrose mit hepatozellulärer Atrophie und Nekrose wurde nach hochdosierter Myleran-Therapie beobachtet.

Ophthalmologische Wirkungen
Über Linsenveränderungen und Katarakte, manchmal auch bilateral, wurden während der Myleran-Therapie berichtet.

Wirkung auf die Fertilität
Unterdrückung der Eireifung und Amenorrohe mit klimakterischen Beschwerden wurden bei Frauen in der Prämenopause beobachtet. Nur in seltenen Fällen wurde über eine Wiederherstellung der Ovarialfunktion bei fortgesetzter Therapie berichtet.
Im Zusammenhang mit der Behandlung mit hochdosiertem Myleran sind schwerwiegende und anhaltende Störungen der Ovarialfunktion aufgetreten; unter anderem wurde bei Verabreichung an junge Mädchen vor Erreichen des Jugendlichenalters das Eintreten der Pubertät verhindert.
Im Tierversuch wurde eine Beeinflussung der Spermatogenese durch Busulfan beobachtet. Es liegen klinische Berichte über Sterilität, Azoospermie und Hodenatrophie bei männlichen Patienten vor.

Andere Nebenwirkungen
Hyperurikämie kann vorkommen als Folge eines beträchtlichen Purin-Katabolismus bei rascher Zelldestruktion (s. «Vorsichtsmassnahmen»).
Nach hochdosierter Gabe von Myleran an Patienten wurde über Konvulsionen berichtet.
Bei Thalassämie-Patienten unter hochdosierter Myleran-Therapie wurde vereinzelt eine Herztamponade beobachtet.
Des weiteren wurde über Gynäkomastie, Myasthenia gravis und hämorrhagische Zystitis berichtet.
Nach Gabe von Myleran wurden viele histologische und zytologische Veränderungen beobachtet, wie ausgedehnte Epitheldysplasien (uterozervikal, bronchial) meist nach Langzeitbehandlung. Vorübergehende Epithelveränderungen wurden jedoch auch bei Kurzzeitbehandlung nach Gabe hoher Dosen beobachtet.

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